Oh wow,
wie ich sehe, habe ich hier einen Thread eröffnet von dem ich noch gar nix weiss. Das ist Mariechen, die als Moderator ordnet! -SUPER!:kuss1:
Na, was kann ich denn zu dem Thema sagen? Vermutlich nur ein wenig von dem, was in den genannten Büchen auch drinsteht. Diesmal aber aus erster Hand.
Ich kann beschreiben, wie ich mit einem Welpen/ Junghund zu einem geordneten Versteckspiel komme. Und das will ich jetzt tun!
Dass unsere Welpen und jungen Hunde es lieben hinter einem Ball herzurennen und den zurückzubringen, damit wir ihn erneut schmeissen, ist ja nix Neues.
Aber sie lieben es ebensosehr, wenn man ihn versteckt. Das ist ein schönes Spiel für drinnen und für abends in der Wohnung.
Das geht bei uns in der Regel ganz am Anfang so los: Hundekind Bonnie ist auf ihrem Platz - Teppich, Korb, weiss nicht, das Spielzeug drumherum.
Ich streichle Hundi, schnell hat der Hund ein Spielzeug im Maul, möchte spielen.
Da kann man auch gut Namen von Spielzeug üben: " Ah, du hast die Maus im Maul! Ach, da ist ja der Ball!"- Hundi will dann Zerren spielen mit der Maus. Ich spiele das eigentlich nicht viel. Ich persönlich mag Zerren nicht.
Aber ich lasse mich etwas auf ein anderes Spiel ein, nämlich auf Knurren und gefährlich tun: Hundi hat die Maus (oder den Ball) im Maul, seine Vorderpfoten liegen auf dem Boden und sind weit gespreizt, der Hintern guckt oben in die Luft und der Schwanz wedelt. Und Hundi knurrt ungeheuer gefährlich! Ich hocke in der gleichen Position, Arme unten, Hintern hoch, wedele dabei mit dem ganzen Hinterteil und knurre ebenso gefährlich.
(Wenn auch innerlich nicht ganz so beteiligt.)
Da baut sich Spannung auf! Und wenn ich dann einmal nach einer Zeit ( vermeintlich) mit den Vorderpfoten in die Luft hüpfe, springt der kleine Energiebolzen gleich mit allen Vieren hoch und zurück und ist fürchterlich angetan. Ich weiss nicht, ob eine Huschu das so machen würde und ich weiss auch nicht wie sich das Vertrauen daraus ergibt, ich weiss nur, nach einiger Zeit gibt der Hund das Spielzeug mir.
Ich verstecke es dann an meinem Körper. Zwischen den Beinen, unter der Weste hinten, in meinem Nackenausschnitt. Kommando: Such den Ball!
Begeistertes Schnüffeln, begeistertes Finden. Lob. Einige Male gespielt.
Hundi schmeisst den Ball bald schon wieder vor mich hin, dass ich ihn erneut verstecke. Diesmal lasse ich ihn mit rascher Handbewegung unter dem Teppichzipfel verschwinden.
"Such den Ball!" Begeisterte Aufregung! Als das ganz neu war, musste ich anfangs ein bisschen noch zeigen, dass er unter dem Teppichzipfel liegt. Oh wie toll, das Ding da zu finden! Und : Hundi hat eine neue Offenbarung erfahren: Ein Spielzeug kann UNTER etwas sein! Und er, der Hund KANN das aufdecken!
Für uns Menschen ist das so einfach. Für kleine Hundis offenbar nicht.
Dieses, dass ein Spielzeug UNTER etwas sein kann, begeistert meinen Hund Bonnie auf's Höchste. Ebenso wie seine neue Fähigkeit da dran zu kommen!
Der kleine Welpe/ Junghund erfährt dabei, dass er seine Nase einsetzen kann/muss ein verborgenes Spielzeug zu finden - darin ist er unschlagbar! Und seine Pfoten benutzen kann, es zu bergen.
Dann ist der nächste Schritt nicht mehr weit.
Das Spielzeug ist benannt und bekannt: Ball/Maus
"Platz" haben wir schon seperat geübt, jetzt wiederholen wir das.
Hundi liegt und kriegt dafür ein Leckerchen. Ich verstecke den Ball in meiner absoluten Nähe ( an mir selbst, unter dem Teppich, und grosse Show und ÜBERRASCHUNG unter umgestülpten Plastikgefässen, anfangs war das bei uns Bonnies Reservenapf). Kommando: "Such den Ball!"
Bei Finden ist die Freude gross und wieder ein Leckerlie.
Es ist auf eine Weise beeindruckend, wie sehr die kleinen Hunde doch für unsere Begriffe EINFACHES lieben. Dieses Verstecken unter umgestülpten Plastiktöpfen/Eimern scheint die absolute Faszination für sie zu sein. Sie heben dann die Töpfe mit den Zähnen an der Krempe packend weg - jedenfalls Bonnie tut das, nachdem sie vorher zig mal durch trial and error rauskriegen musste, wie sie das Ding umstürzt - und dann dreht sie den Topf um und guckt von oben hinein, ob der Ball nicht da drin liegt!
Das er dort liegengeblieben ist, wo sie den Topf weggenommen hat, kommt ihr nicht in den Sinn. ÜBERASCHUNG!
So, und nun folgt rasch der letzte Schritt.
Verstecken in der Nähe braucht sich schnell auf.
Unser Hundekind kennt bereits die Namen der Spielzeuge, es kann Platz machen.
Der nächste Schritt ist: "Bleib"
"Bleib da liegen und warte!" ist meine Botschaft während ich mich zunächst Schritt für Schritt aus dem Zimmer entferne. ( Das habe ich natürlich üben müssen, indem ich sie auf "Bleib" vorher einige Male immer wieder hingelegt habe, bis sie begriff, was ich meinte)
Und wenn ich im nächsten Zimmer bin rufe ich zunächst immer noch: " Und BLEIB und warte!"
Ich komme zurück, mein Hund liegt in spannungsvoller Aufmerksamkeit. Sie bekommt ein Leckerchen.
(Bei mir ist Leckerchen bei solchen Aktionen immer ein Stück Zwieback. Ich glaube, da geht es gar nicht mehr so sehr ums leckern, und wie gut was schmeckt, sondern um die Geste des Gebens und Empfangens, um die Geste der Belohnung.)
Und jetzt das Kommando auf das Hundi schon sehnlichst wartet:"Such den Ball!"
Und den findet sie dann auch. Manchmal muss man noch ein bisschen Hilfestellung leisten, wenn sie ein besonders raffiniertes Versteck nicht sofort durchblickt. Man muss sich in die Nähe stellen, und ihr genauere Hinweise geben. "Such mal hier!" Handzeichen. Wenn sie z.B. den Ball zum ersten Mal in der geschlossenen Dusche finden soll.
Und wie toll, wenn es ihr zum ersten Mal gelingt, die Duschkabine zu öffnen!
Na, damit sind dann zwei Wege beschritten: Einmal der, dass Dein Hund Dich in Zukunft nicht mehr in Ruhe duschen lassen wird, sondern dauernd die Tür aufmacht um nach Dir zu gucken. Aber auch der, dass ein Hund der eindeutig Angst vor Duschkabinen hat, wie meiner es ist, es lernt, sich auf diesem Wege mit ihnen anzufreunden.
So, dies war mein unbescheidener Beitrag ,
und damit
liebe Grüsschens,
Geli