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Einrichtung eines Riffaquariums.....

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ZeroGraviety

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10 Oktober 2007
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Einrichten eines Riffaquariums in 12 Schritten.
1. Tag

Schritt 1:

Aquarium richtig aufstellen:

Stellen Sie das Aquarium auf einem ausreichend stabilen Unterschrank / Unterbau. Ein wackliges Holzschränkchen ist riskant, denn der Unterbau muss neben dem Wasser auch das Gewicht des Glases tragen. Wenn Sie Geld sparen mächten, greifen Sie zu Gasbetonsteinen, denn selbst diese sind besser als ein wackliges Schränkchen. Zwischen Bodenscheibe und Untergestell gehört eine flexible Schicht, die die Unebenheiten ausgleicht, z. B. eine Styroporplatte oder eine spezielle Aquarienunterlage vom Fachhändler. Fehlt diese flexible Schicht, dann können winzige Spannungen in der Bodenscheibe irgendwann – auch nach Jahren – plötzlich zu Glasbruch führen.

Schritt 2:

Bevor Gestein als Dekorationsmaterial in das Becken gelangt, sollten Sie die technischen Aggregate installieren. Nur dann wissen Sie genau, welche Stellen des Aquariums für die A q u a r i e n t e c h n i k zur Verfügung stehn müssen. Platzieren Sie die Ströhmungspumpen so, das das Aquarium eine gute Wasserbewegung entsteht und Sie auch später möglichst viele Optionen haben, die Strömung zu verändern. Installieren Sie nun auch den Abschäumer und weitere Geräte wie Filter, Kalkreaktor, Nachfüllanlage oder Regelheizer. Filter und Abschäumer sollen möglichst so platziert werden, das sie leicht zu reinigen sind, denn nur dann tut man es später auch regelmässig.

Schritt 3:

Nun sollten Sie einige massive Brocken trockenes Dekogestein einsetzen. Diese bilden später eine gute Basis für den gesamten Steinaufbau. An dieser Stelle darf kein Lebendgestein verwendet werden, weil es dafür noch viel zu früh wäre. DIese Steine sollten nicht aud dem Bodengrund stehn, damit es hier auch später nicht zu reduzierenden Prozessen kommt, die schwer zu kontrollieren wären. Stattdessen stellen wir diese Steine auf eine Schutzplatte ( z. B. PVC, Acrylgals, Styropor ), die direkt auf der Bodenscheibe liegt. Auf diese Steine wird später Lebendgestein geschichtet, und darum sollten diese Brocken schwer sein und eine günstige geformte Oberfläche haben ( z. B. abgeflacht ). Planen sie den gesamten Gesteinsaufbau am besten so, das Sie die Technik verstecken können.

Schritt 4:

Sind die Geräte installiert und die massiven Basissteine eingesetzt, dann können Sie das Wasser einfüllen. Dazu ist Wasser aus einer Umkehrosmoseanlage oder entsalztes Wasser einen Ionentauschers, es geht aber auch Nitrat und Phosphat armes Wasser aus einer Quelle z. B. oder auch destilliertes Wasser ist geeignet. Leitungswasser können Sie natürlich auch verwenden, wenn es wie beim Quellwasser, wenig Nitrat und Phosphat enthält. Doch nutzen Sie keinesfalls Haushaltsübliche "entkalkungsgeräte", denn damit wird oftmals Wasser erzeugt, was zwar als Trinkwasser zu gebrauchen ist, aber für ein Riffaquarium nicht geeignet ist. Marine Organismen reagieren auf zahlreiche Belastungen des Wassers sehr empfindlich, denn sie haben in der Natur keinen Kontakt mit solchen Substanzen und konnten in ihrer Entwicklungsgeschichte keine möglichkeit entwickeln, um Ihr Körpergewebe zu entgiften, da sie auf einer niedrigen Entwicklungsstufe stehn. Darum müssen wir für ein Riffaquarium dafür sorgen, das das Riffaquarium mit giftstofffreien Wasser sichergestellt ist. Selbst eine Konzentration von Giftstoffen, die für den Menschen nicht wahrgenommen werden, können wir Wirbellose Meerwasserbewohner bereits zu hoch sein und zum sterben führen.

quelle: Riffaquarisitk für Einstieger - Dähne Verlag
 
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2. Tag

Schritt 5: Meersalz einstreuen

Das Meersalz sollten Sie erst in Ihr Aquarium erst einstreuen, wenn das Wasser Raumtemperatur erreicht hat. Dazu Wenn nötig, den Regelheizer über nacht arbeiten lassen. Der Grund ist ganz einfach: Gelöster Kalk wird bei höherer Temperatur leichter ausgefällt. Wenn unser Aquariumwasser durch das Auflösen des Meersalzes bereits große Mengen an gelösten Kalk enthält und kühler ist, als die Raumluft, dann wird es durch die Glascheibe von der Raumluft erwärmt. DIe Glasscheiben sind also wärmer als das Wasser, und so kann es zur Bildung einer Kalkschicht an der Innenseite des gesamten Aquariums kommen, die das Glas mit einem harten, weisslichen Kalkschleier bedeckt. Das lässt sich zwar mit einem Klingenreiniger entfernen, aber ist ausserordentlich lästig. Darum also möglichlichst erst das wasser auf etwa 20° C bringen, bevor sie das Wasser aufsalzen. Mit einer Tauchpumpe / Ströhnungspumpe bringen Sie das Wasser in Bewegung und dadurch löst sich das Salz besser und löst sich besser auf.

quelle: Riffaquarisitk für Einstieger - Dähne Verlag
 
3. Tag

Schritt 6: Bodengrund in das Aquarium einbringen

Nachdem Sie dem Salz über Nacht Zeit gegeben haben, sich im Wasser zu lösen, können Sie am Folgetag den Bodengrund in das Aquarium einbringen. Es muss kalkhaltig sein - Quarzsand kann Algenprobleme bereiten, weil Kieselsäure freigesetzt wird, was die Vermehrung von Kieselalgen fördern würde. Korallensand vom Strand ist grundsätzlich geeignet, wenn er rein ist. Ebenfalls zweckmässig ist reines Kalkgranulat. Die Körnung ist nebensächlich, angebracht ist, wenn sie zwischen 1 und 10mm liegt. Vorteilhaft an grober Körnung ist, das einzelene Teile Später nicht so leicht zwischen Aquarienscheibe und Magnetreiniger gelangen können.
Der Bodengrund sollte zwischen 3 und 6cm hoch aufgeschichtet werden. Vorher sollte man den Abrieb aber gut auswaschen. Dies machen Sie am einfachsten, wenn Sie einen Eimer bis zur hälfte mit Bodengrund füllen und mit einem Schlauch das Spülwasser von unten nach oben durch den Eimer leiten, so das die trübstoffe oben aus dem Eimer geschwemmt werden. Den Bodengrund dabei leicht umrühren.

Schritt 7: Ströhmungspumpen, Abschäumer und Filter in Betrieb nehmen

Ist der Bodengrund im Becken verteilt, dann ist das wasser sicherlich durch die restlichen Abrieb trüb geworden. Das ist normal, doch nun sollten Sie Ströhmungspumpen, Abschäumer und Filter einschalten, damit das Wasser bald wieder klar wird, und auch kontinurierlich weiter laufen lassen. Die Beleuchtung sollte allerdings noch nicht in betrieb genommen werden. Der Grund ist ganz einfach: In dem Moment, wo wir Licht bieten, können sich pflanzliche Lebewesen vermehren. Dabei stehn alle Alegen miteinander in Konkurenz. Solange wir noch keine höheren Blattalgenin das System eingebracht haben, räumen wir den niederen Algen einen Zeitvorteil ein. Wenn dann später höhere ALgen ( Caulerpa - Arten und andere ) in das Aquarium kommen, hätten sich niedere Algen bereits gut etabliert und genössen eine Art "Heimvorteil". Besser ist es die Beleuchtung noch so lange ausgeschaltet zu lassen.

quelle: Riffaquarisitk für Einstieger - Dähne Verlag
 
10. Tag

Schritt 8: Lebendgestein einsetzen

Nachdem wir in Schritt 3 bereits trockenes Basisgestein eingesetzt haben, soll in unser Aquarium nun das lebende Riffgestein hineinkommen. Wärend der Auflösung der Meerwassersalzes finden im Wasser einige chemische Prozesse statt, die starken Einfluss auf das Milieu haben, aber nach einigen Tagen sind die chem. Prozesse im Salzwasser vollzogen, und es sind stabile Lebendsbedingungen erreicht. Nach 10 Tagen können wir bedenkenlos die ersten Lebewesen einbringen, ohne damit eine Verschlechterung des Milieus zu riskieren. Im Idealfall werden diese Steine einfach auf die Flächen gesetzt, die wir mit dem Basisgestein als Auflagefläche geschaffen haben. Während das Basisgestein fest sein soll, eher massiv und schwer, damit es guten Halt hat, soll das Lebendgestein porös sein, damit es eine große Oberfläche hat und biologisch sehr aktiv ist. Nur wenn es durch die Porösität Hohlräume hat, kann es den vielen Kleinlebewesen, die wir dem Gestein in das Aquarium bringen möchten, den nötigen Lebensraum bieten. Wichtig ist bei der Auswahl aber auch, das wir Steine in gutem Zustand erhalten. Lebendgestein ist kein Markenprodukt wie ein Abschäumer oder eine Ströhmungspumpe. Einerseits ist die Besiedlung mit den lebenden Organismen bei keinem Stein so wie bei dem nächsten, und andereseites leiden die Organismen in ganz unterschiedlichen Maße durch den Transport und Hälterung. Achten Sie darauf, dass keine faulenden Schwämme darauf sind ( man riecht diese, wenn der Stein aus dem Wasser genommen wird ), dass aber auch Algen oder sessile wirbellose Tiere darauf zu sehn sind.

quelle: Riffaquarisitk für Einstieger - Dähne Verlag
 
Schritt 9: Impfen

Wenn das Lebendgestein im Aquarium ist, dann wird es auch Zeit, auch mit den anderen lebenden Organismen zu impfen. Zwar verlangt mit dem lebenden Steinen schon vieles hinein, doch ist es ratsam, auch eine handvoll Bodengrund aus einem eingefahrenen Aquarium hineinzugeben, mit dem Schlamm, der sich darin befindet, den Sedimenten, mit den Würmen, Kleinkrebsen und anderem Getier. Auch gebrauchtes Filtermaterial jeglicher art kann den gleichen Zweck erfüllen. Im neuen Aquarium werden sich all die Organismen in den ersten Wochen massv ausbreiten und den neuen Lebendsraum in Besitz nehmen. Dabei können wir bisweilen schon interessante Populationsverschiebungen beobachten. Diejenigen Organismen mit der schnellsten Fortpflanzung sind zunächst im Vorteil, doch ihnen folgen jene, die sich von ihnen ernähren.

quelle: Riffaquarisitk für Einstieger - Dähne Verlag
 
Schritt 10: Algen einbringen, Beleuchtung in Betrieb nehmen

Auch Algen sollten Sie jetzt einbringen. Zwar snd die Blattalgen unter vielen Riffaquarianern als Aquarienpfleglinge inzwischen verpöhnt, weil man ihnen - nicht ganz zu unrecht - eine Konkurenz zu den Symbiosealen der Korallen nachsagt. Doch zu diesem Zeitpunkt enthält Ihr Aquarium noch gar keine Korallen. Die Blattalgen stellen für die niedere Algen eine Nahrungskonkurrenz dar und sollten im gesamten Aquarium ersmal regelrecht wuchern, um den neuen Lebensraum in Besitz zu nehmen. Später können sie nach Bedarf reduziert werden, und wenn sich schliesslich Kalkalgen ausgebreitet haben, dann können Sie die Blattalgen auch ganz eleminiert werden. Zwar ist diese "Algenphase" beim Einfahren des Riffaquariums nicht unbedingt nötig, aber sie erleichtert es erheblich, die Ausbreitung niederer Algen einzudämmen. Zusammen mit dem Einsetzen der Makroalgen mussen Sie nun allerdings auch die Beleuchtung in Betrieb nehmen. Auch die Abschäumung muss jetzt arbeiten.

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10. bis 45. Tag

Schritt 11: Einfahrphase

Nun folgt das, was in der RIffaquaristik als "Einfahrphase" bezeichnet wird. In dieser Zeit ringen zahllose Microorganismen um die Vorherrschaft im neuen Aquarium und versuchen, sich in ihrer ökologischen Nische schnellstmöglich bis an die Popolationsgrenze zu vermehren. In dieser Zeit werden bereits Weichen für die spätere Entwicklung des Systems gestellt, und es kann zu ganz erstaunlichen vielen unterschiedlichen Entwicklungen kommen, selbst wenn man die Aquarien technisch identisch ausstattet. In jedem Riffaquarium entwickelt sich ein individuelles Milieu, und keine 2 Aquarien sind völlig gleich.Die ersten Besiedler, die sich massiv vermehren können, sind meist Kieselalgen. Diese "Diatomeen" breiten sich massiv aus, weil sie inder dieser Phase genug Kieselsäure vorfinden und große Flächen auf dem Gestein noch unbesiedelt sind, so das dort keine Konkurenz ist. Abhängig vom Gehalt an Kieselsäure ist diese Diatomeenphase unterschiedlich lang. Kommt es zu einer Sauerstoffübersättigung, dann nimmt das Wasser kein Sauerstoff mehr auf, was wir an den zahlreichen kleinen Sauerstoffbläschenerkennen, die an der Algendecke haften. Das ist für uns ein Zeichen dafür, das für die Kieselalgen die Popolationsgrenze erreicht ist, die Algen sich also nicht mehr weiter ausdehnen können ud blad zurückgehn werden.Jetzt sind die Lebensbedingungen für Wirbellose ausgesprochen schlecht. Die meisten Korallenarten würden in einem solchen Milieu leiden und könnten sich nicht eingewöhnen. Darum sollten wir mit dem Korallenbesatz so lange warten, bis die Kieselalgenphase vorbei ist. Auch Fische sollten so in dieser Zeit möglichst noch nicht im Aquarium sein, denn wir würden einen Anstieg des Nitritgehaltes riskieren.

kleine Übersicht wie die Einlaufphase abläuft:

quelle: Riffaquarisitk für Einstieger - Dähne Verlag
 

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45. Tag

Schritt 12: Aquarium allmählich besetzen

In diesem Zeitraum von ein bis zwei Monaten ist normalerweise die Ausbreitung der wichtigen Bakterien abgeschlossen und das System ist belastbarer. In dieser Phase musssich aber durchaus nicht unbedingt ein hoher Nitritgehalt entwickeln. Oft kommt es innerhalb von 3 bis 6 Wochen zu einem geschlossenen Nitrifikationskreislauf, ohne das sich giftiges Nitrit im Übermaßanhäuft. Kommt es jedoch zu einer Nitrifikation, etwas durch Fütterung von Fischen oder durch zerfallende Schwämme im Lebendgestein, dann verlängert dies unsere EInfahrphase enorm. Bisweilen dauert allein der Rückgang dieses hohen Nitritgehaltes bis zu 6 Wochen. Darum ist es ratsam, diese "Nitritspitze" mit all ihren unnatürlichen Begleiterscheinungen von vornherein zu vermeiden. Ist der Nitritgehalt schliesslich von höheren Werten auf unter 0,025 pro Liter gesunken, dann können Sie die ersten Fische in das Aquarium einsetzen. Dabei sollten Sie möglichst mit Algenfressern beginnen, etwas 2 Doktorfische Zebrasoma sp. ( je nach größe des Aquariums auch nur einen ). Ist die Kieselalgenphase vorrüber, dann können Sie auch mit dem einsetzen der Korallen beginnen. Dabei sollten allerdings Arten bevorzugt werden, die auch unter natürlichen Bedingungen große Anpassungsfähigkeit bewiesen haben, etwas die "Lederkorallen" der Gattung - Sarophyton - oder - Sinularia -. Beginnen Sie nicht gleich mit empfindlichen Steinkorallen.

quelle: Riffaquarisitk für Einstieger - Dähne Verlag
 
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