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Hunde: Hautallergien, Magen-Darmprobleme - EG-Zusatzstoffe?

Angelika-Marie

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14 November 2005
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Seit 2012 östliches Ruhrgebiet, im platten Land
Liebe Leute,

nachdem ich hier in letzter Zeit mehrfach von allergischen Hautreaktionen und unerklärlicher Magen-Darm Symptomatik las - aktuell Ulf und Sibitzale - möchte ich Euch folgende Erfahrung nicht vorenthalten:
Mit meinem Pflegehund Tino habe ich nach meiner letzten Labbimischlingshündin Lucy, jetzt den zweiten Hund, der allergisch auf EG-Zusatzstoffe reagiert.
Ich habe in den letzten 27 Jahren 4 eigene Hunde und sicher 5 längerfristige Pflegehunde gehabt, aber wenn zwei von neun darauf reagieren, sollte man vielleicht auch öffentlich mal ein Augenmerk darauf richten, bzw. diese Möglichkeit bedenken.

Ich habe Lucy Anfang bis späte Mitte der neunziger Jahre, nachdem es das Zeug in großem Umfang gab, arglos mit Trockenfutter gefüttert. Habe eines gewählt ohne Konservierungsstoffe und Farbstoffe, sollte ja für den Hund gut sein! Das Kleingedruckte habe ich ebenso arglos überlesen. Das, worum es hier geht, hieß damals noch "Erlaubte EG-Zusatzstoffe" - wer denkt sich dabei schon was Böses? ( Heute steht da nur noch EG-Zusatzstoffe.)

Jedenfalls, Mitte der 90ziger Jahre, nachdem Lucy das Futter und die künstlichen Kaustreifen als Leckerli vier Jahre gefressen hatte, wurde sie langsam krank. Sie begann sich vermehrt am Körper zu kratzen, die Haut wurde schuppig und gerötet, sie biss sich dann in der Lendengegend handtellergroße Flächen haarlos und blutig, so dass dort ein nässendes Ekzem entstand. Das trocknete dann in den folgenden Wochen mehr oder weniger ab, bis zum nächsten Schub.

Lucy reagierte vor allem über die Haut, während Tino Haut- aber gleichzeitig Magen/Darmsymptome entwickelt. Also, der wird richtig innerlich krank. Kann nix fressen, hat Bauchschmerzen, stinkt aus dem Hals, liegt apathisch auf seinem Läufer.

Jetzt aber zurück zu Lucy. Ihre Erkrankung setzte bei uns eine Odyssee zu zig Tierärzten in Gang, die zuallererst alle auf Flöhe, eine Flohbissallergie und Milben tippten.
Damals dachte man noch überhaupt nicht an Futtermittelallergien oder Allergien auf bestimmte Proteine oder auf Gräserpollen. Das gab es in dieser Zeit noch nicht.
Jedenfalls, als all die verordneten Schampoos und Salben und Tinkturen und Mittel und Cortisone nix halfen, eher zu verschlimmern schienen, und selbst ein durchgesetzter Allergietest auf alles mögliche nix gebracht hatte, entschloss ich mich auf eigene Faust zu einer Ausschlussdiät.

Jetzt kommt etwas über Kinder. Lest es, oder überspringt es, möglicherweise gibt es aber doch Hinweise auf den allergischen Hund.

Ich hatte das schon mal gemacht. Und zwar, als 1984 mein ältester Sohn mit anderthalb an Neurodermitis erkrankte.
Damals behandelte man Neurodermitis allopathisch ausschließlich mit Cortison. Man gab solange Cortison bis die Hauterscheinungen weg gingen, und das Kind stattdessen einen Krupp-Husten bekam. Hatte man den auch mit Cortison gekillt, schlug die Erkrankung bei Kindern regelmäßig auf den Darm, der nur noch Durchfall produzierte. Nun war die Überlegung bei den Allopathen, den erkrankten Kindern ein Stück Dickdarm wegzuoperieren. Und weil ich genau so einen Fall im Freundeskreis hatte, bei der die Mutter quasi in letzter Minute vor der Darm-Op ihres Kurzen die Kurve kratze und nach anderen Wegen zu suchen begann, reagierte ich auf einen klitzekleinen Zeitungsartikel, der mir irgendwo unterkam.
Dort wurde berichtet, dass neuerliche Forschungen ergeben hatten, dass man die auslösenden Substanzen einer Neurodermitis per Ausschlussdiät ermitteln könnte. Und das ginge bei Säuglingen und Kleinkindern so: Reduzieren auf EINEN Speisebestandteil, meinetwegen Milch, ( Bei Reaktion auf Milch, sofort Sojaprodukte oder ähnliches anbieten) und dann langsam, nach und nach, ein Nahrungsmittel nach dem anderen dazunehmen.
Die Information reichte für mich, ich setzte sie sofort in die Tat um.

Max bekam die ersten Tage nur Kuhmilch mit etwas Haferschleim. Seine Haut blieb ungerötet. Dann zwei Tage Milch, Hafer und gekochte Kartoffeln. Nun Milch, Hafer, Kartoffeln und Möhren. Milch, Hafer, Kartoffeln, Möhren und Butter... und so weiter.
Wir fanden die Allergene bald heraus. Es waren Tomaten, Erdbeeren, Kümmel, und --- Polyamid.
Letzteres war schwer herauszufinden. Nur ein Zufall und genaues Beobachten brachte mich auf die Spur.
Max hatte innerhalb der Ausschlussdiät problemlos Äpfel vertragen. Eines Tages - wir waren immer noch dabei - hatte ich ihm wieder einen geschält und ihm in vier Vierteln auf einem Tellerchen gegeben. Zwei Viertel futterte er sofort, dann gingen wir länger spazieren. Die anderen zwei Viertel, die er tellerlos nachlässig auf unserem Wohnzimmertisch deponiert hatte, aß er nach dem Spaziergang. Zu meinem Entsetzen begann das Kind direkt zwanzig Minuten später auf den Wangen und den Oberarmen zu blühen!
Also, diese typische, juckende Neurodermitisrötung!
Ich war sehr irritiert. Das einzige, was in seinem heutigen Speiseplan anders gewesen war, war, dass die Apfelstückerl längere Zeit auf dem Wohnzimmertisch gelegen hatten. Nachdenklich betrachtete ich diesen holzgefassten Tisch mit seiner hellbeigen Kunststoffoberfläche. Ich wusste, dass Kunststoffe ausgasen. (Jedenfalls taten sie es noch in den achzigern.) Ich wusste, dass bei der Herstellung des Kunststoffes, der Polymerisation, immer noch genügend toxische Monomere überbleiben, die auf Nahrungsmittel übergehen konnten. Ein Verdacht war geweckt, der sich alsbald bestätigen sollte.
Wenn ich von Kunststoff als Allergen ausging, begriff ich jetzt langsam, wieso Max Milch aus Glasflaschen und Tetrapacks
( da muss ein anderer Kunststoff drin sein) vertrug, aber nicht solche aus den durchsichtigen Plasteflaschen, die es damals gab, die wie Milchflaschen geformt waren.
Ich hatte in seiner Bekleidung ohnehin Polyamid gemieden, wirklich klar wurde es zwei Wochen später, als ihm die Oma zum Winter hin einen reinen Polyamidanorak kaufte. 10 Minuten hatte er ihn an - und es blühte das ganze Kind.
Mit dem Meiden der genannten Substanzen und homöopathischen Gaben von Sulfur und Phosphorus haben wir die Neurodermitis wegbekommen. Max hatte nur noch einmal einen Rückfall, als er sich mit 12, mit Freunden in der Stadt, ein erstes eigenes T-Shirt kaufte. Aus reinem Polyester! Nachdem er es eine Stunde anhatte, war er von oben bis unten rot , kratzte sich, der Puls ging wie blöd, es musste der Notarzt kommen und ihm ein Antihistaminikum spritzen.

Jetzt reagieren viele Neurodermitiker auf Plastik wunderbar, können genau tierische Federn und Felle nicht vertragen.
In unserem Fall war es halt umgekehrt.
Was ich damit nur sagen will: Ihr müsst bei Euren Tieren genau hingucken!

Weil der Beitrag zu lang ist, trenne ich hier.
 
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AW: Hunde: Hautallergien, Magen-Darmprobleme - EG-Zusatzstoffe?

Ausschlussdiät bei Hunden:
Es gibt inzwischen zig Futtersorten, die dafür zum Einstimmen von den Tierärzten empfohlen werden.
Bitte bedenkt: Der Markt hat diese Notwendigkeit geschaffen, indem er vorher ein Futter schuf, welches Hunde nicht vertragen können. Dazu ist die Welt so reich an Giftstoffen geworden, dass selbst unsere Hunde inzwischen von Gräserpollen krank werden.

Also, eine dieser Futtersorten frisst er drei Wochen lang, und dann gibt man nach und nach andere Substanzen hinzu.
Es ist sinnvoll, vor einer Ausschlussdiät, den Hund absolut im Futter auf ganz wenige Bestandteile zu reduzieren.
Dadurch kann der Organismus sich drei Wochen erholen, und kann dann sauber sofort auf Reize reagieren.
Denn es gibt Kreuzreaktionen, die man auf diese Weise ausschießen kann, um nicht ein falsches Bild zu bekommen.
Also, wenn man den Organismus nicht erst beruhigt, kann es sein, dass er auf Substanzen negativ reagiert, die er eigentlich doch gut vertragen kann.

ABER: Es ist nicht notwendig irgendein Diätfutter von der Firma soundso grammweise zu füttern!
Dergleichen gab es Mitte der 90ziger noch nicht, und ich habe der erkrankten Lucy schlichtweg die Hühnchen-Möhren-Reis -Diät eingeholfen. Wenn irgendeine Substanz davon nicht bekommt, sich Symptome verschlimmern, sieht man es ja sofort am zweiten oder dritten Tag! Aufmerksamkeit vorausgesetzt!
Dann muss der Reis weg, vielleicht müssen auch die Möhren weg und man ist nur bei gekochtem Hühnchen. Und Wasser.
Gebt das einige Tage. Baut dann auf. Wieder Reis dazu. Funktioniert nicht? Gut, dann Pause und in der nächsten Woche ein Versuch mit Kartoffeln. So könnt Ihr aber, vorsichtig, vorsichtig aufbauen. Immer nur eines hinzufügen und dabei immer höchst aufmerksam bleiben!


So habe ich es mit Lucy gemacht. Sie vertrug den selbstgekochten Hühnchen-Möhren-Reiseintopf. Sie vertrug Möhren, Reis und Rindfleisch. Sie vertrug Möhren, Reis und Seelachs, sie vertrug eigentlich alles - nur Trockenfutter und künstliche Kaustreifen mit EG-Zusatzstoffen nicht. Dann reagierte ihre Haut mit Jucken, Schuppen, einem nässenden Ekzem.

Und dann war es klar!
DAS musste weggelassen werden!

Ich befürchte, heutzutage ist es noch schlimmer, weil die Hunde in Kreuzreaktionen auf alles mögliche reagieren. Also, sie haben meinetwegen ihre EG-Zusatzstoffe gefressen und reagieren dann auf Gräserpollen. Oder auf Rindfleisch. Buuh!
Man weiß dann nicht woran es liegt. Der Tierarzt sagt Rindfleisch, es kann aber auch eine Kopplung sein.
( Der kleine Max reagierte zum Beispiel vor der Ausschlussdiät negativ auf Orangensaft und Zitrusfrüchte. Das war aber nicht dauerhaft. Das war nur, weil der durch andere subjektive Giftstoffe belastete Organismus weitere Belastungen ausschießen wollte. Es war eine Kreuzreaktion!)

Also: Ausschlussdiät geht am besten ohne Fertigfutter! Dann wisst Ihr genau was Ihr tut! - Und für eine Zeit extrem aufmerksam bleiben! Wenn das Futter subjektiv in Ordnung ist, reagiert der Hund auch weniger auf andere allergene Belastungen. Er kann Pollen und dergleichen besser wegpacken.

Wie schon gesagt, Tino macht das Ganze hauptsächlich in seinem Bauch aus. Er wird nach einer Handvoll Trofu mit EG-Zusatzstoffen Magen-Darm krank. Bekommt er nur ein einzelnes, klitzekleines Leckerchen dieser Art irgendwo gereicht, reagiert seine Haut mit Schuppenbefall.

Hier noch mal ein link, in dem u.a. etwas zu EG-Zusatzstoffen steht:
http://www.canidae-petfood.de/TierfutteretikettenHund.pdf


Für heute einen lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Hunde: Hautallergien, Magen-Darmprobleme - EG-Zusatzstoffe?

Ach so: Die Allergietest die Ihr machen könnt, sehen EG-Zusatzstoffe nicht vor!
Es gibt keinen Allergietest darauf!
Noch eins, bisher unerwähnt: EG-Zusatzstoffe sind künstliche Antioxidantien. Sie verhindern das Ranzigwerden des Trofu.

Lieben Gruß!


:blume2:
 
AW: Hunde: Hautallergien, Magen-Darmprobleme - EG-Zusatzstoffe?

... und da weiss ich genau, was unser Köti auf keinen Fall in den Napf bekommt...!

Danke Geli, wir sind mit deinen Ratschlägen immer gut "gefahren". Du hast unserem "Fridolin" schon so sehr geholfen.

Wir sind hoch sensibilisiert und unser Bursche bekommt nichts, wo die Inhaltsstoffe nicht klar sind. Zu oft musste ich nachts mit ihm raus, als dass ich ungestörten Nachtschlaf nicht zu schätzen wüsste.
Da wusste ich aber, woran es lag und ich hole mir kein Problem ins Haus, wenn ich es vermeiden kann.
Die Tierfutterindustrie verdient an unserem Hund leider nichts. ... und das ist auch gut so!
 
AW: Hunde: Hautallergien, Magen-Darmprobleme - EG-Zusatzstoffe?

:kuss1:DANKE
auch wenns evtl nicht stimmt.EGAL ist eh schon vorbei ABER als das von Dir Deinen Hunden und Deinem Sohn las kam ich dann auch mal drauf daß die Neuro meines Sohnes evtl vom Milchpulver kam.Seit ein paar Wochen ist der Spuk vorbei.HOFFENTLICH.Er trinkt kein Fläschchen mehr und das Zeugs ist weg.
Sorry paßt nicht in`s Thema,ich weiß.Mußte trotzdem sein:blume1:
 
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AW: Hunde: Hautallergien, Magen-Darmprobleme - EG-Zusatzstoffe?

Hallo Angelika-Marie!

Ich finde es ganz super, dass du die Krankengeschichten von deinem Kind und deinem Hund hier reingeschrieben hast.

Vielleicht geht es ja einigen die hier reinlesen ähnlich und sie haben dadurch einen anderen Ansatz wie sie Heilung erreichen könnten.

So wie dir geht es ja schon vielen, kann man ja immer wieder in diversen Foren lesen. Die meisten haben auch eine lange traurige Leidenszeit hinter sich gebracht bis sie die Ursache der Beschwerden erkannten und oft durch ganz einfache, harmlose Mittel wieder zum Verschwinden brachten. Nur, finden muss man den Grund und dann den richtigen TA haben, der nicht mit Bomben auf Spatzen schießt und noch mehr Beschwerden verursacht.
Ich füttere ja meinen Hund roh und das hat auch mit nicht so schönen Erfahrungen mit Futtermitteln und mit den behandelnden TierärztInnen zu tun.

Solange alles im Lot ist glaubt man sich ja gut aufgehoben. Erst wenn Probleme auftauchen bekommt man die Rechnung präsentiert. Es ist schon ein besonderes Glück für sich und sein Tier die richtige Behandlung zu bekommen - die wirklich hilft und nicht noch mehr Beschwerden hervorbringt.

Darum kanns nicht schaden sich selber zu informieren, zu vergleichen und Schlüsse zu ziehen und vor allen Dingen dann was zu ändern.

Ich könnte auch ein paar unschöne Geschichten schreiben nur, die würde mir keiner glauben, so undenkbar sind die.
 
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