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AW: Neuer Pflegehund


Samstag 17. Mai


Hallo liebe Leute, :)

Tino hat sich in den knapp zwei Wochen  die er jetzt bei mir ist, beträchtlich verändert.

Draussen ist er (fast) schon der ideale Hund: Er fährt wunderbar Auto, er kann vor Läden warten, er geht ruhig und ohne zu zerren an der Leine, läuft auch ruhig frei, und lässt sich zwar 100% sicher abrufen, aber etwas Geduld braucht es dabei schon noch.

Das ist draussen noch das einzige Manko, dass er halt auf Zuruf nicht blitzartig angeschossen kommt, sondern halt noch ein bisserl schnüffeln muss, zu überlegen scheint - und erst dann herbeitrappst.

Er läuft aber nicht fort, jagt nicht, nimmt keine Wildspuren auf, allen Hunden und allen Menschen gegenüber ist er draussen freundlich, inzwischen wurscht, ob an der Leine oder nicht.


Es gab noch mal eine Sequenz, die meinen Entschluss, ihn anfangs sofort  freilaufen zu lassen, damit er an der Leine ( aus eigentlicher Unsicherheit) nicht den starken Kerl herauskehrt, bestätigte:

An einem Tag versuchte eine Frau, während ich Bonnie und Tino gerade vor einem Laden angebunden hatte, ihre Hündin daneben festzumachen.

Da wurde Tino giftig. Diese festgebundene Enge zu einem fremden Hund versetzte ihn eindeutig in Bedrängnis und ließ ihn aggressiv aufwüten.

Ich kannte die Frau und auch die Hündin, Lara. Auf meine Bitte hin, haben wir beide unseren Einkauf um eine Viertelstunde verschoben, und stattdessen die drei Hunde auf dem Wanderweg neben dem Laden laufengelassen. Anschließend war das nebeneinander angebunden werden für Tino kein Problem mehr.

Wir haben das mit anderen bekannten Hunden noch ein paarmal geübt, und jetzt geht es.


Der als "kinderbeissend" angekündigte Tino war inzwischen dreimal  mit den Kindern ( 5, 9 und 12 , oder so, um den Dreh) , die Bonnie betreuen, spazieren. Anfangs war ich mit, die beiden nächsten Male die Mutter der Kinder. NIX!  Tino geht absolut Klasse mit den Kindern um!


Der als " vor Männern angsthabend und sie zwackend" angekündigte Tino

hat nach der ersten Attacke gegen Paul's Freund, inzwischen zig männliche Paulfreunde verschiedenen Alters nebst einigen Vätern mitgekriegt.

Er war immer freundlich, anschmiegsam, eine angriffige  Situation hat sich nicht mehr wiederholt.


Tino war inzwischen dreimal im Restaurant, Essengehen.

Das erste Mal war es noch aufregend, er konnte nicht unter dem Tisch liegen, sondern musste aufmerksam neben meinen Beinen sitzen. Also halb unter dem Tisch, und so, dass er herausschauen konnte.

Ab dem zweiten Mal hatte er offenbar den Benimm von Bonnie gelernt: Er lag nun ruhig mit ihr unter meiner Sitzbank oder unter dem Tisch.  Kein Bellen, kein Knurren, kein Herausdrängen, egal wer kommt, mit oder ohne fremden Hund.


Heute durfte Monsieur zu ersten Mal  Hundewiesenerfahrungen machen.

Ich bin nicht auf eine öffentliche Hundewiese (oder Hundezone, wie das in Ö heisst) gefahren, sondern ich hab ja hier auch "meine" Hundeleute, die immer die gleichen Stellen aufsuchen, und heute haben wir uns zufällig zu sechst auf der Wiese vor dem Wald getroffen. Zwei weitere Fremdhunde kamen im Laufe der Zeit noch hinzu, damit waren es neun.

Kein Problem.

Tino suchte sich seine Viecherl, mit denen er auskam - wobei es auffallend war, dass er eindeutig Hunde die weiß mit schwarzen Flecken sind, liebt. Hach, ist der dann charmant! Er spielte, wenn überhaupt, nur mit diesen. (Arme Bonnie, sie hat in seinen Augen wohl schlichtweg die falsche Farbe?)

Also, so frei Spielen, da hat er sich von Anfang an insgesamt sehr bedeckt gehalten.

Doch heute auf der Wiese hatte er seinen Quiekeball, und Bonnie ihren Flummiball und es gab durchaus die eine oder andere Spielsequenz mit den weiß-schwarzen bei der der Kurze heiter mitmischte.


AAAABER:

Es gibt immer noch eine Reihe Sachen, die nicht funktionieren:

Heute auf der Wiese habe ich an Dich denken müssen, Fusselbürste.

Bevor die weiß-schwarzen Hunde verschiedener Besitzer nacheinander eintrafen, hatte Tino die anderen mit Bonnie irgendwie begrüßt - und sich dann von der  Meute gelöst. Er ging schnüffeln.

Ich ließ das alles geschehen, denn die Wiese ist gut übersichtlich.

Irgendwann war er ca. 20 Meter entfernt und drohte auf den Radfahrweg zu geraten.

Also habe ich ihn gerufen und mich hingehockt, Geste wie: "Komm in meine Arme!" Dem kann er überhaupt nicht wiederstehen, da kommt er sofort angeschossen. Das ist bei ihm die ultimative Abrufgeste. ( Nur, ich meine, man will sich beim Spazierengehen ja nicht ständig hinhocken...;)*grins*)


Er kam also angeschossen, wollte in meine Arme, und mit ihm ein Teil der anderen Hunde aber auch, vorweg die Bonnie, die sich ebenso von meinem Hinhocken  und Rufen angesprochen fühlten.

Da hat er sich vor mir quergestellt und die anderen böse wegeknurrt!

"Das ist mein Frauli! Mich hat sie gerufen! Ihr anderen

(inklusive mein geliebter Bonniehund) habt hier nix zu suchen!"


Inzwischen war ich schon aufgestanden.

Trotzdem empfand ich das als eine extrem schwierige Situation. Ich konnte Tino nicht so herzlich willkommen heißen, wie ich es ihm gegenüber signalisiert und ursprünglich gewollt hatte, wegen der anderen.

Ich wusste aber auch nicht, wie weit er gehen würde, und ob er soweit gehen würde, einen anderen Hund zu beissen?

Tino stand da quer vor mir und verteidigte mich gegen sie.


Ich weiß auch gar nicht mehr genau, wie ich da raus gekommen bin. Ich bin, glaub ich, rückwärts gegangen und hab irgendeinen  Ball, der mir dadurch in die Hände fiel, in die Meute geworfen, alles stob davon, Tino inklusive.


Es war aber insgesamt nur scheinbar gut. Tino hat dieses Annehmen nicht gekriegt, was er auf sein rasches Kommen verdient gehabt hätte.

Er hat nicht die innige Liebe bekommen, wegen genau der er kam.

Ach, Sche***e!


Morgen schreibe ich weiter.

Lieben Gruß,

Geli :blume2:


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