Babesiose/Behandlung
Quelle :
http://hundeecke.plusboard.de/
Dieser Beitrag darf kopiert und unter Nennung der Quelle weitergeleitet werden!
Die akute Babesiose wird durch die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) übertragen, die sich derzeit sehr schnell über Deutschland verbreitet. Der Erreger ist Babesia canis canis. Anders als der Holzbock, welcher Borreliose bzw. Anaplasmose nicht auf seinen Nachwuchs überträgt, liefert die Auwaldzecke die Babesien praktisch "gratis" an ihre 3000 - 5000 Eier mit. Wir dürfen also damit rechnen, dass die akute Babesiose bald in ganz Deutschland Thema sein wird!
Es gibt auch die chronische Form der Babesiose, die durch die Braune Hundezecke (Erreger: Babesia canis vogeli) übertragen wird und die i. d. R. sehr viel milder verläuft als die akute Form. Die chronische Babesiose kommt bisher in D fast nicht vor (außer bei Importhunden).
Die akute Babesiose äußert sich zunächst durch Mattigkeit, Freßunlust, Abgeschlagenheit - sehr schnell (meist schon nach wenigen Stunden) kommt dann Fieber dazu. Der Hund nimmt rasend schnell ab, man kann dabei zusehen, wie er "verschwindet". Jason wog bei Ausbruch der Krankheit gut 43 Kilo.
Jason verweigerte schon am Folgetag dieser ersten Anzeichen jegliche Futter- und Wasseraufnahme, sein Fieber bewegte sich um die 40 Grad. Da er sich erbrach und er auf diese Weise viel Flüssigkeit verlor, fuhr ich mit ihm zum TA. Der verabreichte im Notdienst (Donnerstag abend) eine Infusion. Einen Diagnoseversuch unternahm er nicht. Auch Freitags kamen wir zur Infusion, außerdem wurde der Bauchraum geröntgt, ein Blutbild gemacht und Leber, Milz und Niere geschallt. Nun kommen die typischen Symptome:
Hochgradige Anämie (verminderte Erythrozyten, niedriger Hämatokrit), hohes Fieber (41 Grad), enorm vergrößerte Milz, Gewichtsverlust auf 38 Kilo, verfärbter Urin (rötlich bis dunkelorange). Da ich den Tierärzten gegenüber erwähnt hatte, dass Jason in der Zeit zuvor enorm viele Zecken hatte (es war wirklich schlimm gewesen!) hätten hier bei den Tierärzten die Alarmglocken schrillen müssen, leider blieben sie still.
Samstag Vormittag: Wieder zur Infusion, und nachdem ich mich im I-Net informiert hatte, sagte ich den behandelnden Ärzten, dass ich akute Babesiose für möglich hielte, zumal Jason´s Urin zwischenzeitlich orange gefärbt war. Drei Ärzte waren dort aber der einhelligen Meinung, dass "das mit den Zeckenkrankheiten" bloß eine "Panikmache der Medien" sei und so was "Exotisches" wie Babesiose doch HIER bestimmt nicht vorkäme. Man überlegte nun, ob man die Milz herausoperieren solle, weil die so "merkwürdig vergrößert" sei! Hier sei angemerkt: Die Babesiose wäre anhand der o. g. Symptome bereits eindeutig zu diagnostizieren gewesen!
Diagnosemittel der Wahl wäre ein Direktnachweis (PCR "Polymerase Chain Reaction"-Test) der Babesien im gefärbtem Blutausstrich aus Kapillarblut (Ohrränder oder Kralle) gewesen.
Stattdessen gab man (auf mein Drängen hin, dass man doch versuchen müsse, hier eine Diagnose zu bekommen) einen IFAT-Test (Antikörpernachweis aus Serum) bei Laboklin in Auftrag. Geordert wurde das "Mittelmeer-Screening" (AK-Tests auf Leishmaniose, Herzwürmer, Babesiose und Ehrlichiose). Im Leishmaniose-Forum erfuhr ich, dass der IFAT-Test in diesem Stadium völlig sinnlos ist, da der Hundeorganismus in dieser kurzen Zeit keine Antikörper gebildet haben kann. Der Test fällt also zwangsläufig negativ aus. Auch dies war den Tierärzten nicht bekannt.
Außer Infusionen mit Ringer-Lactat und Glucose sowie Schmerzmitteln (Novalgin) und Vit. B12 wurde nichts unternommen. Jason wog noch 37 Kilo.
Dann kam die Nacht von Samstag auf Sonntag. Ich WUSSTE zwischenzeitlich, dass Jason Babesiose hat. Alle Symptome waren da, auch der passende Auslöser (Zecken). Er war (trotz Infusionen morgens) völlig apathisch, konnte kaum noch aufstehen, die Augen waren glasig, das Fieber betrug 41,1 Grad. Ich spritzte ihm im Viertelstunden-Rhythmus eine Elektrolyt-Lösung ins Maul. Um Mitternacht erbrach er alles wieder, den letzten Rest der Flüssigkeit, die er noch in sich hatte.
Er lag leise wimmernd in seiner Kudde (ich vermute mal, dass auch Hunde bei hohem Fieber halluzinieren, und dass er Schmerzen hatte). Anruf beim Notdienst: Die diensthabende Tierärztin erklärte, Fieber würde beim Hund erst ab knapp 42 Grad gefährlich (zur Info: ab 41,8 Grad tötet das Fieber einen geschwächten Hund, heute weiß ich das), und da der Hund ja morgens Infusionen bekommen hätte, sei das nicht tragisch. Nochmals Infusionen könne man nicht geben, da dies sonst ein Lungenödem zur Folge hätte. Wohlgemerkt: Jason hatte vor ZWÖLF Stunden EINEN Liter Flüssigkeit bekommen, mehr nicht. Auch hier: katastrophale Unwissenheit bei der diensthabenden Tierärztin. Ich solle halt alle Stunde Fieber messen und wenn es über 41,5 Grad steigt nochmal anrufen. Da war es 2 Uhr nachts.
Im Internet erfuhr ich dann, wie akute Babesiose behandelt wird und dass es sehr schwierig sei, an das entsprechende Medikament (Wirkstoff: Imidocarb, in Deutschland nicht zugelassen, Handelsnamen: Carbesia bzw. Imizol) heranzukommen. Das könne über die Internationale Apotheke 3 - 4 Tage dauern. Weiterhin erfuhr ich, dass die meisten Hunde 3 - 6 Tage nach Ausbruch der Krankheit sterben. Das war SEHR beruhigend . Mittwochs hatte Jason erste Anzeichen gezeigt, Sonntag war bei ihm bereits der FÜNFTE Tag der Krankheit!
Anmerkung: Imidocarb hat für den Hund keine "schrecklichen" Nebenwirkungen, die es rechtfertigen würden, eine Behandlung damit so lange als möglich hinauszuzögern! Die Nebenwirkungen sind starkes Hecheln, Speicheln und Erbrechen. Diese Symptome legen sich nach kürzester Zeit wieder! Gefährlich ist lediglich eine massive Überdosierung des Wirkstoffs. Normalerweise erhält der Hund 0,25 ml bis 0,5 ml Imizol/Carbesia pro 10 Kilo Körpergewicht. (Wichtig: Maßeinheit Milliliter NICHT Milligramm!!!)
Sonntag morgen machte ich in der Praxis dann dem -zufällig diensthabenden- Chef der Praxis klar, dass mein Hund a) Babesiose hat und b) sofort Carbesia braucht. Ich war dabei ziemlich energisch, brachte sämtliche Internetausdrucke zum Thema mit und sagte, nötigenfalls steige ich auf der Stelle ins Auto und fahre mit Jason nach Frankreich (dort ist Imidocarb zugelassen).
Er warf einen Blick auf Jason, stellte ihn auf die Waage (36 Kilo), maß Fieber (41,2 Grad), nahm über ein Katheder Urin (dieser war immer noch blutig) und teilte mir dann mit, dass die Praxis Imizol vorrätig hat und ich nicht nach Frankreich fahren bräuchte. Jason bekam die für sein Gewicht passende Dosis Imizol und dann nochmal eine Infusion.
Es dauerte acht Stunden, da konnte Jason schon wieder einige Meter spazierenlaufen, und er FRASS! Er hatte zuvor keinerlei Futter mehr angerührt!
Nach der Imizol-Injektion besserte sich Jason´s Zustand rasch. OHNE die Injektion wäre er vermutlich noch am Sonntag über die Regenbogenbrücke gegangen.
Die weitere Therapie: 20 Tage Antibiotika (Cefaseptin Forte) sowie eine weitere Imizol-Injektion 10 Tage nach der ersten Spritze.
Heute ist Jason´s Immunsystem zwar immer noch etwas angeschlagen, aber insgesamt ist er wieder "fast" gesund. Jason bekam (bekommt) folgende Ergänzungsfuttermittel, um die Genesung zu unterstützen:
- Sanostol plus Eisen (Blutbildung)
- Vit. K 1 (Immunstärkung)
- Mariendistel (Leberschutz und -regeneration)
- MSM (Immunstärkung)
- Symbio Pet (Darmsanierung)
Lasst euch nichts erzählen: "Mittelmeer"-Krankheiten gibt es nicht nur am Mittelmeer, sie sind auf dem Vormarsch, und wenn ihr die Symptome an eurem Hund erkennt, BESTEHT auf der Injektion von Imidocarb (sei es nun als Carbesia oder als Imizol).
Akute Babesiose endet fast immer tödlich, und die Krankheit verläuft oft so rasend schnell, dass SOFORT reagiert werden muss! Für Spekulationen, Wenns und Abers ist keine Zeit!
_________________
Anm. von Jason’s Fraudi Claudia:
Üblicherweise bekommt der Hund seine zweite Carbesia- bzw. Imizolspritze zwei Wochen nach der ersten. Zwei Tage in Folge Carbesia zu spritzen, macht nicht wirklich Sinn und birgt die Gefahr der Überdosierung!
Ein Hund, der Babesiose hat/te, sollte von jeglicher Chemie (auch Zecken-Spot-Ons) und von Impfungen verschont bleiben! Zeckenprophylaxe ist hier natürlich ein heikles Thema, da man ja nicht möchte, dass der Hund sich nochmals infiziert. Da heißt es: Risiken abwägen, eine abschließende Empfehlung dazu kann man wohl nicht geben
Die Babesiose-Impfung mit Nobivac Piro ist stark umstritten, sie verhindert weder eine erneute Infektion noch den Ausbruch der Krankheit. Die einzige (angebliche) Wirkung sei, dass die Krankheit nicht ganz so heftig verlaufen würde. Dazu einfach auch mal die Boardsuche anwenden (Babesiose-Impfung, Nobivac Piro).
Nach einer akuten Babesiose-Erkrankung braucht der Organismus bis zu einem halben Jahr, um wieder "richtig" zu funktionieren. Ich würde bei dem betroffenen Hund alle 2 Monate ein großes Blutbild mit Organwerten machen lassen (mögl. auch Retikulozyten bestimmen lassen, zumindest anfangs). Das Immunsystem ist in dieser Zeit überaus geschwächt, daher bitte: SCHONEN!
INFO auch unter:
http://www.leishmaniose-forum.com
Quelle :
http://hundeecke.plusboard.de/
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Die akute Babesiose wird durch die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) übertragen, die sich derzeit sehr schnell über Deutschland verbreitet. Der Erreger ist Babesia canis canis. Anders als der Holzbock, welcher Borreliose bzw. Anaplasmose nicht auf seinen Nachwuchs überträgt, liefert die Auwaldzecke die Babesien praktisch "gratis" an ihre 3000 - 5000 Eier mit. Wir dürfen also damit rechnen, dass die akute Babesiose bald in ganz Deutschland Thema sein wird!
Es gibt auch die chronische Form der Babesiose, die durch die Braune Hundezecke (Erreger: Babesia canis vogeli) übertragen wird und die i. d. R. sehr viel milder verläuft als die akute Form. Die chronische Babesiose kommt bisher in D fast nicht vor (außer bei Importhunden).
Die akute Babesiose äußert sich zunächst durch Mattigkeit, Freßunlust, Abgeschlagenheit - sehr schnell (meist schon nach wenigen Stunden) kommt dann Fieber dazu. Der Hund nimmt rasend schnell ab, man kann dabei zusehen, wie er "verschwindet". Jason wog bei Ausbruch der Krankheit gut 43 Kilo.
Jason verweigerte schon am Folgetag dieser ersten Anzeichen jegliche Futter- und Wasseraufnahme, sein Fieber bewegte sich um die 40 Grad. Da er sich erbrach und er auf diese Weise viel Flüssigkeit verlor, fuhr ich mit ihm zum TA. Der verabreichte im Notdienst (Donnerstag abend) eine Infusion. Einen Diagnoseversuch unternahm er nicht. Auch Freitags kamen wir zur Infusion, außerdem wurde der Bauchraum geröntgt, ein Blutbild gemacht und Leber, Milz und Niere geschallt. Nun kommen die typischen Symptome:
Hochgradige Anämie (verminderte Erythrozyten, niedriger Hämatokrit), hohes Fieber (41 Grad), enorm vergrößerte Milz, Gewichtsverlust auf 38 Kilo, verfärbter Urin (rötlich bis dunkelorange). Da ich den Tierärzten gegenüber erwähnt hatte, dass Jason in der Zeit zuvor enorm viele Zecken hatte (es war wirklich schlimm gewesen!) hätten hier bei den Tierärzten die Alarmglocken schrillen müssen, leider blieben sie still.
Samstag Vormittag: Wieder zur Infusion, und nachdem ich mich im I-Net informiert hatte, sagte ich den behandelnden Ärzten, dass ich akute Babesiose für möglich hielte, zumal Jason´s Urin zwischenzeitlich orange gefärbt war. Drei Ärzte waren dort aber der einhelligen Meinung, dass "das mit den Zeckenkrankheiten" bloß eine "Panikmache der Medien" sei und so was "Exotisches" wie Babesiose doch HIER bestimmt nicht vorkäme. Man überlegte nun, ob man die Milz herausoperieren solle, weil die so "merkwürdig vergrößert" sei! Hier sei angemerkt: Die Babesiose wäre anhand der o. g. Symptome bereits eindeutig zu diagnostizieren gewesen!
Diagnosemittel der Wahl wäre ein Direktnachweis (PCR "Polymerase Chain Reaction"-Test) der Babesien im gefärbtem Blutausstrich aus Kapillarblut (Ohrränder oder Kralle) gewesen.
Stattdessen gab man (auf mein Drängen hin, dass man doch versuchen müsse, hier eine Diagnose zu bekommen) einen IFAT-Test (Antikörpernachweis aus Serum) bei Laboklin in Auftrag. Geordert wurde das "Mittelmeer-Screening" (AK-Tests auf Leishmaniose, Herzwürmer, Babesiose und Ehrlichiose). Im Leishmaniose-Forum erfuhr ich, dass der IFAT-Test in diesem Stadium völlig sinnlos ist, da der Hundeorganismus in dieser kurzen Zeit keine Antikörper gebildet haben kann. Der Test fällt also zwangsläufig negativ aus. Auch dies war den Tierärzten nicht bekannt.
Außer Infusionen mit Ringer-Lactat und Glucose sowie Schmerzmitteln (Novalgin) und Vit. B12 wurde nichts unternommen. Jason wog noch 37 Kilo.
Dann kam die Nacht von Samstag auf Sonntag. Ich WUSSTE zwischenzeitlich, dass Jason Babesiose hat. Alle Symptome waren da, auch der passende Auslöser (Zecken). Er war (trotz Infusionen morgens) völlig apathisch, konnte kaum noch aufstehen, die Augen waren glasig, das Fieber betrug 41,1 Grad. Ich spritzte ihm im Viertelstunden-Rhythmus eine Elektrolyt-Lösung ins Maul. Um Mitternacht erbrach er alles wieder, den letzten Rest der Flüssigkeit, die er noch in sich hatte.
Er lag leise wimmernd in seiner Kudde (ich vermute mal, dass auch Hunde bei hohem Fieber halluzinieren, und dass er Schmerzen hatte). Anruf beim Notdienst: Die diensthabende Tierärztin erklärte, Fieber würde beim Hund erst ab knapp 42 Grad gefährlich (zur Info: ab 41,8 Grad tötet das Fieber einen geschwächten Hund, heute weiß ich das), und da der Hund ja morgens Infusionen bekommen hätte, sei das nicht tragisch. Nochmals Infusionen könne man nicht geben, da dies sonst ein Lungenödem zur Folge hätte. Wohlgemerkt: Jason hatte vor ZWÖLF Stunden EINEN Liter Flüssigkeit bekommen, mehr nicht. Auch hier: katastrophale Unwissenheit bei der diensthabenden Tierärztin. Ich solle halt alle Stunde Fieber messen und wenn es über 41,5 Grad steigt nochmal anrufen. Da war es 2 Uhr nachts.
Im Internet erfuhr ich dann, wie akute Babesiose behandelt wird und dass es sehr schwierig sei, an das entsprechende Medikament (Wirkstoff: Imidocarb, in Deutschland nicht zugelassen, Handelsnamen: Carbesia bzw. Imizol) heranzukommen. Das könne über die Internationale Apotheke 3 - 4 Tage dauern. Weiterhin erfuhr ich, dass die meisten Hunde 3 - 6 Tage nach Ausbruch der Krankheit sterben. Das war SEHR beruhigend . Mittwochs hatte Jason erste Anzeichen gezeigt, Sonntag war bei ihm bereits der FÜNFTE Tag der Krankheit!
Anmerkung: Imidocarb hat für den Hund keine "schrecklichen" Nebenwirkungen, die es rechtfertigen würden, eine Behandlung damit so lange als möglich hinauszuzögern! Die Nebenwirkungen sind starkes Hecheln, Speicheln und Erbrechen. Diese Symptome legen sich nach kürzester Zeit wieder! Gefährlich ist lediglich eine massive Überdosierung des Wirkstoffs. Normalerweise erhält der Hund 0,25 ml bis 0,5 ml Imizol/Carbesia pro 10 Kilo Körpergewicht. (Wichtig: Maßeinheit Milliliter NICHT Milligramm!!!)
Sonntag morgen machte ich in der Praxis dann dem -zufällig diensthabenden- Chef der Praxis klar, dass mein Hund a) Babesiose hat und b) sofort Carbesia braucht. Ich war dabei ziemlich energisch, brachte sämtliche Internetausdrucke zum Thema mit und sagte, nötigenfalls steige ich auf der Stelle ins Auto und fahre mit Jason nach Frankreich (dort ist Imidocarb zugelassen).
Er warf einen Blick auf Jason, stellte ihn auf die Waage (36 Kilo), maß Fieber (41,2 Grad), nahm über ein Katheder Urin (dieser war immer noch blutig) und teilte mir dann mit, dass die Praxis Imizol vorrätig hat und ich nicht nach Frankreich fahren bräuchte. Jason bekam die für sein Gewicht passende Dosis Imizol und dann nochmal eine Infusion.
Es dauerte acht Stunden, da konnte Jason schon wieder einige Meter spazierenlaufen, und er FRASS! Er hatte zuvor keinerlei Futter mehr angerührt!
Nach der Imizol-Injektion besserte sich Jason´s Zustand rasch. OHNE die Injektion wäre er vermutlich noch am Sonntag über die Regenbogenbrücke gegangen.
Die weitere Therapie: 20 Tage Antibiotika (Cefaseptin Forte) sowie eine weitere Imizol-Injektion 10 Tage nach der ersten Spritze.
Heute ist Jason´s Immunsystem zwar immer noch etwas angeschlagen, aber insgesamt ist er wieder "fast" gesund. Jason bekam (bekommt) folgende Ergänzungsfuttermittel, um die Genesung zu unterstützen:
- Sanostol plus Eisen (Blutbildung)
- Vit. K 1 (Immunstärkung)
- Mariendistel (Leberschutz und -regeneration)
- MSM (Immunstärkung)
- Symbio Pet (Darmsanierung)
Lasst euch nichts erzählen: "Mittelmeer"-Krankheiten gibt es nicht nur am Mittelmeer, sie sind auf dem Vormarsch, und wenn ihr die Symptome an eurem Hund erkennt, BESTEHT auf der Injektion von Imidocarb (sei es nun als Carbesia oder als Imizol).
Akute Babesiose endet fast immer tödlich, und die Krankheit verläuft oft so rasend schnell, dass SOFORT reagiert werden muss! Für Spekulationen, Wenns und Abers ist keine Zeit!
_________________
Anm. von Jason’s Fraudi Claudia:
Üblicherweise bekommt der Hund seine zweite Carbesia- bzw. Imizolspritze zwei Wochen nach der ersten. Zwei Tage in Folge Carbesia zu spritzen, macht nicht wirklich Sinn und birgt die Gefahr der Überdosierung!
Ein Hund, der Babesiose hat/te, sollte von jeglicher Chemie (auch Zecken-Spot-Ons) und von Impfungen verschont bleiben! Zeckenprophylaxe ist hier natürlich ein heikles Thema, da man ja nicht möchte, dass der Hund sich nochmals infiziert. Da heißt es: Risiken abwägen, eine abschließende Empfehlung dazu kann man wohl nicht geben
Die Babesiose-Impfung mit Nobivac Piro ist stark umstritten, sie verhindert weder eine erneute Infektion noch den Ausbruch der Krankheit. Die einzige (angebliche) Wirkung sei, dass die Krankheit nicht ganz so heftig verlaufen würde. Dazu einfach auch mal die Boardsuche anwenden (Babesiose-Impfung, Nobivac Piro).
Nach einer akuten Babesiose-Erkrankung braucht der Organismus bis zu einem halben Jahr, um wieder "richtig" zu funktionieren. Ich würde bei dem betroffenen Hund alle 2 Monate ein großes Blutbild mit Organwerten machen lassen (mögl. auch Retikulozyten bestimmen lassen, zumindest anfangs). Das Immunsystem ist in dieser Zeit überaus geschwächt, daher bitte: SCHONEN!
INFO auch unter:
http://www.leishmaniose-forum.com