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Findelhund erziehen

Violetta

Neues Mitglied
Registriert
17 September 2011
Beiträge
4
Hallo!
Ich habe in Italien einen verletzten Abruzzen Herdenhund gefunden, behandeln lassen, adoptiert und nach Wien mitgenommen. Ein Rüde, laut Tierarzt etwa eineinhalb Jahre alt, kastriert.
Er hat ein sehr friedliches Naturell, spielt gerne und geht auch recht brav an der Leine. Offenbar hat er mit Schafherden gelebt, wurde nie abgerichtet.
Meine Frage: Wie richtet man einen Hund in diesem Alter ab? Ich denke, er ist sehr gelehrig, Sitz kann er schon gut und versteht auch, dass er nicht in die Küche darf.
Was mir wichtig wäre: Dass er kommt, wenn ich ihn rufe. Hab's mit Leckerlis probiert, aber die ersten hat er ausgespuckt, wohl weil er sie nicht kennt ... er rennt hemmungslos in fremde Gärten, wenn er unter dem Zaun durchkommt, versucht alles zu erkunden.
ich habe gelesen, die Rasse ist an sich sehr unabhängig. Ich möchte nicht zu lang mit der falsche Taktik herumprobieren. Hab hier auf diesem Forum Ein paar sehr gute Beiträge zum Thema "Hund kommt nicht" gelesen. Funktionieren diese Regeln auch bei älteren, bisher nicht erzogenen Hunden?
Danke für Tipps!
 
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AW: Findelhund erziehen

Halli Hallo!

Erst mal herzlich Willkommen bei uns! :blume2:

Jeder Hund lernt, egal in welchem alter! Klar, je älter, desto schwieriger ist es... aber als " Oldie " würde ich einen 1 1/2 jährigen ja net bezeichnen*lächel

Schwiriger ist es da eher, mit dem Freiheitsdrang klar zu kommen, bzw. DICH viel interessanter zu machen, wie die Umgebung!
Da ist diese Rasse absolut stur... was ja auch richtig ist, denn sie wurden ja dazu gezogen, selbständig zu handeln und zu denken!

Wenn er früher selber entscheiden durfte, wo er hin durfte... warum sollte er DIR jetzt den Gefallen tun, es anders zu machen?! *grins

Es ist sicherlich nicht leicht und auch nicht von heute auf morgen " Vergangenheit " denn die Herdenschutzhunde haben ein extrem gutes Gedächtniss*lach und reagieren lieber mit einem " Jaaaa... ich komm ja schon... ABER ich muss erst noch eben schnell.... schauen,schnüffeln, Pullern... "*grins

Viel Geduld, Einfühlungsvermögen sind gefragt. Denn er ist kein Schäferhund!;)
Absoluten Gehorsam kannst du zwar erwarten, aber dafür muss er erst erkennen, das DU es wert bist!

Anders schauts beim Beschützerinstinkt aus!
Der ist meist von sich aus sehr ausgeprägt und zeigt ist oftmals zum ersten Mal in einer Situation, wo DU niemals mit rechnen würdest*grins

Dann ist es an DIR, seine " Mentalität " zu übernehmen... nämlich das " Jaaaa... ABER!!!! "

Schutzausbildung ist mit diesen Hunden ein NO GO!
Denn sie sind von sich aus " schärfer " wie ein Retriver oder Schäferhund :cool: und angelernte Schärfe mit dieser " Ja ABER Mentalität " kann schnell da enden, wo man diese super tollen Hunde niemals hinhaben mag...

Sie reagieren von sich aus, in IHREM Sinn!

Was am Hundeplatz suuuper klappt, kann auf der Landstrasse total vergessen sein...

Teritorium ist soweit das Auge reicht und Nachbars Dackel kann Montags gerne spielen kommen... aber net Dienstags, oder am folgenden Montag*schmunzel

So... genug geschrieben!

Schau das Du eine gute Hundeschule findest, die sich mit Herdenschutzhunden auskennt!
Es ist keine Rasse, die sich leicht erziehen lässt und schon gar nicht mit Gewallt ;)

Wennst Fragen hast, immer her damit*grins
 
AW: Findelhund erziehen

wo wohnst du denn, violetta ??

HSH ticken anders als andere hunde, das weiss ich, seit ich einen in pflege hatte.....
such dir unbedingt einen trainer, der sich speziell mit diesen hunden auskennt.
falls du in wien wohnst, kann ich dir die andrea dite sehr empfehlen.
 
AW: Findelhund erziehen

Lieber SanfterRiese, liebe Neue Wege!
Herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme im Forum und eure Tipps :-). @ Neue Wege: Ich wohne in Wien, es wär sehr fein, wenn du mir einen Kontakt zu Andrea Dite senden könntest ...
Hab festgestellt, dass der Hund zwar nicht sehr auf Leckerlis, aber umso mehr auf Lob und Streicheleinheiten reagiert. Wir haben zum Glück viel Platz und die Donauauen in der Nähe, für weite Spaziergänge.
Erste Versuche ohne Leine haben ganz gut geklappt, vor allem das Umdrehen und weggehen, wenn er nicht kommt. Wie SanfterRiese beschrieben hat, er kommt ... wenn auch mit Verspätung.
Bei anderen Hunden bin ich noch etwas unsicher. Viele meinen, dass Hunde nur dann aggressiv reagieren, wenn sie an der Leine sind. Das stimmt bei ihm leider nicht, er ist friedlich, aber wenn ein anderer Hund in die Nähe kommt knurrt er zunächst und fährt dann hin. Verständlich, wenn er eine Schafherde beschützen soll. Ist das etwas, das man ihm abgewöhnen kann/soll? Derzeit nehm ich ihn kürzer an die Leine, wenn andere Hunde vorbeigehen und rede beruhigend auf in ein ...
Bin für weiterführende Links zum Thema HSH dankbar ...
Liebe Grüße
 
AW: Findelhund erziehen

http://www.dite.at/

hier bitte. ;)
ich kann sie dir wirklich sehr empfehlen.
sie arbeitet auch im WTH mit "problemhunden".
und sie hat mir sowohl bei meinem HSH wie auch bei meinem zwangsneurotiiker mit stereotypien sehr geholfen, sie war die EINZIGE, die wusste, worum es geht und wovon ich überhaupt spreche und die mir brauchbare ratschläge geben konnte.
 
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