Unfreiwillige Erziehung per Elektrozaun, oh weh!

Angelika-Marie

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Huhu alle Lieben, :)

welche Erfahrungen habt ihr mit Elektrozäunen gemacht?
Bei meinen bisherigen Hunden war es so, dass ich sie nach unfreiwilliger Berührung damit, total trösten musste, bis es wieder gut war. Und dann war's auch wieder gut.
Arme Bonniemaus zieht eindeutig Schlüsse aus einer solch schmerzhaften Erfahrung. Also, ich hätte ihr diese Erfahrungen gerne erspart - aber ihre Schlüsse sind gar nicht schlecht.

Das erste Mal kam sie als Junghund an einer Pferde- und Ponyweide an einen solchen Zaun, obwohl ich sie warnte, sie nicht hören wollte und weiterrannte. Und zwar um auf die Koppel zu gelangen, um mit den Pferden zu spielen! -Zack!
Dieser Schmerz, glaubte sie nun felsenfest, sei von den doooofen Pferdchen ausgegangen, die sie künftighin mied.
Und das fand ich sehr gut so , denn sie war mir schon ein paar Mal vergnügt auf Pferdekoppeln abgehauen und hatte juchzend die Pferde aufgemischt, während ich rufend und mit angstvollem Herzen bezüglich der Hufe dieser Viecher, draussen stand.

Nu, gestern hatten wir wieder so ein Erlebnis dieser besonderen Art.
Bonnie geht eigentlich gut bei Fuß, vor allem an der Straße.
Aber gestern im Wald, musste Madamchen unbedingt ihren Kopf durchsetzen und wollte auf meine Warnung: "Bleib! Vorsicht! Gefährlich!"
nicht hören. Sie wollte ja auch gar nicht fortlaufen, sie wollte nur eine kleine Böschung am Waldrand raus auf eine Wiese überspringen.
Sie sah wohl, dass mein Sohn Paul vor ihr einen Stacheldraht niederhielt, aber dass davor noch in 30 cm Höhe ein alter Stromdraht bammelte, das sah sie nicht.
Ich hatte sie am Halsband gefasst und wollte sie dem Paul daran übergeben, damit wir sie sicher über diese Hürde geleiten könnten.
Doch Süßie riss sich los, machte einen gewaltigen Satz über den Stacheldraht - und kam natürlich an den Stromdraht. - Hach! Was war das für ein entsetztes Gequieke!
Paul tröstete sie auf der Wiesenseite mit Worten und streichelte sie, bis sie sich wieder gefangen hatte.

Aber ICH stand noch auf der anderen Seite der Drähte! Nun will ich auch herüber, tret ich natürlich in meiner Aufregung in den Stacheldraht, der mir prompt am Schuh hängenblieb. Das sieht die Bonnie - und was hat sie das Schreien angefangen!
Sie quiekte, als sie sie wieder an den Stromdraht gekommen, obwohl sie einen ganzen Meter weit wegstand. Nur weil ich einen Draht am Fuß hängen hatte! Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ist das wohl eigenartig?

Na, der Schluß den sie daraus zog, war: Meide alle querstehenden Zäune!
Sobald wir auf dem weiteren Gang Zäune queren musten, kam sie absolut eng bei Fuß. Wir mussten dann durch einige dieser geschachtelten Menschdurchgänge für Weiden hindurch, was für Hund natürlich schwierig ist, so im Zick-Zack zu laufen. Er will eigentlich geradeaus und unter den Gattern und Drähten und Verstrebungen durchschlüpfen.
Aber diesmal glaubte sie uns die richtigen Wege auf's Wort.
Und wenn sie anfangs doch irgendwo drunterherschlüpfen wollte, hielt Paul sie mit dem Wort "gefährlich" davon ab.

So. Heute gehen wir wieder spazieren. Einen neuen, überaus matschigen Weg am Waldrand. Links ist ein Stacheldrahtzaun. Bonnie trägt ihren Ball und legt ihn uns immer wieder auffordernd vor die Füße. Wir wollen aber nicht in der Matsche den Ball treten. Überdies könnte er unter den Stacheldrahtzaun geraten. Also sagt Paul: "Hier konnen wir nicht spielen! Hier ist es gefährlich!"
Sofort geht Bonnie eng bei Fuß, ohne darum gebeten worden zu sein. Das tut sie, na, sagen wir mal, drei Minuten.
Aber man sieht, wie es in ihrem Kopf arbeitet. Sie sucht unseren Blick, aber wir sagen nix. Was auch? Dann tippelt sie vorsichtig ausschauhaltend zwei Meter vor, dreht sich wieder um, nur ein ganz kleines, ängstliches Wedeln... schaut wieder nach vorn, schaut wieder uns an. Es ist ganz klar, dass sie sagt: " Wo ist denn das "Gefährlich", Paul? Schau doch, der Weg ist frei!"
Dann mustert sie den Stacheldrahtzaun an der Seite, schaut uns wieder - irgendwie auffordernd - in die Augen: " So blöd da rein zu laufen, bin ich nicht!"

Na, ich habe aber gedacht, dann bleiben wir jetzt dabei. Es muss Eindeutigkeit geben. Ich habe sie bei Fuß gerufen und solange neben mir gehen lassen, bis der Weg eine Kurve machte und der Zaun zu Ende war. Und auf "Lauf, Bonnie!" sprang sie fröhlich davon.

Liebe Grüße,
Geli :blume2:
 
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Guten Morgen liebe Geli,

jaja, diese " Schockerziehung" kennt Riga auch :alien:

Immer wenn wir in der Schweiz sind, dort sind ja irgendwie ALLE Weiden mit den Elektrozäunen abgesichert, haben wir Riga am schreien....

Beim letzten mal wars so arg, denn es hatte geregnet, und wir machten einen wunderherrlichen Matschspaziergang, Riga wollte einem Duft hinterher. Sie war pitschnass, duckte sich aber, um unter dem Draht durchzukommen...ich rief sie auch zurück, rief VORSICHT!!!!
Doch sie kam mit dem letzten Zipfel der Schwanzspitze doch noch an den Draht. Aber anstatt nach vorne zu gehen, schreckte sie hoch, drehte sich in sekundenschnelle um, kam noch einmal mit dem Kopf und dann mit dem Öhrchen an den Draht! Sie war total verstört, durch das nasse Fell waren die Stromschläge so stark, das ihre Pfötchen dampften(hört sich wie im Film an, war aber gar net witzig!!! ) Wir hatten echt angst um sie!!!

Aber seit dem meidet sie Drahtzäune jeder Art, kommt auch direkt bei Fuß, ohne das wir etwas sagen müssen und schlängelt sich, so wie bei Dir Bonnie, durch die Menschenzäune durch!
In Der Schweiz werden auch viele Weiden mit solchen Holztreppchen verbunden, anfangs wollte sie da net drüber, sondern suchte den Weg durch den Zaun, doch seit dem letzten erlebniss kommt sie brav über diese Treppe, und geht sogar vorran ÜBER die Treppe*lächel

Wenn wir an Stellen kommen, wo NUR der Weg über oder unter Stacheldraht führt, bellt sie uns aus, stellt sich vor uns, will uns net durchlassen, die Kinder hällt sie dann gerne an der Jacke fest. Teilweise läuft sie dann auf der anderen Seite entlang, immer wieder zu uns Blickend, bellend....bis sie einen Übergang für sich entdeckt, und freut sich Kreiswedelnd, wenn sie uns wieder ALLE sicher zusammen hat*lächel
Kommt sie net an solch eine Stelle, nimmt sie all ihren Mutzusammen, und überspringt die Zäune an einer für sie passenden Stelle, was ich aber gar net mag!!!!
Unten durch geht sie auch noch, aber das erfordert sehr viel Feinfühlungsvermögen*lächel

Naja, die Kühe,Rinder,Pferde,Ziegen,Schafe sind aufjedenfall sicher vor unserer Riga :zunge3:
 
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Huhu Sanfter Riese, :)

Wenn wir an Stellen kommen, wo NUR der Weg über oder unter Stacheldraht führt, bellt sie uns aus, stellt sich vor uns, will uns net durchlassen, die Kinder hällt sie dann gerne an der Jacke fest.
Das finde ich ja süß! Nach dem Motto: Achtung! Hier ist es zu gefährlich für euch!

Vielleicht hat Bonnie vorgestern auch deshalb so gequiekt als ich den Draht am Fuß hängen hatte, weil sie Angst hatte ich krieg jetzt auch einen gewischt?
Und schrie aus Furcht um mich?


Aber das mit den dampfenden Pfoten, da hätt ich auch den Schreck meines Lebens gekriegt. Arme, arme Riga!

Aber die Zäune sind halt da, was soll man machen? Von daher ist es ganz gut, wenn sie irgendwann begreifen, dass es an den Zäunen liegt, und sich fernhalten.

Dir alles Liebe!

Geli :blume2:
 
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Das mit dem Drüberspringen über Zäune, find ich übrigens auch gefährlich!
Gewöhn ihr das besser ab! - Mein Lucyhund hat sich beim Drüberhupfen über einen Jägerzaun, mal den Bauch aufgerissen... Gottseidank war es nur eine Fleischwunde - aber etwas unglücklicher - sie hätte sich so elendiglich innerlich verletzten können!
Da sollte sie mit meinen Kindern spazierengehen, die Kinder waren schon außerhalb unseres Gartens und riefen sie. Und anstatt, dass die dumme Kuh das öffenen Törchen nimmt, springt sie über den Zaun!

Sag auch Deinen Kindern, sie sollen schauen, dass Riga nicht über Zäune hüpft. Das ist eindeutig noch gefährlicher als Stromdraht.

Liebe Grüße,
Geli :kuss1:
 
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Trotz einer unerfreulichen Erfahrung am Stromzaun hat Jolien kein Problem damit zu Pferden auf die Weide zu gehen. Bei dem dicken Fell... sie hat eine Technik gefunden durch den Zaun zu kommen ohne einen Schlag abzubekommen. Auch Hochlandrinder werden gerne besucht. Die haben sich allerdings schon an das zu klein geratene Kalb gewöhnt und die Mütter heben nicht einmal mehr den Kopf wenn Schweini an der Weide angelangt ist.
Ich muss immer höllisch aufpassen, wenn Viecher auf einer Weide stehen.
Am besten gehts, wenn Jolien dann bei Fuss läuft. Ich spare mir mengenweise Herzklabaster und Jolien bleibt unversehrt. :blume1:

Zur unfreiwilligen Erziehung hat Jolien eine Brennnessel geführt. :zunge3:
Sie wuchs aus einem Mauseloch das noch sehr verführerisch duftete...
Und es kam, wie es kommen musste: Jolien grub erst ein wenig drumherum und steckte dann ihre Nase mit aller Herzenslust in der Mauseloch... :clown2:
Der Satz nach hinten war filmreif! :geist:
 
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Hello Marie,

schlimme Geschicht, Gott sei Dank glimpflich ausgegangen. Rocky ist uns auch schon mal unter so einem Zaun durch auf eine Pferdekoppel geschlichen, war Gott sei Dank ohne Strom.

Weil du meintest, ob sie dich verteidigen wollte bzw. Angst um dich hatte und deswegen gequietscht hat - ich glaub schon! Mir war gar nicht bewusst, welche Beschützerinstinkte unsere Hundzis haben, bis ich selbst einen grösseren Gauner hatte, er ist ja jetzt schon fast erwachsen - und sein Beschützerinstinkt wird täglich stärker. Ausserdem achten sie ja so auf die Körpersprache und die Gefühle der Menschen - wenn du dich gschreckt hast, hat sie sich sicher auch gschreckt. Wie süss, die Maus will dich vor dem Zaun schützen!

Alles Liebe
 

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