AW: Erlebte Geschichten mit Tieren jeder Art
Als ich Kind war, habe ich mir immer ein Tier (e) gewünscht. Meine Mutter jedoch scheute die Arbeit, die lt. ihrer Meinung dann an ihr hängen geblieben wäre. Nun irgendwann hatte sie ein Einsehen mit meinem Bruder und mir, wir bekamen Meerschweinchen. Das war mein Einstieg in die Tierwelt
Von da an hatte ich immer Meerschweinchen.
Als meine Tochter dann älter wurde, war auch bei ihr der Wunsch nach einem Tier vorhanden. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte es ein Hund sein müssen, was jedoch aufgrund dessen nicht ging, da ich alleinerziehend und berufstätig war. Also zogen als erstes auch wieder Meerschweinchen bei uns ein.
Damalige Freunde von uns hatten einen Kater namens Mietscho. Katzen habe ich schon immer geliebt, aber vor diesem hatte ich Angst. Er war so ein richtiger Kampfkater (zumindest stellte sich das so dar). Ja, aber warum war er ein Kampfkater. Die damaligen Freunde sperrten ihn (sie hatten ihn als Baby vom Bauernhof geholt) tagtäglich in ein 3 x 3 Meter großes Zimmer ein, wenn sie auf die Arbeit gingen. Das Mietscho dann abends natürlich austickte, als er endlich aus dem Zimmer durfte, war ganz klar. Er hat Besucher von den Freunden gebissen und gekratzt und daher hatte ich auch Angst vor ihm.
Nun gut, eines Tages erzählten die Freunde, sie müssten ihn weg geben, sie hätte eine Katzenhaarallergie bekommen (ha, niemals im Leben, sie wollten Mietscho nur los werden). Mein Freund meinte damals, wir nehmen ihn
Ich dachte nur, na das kann ja heiter werden (hatte Angst wegen meinem Kind) Nun gut, Mietscho zog bei uns ein. Unser Zoo war dann mit ihm von Meerschweinchen, über Hund (mein Freund hatte einen Hund) auf Katze gekommen.
Nachdem Mietscho bei uns war, war er auf einmal überhaupt kein Kampfkater mehr. OK, er hatte ein paar Marotten die sehr gewöhnungsbedürftig waren, wie z.B. nachts wenn man mal die Füße unter der Bettdecke hervor streckte, genau in diese hinein zu beißen. Oder aber wenn ich ein Rock oder ein Kleid trug, darunter zu krabbeln, sich mit allen vier Pfötchen um meine Wade zu klammern und wollte dann spazieren getragen werden
Ich hätte mir niemals vorstellen können, wie schnell und groß meine Liebe zu Mietscho wurde.
Leider durften wir nur 5 Jahre miteinander verbringen, dann musste er uns verlassen. Bei ihm wurde zunächst ein Schatten auf der Milz festgestellt, welche ihm dann entfernt werden sollte. Bei der OP stellte sich dann heraus, dass mein geliebter Bub total verkrebst war und somit haben wir entschieden, ihn zu erlösen, auch wenn ich dabei bald kaputt gegangen bin. Ich liebte ihn so sehr, wollte nicht das er leidet. Die Jahre die wir zusammen verbringen durften, waren für mich sehr schöne Jahre und für ihn denke ich auch. Er war so ein toller Kater.
Nachdem mein Bub eingeschläfert werden musste, wollte ich auch nie wieder ein Tier (unsere Meeris waren zwischenzeitlich auch von uns gegangen, ebenfalls hatte ich mich von meinem Freund samt seinem Hund getrennt)
Aber das nach Hause kommen war nicht mehr schön. Mein Kind und ich vermissten es, dass uns etwas begrüßt, etwas zum knuddeln (außer uns Beiden) da war. So ging das nicht. Habe zwar immer in Tiersendungen, wie Herrchen gesucht nach Katzen geschaut, aber so wirklich bereit war ich noch nicht dazu, mein Herz hing (und hängt immer noch) an meinem Mietscho.
Also zogen dann zwei Rennmäuschen bei uns ein.
Sie waren süß und knuddelig, aber eben keine Katze.
Dann lernte ich meine Polly durch einen Zufall in einem Tierheim kennen.
Obwohl noch andere Besucher in dem Katzenzimmer waren, kam Polly zielstrebig auf mich zu, sprang auf meinen Schoß so nach dem Motto, hier bin ich, Deine nächste Katze. Es gingen zunächst die widersprüchlichsten Gefühle durch mich, bis ich auf gab. Problem war nur, das Tierheim in welchem Polly saß, war 110 Km von meinem Wohnort entfernt, mitnehmen hätte ich sie auch nicht gleich gekonnt, denn ich war auf neuen Katzenzuwachs nicht eingestellt, da ich nach dem Tod meines Mietschos alles entfernt hatte.
Da für mich die Entscheidung dann aber fest stand, ich möchte Polly ein neues und liebevolles zu Hause geben (ich bin auch fest davon überzeugt, dass mein Mietscho sie mir geschickt hat), blieb nur die Frage, wie gestalte ich den Umzug von Polly.
Also habe ich sie mir im Tierheim reservieren lassen (machen sie sonst dort nicht wurde mir gesagt) und bin dann dienstags nach meinem Wochenende wo ich Polly gefunden hatte, erneut 110 Km einfache Strecke (also zusammen 220 km) gefahren um sie aus dem dortigen Tierheim zu mir nach Hause zu holen.
Polly war auch hier gleich zu Hause und ich habe keinen einzigen Tag bereut, dass sie zu uns kam. Es war auf einmal wieder ein anderes nach Hause kommen, mein Kind war glücklich, ich war glücklich (obwohl die Trauer um meinen Mietscho noch immer da war und auch noch sehr lange anhielt).
Tja was soll ich noch sagen, zwischenzeitlich hat sich mein Hausstand einerseits verkleinert, da mein Kind nun auf eigenen Beinen steht, andererseits aber auch vergrößert, denn außer Polly wohnen nun noch Celly und Krümel bei mir und die Bande hält mich auf Trapp.
Ich liebe sie und sie gehören zu meinem Leben.