AW: Hunde denken in Bildern
Also hier das Gespräch mit einer Erläuterung dazu:
Dazu muß ich Euch die Vorgeschichte erzählen.
Vor 9 Jahren Ende Oktober gab es in unserer Doppelhaushälfte ein schreckliches Unglück. Es brannte, unsere Hunde waren im Haus und meine Tochter schlief darin. Als mein Mann und ich heimkamen, stand alles in Flammen! Meine Tochter überlebte zum Glück unverletzt, 2 unserer Barsoi´s (Muslin und Nina) wurden dabei so schwer verletzt, daß sie kaum eine Überlebenschance hatten, unsere beiden Briards (Aristo und Dorka) starben. Nina und Muslin lagen lange in der Tierklinik, schafften es aber - aber Muslin starb 2 Jahre später u.a.an den Folgen. Auch Nina wurde in den folgenden 7 Jahren immer wieder schwer krank, ihre Lunge spielte nichtmehr richtig mit, Dauerhusten und Lungenentzündungen waren unser ständiger Begleiter. Wir schleppten Nina von TA zu TA, von Klinik zu Klinik - aber keine Untersuchung brachte uns die Ursache für ihre grauenhaften Einbrüche.
Was die Ursache für den Brand war, wurde nie eindeutig geklärt - wahrscheinlich eine Verpuffung im Kamin, die den Ölofen zum bersten brachte.
Ich weiß nicht, wie ich das alles überstanden habe? Das Haus mußte vom Keller bis zum Dach wieder aufgebaut werden, die Hunde gesund gepflegt - ich hatte einfach keine Zeit, um meine Briards zu trauern, stand neben mir selbst und agierte einfach. Ich verdrängte, aber es verfolgte mich so massiv, daß ich darüber krank wurde. Nach Muslin´s Tod zogen wir dort weg, gingen nach Ungarn. Aber wie ich feststellte, kann man vor sich selbst nicht davonlaufen - auch hier holte es mich wieder ein. Ich quälte mich mit Selbstvorwürfen und jedes Jahr im Oktober brachte es mich an den Rand des Zusammenbruchs. Nina ging es hier genauso schlecht wie in D, es hörte einfach nicht auf.
So auch im vorletzten Oktober. Je mehr es auf das Ende des Monats zuging, desto schlimmer fühlte ich mich. Und dann passierte etwas merkwürdiges. Nina hängt sehr an mir, wir verstehen uns ohne Worte. Sie hat eine sehr ausgeprägte Körpersprache und sie brabbelt auch mit mir. Normalerweise weiß ich dann genau, was sie will - aber diesmal verstand ich sie einfach nicht! Es ging tagelang so: sie stand vor mir, machte das Äffchen, brabbelte mich zu - aber ich verstand nicht. Und ich hatte das Gefühl (bitte nicht lachen!), sie will mir etwas erzählen und es ist sehr wichtig.
Ich sprach mit einer Bekannten darüber. Wohlgemerkt: sie kannte unsere Vorgeschichte NICHT!!! Und sie riet mir, mich mit einer Tierkommunikatorin in der Schweiz auseinanderzusetzen, diese um Hilfe zu bitten. Zuerst zögerte ich und grinste mir eins, aber Nina wurde immer drängender und so faßte ich eines Tages allen Mut zusammen und rief diese Dame an. Ich bat um ihre Hilfe und sie fragte nur nach dem Namen und dem Alter des Hundes, mehr nicht. Dann ging alles rasend schnell - Nina sprudelte raus wie ein Wasserfall. Bitte bedenkt: diese Frau wußte NICHTS von uns!!!
Nina sagte, sie habe lange darauf gewartet, daß ich endlich diesen Schritt ginge, sie müsse mir dringend etwas sagen. (es mag lächerlich klingen, aber im Gespräch nannte sie mich "Mama"). Sie rief immer wieder: "Du mußt der Mama sagen, sie kann nichts dafür, sie kann nichts dafür - es war nicht ihre Schuld! Es war ganz furchtbar, ich hatte solche Angst! Es war furchtbar, es war furchtbar, meine Freunde sind tot und ich wäre so gerne mit ihnen gegangen - aber dann hätte die Mama das auch nicht überlebt, ich durfte nicht gehen!"
Ich glaube, die TK war genauso erschrocken wie ich. Sie fragte Nina, was passiert sei? Und Nina sagte: "Es hat einen ganz schrecklichen Knall gegeben, dann kam das Feuer! Es war schlimm für meine Freunde, aber es ging schnell!"
In dem Moment bin ich weinend zusammengebrochen... Wir brachen das Gespräch ab und die TK bat mich, ein paar Tage später wieder anzurufen, es wäre wichtig, Nina hätte mir noch viel zu sagen!
Nach einigen Tagen rief ich sie wieder an - in dieser Zeit hatte Nina nicht ein einziges Mal gehustet! Während ich die Nummer wählte, lag Ninchen ganz entspannt in ihrem Korb und beobachtete mich.
Die TK war mehr als erleichtert, als sie mich am Öhrchen hatte. Sie sagte, sie hätte sich große Sorgen um mich gemacht - was Nina ihr erzählt hätte, wäre das schlimmste, was sie bisher gehört habe. Dann fragte sie mich, vor welchem Mann Nina große Angst hätte? Ich: "Häh? Nina hat keine Angst vor Männern! Okay, sie mag unseren TA nicht wirklich, aber Angst, nöh?" TK: "Doch, da gibt es einen Mann, vor dem hat sie Panik - den will sie nie im Leben wiedersehen! Es muß mit der Brandnacht zusammenhängen..." Ich überlegte hin und her, mir fiel erst niemand ein. Dann fragte sie, ob noch ein Mann außer meinem da gewesen wäre - außer Feuerwehr, etc.? Nein. Sie sagt: "Doch, es MUSS ein Mann im selben Haus gewesen sein!" Während sie das sagt, fängt Nina an zu würgen und zu husten, als würde sie ersticken!!! Und mir fällt es wie Schuppen aus den Haaren: es war eine Doppelhaushälfte - in der anderen wohnte ein Junggeselle, ein unangenehmer Typ!
Ich sage es ihr ziemlich aufgeregt und Nina spuckt und spuckt und zittert - der Kerl war es! Ich frage die TK, was der Kerl damit zu tun hat, er konnte nicht in unser Haus und damit übersetzt sie mir Nina, die regelrecht schreit: "Mama, er hat uns sterben lassen - er hat es gewußt! Er stand vor der Haustüre und hat uns schreien gehört, er hat die Flammen gesehen und er hat nichts getan! Nicht Du bist Schuld, er ist es!"
Ich muß Euch nicht sagen, was ich in diesem Moment empfunden habe? Ich rief am nächsten Tag unsere anderen Ex-Nachbarn an, sie bestätigten mir das. Er war einen Tag später bei ihnen gewesen und hatte ihnen gesagt: "Ich hab die Köter schreien gehört und hab das gesehen, aber was interessiert mich das?"
Dieser Mensch (?) hat Glück, daß er 1200 km von mir entfernt lebt. Aber irgendwann bin ich mal wieder in Deutschland und er tut gut daran und läuft mir nicht ins Gesicht - ich weiß nicht, zu was ich dann fähig bin...
Im Laufe des Gespräches hat Nina der TK noch gesagt, daß sie mich sehr liebt. Die TK hat sie dann gefragt, warum sie so hustet und warum sie ihre Lungenentzündungen bekommt? Nina hat geantwortet: "Mama hat fürchterlich gelitten und tut es noch - ich wollte es ihr damit abnehmen. Und wenn sie garnichtmehr konnte, bin ich bös krank geworden. Es war zuviel für sie und zuviel für mich."
Sie hat ihr auch gesagt, daß sie Krebs hat! Sie hat Angst, mich zu verlassen - aber ihre Zeit wäre bald abgelaufen. Und sie möchte dann gerne zu Muslin und Raschka...
Und ich mußte ihr versprechen: keine unnötigen OP´s mehr und KEINE Narkosen. Und dann hat sie mich um etwas gebeten: darum, diesem Dreckskerl (meine Worte, nicht ihre) nie wieder begegnen zu müssen. Diese Versprechen habe ich ihr gerne gegeben! Die Zuckermaus hat für mich in den 7 Jahren soviel getan, da war ich ihr das schuldig!!!
Seit diesem Gespräch hat Nina so gut wie garnichtmehr gehustet!
Es gab noch einige weitere Gespräche mit 2 anderen TK´s. Eines davon hat Nina wahrscheinlich das Leben gerettet, als sie vor ca. 6 Monaten so krank wurde und zusammenbrach (ihr Herz). Nina, die darum gebeten hatte, sie nichtmehr in die TA-Praxis zu schleppen, sagte in der Nacht der TK mit letzter Kraft: "Bitte ich brauche einen Arzt! Frauchen soll den Arzt rufen!"
Alles Einbildung? Alles Humbug? Nein - ich lache nicht mehr darüber!
Nina geht es dank der Medikamente heute gut, sie ist wird nächstenMonat 11. Und ich habe den letzten Oktober zum 1. x ohne Selbstzerstörung überstanden. Jetzt kann ich um meine beiden Wuschel weinen und trauern - aber das ist nur ein natürlicher Prozeß, der leider fast viel zu spät kam...