grambi
Mitglied
Nachdem wir über die verschiedenen Einstreuarten beim Thema der allgemeinen Pferdehaltung angekommen sind, nun dies hier als eigenes Thema.
Ich denke den wirklichen Pferdefreunden liegt eine artgerechte Pferdehaltung am Herzen, fragt sich nur, was tatsächlich "artgerecht" ist. Laut Tierschutzgesetz dürfen den Tieren keine unnötigen Qualen auferlegt werden etc., also kann sich fast jeder Pferdehalter herausreden, sein Pferd würde artgerecht gehalten werden.
Den meisten Pferden, die unter modernsten Bedingungen artgerecht gehalten werden, geht es ja zum Glück wenigstens nicht so richtig schlecht. Doch ob sie tatsächlich "glücklich" sind???
Meine Ausbildung zur Pferdewirtin, meine anschließende Gesellenzeit sowie die Meisterprüfung absolvierte ich auf einem Reiterhof mit etwa 160 Pferden. Am besten ging es Jungpferden und Zuchtstuten. Die wurden wirklich artgerecht in Herden gehalten, im Sommer Tag und Nacht auf der Weide. Im Winter waren dann die Jungpferde in großen Laufställen untergebracht, ich denke, eine doch sehr gute Haltung.
Anders sah es bei den eingestellten, meist Pensionspferden, aus. Sie waren alle in sehr geräumigen Boxen, bei guter Luft, Einstreu und Futter, und auch mit zumindest Sichtkontakt zum Nachbarn untergebracht. Im Winter kamen die meisten nur zum Reiten aus der Box. Im Sommer durften einige der Tiere zusätzlich (oder anstelle des Reitens) in die Führanlage oder für wenige Stunden alleine oder zu zweit auf eine Koppel oder Padock.
Natürlich habe ich in dieser Zeit und auf diesem Hof sehr viel gelernt. Und die Haltung ist wahrscheinlich bei der Größe der Anlage kaum besser zu meistern.
Doch mein Traum sah anders aus.
Heute bin ich diesem Traum der artgerechten Pferdehaltung schon ein Stückchen näher.
Auf unserem Hof Teilen sich momentan etwa 12 Pensionspferde und 7 eigene Stallungen, Weiden und das Personal.
Die Boxen sind groß, hell und luftig, und vor allem nur sehr wenig in Benutzung
, da alle Pferde so viel wie möglich mit den Artgenossen draußen sind. Und das nicht nur im Sommer auf der Weide, sondern auch im Winter und bei schlechtem Wetter auf einer Ganzjahresweide. Während im Winter und bei wirklich schlechtem Wetter auch mal im Übergang oder Sommer die Pferde abends in den Stall kommen und morgens raus, steht während der übrigen Zeit nur ein winziger Rest von etwa 3 Pferden im Stall (leider), da die Besitzer noch immer etwas skeptisch sind, ob die Pferde nachts nicht doch lieber ihr "Bett" haben. Die anderen kommen täglich nur zu den Kraftfuttermalzeiten in den Stall und bekommen alles andere Futter auf der großen Ganzjahresweide.
So in etwa sieht mein Traum vom Pferdsein aus.
Allerdings sehen das nicht alle Pferdebesitzer und Reiter genauso. Vielen sind die Pferde bei uns einfach zu viel draussen. Manche meinen, wenn das Pferd den ganzen Tag draussen stehen muss, dann kann es nicht mehr geritten werden...
Unsere Pferde lassen sich sehr wohl reiten, auch wenn sie im Sommer Tag und Nacht draussen sind. Sie sind ausgeglichen und leistungsbereit. Das gleiche bestätigen uns auch unsere Einsteller, fast ausschliesslich Freizeitreiter, die zufrieden sind und dies immerhin auch von ihren Vierbeinern behaupten :jump1:
Natürlich gestehe ich jedem ein, sein Pferd auch in Stallhaltung, vielleicht ja wenigstens mit Padock oder stundenweisem Auslauf, zu halten. Und selbstverständlich verstehe ich auch, wenn ein Turnierpferd, was täglich hart gearbeitet wird, im Winter geschoren und bis zu den Ohren eingedeckt im warmen Stall steht.
Aber wäre ich solch ein Pferd - ich wäre bestimmt nicht glücklich!
Katrin
Ich denke den wirklichen Pferdefreunden liegt eine artgerechte Pferdehaltung am Herzen, fragt sich nur, was tatsächlich "artgerecht" ist. Laut Tierschutzgesetz dürfen den Tieren keine unnötigen Qualen auferlegt werden etc., also kann sich fast jeder Pferdehalter herausreden, sein Pferd würde artgerecht gehalten werden.

Den meisten Pferden, die unter modernsten Bedingungen artgerecht gehalten werden, geht es ja zum Glück wenigstens nicht so richtig schlecht. Doch ob sie tatsächlich "glücklich" sind???
Meine Ausbildung zur Pferdewirtin, meine anschließende Gesellenzeit sowie die Meisterprüfung absolvierte ich auf einem Reiterhof mit etwa 160 Pferden. Am besten ging es Jungpferden und Zuchtstuten. Die wurden wirklich artgerecht in Herden gehalten, im Sommer Tag und Nacht auf der Weide. Im Winter waren dann die Jungpferde in großen Laufställen untergebracht, ich denke, eine doch sehr gute Haltung.
Anders sah es bei den eingestellten, meist Pensionspferden, aus. Sie waren alle in sehr geräumigen Boxen, bei guter Luft, Einstreu und Futter, und auch mit zumindest Sichtkontakt zum Nachbarn untergebracht. Im Winter kamen die meisten nur zum Reiten aus der Box. Im Sommer durften einige der Tiere zusätzlich (oder anstelle des Reitens) in die Führanlage oder für wenige Stunden alleine oder zu zweit auf eine Koppel oder Padock.
Natürlich habe ich in dieser Zeit und auf diesem Hof sehr viel gelernt. Und die Haltung ist wahrscheinlich bei der Größe der Anlage kaum besser zu meistern.
Doch mein Traum sah anders aus.
Heute bin ich diesem Traum der artgerechten Pferdehaltung schon ein Stückchen näher.

Auf unserem Hof Teilen sich momentan etwa 12 Pensionspferde und 7 eigene Stallungen, Weiden und das Personal.
Die Boxen sind groß, hell und luftig, und vor allem nur sehr wenig in Benutzung

So in etwa sieht mein Traum vom Pferdsein aus.
Allerdings sehen das nicht alle Pferdebesitzer und Reiter genauso. Vielen sind die Pferde bei uns einfach zu viel draussen. Manche meinen, wenn das Pferd den ganzen Tag draussen stehen muss, dann kann es nicht mehr geritten werden...
Unsere Pferde lassen sich sehr wohl reiten, auch wenn sie im Sommer Tag und Nacht draussen sind. Sie sind ausgeglichen und leistungsbereit. Das gleiche bestätigen uns auch unsere Einsteller, fast ausschliesslich Freizeitreiter, die zufrieden sind und dies immerhin auch von ihren Vierbeinern behaupten :jump1:
Natürlich gestehe ich jedem ein, sein Pferd auch in Stallhaltung, vielleicht ja wenigstens mit Padock oder stundenweisem Auslauf, zu halten. Und selbstverständlich verstehe ich auch, wenn ein Turnierpferd, was täglich hart gearbeitet wird, im Winter geschoren und bis zu den Ohren eingedeckt im warmen Stall steht.
Aber wäre ich solch ein Pferd - ich wäre bestimmt nicht glücklich!
Katrin