AW: Trendsport Hundehass
Hallölis,
bei Euch in Wien und Niederösterreich muss es ja echt schlimm sein, wenn ich dies so lese.
In unserem Städchen ( südliches Ruhrgebiet) war es lange noch so, als die angrenzenden Gemeinden schon längst die Leinenpflicht in ihrer Stadt eingeführt hatten, dass sich unsere Politiker immer noch weigerten dies zu tun.
Erst die allgemeine Hundeverordnung, initiert durch Bärbel Höhn ( ehemalige Umweltministerin in NRW), brachte 2001/2002 dem gesamten Land den Leinenzwang.
Hier ist es auch nicht üblich, dass Hunde irgendwo draussen bleiben müssen, oder separiert werden.
Nicht in Kneipen und Cafe's , nicht in Kindergärten und Schulen, nicht in Apotheken ( kriegen da extra immer noch Leckerlis), nicht bei Schustern, nicht in Drogerien, nicht in Kaufhäusern und bei Einzelhändlern - einzige Ausnahme: Lebensmittelläden.
Die größeren Städte rundherum haben inzwischen zahlreiche Hundewiesen eingerichtet, Dortmund allein 13! Also fast in jedem Stadteil eine, in der Innenstadt sogar mehrere. Diese Wiesen sind einige 1000 bis 10.000 qm groß, also geräumig.
( Auch sehr anschaulich: Bei uns heißt es Hundewiese, oder seltener Hundeauslauf, jedenfalls nicht HundeZONE.)
Kotsackerl gibt es hier nicht.
Auf den Dortmunder Hundewiesen stehen allerdings Schaufeln zur Verfügung, die Haufen entweder in den Müll- ( wird 1x wöchentlich geleert)
oder ins Gebüsch zu schmeissen.
Schön ist auch die rückläufige Entwicklung des Hundeverbots in Tiergärten und Zoos zu sehen. In den 90iger Jahren kam hier die Mode auf, diese Einrichtungen für Hunde zu sperren. Im Duisburger Zoo , im Dortmunder Zoo und im Bochumer Tierpark ist das Mitbehmen von Hunden seit einigen Jahren wieder erlaubt, und ich vermute auch in allen anderen Einrichtungen dieser Art im Ruhrgebiet.
Natürlich gibt es auch hier Idioten, die auf Hundewiesen Giftköder auslegen!
Also immer schön vorsichtig sein, dass die Hunde da nichts aufnehmen!
Aber hier, in meinem Ort, habe ich seit rund 20 Jahren nichts mehr von Giftanschlägen gegen Hunde gehört.
Der letzte, der gegen Ende der 80iger hier mit einem Giftköder heimlich niedergestreckt wurde, war der Hund des örtlichen Urologen. Das erregte damals großes Aufsehen - wer weiß, welch heimliche Rache den Täter zu dieser Tat getrieben hat?
Seitdem ist hier im Ort eigentlich Ruhe.
Neulich gab es nochmal eine Giftwarnung für die Hundewiese an der Ruhr, in Witten. Aber es war offenbar ein Vorfall, der sich nicht wiederholte.
Für solche Warnungen stehen hier die Hundeschulen bereit, die der Presse und ihrem gesamten Klientel ( den neuen und vorherigen Kunden) , übers Internet die Nachricht zukommenlassen. Und die verbreiten es dann per Aushang.
Also, insgesamt finde ich es in meinem Ort ganz gut!
Bonnie läuft immer frei, trägt dabei ihre Leine im Maul, und sie wird genauso von den Menschen geliebt, wie früher mein Exhund Lucy.
Lucy war tatsächlich bekannt, wie ein "bunter Hund". Oft sprachen mich wildfremde Leute an: " Ach, ist DAS Lucy?" Ich erstaunt: " Ja. - Woher wissen Sie?" Antwort: " Na, Lucy kennt doch jeder!"
Als ich nach ihrem Tod einmal wartend beim Straßenverkehrsamt in Schwelm saß - also in einer ganz anderen Stadt! - ging dort eine Angestellte an mir vorbei, und fragte mich ganz erschrocken, als sie mich allein sah: " Ja, wo haben Sie denn Ihren Hund?"
Bonnie tritt gut in ihre Fußstapfen. Heute besuchte ich eine Kundin in einem anderen Stadtteil. Im Wendehammer spielten Kinder mit einem Ball.
Bonnie, die aus dem Auto sprang, wollte mitspielen. Ich rief sie zurück, ihre Flexileine aus dem Auto zu holen. Was sie tat.
Neugieriger Kommentar der Kinder: " Ach, ist DAS der Hund, der immer mit der Leine im Maul geht?" Lucy ist jetzt seit vier Jahren tot. Sie mussten also schon von ihr gehört haben.
Jetzt fällt mir dazu ein, dass ich hier in der Kommune früher viel Kulturarbeit gemacht und initiiert habe. Sowohl ich, als mit mir auch Lucy
(Leine im Maul), waren öfter in der Zeitung. Vermutlich liegt es auch daran!
Aber das ist eben auch eine Möglichkeit das Denken der Politiker und der Öffentlichkeit umzukehren - indem man ihnen tadellose Hunde liefert.
Ich kann Euch in Niederösterreich und Wien nur raten, kippt diese Reglementierungen, die politisch initiiert sind, und bei denen dann Leute, wie Kneipen- und Cafebesitzer, im guten Glauben an die Rechtmäßigkeit ihrer Vorstellungen mitziehen, entweder auf politischer Ebene: Überall gibt es Beschwerdeausschüsse! - oder aber durch gute Öffentlichkeitsarbeit!
Über Zeitungen zum Beispiel. Sammelt Gleichgesinnte um Euch und verändert die herrschende Meinung!
Zeigt Eurer Stadt Eure Traumhunde! Initiiert in den Wochenblättchen Wettbewerbe, nach Schönheit und Bravheit des Hundes. Was der alles kann!
Initiiert in den größeren Zeitungen Hundeblogs!
Greift Eure Themen auf!
Ich weiß, es ist schwer für Leute, die nicht gewöhnt sind, Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Aber grad die Werbeblätter, denen es oft an Themen mangelt, werden mit Sicherheit mithelfen!
Also, wenn Euch was dran gelegen ist, diese besch****enen Verhältnisse zu ändern, dann tut es!
- Oder Ihr zieht alle zu mir, gell?
Liebe Grüße,
Geli :blume2: