Hallöli Marie:blume2:
ich denke schon, dass es so ist, dass der Halter in seinen Eigenschaften auf den Hund abfärbt, gerade was Dinge wie Angst, Ängstlichkeit, Freundlichkeit zu Mensch und Tier, und Urvertrauen, dass man "richtig" ist in der Welt, betrifft.
Weil das Werte sind, die sich z.B. auch direkt auf ein Kind übertragen.
Also gerade bei Ängstlichkeit und Angst, zeigt sich das sehr gut.
Ich habe noch keinen ängstlichen Halter gekannt, der ein unängstliches Tier hatte. Auch Energie, wie man das Leben angeht, übertragt sich. Ein energievoller, sportlicher Mensch, wird seinen Hund animieren mitzutun.
Ein Mensch, der dem Leben grundsätzlich vertraut, überträgt dieses Vertrauen auch auf seinen Hund.
Und was mich angeht? - Na, man selber weiß ja gar nicht so genau, wer man in Abgrenzung zu den Eigenschaften anderer Menschen eigentlich ist, weil einem das eigene Selbst so völlig selbstverständlich ist. Man kann ja kaum anders als man ist, und hat von daher wenig innere Vergleichsmöglichkeiten. So ist es immer ganz gut, wenn andere, Aussenstehende was dazu sagen.
Wenn ich die Eigenschaften meines letzten Lucyhund betrachte, müsste ich ein Traummensch sein: Witzig, liebevoll, sehr aufmerksam, klug, völlig grundvertrauend egal was kommt, ruhig auch in der größten Menschenmasse, aufrecht Kraftmeinerhunden und A****löchern gegenüber, niemals falsch. Sehr umsichtig, sehr warmherzig.
Manchmal gerne im Mittelpunkt stehend ( Lucy liebte es, ihre Shows abzuspielen, was sie alles im Maul tragen kann), aber auch sehr sozial und viel gebend.
Selbst wenn das jetzt über die von Dir genannten, geprüften Eigenschaften hinausgeht. Aber zu Lucyzeiten gab es viele Menschen, die das auch an mir wahrhahmen. Vielleicht ist es aber auch so, dass das Verhalten eines Hundes in einer Gemeinschaft dazu beiträgt, dem Herrchen, oder Frauchen bestimmte Verhaltensweisen anzudichten.... ich kann es echt nicht sagen, was mich betrifft.
Oft sind es ja nur einzelne Sätze, die Du zurückkriegst.
Wie jetzt bei Bonnie, dass ich sage: "Oh, lassen Sie ihren bissigen Hovawart ruhig von der Leine, Bonnie kommt damit schon klar." ( Ich kenne die Frau seit 20 Jahren und bin schon oft mit ihr und ihrem ersten Hund gegangen, der auch nicht ohne war.) Sagt die Frau: "Na, andere Leute würden jetzt weglaufen - aber Sie haben ja auch keine Angst."
Stimmt. Hab ich auch nicht. Und Bonnie ist wunderbar mit dem giftigen Rudi klargekommen. Wenn ihr seine Übellaunigkeit zu viel war, sprang sie einfach davon, und grinste ihn aus dem nächsten Gebüsch heraus an.
Oder früher bei Lucy, diese Bewunderung vieler Menschen über ihre ausgeglichene Ruhe. Ein Hund der mit auf Messen geht ( Leine oder Körbchen im Maul wegen der persönlichen Show), der ruhig am Stand ist, aber freundlich jeden begrüßt, ohne je aufdringlich zu sein. Das war schon Klasse!
Also, wenn mein Hund mein Selbst wiederspiegelt, kann ich sehr froh und zufrieden mit dem Ergebnis sein. Ich fürchte fast, meine alten Hunde waren charakterlich besser drauf als ich!
Bonnie muss da allerdings in einigen Punkten noch etwas üben, um "mein" Hund zu werden. Aber gut, wir kennen uns ja auch erst seit 4 Monaten.
Wobei - 200 Leute zu befragen, möglicherweise im gleichen Lebens- und Kulturkreis - ist das eigentlich schon eine wissenschaftliche Untersuchung?
Also irgendwie müsste das schon noch genauer werden, um wissenschaftlich zu greifen, finde ich.
Viele Grüßchens,
Geli