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Hund 2

Geheimrat

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9 August 2005
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Ich habe diesen traurigen Text mit folgenden Hinweis, dem ich mich völlig anschließen möchte, gefunden.

"Wir möchten Sie dazu ermutigen, "Wie konntest Du nur?" zu veröffentlichen und so mitzuhelfen, die verbreitete Vorstellung von Tieren als "entsorgbar" zu ändern und vor Augen zu halten,

dass der Entschluss, ein Tier in eine Familie aufzunehmen, eine Verpflichtung bedeutet, welche für die Lebensdauer des Tieres anhält!"



Lea

Die nachfolgende Geschichte kommt aus Amerika.

Sie handelt von einem Welpen in einem Petshop, einer Tierhandlung.

Sie darf - ja sie soll - weiterverbreitet werden, da auch bei uns immer noch viel zu viele Tiere von gewissenlosen Händlern auf Märkten zum Verkauf angeboten werden und sich leider auch immer wieder Käufer dafür finden. Oft sind diese Tiere krank. Auch wenn es nicht immer gleich so schlimm ausgeht, wie in Lea´s Geschichte, so sind doch Kummer und Leid bei Tier und Halter groß. Wir alle werden dringend dazu aufgerufen, zukünftige Hundehalter/Tierhalter zu informieren und aufzuklären. Wenn wir ein Tier erwerben wollen, sollten wir uns an einen wirklich verantwortungsvollen Züchter wenden. Und denkt bitte stets daran, auch in den Tierheimen warten unzählige Tiere darauf, wieder in liebevolle Hände zu kommen.

Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin. Es war eng und dunkel und nie spielte ein Mensch mit uns. Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell, aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur wenig Milch für mich und meine Brüder und Schwestern. Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben. Als sie mich meiner Mutter wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig. Meine Milchzähne waren kaum durchgestoßen und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht. Arme Mama, es ging ihr so schlecht.

Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten und dass das Geschrei meiner Schwester und mir ihnen auf die Nerven ginge.

So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht. Wir kuschelten uns aneinander und fühlten, wie wir beide zitterten - ohnmächtig vor Angst.

Niemand kam, um uns zu trösten. All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche - wir sind in einem "Petshop", einem Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt. Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen. Wir hören auch das Wimmern von anderen Welpen.

Meine Schwester und ich drücken uns eng zusammen in dem kleinen Käfig. Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch um uns zu begutachten. Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun uns weh. Oft hören wir sagen "Oh, sind die süß, ich will eines", aber dann gehen die Leute wieder fort.

Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben.

Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt, wie das Leben aus dem dünnen Körper gewichen ist.

Ich sollte verbilligt nun abgegeben werden, damit ich bald wegkomme. Niemand beachtet mein leises Weinen, als meine kleine Schwester weggeworfen wird.

Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft! Jetzt wird alles wieder gut. Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für mich entschieden haben. Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen. Ihr Vater und ihre Mutter sagen, ich sei ein ganz süßes und braves Hundchen.

Ich heiße jetzt Lea.

Ich darf meine neue Familie auch abschlabbern, das ist wunderbar.

Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und was nicht, passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe.

Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren Menschen gefallen und nichts schöneres als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen.

Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte.

Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte, es wäre OK, dann entspannte ich mich.

Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus.

Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von Dysplasie E und von Herz zwei.

Er sprach von wilden Züchtern und dass meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien.

Ich habe nichts von alledem begriffen, aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen.

Jetzt bin ich sechs Monate alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber mir tut jede Bewegung weh.

Die Schmerzen gehen nie weg. Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen will.

Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht. Vater und Mutter sprechen über mich.

Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen.

In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es "genetisch" und man kann nichts machen".

Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht.

Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je.

Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen, um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerzen.

Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam, was ist los? War ich böse? Sind sie am Ende böse auf mich?

Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach, wenn nur diese Schmerzen aufhörten !

Ich kann nicht einmal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchen ablecken, aber wenigstens erreiche ich ihre Hand.

Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle, wie sehr sie mich lieben.

Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken. Der Tierarzt nimmt sich heute ganz viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen.

Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich......Gott sei dank, der Schmerz geht zurück.

Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit.

Ein Traum: Ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer großen grünen Wiese.

Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Frieden und Glück.

So sage ich meiner Menschenfamilie "Auf Wiedersehen" auf die einzig mir mögliche Weise:

Mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln.

Viele glückliche Jahre wollte ich mit euch verbringen, doch es sollte nicht sein.

Statt dessen habe ich euch so viel Kummer gemacht.

Es tut mir ja so sehr Leid, aber ich war halt nur eine Händlerware.

_________ Lea____________





Geliebtes Herrchen

Am Morgen bist Du sehr früh aufgestanden und hast die Koffer gepackt.

Du nahmst meine Leine, ich war glücklich !

Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub. Hurra !

Wir fuhren mit dem Wagen und Du hast am Straßenrand angehalten.

Die Türe ging auf und Du hast einen Stock geworfen !

Ich lief und lief, bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte, um ihn Dir zurückzubringen !

Als ich zurück kam warst Du nicht mehr da !

In Panik bin ich alle Richtungen gelaufen, um Dich zu finden, aber vergebens !

Ich lief Tag für Tag, um Dich zu finden und wurde immer schwächer.

Ich hatte Angst und großen Hunger.

Ein fremder Mann kam und legte mir ein Halsband um und nahm mich mit.

Bald befand ich mich in einem Käfig und wartete dort auf Deine Rückkehr.

Aber Du bist nicht gekommen !

Dann wurde der Käfig geöffnet.

Nein, Du warst es nicht.

Es war der Mann der mich gefunden hat.

Er brachte mich in einen Raum, es roch nach Tod !

Meine Stunde war gekommen.

Geliebtes Herrchen, ich will, das Du weißt, dass ich mich trotz des Leidens das Du mir angetan hast,

noch stets an Dein Bild erinnere

und falls ich noch einmal auf die Erde zurück kommen könnte,

ich würde auf Dich zulaufen, denn ich hatte Dich lieb !

- Dein Hund.

Dieser Brief ist in einer belgischen Zeitung erschienen mit der ausdrücklichen Bitte um Verbreitung und Nachdruck.

Er regt sicher viele Menschen zum Nachdenken an.
 
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@Geheimrat

Lieber Geheimrat,

ja, diese Texte sind so wahr und so direkt, so traurig!

Ich glaube, dass nur unreife Menschen einem Hund soviel Leid antun können.

Als ich jung war, habe ich einen Hund immer "nur" als Hund angesehen, aber was für eine gute Seele er ist und wie treu, dass habe ich erst Jahre später begriffen.

Heute habe ich eine besondere Beziehung, gerade zu Hunden und habe selbst einen kleinen, frechen Kerl, der mich liebt und für mich durchs Feuer gehen würde.

Wir Menschen müssen erst mit uns selber ins Reine kommen, ehe wir unsere Gefühle und unser Denken so richtig begreifen und das wiederum überträgt sich dann auch auf unsere Vierbeiner.

Oft denke ich, ein Mensch hat nie so einen graden Charakter wie ein Hund, er ist bestechlich, ändert seine Meinung, auch, wenn sie falsch ist, ein Hund sieht nur eines : schwarz oder weiss und er ist nur einem treu und ergeben, seinem Herrn.

Ich hoffe, dass wir Menschen gerade diese Geschöpfe besser achten lernen und sie als etwas Besonderes annehmen, denn sie sind ein Freund des Menschen, die ihn nicht nur bedingungslos lieben, sondern auch gut für den Menschen sind.

Traurige Worte und wahre zugleich.

LG
Maike
 
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