AW: Hundeschule - nicht für alle Hunde geeignet?
Huhu, *in die Runde wink*
erstmal, generell finde ich auch, jeder Hund ist für eine Hundeschule geeignet, aber keineswegs jede Hundeschule für jeden Hund!
Ich finde, hier muss man stark diffenzieren, welche Schule der individuellen Persönlichkeit des Hundes am besten entspricht, und wie oben schon meine Vorschreiber ausdrückten: Suchen, suchen, suchen... - wenn man denn eine will und braucht.
Ich persönlich finde die Huschus, die zuuu sanft und verspielt arbeiten, nicht gut. Gunther Bloch nennt das, glaube ich, irgendwo:
"Wattebäuschchenmentalität". Er ist auch der Meinung, dass auch ein Stück klare Strenge: "Das will ich jetzt von dir!", Geduld und Konsequenz dazugehören.
Manche brave Hunde lassen sich wunderbar nach dem Belohnungsprinzip erziehen - meine jetzige Hündin gehört dazu-, aber bei vielen Hunden führt eine ausschließlich so gestaltete Erziehung in Reizlagen zu Konflikten, weil das gefüttert werden in Situationen, wie: aggressiv austicken, wegrennen, jagen, andere Hunde anfallen, nach Anglern schnappen, etc. nicht mehr greift.
Also in Situationen, die eine rasche ( auch strafende) Reaktion des Besitzers- oder vorhergehende anderweitige Übungen mit dem Hund - erfordern.
Vielen Hunden ist nicht damit gedient, dass wir sie nur verzärteln!
Da kommen dann Hundis bei raus, die in unserem Laden unsere Kunden verbellen, und da wir in der Huschu nur gelernt haben sie zu belohnen, haben wir jetzt nichts mehr in der Hand. Oder, die zwar in der entsprechenden Huschu sogar die eine oder andere Prüfung absolviert haben, aber mit uns allein im Wald, trotzdem davonrennen, wie ich neulich bei einer netten Spaziergangsbekanntschaft erleben konnte.
Das war jetzt
meine negative Erfahrung mit
einer Hundeschule. Seitdem meide ich sie wieder.... di domm, didomm...
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch fremde Hunde, die mir einige Tage, oder auch meinetwegen nur für einen Spaziergang anvertraut werden, und zwar durchaus solche, die daheim ihren Leuten auf dem Kopf rumtanzen, solche, von denen mir gesagt wird: " Den dürfen sie aber nicht frei laufen lassen, also, MIR rennt der immer weg." Oder, der hat die und die Ticks, mag keine anderen Hunde, insbesonders keine Soundsorasse, zerbeisst fremde Hundebälle, kläfft Kinder an, etc. oft sehr viel besser als zu Hause hören, wenn ich folgende Gesichtspunkte beachte: Jeder Hund ist ein Individuum, es lohnt sich, genau diesen kleinen Kerl individuell kennenzulernen.
In dieser Kennenlernzeit, bis es beim Hund " schnackelt" - die kann nur 5 Minuten dauern, bei komplizierteren, verdrehten Hunden auch eine Viertelstunde - bin ich der reinste Honig. Ich hocke mich hin und vermittle dem Hund, dass ER mir als Individuum absolut willkommen ist.
Ich achte dabei auf ihre Körpersprache. Ich bin nicht aufdringlich.
Schaut der Hund an mir vorbei, tue ich das auch, gehe etwas fort, lasse ihn Vertrauen finden, später kommen. Aber bei 99 % aller Hunde ist das nicht so. 99% aller Hunde sind sofort da und baden sich in guten Worten.
Und wenn es dann beim Hund "geschnackelt" hat, ist er die reine Aufmerksamkeit. Er möchte jetzt, dass ich etwas mit ihm tue, dass ich ihn sitzenlasse, ihn ablege, mit ihm spiele, ihm dabei neue Kommandos beibringe.
Es kommt hinzu, dass ich eine tiefe, aber sehr warme Stimme habe.
Manche unsichere oder junge Hunde, laufen mir allein wegen meiner Stimme hinterher, habe ich bisweilen den Eindruck. Die Stimme kann gut modulieren von extremer Begeisterung, über geflüsterte Kommandos, gerne ganz viel über das Lachen - bis hin zur klaren Absage.
Ein Hund der mit mir geht, läuft nach kurzer Zeit generell frei ( natürlich zunächst nicht an der Straße).
Damit er das tun kann, erwarte ich aber auch etwas von ihm. Und da setzt meine, durchaus auch strenge Erziehung ein, wobei der Hund das aber, glaube ich, gar nicht als Strenge empfindet, sondern nur als konsequent.
Er wird von mir sehr angenommen, das spürt er, und dafür will er was tun.
Er lernt schnell bei Fuß gehen, und zwar ohne dieses Leckerligeschiebe.
So kann es durchaus sein, Elli, dass Dein Hund in der scheinbar "strengeren"
Huschu besser Fuß fast, weil er hier einmal als Persönlichkeit angenommen wird, und zweitens weil er einordnen kann, woran er ist!
Ein Hund, der nur gezuckert wird, weiß nix und versteht auch nichts.
In Situationen in denen er reizüberflutet wird, sei's vor Angst, sei's vor Zorn,
wird ihm durch gleichbleibend sanften Ton und regelmäßige Leckerligabe nicht geholfen. Sein ursprüngliches Anliegen wurde dadurch nicht erkannt, es wurde versucht, es zu kanalisieren, ihn abzulenken - was ja durchaus auch ein Mittel der Hundeerziehung sein kann!- aber wenn wir eine alte Störung haben, auf die - mit drüberfüttern- immer nur ausweichend geantwortet wurde, bleibt schlussendlich ein noch irritierterer Hund zurück.
Deshalb glaube ich auch nicht, Fusselbürste, dass es am "Platz" liegt, bei Deinem Spock, sondern an etwas Unerkannten in ihm.
Bei "Schäfer" würde mir spontan einfallen, dass er vielleicht den unwiderstehlichen Drang spürt, auf dem Platz der Huschu alle anderen hüten zu wollen. Und zweiterseits: Was ist dagegen einzuwenden, wenn ein Hund mal aufgekratzt ist? Wenn er mal alle Viere losmacht und Gas gibt?
Oder wenn er - Schäfer- dabei bellt?
Was könnte es sein, was DICH so an dem Verhalten Deines Hundes stört, dass Du es nicht anschauen magst?
Dein Labbimix, Batida, kann sich durchaus so aufgeführt haben, weil er persönlich dort in der Huschu nicht angenommen wurde.
Er hatte keinen "Draht", war innerlich nicht geborgen, dafür aber viele andere Kötis um ihn herum. Na, da kann man doch nur in die Leine beissen, etwas Randale machen und damit ausdrücken: Lass uns hier schnellstmöglichst abhauen, Frauli!
Lieben Gruß,
Geli :blume2: