Zum Thema Katzen und Milch hab ich 3 interessante Artikel gefunden die ich euch nicht vorenthalten möchte!
LG
Margit
Milch für Katzen
Ob Katzen tatsächlich Milch brauchen oder nicht, hat Maria Theiner für Sie herausgefunden.
Milchunverträglichkeit
Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Tatsächlich gibt es relativ viele Katzen, die keine Milch vertragen. Andere wiederum schlecken mit Vorliebe Milch, ohne je Verdauungsschwierigkeiten davon zu bekommen.
Nicht als Flüßigkeitsersatz verwenden
Wichtig ist allerdings in jedem Fall, dass wir beachten, dass Milch kein Flüßigkeitsersatz, sondern ein Nahrungsmittel ist – und noch dazu ein relativ fetthältiges.
"Wenn ich jetzt eine Katze sehr, sehr intensiv mit allem, was es am Markt gibt, ernähre, und ihr dann zusätzlich noch Milch gebe, dann wird das natürlich nicht gut gehen können, weil die Katze überernährt ist!" erklärt der Tierarzt Reinhard Kaun aus Altmünster.
Dass die Kuh ihre Milch eigentlich nicht für die Katze produziert, sondern für das Kalb, ist logisch. Woher kommt also überhaupt die Milchfütterung bei Katzen?
"Das kommt von den Bauern: Vas Vorgemelke der Kuh, das weggeschüttet wird, weil es kontaminiert ist, das hat man gut körperwarm nach hinten auf den Futtergang gestellt oder gleich weggeschüttet, und dann hat man gemerkt, dass die Haus- und Hofkatzen gekommen sind und das gierig aufgenommen haben – weil es gut schmeckt, weil es fett ist, und weil es zusätzlich natürlich – gerade in den Wintermonaten – gute Ernährung gibt."
Wasser reicht aus
Diese Katzen haben aber ansonsten kaum Zusatzfutter bekommen und sind hauptsächlich von ihrem Jagdglück satt geworden. Unsere heutigen Stubentiger dagegen, die mit Fertigfutter oder gar selbst gekochtem rundum versorgt werden, brauchen die zusätzliche Energiequelle Milch nicht! Gute Katzennahrung und sauberes Wasser reichen absolut aus.
Milch mit Honig vermischen
Es sei denn natürlich, die Katze kann z.b. krankheitsbedingt keine feste Nahrung aufnehmen. Für diesen Fall hat Kaun abschließend einen Tipp:
"Dann kann man ihr zur Milch einen guten Honig dazurühren, dann hat das ganze ernährungsphysiologisch einen Sinn: Die Katze nimmt Fett auf, sie nimmt hochwertige Proteine auf, und nimmt mit dem Honig auch noch einen in der Natur einzigartigen Zucker auf, der sofort als Energetikum zur Verfügung steht."
Quelle: http://ooe.orf.at/magazin/treffpunkt/freizeit/stories/108378/
Warum Katzen keine Milch vertragen
Geben Sie Ihrer Katze kein Kuhmilch zu trinken, da diese den Zucker Laktose enthält. Den Katzen fehlt von Natur aus das sog. Verdauungsenzym Laktase, das notwendig ist, die Laktose zu zerlegen und somit zu verdauen. Beim Verabreichen von Laktose haltiger Milch gelangt der Zucker unverdaut in den Darm und kann eine Diarrhö (Durchfall) verursachen. Für Hunde gilt dies übrigens auch.
Manche Katzen können durchaus eine kleine Menge an Laktose tolerieren, d.h. sie entwickeln keine Diarrhö. Falls Sie also festgestellt haben, daß Ihre Katze kleine Mengen Milch verträgt, so ist gegen eine weitere Verabreichung nichts einzuwenden (solange Sie die Mengen nicht erhöhen). Um aber der Gefahr einer Darmerkrankung völlig zu entgehen, sollten Sie ganz auf die Verfütterung von Milch verzichten oder auf die im Handel erhältliche Laktose freie Milch zurückgreifen.
Quelle: http://www.vetvita.de/haustiere/katzen/milch.shtml
Lactase und Lactose
Viele Katzen reagieren auf Milch mit Durchfall, da sie den Milchzucker (Lactose) nicht verstoffwechseln können, da ihnen das dazu notwendige Enzym (Lactase) fehlt.
Die Lactase ist ein substratinduziertes Enzym, oder auch ein adaptives Enzym, da es nur dann vom Organismus gebildet wird, wenn es benötigt wird [1]. Es wird also so lange Lactose von Lactase verstoffwechselt, solange die Lactose zugeführt wird.
Das hat man schon zu Beginn letzten Jahrhunderts in E. coli-Bakterien nachweisen können. Sie produzieren das Enzym Lactase nur dann, wenn das Substrat Lactose auch vorhanden ist. Sobald man den Bakterien die Lactose vorenthielt, wurde die Produktion von Lactase auf ein Minimum heruntergefahren. Dieser Mechanismus ist reversibel, d.h., wenn man den bezüglich Lactose "schlafengelegten" Bakterien erneut Lactose zuführte, dann wurde wiederum eine erhöhte Lactaseproduktion beobachtet [2].
Solche Regelkreise bezüglich Enzyme gibt es viele, denn es macht ja keinen Sinn, daß ein Organismus alle Enzyme wie ein Weltmeister produziert, ohne sie auch wirklich zu benötigen. Bei der Milch ist das auch einleuchtend, denn Muttermilch gibt es bei Säugetieren eigentlich nur zur Aufzucht von Babys. Wenn diese ein gewisses Alter erreicht haben, werden sie auf ihre normale Nahrung umgestellt, die dann immer ohne Milch auskommt.
Also macht es auch keinen Sinn, das Lactaseenzym danach zu produzieren. Da aber der Mensch die Milch auch in späteren Lebensabschnitten als Nahrungsmittel entdeckte, und diese auch seinen Haustieren anbietet, gibt es die bekannten Probleme mit Unverträglichkeiten.
Wenn man also sein Tier von Anfang an an Milch gewöhnt hat, dann wird es auch keine Probleme haben (Bsp.: Bauernhofkatzen), hat es nach dem Abstillen lange keine Milch mehr zu sich genommen, wird es anfänglich mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen haben. Und es gibt durchaus auch Fälle, wo diese Reversibilität nie klappt.
Es gibt allerdings auch Milch-Unverträglichkeiten, die auf Allergien zurückgeführt werden, und es gibt angeborene Gendefekte, die schon beim Welpen zu sofortiger Unverträglichkeit der Muttermilch führen. Dieser Gendefekt ist unveränderlich, Gott sei Dank aber recht selten im Vergleich zur oben ausgeführten erworbenen Unverträglichkeit.
[1] Das findet man in jedem guten Biochemiebuch, bspw. in dem ausgezeichneten D.Voet, J.G.Voet, Biochemie, VCH-Verlag, Weinheim 1994
[2] M. Cohn, Bacteriol. Rev. 21, 156 (1956)
Quelle:http://www.odo.in-berlin.de/katzen-und-milch.html
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LG
Margit