Ach, Sanfter Riese,
das tut mir echt leid! Aber habe nicht soviel Angst. Du kannst das in den Griff kriegen. Mein letzter, wirklich braver Lucyhund jagte als sie klein und neu bei uns war auch Kaninchen.
Sie hatte als Junghund, mit 7 Monaten, tatsächlich ein Hasenbaby in unserem Garten erwischt - und aufgefressen. - Ich habe es nicht gesehen, aber die Nachbarn, und die standen dann sturmklingelnd an der Tür. - Ich habe ihnen aber geglaubt.
In der Folge hat Lucy dann bei einer anderen Nachbarin, die ihr und mir, die ich etwas später folgte, freudig die Gartentür öffnete, einen freilaufenden Kaninchenbock sofort gepackt und mit Nackengriff auf der Stelle totgeschüttelt. Ich hatte den Rammler gesehen und noch geschrien: Tor zu! Gottseindank gehörten die Leute zu einer alteingesessenen Metzgerfamilie, so dass sie es nicht allzuschwer nahmen, und meinen Warnruf hatten sie ja auch gehört...
Aber ich habe der Lucy deutlich einiges dazu gesagt. Auch immer wieder, wenn sie eine Spur fand und meinte losrennen zu müssen.
Na, und die dritte Begegnung dieser Art war dann mit einem Gockelhahn.
Ich bin mit meinem Patenkind Annika, die in einer anderen Stadt wohnt, und Lucyhund über Felder gestreift. Ich war noch nie in dieser Gegend, Annika wollte mir ihre Spielumgebung zeigen. Sie erklärte: "Guck, da ist das Wäldchen, und dort ist der Sumpf, und hier sind die Hüh..."
Sie hatte noch nicht "...ner" gesagt, da hatte Lucy bereits den Hahn im Maul. Die Tiere liefen frei. - Aber stinkig wie ich inzwischen auf Lucys Jagdgelüste war, muss ich wohl sehr gebrüllt haben. Zu allem Übel tauchte auch noch der Hühnerbesitzer auf der Stelle aus den Büschen auf, ein Messer in der Hand, und verdächtigte mich und Lucyhund ihm bereits drei Hühner gerissen zu haben.
Dabei waren wir doch nur zu Besuch! - Na, ich mich und die Lucy verteidigt.
Die Lucy angeschrien: "AUS den Hahn!" Die Lucy hat sich das alles mit schiefgehaltenem Kopf angeguckt - und dann den Gockel ausgespuckt.
Der Hahn hat sich etwas verwirrt geräuspert, sich geschüttelt, und zugesehen, mit stiebendem Gefieder hinter die nächste Tanne zu entkommen. - Der hat sich in ihrem Maul eindeutig todgestellt, oder hatte eine Schreckstarre vermute ich. Aber interessant ist auch, dass Lucy ihn eben NICHT sofort totgeschüttelt hat, und ich denke schon wegen meiner zwischenzeitlichen Interventionen bezüglich des Jagens.
Aber dies war aber wohl eine Art Schlüsselerlebnis für den Hund. Lucy begegnete seitdem Hühnern, Enten, etc. mit größter Verachtung. Sie konnten ihr vor die Füße laufen, sie rührte sie nicht an.
Mit dem Fährten aufnehmen von Kaninchen hat's länger gedauert. Zwei Jahre sicherlich. Aber sie hat keines mehr umgebracht. Und etwa ab ihrem dritten Lebensjahr war auch das kein Thema mehr.
Deshalb: toi, toi, toi, es geht!
Du/Ihr schafft das, Sanfter Riese!
Drück Dich!:kuss1:
Geli