AW: Welche Kommandos können eure Hunde?
Hi Elaine,
mein Beagle jagte keine Enten, keine Hühner, keine Katzen, selten Kaninchen - mein Beagle jagte Rehe.
Aber noch nicht so früh. Vielleicht erst ab 8/ 9/10 Monaten.
Sobald sie da eine Spur hatte und frei lief - war sie weg. Man hörte ihr helles Geläute im Wald, allerdings
sehen tat man sie erst nach einer halben bis einer Stunde wieder. Mein Gott, was habe ich gelitten!
Wie gut nur, dass dort, wo der Wald mit den Rehen war, so wenig verkehrsreiche Straßen in der Nähe waren.
Hinterher habe ich sie nicht mehr im Wald ohne Leine laufen lassen, nur noch auf mir sicher erscheinenden Wiesen und Hundeplätzen. Bis sie alt war und nicht mehr so gut laufen konnte.
Und neben dem Fahrrad lief sie, das machte sie super, und das verschaffte ihr auch die nötige Bewegung, denn Beagle wollen und müssen viel rennen.
Der Beagle meiner Schwägerin ist keine anderthalb geworden, er ist aktuell 2007 den Kindern in einem anderen Wald ausgebüxt, auf die Straße gerannt und überfahren worden.
Also, da kann schon ordentlich die Post abgehen!
Mein Beagle liebte es als junger Hund auch, aus dem Garten auszureißen und streunen zu gehen. Keine Lücke im Zaun war klein genug, dass sie nicht doch durchpasste!- Horror!
Und alleine zu Hause blieb sie nie! Um dies zu vermeiden witschte sie an der Haustür zwischen unseren Füßen hindurch und legte sich
unters Auto, so dass wir nicht fortfahren konnten.
Dafür konnte man sie problemlos im Auto alleine lassen, auch durchaus zwei, drei Stunden, wenn sie vorher gelaufen war und es gut geparkt im Schatten stand, während ich meintwegen zu einem Kundentermin oder einer Besprechung war.
Das Auto betrachtete sie als eine Art Hundehütte, sie saß gern darin.
Und obwohl die Tüpfel so viele Macken hatte, habe ich diesen Hund heiß und innig,
mit aller Herzenskraft geliebt. Also, ich kann diese Liebe, die Du empfindest, absolut nachvollziehen!
Als ich dann die aufmerksam brave Lucy ( Labrador-Goldiemix) bekam, hat die erstmal lange, lange um meine Liebe kämpfen müssen. Denn sie war sooo brav, so langweilig!
Es gibt aber auch in diesem Forum eine Frau ( hab leider den Namen vergessen), die einen Super-Beagle hat! Sie kann ihn freilaufen lassen,
er geht bei Fuß, er jagt nicht, haut nicht ab. Wobei dieses Beagelchen wohl auch eine schwierige Kindheit hatte, war wohl auch massiv krank, so dass er sich extrem eng an diese Frau gebunden hat.
Vielleicht geht das ja bei Dir und Deinem Hund ähnlich aus?
Ich muss auch dazu sagen, die Tüpfel war zwar mein zweiter Hund, aber wirkliche Hundeerziehung konnte ich damals noch nicht.
Die Charlie vorher, und zum Teil zeitgleich mit Tüpfel, lief immer so mit, wirklich erzogen war sie nicht.
Jetzt war sie von Natur aus sehr ausgeglichen, so dass man auch gar nicht viel tun musste.
Dass man Hunde erziehen kann, und dass es eine reine Freude ist, einen auf Handzeichen reagierenden, wohlerzogenen Hund zu haben, habe ich erst bei meinem dritten Hund bemerkt.
Es war zu meiner Beagle- und Charliezeit, damals in den 70igern, 80zigern des letzten Jahrhunderts auch nicht der Zeitgeist, dass man Hunde gut erzog. Das lag dem allgemeinen Bewusstsein noch fern.
Ich meine, wenn ich in der Huderziehung fitter gewesen wäre, wäre beim Beagelchen auch sicher mehr dabei herausgekommen.
Von daher: Ein dickes Lob an Nannal, die ihren Kurzen ja offenbar richtig gut im Griff hat!
Liebe Grüße,
Geli