AW: Trennungsangst Lhasa Apso 8 Jahre alt
Hi Nicoletta und Elaine,
etwas anders als bei Eva, die schreibt, dass sie ihren Hund ohne Leine ablegt, damit er nicht geklaut wird ( wobei die Leistung des Hundes ja trotzdem toll ist und Evas Leistung als Erzieherin desgleichen), ist es bei mir regelrecht ein Tick, dass ich wünsche, dass meine Hunde ohne jegliche Fessel, - nur durch die innere gebunden - auf kleine, leise Worte oder Handzeichen, immer genau das tun, was ich von ihnen möchte.
Das heißt, der Hund will das dann irgendwann von sich selbst aus auch. Ohne seine persönliche Begeisterung bei allem mitzutun, ginge das gar nicht!
Und damit meine ich nicht nur das leinenlose Ablegen können, sondern auch das bei Fuß gehen, das unzerstörende Tragen von Sachen, das Finden von Leuten im Bahnhof ( Such die Oma!), das Apportieren, Suchen von Sachen, Bringen.
Einen solchen Hund zu haben: es ist phantastisch!
Die Entdeckung des Labradors, bzw. des gemischten Labradors, war da für mich der ganz große Wurf.
Meinen vor-vorletzten Hund -einen süßen Beagle- konnte ich auch nur angebunden irgendwo lassen. Anders wär's gar nicht möglich gewesen, sie wär abgehaun.
Doch mein letzter Lucyhund ( Labrador-Goldie-Mix aus Arbeitslinie) erreichte bei dem was ich von ihr wollte, eine absolute Perfektion.
Wenn es zu ihren Lebzeiten in den 90iger Jahren schon Obedience gegeben hätte, wäre sie ein Champion gewesen.
Und das nicht, weil ich mit ihr hart auf Hundeplätzen trainiert hätte, nee, das war nur die täglich zigmal wiederholte, liebevolle Beschäftigung im normalen Lebensraum.
Dieser Hund ging neben mir auf allen Bürgersteigen frei, ihre Flexieleine im Maul. Oft war die Leine nicht mal fest an ihr, sondern die Schnur war in sich selbst verhakt und bildete eine kurze Schlaufe. Dadurch konnte Hund die Leine leichter wieder aufheben, wenn sie sie doch mal niederlegte, um an einer Hausecke interessiert zu schnüffeln.
Sie lief ( natürlich nach Üben)
nicht von sich aus über die Straße. Sie blieb auf dem Bürgersteig. An jedem Bürgersteigrand wartete sie und saß dort ( wenn bei viel befahrenen Straßen längeres Warten nötig war) auf kleines Zeichen mit dem Finger der ihr zunächstliegenden Hand nach unten. Wenn der Finger der Hand hochging, war das für sie das Zeichen zum Überqueren und sie lief los.
Sie war dabei so clever, die kleine Zeigebewegung des Fingers von einer zufälligen , ähnlichen, die meinetwegen meinen Kids zugedacht waren, zu unterscheiden.
Sie ließ sich auf Handzeichen ablegen, egal ob ich dabei war, oder 30 Meter entfernt stand. Aber sie "wartete" an der Stelle nur, wenn ich bei ihr war und ihr persönlich sagte: "du wartest". Sonst sprang sie bei Ablegen auf Entfernung nach einigen Minuten durchaus wieder auf, ohne dass ich das Liegen aufgelöst hätte. - Also, das war eine Schwäche von mir, das hätte noch geübt werden können! *grins*
Das kommt: Wir haben das auf Entfernung ablegen und dort länger als 5 Minuten liegenbleiben im täglichen Leben nie gebraucht. Von daher war es nicht wirklich geübt. Wenn ich ein Jäger gewesen wäre, wär das sicher anders gewesen.
Aber wenn ich sie vor einem Laden/ Cafe', etc. ablegte und ihr sagte : "Du wartest", dann wartete sie.
Nichts auf der Welt hätte sie von diesem Platz entfernen können.
Gut, vielleicht stand sie auch mal auf und bewegte sich kreisend um sich herum, um sich dann wieder hinzulegen.
Von daher, wenn der Hund das Abliegen und Warten in diesem Sinne verinnerlicht hat, ist es auch nicht mehr gefährlich.
Du kannst dich 100pro auf den Hund verlassen.
Ich habe das zunächst nicht geübt an befahrenen Straßen, sondern bei Läden die etwas abseits lagen. Oder im Vorbereich des Discounters, wo KEINE Autos fahren. Aber wenn man das jeden Tag dreimal macht, schleift sich das ein. Und schließlich geht es auch bei Läden an öffentlichen Plätzen.
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich in einer Kleinstadt lebe.
Ich würde meine Hunde nie z.B. mitten auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt ablegen, weggehen, und glauben, sie an einer Stelle, wo alle über drüber stolpern noch wiederzufinden.
Aber ich lege Bonnie leinenlos durchaus in einer ruhigen Ecke neben einem Stand des Dortmunder Weihnachtsmarktes ab, um mir den in Ruhe angucken zu können.
Meine Augen waren im ersten Jahr noch immer durchaus bei ihr, um sie bei jedem Aufstehversuch mit Handzeichen wieder abzulegen. - Bonnie und ich üben noch.
Aber sie macht gute Fortschritte. Sie geht jetzt schon sicher ( die Leine im Maul) auf dem Bürgersteig, bzw. "am Rand", denn wir haben hier auch Straßen ganz ohne Bürgersteige.
Sie überquert nur auf Handzeichen.
Und wenn ich sie vorm Laden ablege, und meinetwegen kommt ein Kind und nimmt ihre Leine - entweder während sie am Hund dran ist, oder nur lose in sich verhakt neben ihr liegt, dann geht sie genauso wie ihre Vorgängerin Lucy hin, und nimmt dem fremden Wesen die Leine freundlich, aber bestimmt, mit der Schnauze wieder aus der Hand. - Um sich anschließend wieder hinzulegen.
Und wenn jemand Fremder sie klauen wollte, sie an der Leine festhielte, und sie könnte sie ihm nicht abnehmen, würde sie sich, ebenso wie Lucy, nach hinten stemmen und bellen! Einen Mordsrabbatz machen.
Ein Hund, der am Platz liegt und von sich aus auf seine Leine aufpasst, ist nicht so einfach klaubar.
Aber ich kann diese Erfahrung
nur weitergeben für
Labradormischlinge.
Passt auf mit Spitz und Jack Russel Terrier und Beagle!
Bis ihr 100% Vertrauen habt, dass Eure Hunde das, was ihr von ihnen wollt, wirklich können!!!!
Einen lieben Gruß,
Geli :blume2: