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Tierschutz im Ausland

Marie

Sehr aktives Mitglied
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31 Mai 2005
Beiträge
10.151
Wer im südlichen Ausland Urlaub macht, kennt die Problematik: Scharen herrenloser Katzen und Hunde, die sich in den Hotelanlagen oder auf Stränden in der Nähe des Menschen aufhalten und darauf warten, ein paar Essensreste oder Streicheleinheiten zu ergattern.

Noch schlimmere Bilder finden sich in vielen östlichen Ländern (Ukraine, Serbien, Bosnien, Rumänien, Bulgarien), da hier auch die Menschen sehr arm sind. Hier sieht man nicht selten ganze Hunderudel in Parkanlagen. Vor allem im Winter haben die Tiere großen Hunger.

Aber woher kommen die vielen Hunde und Katzen?

Die Ursache des Übels liegt darin, dass die meisten Menschen die Fortpflanzung ihrer Haushunde und Katzen nicht kontrollieren. Viele Menschen in südlichen und östlichen Ländern bewerten eine Kastration als etwas Widernatürliches und lehnen diese daher absolut ab. Es ist auch traurige Realität, dass häufig der schönste Welpe in einem Haushalt behalten wird, während die anderen Jungen samt Muttertier einfach ausgesetzt werden. Diese Tiere haben kein Zuhause mehr und suchen Unterschlupf in leeren Häusern oder Parkanlagen, ernähren sich von Abfällen, Mäusen auf Feldern und betteln Menschen an.

Wie reagieren die Behörden?

Leider werden die Straßentiere in den Gemeinden nur sehr selten akzeptiert. In den meisten Gemeinden gibt es Tierfänger, die die Straßentiere einfangen. Anschließend werden die Tiere in Tierheime verbracht, die sich nicht selten auf Mülldeponien befinden. Dort werden sie unter sehr schlechten Bedingungen gehalten und nach Ablauf einiger weniger Tage getötet. Wie unsinnig und ineffektiv solche Tötungsaktionen sind, zeigen die Zahlen der pro Jahr gefangenen und getöteten Straßentiere in diesen Ländern, die über viele Jahre unverändert geblieben sind.

Töten löst das Problem nicht

Das Fangen und Töten von Straßentieren ist weder mit dem Tierschutzgedanken zu vereinbaren noch tragen diese Maßnahmen zur Lösung des Problems bei.

Jeder Lebensraum bietet die Lebensgrundlage für eine gewisse Anzahl von Tieren derselben Art. Wie viele Tiere in diesem Gebiet leben können, wird begrenzt durch: Futterangebot, Wasser und Unterschlüpfe. Besiedelt eine Tierart ein solches neues Gebiet, stellt sich nach einiger Zeit ein Gleichgewicht zwischen Geburten- und Todesrate ein, und die Anzahl der Individuen einer Tierart bleibt nach einer gewissen Zeit unverändert. Erhöht sich nun die Todesrate (z. B. durch menschliche Eingriffe) wird dies schnell kompensiert durch die Erhöhung der Überlebens- und Vermehrungsrate der restlichen Individuen. Außerdem wandern nach solchen Tötungsaktionen häufig unkastrierte Hunde oder Katzen aus der Umgebung in das freigewordene Gebiet ein.

Kurz zusammengefasst heißt das: Tötungsaktionen sind grausam und absolut sinnlos!
 
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Tierschutzprojekt in Odessa (Ukraine) mit Vorbildcharakter

Nach einem jahrelangen Verhandlungsmarathon ist es gelungen, die Behörden von Odessa zu überzeugen, dass das Einfangen und Töten von Straßenhunden das Problem niemals löst.

Um den richtigen Weg zu zeigen, wie das Problem zu lösen ist, hat der Deutsche Tierschutzbund im Mai 2004 ein Tierschutz- und Sterilisationszentrum in Odessa eröffnet. Die Straßenhunde und –katzen, die vorher von den Tierfängern zu einem Todeslager gebracht wurden, werden heute in das Sterilisationszentrum eingeliefert. Dort werden die Tiere tierärztlich versorgt, vorsorglich geimpft und das Wichtigste: KASTRIERT.

Die Tiere werden zum Teil an neue Halter vermittelt. Die meisten Tiere werden jedoch ein paar Tagen nach der Kastration an den Orten frei gelassen, an denen sie vom Tierfänger gefangen wurden. Das Projekt hat einen Namen: "Fangen, Kastrieren, Freilassen".

Jetzt werden also keine Straßentiere mehr getötet und die Tiere kommen zurück in ihr ursprüngliches Revier. Durch die Kastration sinkt die Fruchtbarkeit, dadurch werden weniger Jungtiere geboren und die Anzahl der Straßentiere nimmt über die Jahre ab. Selbstverständlich wird auch die Bevölkerung in das Projekt einbezogen. Und erfreulicherweise kommen immer mehr Menschen in das Zentrum, um sich über die Arbeit der engagierten ukrainischen Tierärzte zu informieren.

Das Projekt hat Vorbildcharakter. Schon jetzt interessieren sich andere Städte und Länder für das Pilotprojekt des Deutschen Tierschutzbunds in Odessa.

Quelle beider Artikel: Deutscher Tierschutzbund/Jugendportal

:blume2: LG Marie
 
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oh maria!
ich hoffe, dass diese idee auch in vielen anderen ländern tatsächlich aufgenommen wird!!
das wäre ein riesenschritt in die richtige richtung :jump1:
ich habe es selbst miterlebt, wie in griechenland mit straßenhunden umgegangen wird - da denkt man sich oft, da ist es besser die tiere werden von ihren leiden erlöst! :weinen1:
ich war damals leider noch zu jung zum eingreifen, aber am liebsten hätte ich da etwas unternommen - doch mit 11 jahren kann man nicht viel erreichen.
deshalb bin ich schon dafür, dass man die leute dort aufklärt und nicht nur die tiere einfängt und wieder dort aussetzt, wo sie genauso gequält werden, wie in diesen tötungsstationen.
touristen bekommen diese tötungsaktionen meist nicht mit, da sie ausserhalb der saison stattfinden. :weinen1: :weinen1:
lg sicolino
 
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