Wann ist es Zeit...?

Arthos

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13 März 2009
Beiträge
256
Ihr Lieben,
nicht in eigener Sache frage ich euch.
Arthos ist ein fröhlicher und lebenslustiger kleiner Kerl, der seit fast 5 Jahren die Hundewiese als "Platzwart" abschreitet. Viele Bekanntschaften sind entstanden und Arthos hat Kumpels für´s Leben gefunden.
Genauso lange begegnet uns immer wieder ein älterer Herr mit seinem Schäfermix. Herrchen ist inzwischen 85 Jahre, Hundi ist 12. Nun hat der Hund Diabetes, ist deshalb erblindet und hat 15kg Gewicht verloren. Letzteres war nicht so schlimm, mehr Gewichtsverlust wäre aber nicht gut.
Trotzdem futtert er ordentlich und geht offensichtlich auch noch gern spazieren.
Problematisch sind die Augen. Der Innendruck steigt, er bekommt Tropfen (die wir ihm auf der Wiese einträufeln, weil Herrchen dafür keine ruhige Hand mehr hat). Auch Schmerzmittel werden täglich verabreicht. Eine Operation (Entfernung der Augen) kommt nicht mehr in Frage. Die Heilungschancen sind nicht gut und bei dem Allgemeinzustand des Hundes wäre eine Narkose höchst riskant. Herrchen weiss, dass er irgendwann eine Entscheidung treffen muss und will das optimale für seinen "Jungen".

Heute fragte er uns, wie er erkennen kann, dass sein Hund Schmerzen hat und leidet.

Tja, und ich gebe die Frage ´mal weiter...
(Meine Ideen wurden alle widerlegt)
Liebe Grüße
Katrin
 
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Das ist eine schwere Frage. Als Mensch fällt es einem so auf, wenn das Tier anders ist als sonst, apathisch, lustlos usw. Da Tiere sehr lange Schmerzen unterdrücken können, uns als Besitzer dies offensichtlich nicht zeigt, merken wir dies wirklich oftmals erst dann, wenn es ganz arg ist. Ich denke aber, jeder beobachtet sein Tier sehr genau, so dass es auffällt, wenn ein Tier sich anders verhält als sonst, denn dann macht dem Tier nichts mehr Freude und Spaß.
Die Entscheidung wann man es erlösen sollte, kann nur jeder Besitzer für sich und sein Tier selbst entscheiden.
 
Katzenfan08, ich danke dir. Bisher dachte ich auch, dass ich meinen Hund so gut kennen und dass ich daher auch wissen würde, wann es irgendwann soweit ist. Nun lebt dieser ältere Mensch sooooo lange mit seinem Hund zusammen und ist bis ins Mark verunsichert. Das stimmt mich nachdenklich.
Deinen Tipp mit der Verhaltensänderung nehme ich gern auf.

Liebe Grüße
 
ich hatte zwar noch keinen hund, aber als mein kater schwer krank war und er mich plötzlich ganz anders ansah.... da war ein leid in seinem blick, da wusste ich... jetzt ist es an der zeit. er leidet (fressen war aber auch kein thema mehr!) es ist sehr, sehr schwer für sein geliebtes tier, den richtigen zeitpunkt zu finden :(
 
auf diese frage die richtige Antwort zu geben ist wirklich schwer.
vielleicht sollte der ältere Herr ein Gespräch mit dem TA führen, denn
dieser kennt den Gesundheitszustand des Hundes am besten und kann
bestimmt sagen ob der Hund nun schmerzen haben kann oder nicht.

Es ist bestimmt sehr schwer für den Mann wenn er seinen langjährigen Kumpel
leiden sieht und ich glaube er kann am besten entscheiden wann die Zeit gekommen ist.

ich wünsche den beiden alles gute und noch eine lange gemeinsame zeit
 
Der Tag wird so oder so für den älteren Herrn ein schmerzhafter Tag werden.
Solange das Tier noch Lebenswille zeigt, sollen sie die Zeit die ihnen bleibt miteinander genießen.
 
Ihr Lieben,
danke für eure Antworten! Eure Tipps gebe ich weiter.
Habe die beiden heute wieder getroffen. Forest kam zu mir getappert, hat sich seine Streicheleinheit abgeholt und musste dafür den Kopf für die Augentropfen still halten. Herrchen ist sehr aufmerksam und ich bin mir ziemlich sicher, dass er von seinem Hund irgendwann das Signal bekommt: "Hilf mir, ich kann nicht mehr."
Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich den beiden begegne.
Bei all den Sorgen und dem Kummer, die ein altes Tier so mit sich bringen, hoffe und wünsche ich, dass wir unsere Tiere ihr ganzes Leben begleiten können, sie bei uns alt werden dürfen und nicht zu früh über die Regenbogenbrücke gehen müssen.

Von Herzen grüße ich euch
 
Da teile ich Deine Meinung vollständig. Ein Tier war ja auch nicht immer alt und uns als junges Wesen ein guter Freund, nun ist es an uns, uns im Alter dafür bei dem Tier erkenntlich zu zeigen. Wie heißt es, in guten wie in schlechten Zeiten. Und wir werden ja bedauerlicherweise auch älter und sind dann froh, wenn wir jemanden haben, der sich um uns kümmert, mit allen Wehwehchen und evtl. Gebrechen. Solange die Liebe da ist, kann man viel erreichen.
 
buhhh das ist soooo schwer, eigentlich die schwerste und grausamste Entscheidung für jeden Hundebesitzer...und ja bei anderen redet man immer so leicht und keiner lässt gerne sein eigenes Tier leiden, aber ist man dann selbst betroffen ist man sehr verunsichert.
Meine Eltern mussten vor nicht ganz einem Monat unseren heißgeliebten "Benny" ein 16 Jahr alter Yorki einschläfern lassen, nachdem er einen Schlaganfall hatte und für meinen Papa war es bis jetzt die schwierigste Entscheidung in seinem Leben, aber wenn es dann so weit ist, weiß man es, man spürt es einfach. Es wird schwer werden, ganz egal , wann und wie wir diesen letzten Schritt mit unserem Liebling gehen müssen.

Aber nochmals ich bin überzeugt davon, man spürt den richtigen Zeitpunkt und unser Liebling zeigt uns das!
 
...eigentlich die schwerste und grausamste Entscheidung für jeden Hundebesitzer...

Wahrscheinlich hast du recht.
Ich versuche mir nur einzureden, dass es der letzte Dienst und der letzte Liebesbeweis sein wird, die letzte Anerkennung und letzte Wertschätzung, durch die ich meiner wundervollen Fellnase ein letztes Mal meinen Respekt zeigen kann.

Aber nochmals ich bin überzeugt davon, man spürt den richtigen Zeitpunkt und unser Liebling zeigt uns das!

Das tröstet wirklich. Danke für deine Zeilen. Ich gebe es weiter.
 
Ich finde eure Hilfe bei der Tropfengabe ganz lieb!
Wir alle hier freuen uns, wenn wir die beiden sehen. Hundi soll gar nicht merken, wie schlimm alles ist, wird also einbezogen und hat auf der Wiese eine fröhliche Zeit. Es herrscht wirklich gute Stimmung, wobei die Augentropfen sein müssen...
 
Am 25. November 2013 starb Forest. Eine Woche nach diesem Verlust war der alte Herr wieder auf der Wiese und läuft seitdem jeden Tag die Runde, die er mit Forest gelaufen ist. Wir freuen uns über jeden Tag, an dem wir ihm begegnen. Er kommt bei Wind und Wetter, wie früher mit Hund.
 
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