Oki, hier erst kommen die neuen Episoden, weil der Browser meine Wörter mitzählt und längere Storys nicht will....
Bonnietagebuch 17.Mai 06
Schönheit
Was habe ich einen hübschen Hund! Das Näschen ist dunkelrosa, die Augen dunkelbraun, das Fell fast weiß, und weil sie dauernd badet, sieht es SEHR sauber aus. Mit der roten Leine im Maul, wirkt der Hund mitunter wie Erdbeeren mit Schlagsahne.
Na, gestern waren wir zusammen in einem großen Kaufhaus, in der Wäscheabteilung. Bonnieli trug ihre rote Leine und ging artig bei Fuß.
Aber es war doch recht voll, und irgendwann musste sie sich zwischen zwei älteren Damen hindurchzwängen. Ein Bonnieöhrchen war nach hinten geknickt, so dass das Innere fein rosa und weißhaarig schimmerte. Ob es daran lag? Keine Ahnung. Jedensfalls, die eine Frau guckt verblüfft den Hund an, dann mich, und sagt: "Oh! - In Perwoll gewaschen?"
Arme Bonnie! 18.Mai 06
Als mein Hund kam, hatte sie nie vorher Pferde oder Kühe gesehen. Von daher war sie nun sehr neugierig! Hielt aber auch angstvoll Abstand von den großen Tieren, schnüffelte sozusagen auf fünf bis drei Meter Entfernung, die vorsichtige Gute.
Bis wir eines Tages einem Nachbarn mit seiner schönen Kutsche und seinen hübschen Pferdchen auf einem engen Waldweg begegneten. Ich rief schon von weitem: "Vorsicht, mein Hund kennt noch keine Pferde!" Weil ich nicht wusste, wie Bonnie in dieser Enge reagieren würde. Also hat der Nachbar die Kutsche angehalten und uns herankommen lassen. Hat auch gesagt, seine Pferde seien freundlich und hätten keine Angst vor Hunden, Bonnie dürfe ruhig schnuppern. Na, das hat Bonnie auch getan. Und die Pferdchen haben ihre Köpfe gebeugt und an Bonnies Gesichtchen zurückgeschnuppert, und haben sie dann ruhig ihre Beine beriechen lassen.
Soweit - so gut.
Blöderweise hat Bonnie aus dieser Begegnung mitgenommen, dass Pferde nette Tiere sind.
Und hier gibt es Pferde und Kühe zuhauf! Also ist Hundi, zu meinem großen Entsetzen, beim nächsten Spaziergang zu zig Pferden auf die Koppel gesprungen, um mit ihnen zu spielen! Ich stand am Rand und schrie vor Entsetzen.
" Bonnie, komm da raus!" - Nix. Kleiner Wuff war voll vergnügt, und diese Pferde haben sogar mitgemacht!
Anderer Tag, andere Spazierroute, neue Pferde. Und Kühe. Wieder rennt mein Hundi mitten unter sie. Na, ich immer gewarnt! Aber junge Kühe sind ja auch so was von neugierig, sie wollen gerne mit einem kleinen Hund spielen!
Und Bonnie schlug alle meine Warnungen in den Wind! - Jedesmal war ich wieder heilfroh, wenn ich sie mit dem Quietschen ihres Lieblingsballes von den Weiden locken konnte.
Eines Tages, es ist schon einige Wochen her, kamen wir in die Nähe einer neuen Koppel, darauf waren Zwergponys. Na, das war was für Bonnieli! Die rannte direkt hin. Und Bonnie war was für die kleinen Ponys, die kamen hellen Scharen herbeigelaufen, um den Hund anzugucken. Hier hatte ich weniger Furcht, und es war auch ein Holzzaun um die Koppel, unter dem Hundi nicht so leicht hindurchkriechen konnte. Trotzdem bin hinter ihr her geeilt und habe gerufen.
" Bonnie, komm! Lass es ! Komm da weg! Es ist gefährlich! - Bonnie, da ist ein Stromdraht, gerade in Höhe der Ponynasen! Bonnie!!!!!" - Zu spät.
Lautes Quieken zeigt, dass Hundi mit der Schnauze an den Draht gekommen ist. Sofort ist sie an meinen Beinen, kuschelt sich jammernd an meine Waden, ihre zurückgeworfenen Blicke zeigen, dass Schuld an diesem vermaledeiten Schmerz eindeutig die Pferdchen sind! "Fiep, fiep, wein, jammer, fiep!"
"Ach, du arme Bonnie!" Niedergekniet, Hundi in den Arm genommen. Küßchen. Langsam fasst sie sich wieder.
Diese doofen Pferde! scheint sie zu denken, hier will sie nun nicht mehr spazierengehen. Sie will an die Leine und in die Gegenrichtung laufen. So.
Gestern trafen wir wieder auf eine Ponykoppel. Ich habe an die Geschichte gar nicht mehr gedacht, war fröhlich, hab die Ponys gestreichelt, die neugierig ans Gatter kamen, bis ich sah, dass Hundi einen Sicherheitsabstand von 3 Metern zum Zaun hielt. Dort schien eine für mich unsichtbare Grenze zu verlaufen.
Heute gingen wir einen ganz neuen Weg. Bonnie war vorgelaufen, die Leine im Maul. Vor einer Wegbiegung stand sie auf einmal, drehte sich zu mir um und wartete. Dann suchte sie die Nähe meiner Beine und ging sauber bei Fuß, immer wieder meinen Blick suchend. Was war? Hinter der Kurve lag links eine Weide mit Kühen und rechts eine mit Pferden!
Ich habe sie erst sehr gelobt, wegen des selbstständigen bei Fußgehens, denn das Malheur was uns da erwartete kannte ich ja zunächst noch nicht - und dann habe ich versucht ihr zu vermitteln, dass sie bei mir sicher sei. Habe der kleinen Bangebüchs, die das Bestreben zeigte zurückzulaufen, schließlich die Leine aus dem Maul genommen, und selbst gehalten, was sie mit Erleichterung annahm.
Und in dieser engen Sicherheit haben wir dann diesen grusig-grausamen, schrecklich-fürchterlichen Engpass zwischen Kühen links und Pferden rechts hinter uns bringen können. Ein Parcour, den man nur mit Mamas Hilfe und angelegten Öhrchen bewältigen konnte. Denn auf dem engen Weg ließ sich kein genügend größer Sicherheitsabstand gleichzeitig zu beiden Zaunseiten herstellen. Aufatmete mein Kind, als die Strecke zu Ende war. Sprang fröhlich mit allen vieren in die Luft, und wollte wieder alleine laufen.