AW: Inhaltsstoffe für ängstliche und unsichere Hunde???
Liebe Reni,
Du hast ja schon angefangen, Dich mit Inhaltsstoffen im Tierfutter vertraut zu machen. Es gibt jetzt so per se keine Enzyme und Zusatzstoffe, die angstmildernd wirken könnten, wenngleich ich schon eine Idee habe, womit man ein Selbstvertrauen etwas aufbauen könnte.
Fangen wir umgekehrt an: Ich würde alles an Futter meiden, was künstliche Zusatzstoffe hat.
Sie wirken irgendwie im Hund, man weiß nicht wie, aber ein Hund, dem wegen kleiner Beimischungen ständig etwas übel ist oder dem ständig das Herz puckert, oder den die Nieren schmerzen, IST halt eben bald kein selbstbewusster Hund mehr.
Deshalb würde ich mir an allererster Stelle Dein Trofu angucken, und sobald es EG-Zusatzstoffe enthält, fliegt es raus.
Such eines ohne EG-Zusatzstoffe, möglichst kalt/schonend verarbeitet.
Das gibt es.
( Farbstoffe und andere Konservierungsstoffe sind eh pfui, oki?)
Dann würde ich nach der chinesischen Ernährungslehre vorgehen, und einem eher ängstlichen Hund frische Nahrungsmittel mit vorwiegend "heißen" (durchsetzungsfähigen) Qualitäten geben.
Dazu gehört Rind-, Hammel- und Lammfleisch, also, alles was von Rind und Schaf kommt. Eine kleins bisserl Ingwer dazu, eine Spur Knoblauch.
Das sind "heiße" Gewürze, die den Organismus und den Mut nach vorn treiben, aber Hunde dürfen nicht viel davon. Meine kriegen sie, wenn sie einfach vom Grill mitessen. Schweinefleisch ist nicht optimal für Hunde, aber wenn wir grillen, gehören für sie die Reste der selbsteingelegten Nackenkoteletts dazu.
Auch Hühnerbrühe hat "heiße" Qualitäten. Aldi TK-Hähnchen auftauen, abwaschen, in den Topf mit Suppengemüse, Daumennagelstück Ingwer, ebensoviel Knofi. Kurz vor Ende der Garzeit Reis oder Dinkel oder Hirse zufügen, gibt ein gutes, das Selbstbewusstsein stärkendes Hundefutter.
( Natürlich hier alle Hühnerknochen raussuchen,gell? Wenn sie gegart sind, können sie splittern, okay?)
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Hallo Reni, hallo Sharon,
ja, es gibt Bachblüten, die man individuell auf den Hund abstimmen kann. Dazu muss man Hund aber gut kennen.
Es gibt Bücher dazu, zum Beispiel ein kleines von Petra Stein: Bachblüten für Hunde", Kosmos Verlag. Klein, übersichtlich und genau. Hier kann man gut bestimmen, welche Blüten Hund eventuell braucht. Es kann aber auch sein, dass man aus lauter Vorsicht und eigener Fehlsicht, die falschen wählt.
Deshalb halte ich nichts davon, gleich mehrere zu bestimmen.
Lieber eine, die ein paar Wochen geben, gucken ob sich etwas tut, und dann die nächste Blüte probieren. Damit kommt man eher zu einem Ergebnis.
Was ich allerdings immer im Hause habe, sind die Rescuetropfen der Bachblüten. Ich kann sie jedem Tierhalter nur wärmstens empfehlen. Sie sind für Schockerlebnisse, wie gebissen worden zu sein, oder einen Riesenschreck bekommen zu haben. Möglichst schnell die Tropfen hinterher, und der Schock setzt sich nicht als längere Angst fest. Sie machen augenblicklich sehr ruhig, gleichen die Seele aus.
Ich hab bis vor 10 Jahren nicht recht an die Wirkung von Bachblüten geglaubt, oder sagen wir so: ich hatte mich nie damit beschäftigt.
Bis ich folgendes Erlebnis hatte:
Vor 10 Jahren hatte ich einen alten, kranken, bissigen, heimatlosen Neufundländer in Pflege, dem außer dem - vorübergehenden - Bleiben bei mir, nur noch der Tod drohte. Eine Tierärztin ( die er biss, deren Hund er biss), diagnostizierte per Blick ansteckende Hautmilben, erklärte, er müsse dringend gebadet werden, damit er keine Gefahr mehr für die Menschheit und andere Viecher darstellte, verkaufte mir ein giftiges Schampoo, mit der Maßgabe, er dürfe es aber beim Trocknen nicht ablecken und nicht in die Augen bekommen, es sei eben hochgiftig.
Jetzt bade mal einen bissigen Neufundländer!
Mit Hilfe von "Neufundländer in Not", fand ich einen professionellen Großhunde-Badesalon im äußersten westlichen Ruhrgebiet.
Termin gemacht, der Firmenleiterin gesagt, dass der Hund neurotisch sei und bisse - kein Problem, erklärte sie.
Zwei Stunden hingefahren, die Chefin, die ihn zum Baden übernahm, war ausgebildete Hundepsychologin, Schwerpunkt Neufundländer, zig Zertifikate und lobende Zeitungsartikel hingen an der Wand.
Dieser Badeversuch ging absolut schief, okay? Zu dritt schafften sie es nicht, meinem Neufi einen Maulkorb anzulegen, den er in heller Verzweiflung nicht sofort wieder zerriss und zerbiss. Trotz Seilwinden und professioneller Haltegurte, in denen er gezogen und hochgehoben werden sollte, in denen er gefangen hing und gegen die er anstrampelte, kamen sie mit ihm nicht vom Fleck.
Ich stand außerhalb des Baderaumes hinter einer brusthohen Theke, mein Herz raste schier vor Verzweiflung und Elend über diese ungeschickten, schrecklichen Torturen, wie sicherlich auch das des Neufis.
Schließlich konnte ich nicht mehr hingucken. Eine Zeitlang wandte ich dem Geschehen den Rücken und las ich mich in den guten Zertifikaten fest, während ich vom Hund die gruseligsten Angreif- und Angstgeräusche und von den drei Damen spitze Panikschreie hörte. Mein Magen wand sich, mir wurde speiübel. Ich spürte, dass meine Hände zitterten.
Als ich mich wieder herumdrehte, war mein Entschluss gefasst:" Bitte, hören Sie sofort auf!"
Ich meine, diesen gequälten Hund musste ich ja schließlich wieder mit nach Hause nehmen! - Und was würde dann sein? Ein paar bessernde Schritte hatte ich mit seiner Psyche ja schon erzielt. Würde er nun, wie am Anfang, wieder nur nächtelang Kissen zerbeissen und sie vollweinen?
Die Damen hatten sofort aufgehört. Ein erleichtertes Lächeln spiegelte sich auf dem Gesicht der Firmenleiterin. "Jaaaa, es ist besser so! Es wäre nicht gut für uns, wenn Ihr Hund meine Mitarbeiterinnen bisse. Der Arbeitsausfall! Nicht auszudenken! - Komm, Schätzelein, geh wieder zu deinem Frauchen!"
Sobald die Gurte gelöst wurden und die Tür der Balustrade sich öffnete, war der "wilde, böse" Neufi ein anderer Hund. Er kam rasch angelaufen und versteckte sich hinter meinen Knien.
"Ach, Schätzelein!" rief die Chefin, "das hat dich jetzt sehr beunruhigt, aber sooo schlimm war es doch nicht!" Sie beugte sich vor, sah ihm direkt in die Augen, streckte die Hand aus, den Neufi zu streicheln. Wegen dieser Ungeschicklichkeit begann mein Herz wieder zu rasen. Aber er biss nicht rein, was ich eigentlich erwartet hatte. Er beugte sich statt dessen vor und kotzte ihr vor die Füße.
"Ach, das aaarme Schätzelein! Warten Sie! Gegen diesen Schock gebe ich Ihnen Rescuetropfen mit, die geben Sie ihm gleich draußen!- Hier drin würd er sie eh nicht schlucken. Nehmen Sie! Die Flasche können Sie behalten, es ist nicht mehr viel drin."
Also den Neufi an die Leine gehakt, verstört, mit weichen Knien und zitterfingrig aus dem Laden getapert, um die nächste Hausecke - da habe ich das Fläschchen an den Mund gesetzt und die Tropfen erstmal selbst genommen.
Ich hätte es vorher nicht geglaubt, wenn es mir nicht am eigenen Leibe passiert wäre: innerhalb von vielleicht 2 Minuten ging es mir besser.
Eine große Ruhe breitete sich in mir aus, das Herz hörte auf zu bubbern, der Magen beruhigte sich, die Hände hörten auf zu zittern. Ich war wieder ich selbst.
Seitdem habe ich eine ungeheure Achtung vor den Rescuetropfen. Auch mit den anderen Bachblüten begann ich - nach Büchern - zu experimentieren, und stellte oben bereits geschriebenes fest: Man muss die richtige Blüte erwischen, dann hilft sie auch. Man neigt aber dazu, sich zu vertun und Anfangs die falschen Blüten auszuwählen.
Nochmal zu den Rescuetropfen:
Achtet darauf, die echten zu kriegen. Ich habe seit einigen Monaten ein Zeug einer anderen Firma im Haus - auch in der Apotheke gekauft - sie wirken aber nicht.
Für heute einen lieben Gruß,
Geli :blume2: