Warum???

manuel82

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5 August 2012
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Diese Geschichte handelt von einem kleinen roten Kater namens Paul, der unser Leben für rund 2 Jahre auf eine ganz besondere Art und Weise bereicherte. Meine Freundin hat Paul auf einem Bauernhof gefunden, der kleine war ganz alleine, total abgemagert und sehr scheu - er wurde offensichtlich von seiner Mutter verlassen. Wir beschlossen, diesem kleinen Geschöpf ein schönes Leben mit viel Liebe zu ermgölichen. Das gelang uns auch und Paul danke uns jeden Tag mit seiner Art dafür. Er war für uns ein Familienmitglied und hatte etwas "menschliches"... er stand oft im Mittelpunkt.

Gestern, Samstag, nahm dieses Zusammenleben eine dramatische Wendung, die wir wohl nie mehr vergessen werden. Achtung: Die folgende Geschichte ist nichts für schwache Nerven!

Paul verbrachte die gestrige Nacht in unserer Wohnung. Am vorgestrigen Abend war er noch sehr hungrig und verspielt - alles schien ok zu sein.
Gester um 8.00 morgen saß ich mit meiner Freundin beim Frühstück - wie üblich war Paul auch bei uns. Auffällig war aber, dass er schneller als sonst atmete und sehr durstig war. Wir waren etwas besorgt und beobachteten ihn weiter. Bereits nach 15 Minuten war klar: Paul ist nicht gesund und wir müssen sofort zum TA. Nach kurzer tel. Rücksprache erhielten wir auch schon einen Termin bei einer Tierärztin in Innermanzing. Wir packten Paul in seinen Transportkorb und los ging die Fahrt. Für uns war vollkommen unklar, was der kleine hat: Vergiftung, bloß ne Verstimmung oder doch eine Verletzung??
Paul war wie bei jeder Fahrt sehr nervös und hatte Angst. Meine Freundin öffnete den Korb und versuchte ihn zu beruhigen...
Nach rund 20 Minuten waren wir bei der Ärztin angekommen. Drei Patienten mit ihren Herrchen waren vor uns. Paul beruhigte sich etwas doch nun wurde seine Atmung schwerer. Er begann wie ein Hund zu hächeln und wir waren sehr besorgt. Obwohl die Ordination besetzt war, klopfte ich und sagte der Ärztin, dass es unserem Kleinen immer schlechter geht. Sie nahm uns sofort dran, für die anderen wartenden Herrchen war das kein Problem. Wir packten Paul und gingen rein. Nach kurzer Beschreibung der Symptome hörte sie ihn ab - das wars. Merklich nervös und mit zittrigen Händen sage die Ärztin: Akute Lebensgefahr, Verdacht auf Zwerchfellriss - sofort nach Mitterndorf in die Tierklinik. Wenn Sie schnell fahren, schaffen Sie es in 15 Minuten.
Jetzt wurde uns der Ernst der Lage klar aber trotzdem waren wir voller Hoffnung. Wir stürmten zum Auto und ich fuhr los. Meine Freundin hatte Paul am Schoß und versuchte ihn immer wieder zu beruhigen. Angesichts der Dringlichkeit fuhr ich dementsprechend schnell (ohne wem zu gefährden). Meine Süße rief in der Tierklinik an und erklärte die Sachlage, weiters ließ sie sich eine genaue Wegbeschreibung geben. Nach rund 5 Minuten fahrt verschlechterte sich Pauls Zustand extrem. Er schrie vor Schmerzen und kämpfte um Luft. Wir erreichten Neulengbach... Mit weit überhöhter Geschwindigkeit gings weiter... vor uns die Ampel, dieses verdammte Mistding ging auf Rot - auch kein Problem, dachte ich. Leider war der Verkehr zu dicht und es wäre zu gefährlich gewesen, sonst hätte ich diese Ampel auch bei Rot überfahren. Nach kurzer Wartezeit gings wieder auf die Freiland, die Gelegenheit Zeit zu gewinnen. Paul kämpfte um jeden Atem, dabei riss er sich eine Kralle aus :-(. Ich bat meine Süße, in der Klinik anzurufen und denen zu sagen, dass der Kleine erstickt und wir nicht wissen, ob wir es schaffen, sie sollen alles vorbereiten. Asperhofen war vor uns, Paul gab kein Atemgeräusche mehr von sich... kein Röcheln, nichts... er windete sich herum doch es ging keine Luft mehr rein. Ich begann zu Weinen und hielt die Hand meiner Süßen. Ich sagte zu ihr, das kanns doch alles nicht sein, unser kleine Baby erstickt... In dem Augenblick war die Hoffnung weg, ich wartet nurmehr drauf, dass Paul endlich erlöst wird. Wir beide sahen ihn an, er bäumte sich ein letztes mal auf, sah zu uns mit ganz glasigen Augen, bekam einen buschigen Schwanz (er hatte Angst vor dem Tod) und dann kam ganz viel weißer Schleim aus seiner Nase. Sekunden darauf sackte Paul in sich zusammen und blieb reglos auf der Decke liegen - Paul ist tot!
Meine Freundin brach in tränen aus, ich fuhr rechts ran und streichelte ihn.
Wir beschlossen, trotzdem zur Tierklinik zu fahren, das dauerte keine 2 Minuten... Dort wurde er nochmal abgehört und der Tod bestätigt. Er hatte eine ganz blaue Schleimhaut.

Wir ließen Paul in der Klinik und machten uns auf den Heimweg. Viele Gedanken plagen uns... warum musste der Kleine so leiden... warum wurde er nicht gleich eingeschläfert usw.

Ich kann dazu nur sagen, wir alle (bestimmt auch Paul) hatten die Hoffnung, es zu schaffen. Wir kämpften verbittert bis zur letzten Sekunde doch es wollte nicht so sein. Es war der Versuch...

Paul, wir lieben dich, wir haben dich in unseren Herzen eingeschlossen. Es tut uns so wahnsinnig leid, was du erleben musstest. Wir sind davon überzeugt, dass es dir jetzt besser geht. Es war schön, dass du bei uns warst.

Manuel
 
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Hallo Manuel!

Auch ich möcht mich Flauschfussels Worte anschließen!

Es tut mir sehr leid,... :(

LG
Margit
 
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Mir tut es auch sehr leid, was eurem Paul passiert ist...denkt an die schöne Zeit, die ihr mit ihm hattet, lasst ihn nie wieder aus eurem Herzen verschwinden und vergesst ihn niemals. Ihr habt ihm zwei schöne Jahre gegeben, die er wahrscheinlich nie gehabt hätte, wenn ihr ihn nicht bei euch aufgenommen hättet.
Glg Silvia
 
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