Ausschlussdiät

kitty79

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Hallo zusammen,

am Samstag hat unser Rocky schon seine 2. 8fach Impfung gekriegt *yeah* wir werden erwachsen.

Die Tierärztin, die wirklich voll bzgl. Barf hinter uns steht, hat sich seine Ohren angesehen, die sind immer mal wieder leicht entzündet. Aus dem Grund hatten wir im Herbst einen Allergietest machen lassen (Pollen, Floh, Milben, etc.), der komplett negativ war. Sie meinte, sie kann sich jetzt nur mehr vorstellen, dass er eine Futtermittelunverträglichkeit hat und hat mir zu einer Ausschlussdiät geraten.

Wie seht ihr das?

Er wird fast Glutenfrei, also ohne Weizen, ernährt, kriegt gar keine Getreide eigentlich, höchstens mal alle paar Wochen ein paar Nudelreste, aber daran kanns ja ned liegen, oder? aber sehr wohl regelmässig Milchprodukte.

Wenn ja, wie starte ich die Diät am besten - Lamm? Es gibt leider kaum was, was er noch nie bekommen hat.

Bitte um Eure Meinungen!

Liebe Grüsse
Lissy
 
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AW: Ausschlussdiät

Hei Lissy,

das ist ja nicht so schön zu lesen. Sind denn Nährstoffdefizite ausgeschlossen? Ich frage deshalb nochmal nach, weil Du ja kürzlich erst vom vielen Haaren sprachst und jetzt von wiederkehrenden Ohrenentzündungen. Wobei, ich erinnere mich auch das Du mal von einer Rapsölunverträglichkeit sprachst, gell? Stimmt schon, Allergien können sich auch über die Ohren zeigen.

Also ich würde als erstes - wenn nicht schon geschehen - die ernährungstechnische Seite abklären (vor allem wasserlösliche Vitamine) und wenn da alles okay ist, wäre eine Ausschlussdiät sicher sinnvoll. Medizinisch habt Ihr ja bestimmt schon gecheckt, gell?!

Wegen dem Fleisch: hmmm, Reh-/Hirschfleisch wäre eine gute Möglichkeit oder Strauss. Pferd wäre recht klassisch, wobei ich da schon gehört hab das es gar nicht soooo gut vertragen wird. Mir fiele dann noch Truthahn oder Kaninchen ein.

Würde Dir denn Eure Tierärztin bei der Gestaltung der Diät behilflich sein?

Grüssli Marie

***Edit: Ah Lissy, habt Ihr eigentlich mal einen Blutcheck machen lassen? War da ggf. etwas auffällig? Und die andere Sache: reinigst Du Rockys Ohren? Ist so ne Idee in Richtung Kontaktallergie.***
 
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Guten Morgen Lissy!

Beim Gassigehen oder über Nacht kommen mir manchmal so Geistesblitze :D drum nochmal ich, hihi...

Was ich an Deiner Stelle vor einer Ausschlussdiät auch machen würde ist, so *zweifelhafte* Dinge wegzulassen. Fertige Kräutermischungen z.B. - würde da eher mal gucken weshalb sie ggf. gefüttert werden und welche Alternative sich bietet. Fischöl ebenso - hoch industriell gefertigtes Produkt. Mipros würde ich auf ein Minimumm reduzieren oder, wenn Du das Gefühl hast Rocky könnte sie nicht vertragen, dann sogar erstmal ganz weglassen. Überflüssige Nahrungsergänzungen würde ich ebenso streichen - meine damit sowas wie die Nerzölkapseln. Wollteste ja eh. :)

Dann würde ich nochmal wegen einer möglichen Kontaktallergie schauen - gibt es möglicherweise Zusammenhänge, wann treten die Ohrenentzündung auf?! Medikamentengabe? Auch sowas wie Exspot/Frontline etc.

Jo das wars glaub ich. Wenn mir noch was einfällt meld ich mich nomma.... :D

Grüssli Marie
 
AW: Ausschlussdiät

Was ich an Deiner Stelle vor einer Ausschlussdiät auch machen würde ist, so *zweifelhafte* Dinge wegzulassen. Fertige Kräutermischungen z.B. - würde da eher mal gucken weshalb sie ggf. gefüttert werden und welche Alternative sich bietet.
Kriegt er ned. Nur Grünlippen und ein paar andere Sachen von DHN, die kann i ned weglassen.

Fischöl ebenso - hoch industriell gefertigtes Produkt.
Okay, is eh fast leer.

Mipros würde ich auf ein Minimumm reduzieren oder, wenn Du das Gefühl hast Rocky könnte sie nicht vertragen, dann sogar erstmal ganz weglassen.
Wie bitte - was'n das?

Überflüssige Nahrungsergänzungen würde ich ebenso streichen - meine damit sowas wie die Nerzölkapseln. Wollteste ja eh. :)
hat er noch nie gekriegt, Nerzölkapseln?? Wo kriegt man die *g*

Dann würde ich nochmal wegen einer möglichen Kontaktallergie schauen - gibt es möglicherweise Zusammenhänge, wann treten die Ohrenentzündung auf?! Medikamentengabe? Auch sowas wie Exspot/Frontline etc.
wüsste nicht, woher das kommen kann, Exspot o.ä. hat er schon seit dem Sommer nimmer draufgekriegt und keine Medikamente ausser die Impfung jetzt - und die Entzündung hat er schon im Herbst gehabt. Gut, ein paar Homöopathische Mittel hat er im Herbst gekriegt wg einer Halsentzündung, aber auf die kann er ja doch ned allergisch sein - ausserdem war sein Allergie-Test ja negativ??
 
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Kriegt er ned. Nur Grünlippen und ein paar andere Sachen von DHN, die kann i ned weglassen.
Klar, musst Du wissen. Weiß ja nicht was für Kräutermischungen Du gibst - für eine Ausschlussdiät wäre es aber doch gut eine Alternative zu haben oder halt, je nach dem, als (frisches) Einzelkraut.

Wie bitte - was'n das?
Oh entschuldige - Milchprodukte meine ich. :)

hat er noch nie gekriegt, Nerzölkapseln?? Wo kriegt man die *g*
Ahso, wars nur Nerzöl? Oke... *gg*

ausserdem war sein Allergie-Test ja negativ??
Was beinhaltete denn der Test alles - auch Nahrungsmittel? Und war das ein *normaler* Bluttest?

Grüssli Marie
 
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Huhu, :)

ja, bei Entzündung der äußeren Gehörgänge kann eine Stoffwechselstörung vermutet werden, die aus einer Futtermittelunverträglichkeit stammt.
Eine Ausschlussdiät ist da durchaus hilfreich.

Aber erstmal: Kriegt Rocky was gegen die Ohrenentzündung? Die Homöopathen empfehlen hier Calendulasalbe oder Calendulatinktur.
Denn die Auschlussdiät macht ja nur dann Sinn, wenn Du am Ohr ablesen kannst, was gut und schädlich ist, dafür sollte es erstmal ein wenig in der Heilung unterstützt werden.

Eine Ausschlußdiät bedeutet ALLES wegzulassen, und mit einem einzigen Nahrungsbaustein zu beginnen. Im Falle eines Hundes ist dies Fleisch, und zwar möglichst ein Fleisch, was er mindestens zwei Wochen ( je nach Stärke der Ohrenerkrankung) fressen kann, ohne Mangelsymptome zu kriegen, ein Fleisch was auch für mindestens zwei Wochen gut verfügbar ist.

Ich persönlich würde mit Rindfleisch beginnen. Das kriegste immer, besser als Kaninchen und Lamm, und es ist möglicherweise weniger Schadstoffbelastet als Hähnchen- oder Putenfleisch.
Ausserdem kannst Du zu purem Muskelfleisch/ Brustfleisch bald Kalbsknochen oder weiche Rinderknochen dazunehmen, und - wenn Du keine Verschlimmerung bemerkst- nach zwei Wochen auch den frischen Pansen. Damit steht ohne alles andere schon eine gute Grundversorgung. Dann kannst Du zwei weitere Wochen lang immer das gleiche Öl hinzufügen. Und verträgt er diese Sachen, sind die Ohren besser, steht schon mal was auf dem Papier, auf dem Du aufbauen kannst.

Mich hat in letzter Zeit ein starker Zweifel an Hühnchenfleisch und Putenfleisch gepackt, ich habe das Gefühl, es ist Schadstoffbelastet.
Putenfleisch kann ich schon lange nicht mehr essen, ohne dass mir hinterher kodderig wird, erst recht nicht die Leber, und neulich hatten wir ein Aldihähnchen, mit frischen Zutaten wunderbar in der Suppe: Mein Sohn und Bonnie bekamen Durchfall, ich allergische Erscheinungen und Gallenprobleme. Das Gemüse war frisch, das Hähnchen war frisch aufgetaut und roch gut- nämlich gar nicht - der Reis war oki- und doch! Es kann nur an den Inhaltsstoffen liegen, die das Henderl ansonsten mitbrachte.

Von daher würde ich als zweiten Baustein, wenn Rocky Rind und das eine ausgesuchte Öl verträgt, nun Rindermahlzeiten durch Hühnchen ersetzten - und einige Zeit - 2 Wochen? - abwarten. Klappt das, kannst Du ein zweites Öl oder ein erstes Gemüse hinzunehmen. Klappt das nicht - zurück zum Rind! Zwei Wochen füttern, bis die Ohren erneut heilen und Hühnchen jetzt ausschließen!

Und so weiter und so fort! Also immer nur einen neuen Stoff dazutun, damit man genau sehen kann, an was es liegt.

Ich habe so eine Diät mal mit meinem jüngsten Sohn machen müssen, als der noch ein Kleinkind war. Damals wegen Neurodermitis, da konnte man das Ergebnis immer recht schnell sehen: das Kind erblühte hochrot!
Es gab irritierende Ergebnisse: Den einen Tag vertrug er Apfel, den anderen nicht. Den einen Tag vertrug er Mich, einen anderen nicht.
Was war der Unterschied? Oder was war dem Apfel und der Milch gemeinsam, die er nicht vertrug? Genaues Hinsehen half: Max vertrug keine Milch, die aus den weißen Kunststoffflaschen stammte ( die gab es noch vor 20 Jahren). Max vertrug den Apfel nicht mehr, nachdem er ihn aufgeschnitten und geschält eine Stunde lang auf der Kunststoffplatte unseres Wohnzimmertisches deponiert hatte, während wir spazierengingen. Hinterher gegessen, hatte der Apfel offenbar irgendwas von der Kunststoffplatte des Tisches aufgenommen.
Dann bekam der Jung einen Polyamidschneeanzug von der Oma geschenkt - und blühte! Er reagierte also ( unter anderem, wir fanden noch andere Stoffe heraus, die wir dann erfolgreich mieden) ) auf Plastik!

Auf sowas musst Du auch achten, Lissy, wenn die Ergebnisse dea Ausschlussfütterns nicht eindeutig sind!
Achte auf die Leckerlis ( und Hundefuttermittel) mit den sogenannten erlaubten EG-Zusatzstoffen. Davon hatte mein letzter Hund erst einen Ohrenzwang und später Allergien.
Mit ihm habe ich auch eine Art Ausschlussdiät durchgeführt um dahinter zu kommen. Nur das war einfacher, weil ich irgendwann mal Lunte roch, anfing selber zu kochen, und alles was EG-Zusatzstoffe hatte, begann wegzulassen.
Dann waren Haut und Haar und Ohren des Hundes nach zwei Wochen wunderbar - bis ihm irgendein netter Mensch wieder so einen Riegel aus dem Plasteplack ( oder auch einige der losen Leckerlis vom Fressnapf) zusteckte. Binnen 24 Stunden: Entzündete Ohren, erst Kratzen am Körper, dann Ekzem an den Lenden, Haarausfall. Rekonvalezenz bei Ausschluss dieses Zeugs: Zwei Wochen

Und das Herkommen von Lucys Erkrankung hat jahrelang kein TA entdeckt.
Schließen die Allergietests diese EG- Stoffe vollumfänglich eigentlich überhaupt ein?

Gute Besserung!
Geli :blume2:
 
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Hi Geli, hi Lissy,

dann füge ich auch mal meinen Vorschlag für eine Ausschlussdiät hinzu. :)

Ich kenne es wie folgt:

Eine Sorte Fleisch die der Hund nicht kennt - ist ja nun etwas schwierig bei Rocky wie Du schreibst Lissy, aber ich persönlich würde am ehesten zu Rehfleisch tendieren und das am besten vom Jäger direkt - und eine Sorte Getreide bzw. Gemüse, wenn Getreide gar nicht gefüttert werden soll.

Anfangs sollte das Fleisch noch gegart werden, denn normalerweise ist gegartes Fleisch nicht allergen. Innerhalb der ersten Woche sollte es dann immer roher gelassen werden und zum Ende der zweiten Woche sollte es völlig roh sein.

Diese Zusammenstellung (Fleisch + Getreide bzw. Fleisch + Gemüse) wird über 4 Wochen gefüttert und danach wird das Getreide/Gemüse durch ein anderes ersetzt. Nach einer weiteren Woche das Ganze dann mit einem anderen Getreide/Gemüse.

Wenn alle zu testenden Getreide-/Gemüsesorten durchprobiert wurden, kann mit Obst weiter fortgefahren werden, dann mit den verschiedenen Fleischsorten und zuletzt dann die Milchprodukte.

Wegen dem Nährstoffbedarf, so kenne ich es so, das meist ein Ergänzungsfuttermittel gegeben wird - allerdings war die Empfehlung die ich bekam etwas daneben, denn das war mit EG-Antioxidantien versehen. Bissi doof, gell....

Nun, ich würde dahingehend z.B. grüne Tonerde aus dem Naturkostladen vorschlagen, z.B. Terra Natura wenn es die bei Euch gibt.

******

Wie gesagt, mein Vorgehen wäre die medizinische Seite abzuklären (irgendwelche Erreger bsp.), ggf. noch das Blutbild checken, Nährstoffbedarf überprüfen, Zusätze ebenso und wenn es danach keine Veränderungen gibt, käme die Ausschlussdiät.

Liebe Grüsse Marie

P.S. Was Geli wegen den Leckerlis geschrieben hat unterschreibe auch ich - EG-Zusatzstoffe sind *böse* und nicht selten gibt es Unverträglichkeiten dahingehend.
 
AW: Ausschlussdiät

Liebe Marie, :)

man kriegt beim "Ausschließen" die möglichen Erreger nicht raus, wenn man gleich mit mehreren Faktoren beginnt: Also Fleisch, plus Getreide, plus Gemüse. Nein, immer erst nur ein Nahrungsbaustein!
Gucken, ob der verträglich ist, dann schrittweise einen nach dem anderen folgen lassen, erneut gucken.

Es muss meines Erachtens keine noch nicht gefütterte Substanz sein, mit der man anfängt, wo soll man das bei einem älterem Hund / Kind hernehmen? Es kann auch etwas sein, bei dem man zu einem hohen Prozentsatz davon ausgeht, dass es oki ist, wie eben Rindfleisch beim Hund.
Deiner Sache vom Kochen zum Rohfüttern stimme ich hundert pro zu!

Lieben Gruß,
Geli:blume1:
 
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Der normale Bluttest beim TA nicht, soweit ich weiß. Lediglich Bioresonanzaustestungen und Haaranalysen.
Ein Jammer! Und wie soll man dann darauf kommen?
Welcher TA macht Bioresonanzaustestungen und Haaranalysen, wie teuer sind sie, und wie wichtig erachtet er das Ergebnis?
Hier liegt einiges im Argen, finde ich!
 
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Hei Geli, guten Morgen!
man kriegt beim "Ausschließen" die möglichen Erreger nicht raus, wenn man gleich mit mehreren Faktoren beginnt
Zu Beginn der Diät *schliesst* man ja auch noch nichts aus. Die erste Phase dient dazu den Hund beschwerdefrei zu bekommen. Deshalb wählt man Lebensmittel die der Hund nicht kennt - also auch die Kohlenhydratquelle. (Hab das im letzten Beitrag gar nicht so deutlich geschrieben...) Warum? Weil das Immunsystem auf etwas, was es nicht kennt, keine Abwehrreaktionen zeigen kann. Ist klar, oder? :)

Angelika-Marie schrieb:
Also Fleisch, plus Getreide, plus Gemüse. Nein, immer erst nur ein Nahrungsbaustein!
Ich schrieb Fleisch + Getreide bzw. Fleisch + Gemüse. Also eine Protein- und eine Kohlenhydratquelle.

Angelika-Marie schrieb:
Es muss meines Erachtens keine noch nicht gefütterte Substanz sein, mit der man anfängt
Antwort siehe oben. Wenn es jedoch so rein gar nichts gibt, geht es ja nicht anders. Dann sollte zumindest ein Lebensmittel gewählt werden, von dem man ausgeht das es gut vertragen wird. Das kann sich allerdings auch etwas schwierig gestalten, denn allergische Reaktionen können sich auch nach Stunden oder sogar erst nach Tagen der Fütterung zeigen.

Angelika-Marie schrieb:
Ein Jammer! Und wie soll man dann darauf kommen?
Welcher TA macht Bioresonanzaustestungen und Haaranalysen, wie teuer sind sie, und wie wichtig erachtet er das Ergebnis?
Hier liegt einiges im Argen, finde ich!
Naja, die Ergebnisse sollten auch immer ein bissel kritisch betrachtet werden. Letztendlich ist es doch ratsam selber auszutesten worauf Hundi wirklich reagiert. Das ist aber nicht nur hier so, auch die gängigen Labortests beim TA sind nie 100%ig. Leider....

:winken3: Liebe Grüssli Marie

P.S. Lissy, mir ist noch Ziegenfleisch eingefallen. :D
 
AW: Ausschlussdiät

Hallo Marie,

Marie schrieb:
Zu Beginn der Diät *schliesst* man ja auch noch nichts aus. Die erste Phase dient dazu den Hund beschwerdefrei zu bekommen
Richtig. Deshalb ist es sinnvoll, ein Nahrungsmittel zu wählen, von dem man ausgeht, dass es gut vertragen wird.

Marie schrieb:
Deshalb wählt man Lebensmittel die der Hund nicht kennt - also auch die Kohlenhydratquelle. (Hab das im letzten Beitrag gar nicht so deutlich geschrieben...) Warum? Weil das Immunsystem auf etwas, was es nicht kennt, keine Abwehrreaktionen zeigen kann. Ist klar, oder?

Sorry Marie, ohne Euch kränken zu wollen, aber diese Aussage ist medizinisch unhaltbar.

Natürlich kann das Immunsystem auf etwas was es nicht kennt, über kurz oder lang Abwehrreaktionen zeigen! Sonst bräuchte man ja gar keine Ausschlussdiät zu machen, weil, irgendwann sind ja alle Stoffe für den kindlichen- oder den Hundeorganismus neu. Und wenn gegen neue Stoffe keine Abwehrreaktionen entwickelt werden, gibt es folglich keine Abwehrreaktionen, also ist doch alles paletti? Mei, mei, mei...

Ich weiß noch, wie urschnell mein Babysohn bei seiner Ausschlussdiät auf Sojamilch - statt Kuhmilch reagierte ( die mir nach dem damaligen Zeitgeist empfohlen wurde) , obwohl er die nie vorher bekommen hatte. Und vor 20 Jahren gab es diese heimliche Überschwemmung mit Sojazusätzen in der Menschennahrung noch nicht. Also, Soja war für ihn völlig neu.

Ich halte diese These
Deshalb wählt man Lebensmittel die der Hund nicht kennt - also auch die Kohlenhydratquelle.( ...) Weil das Immunsystem auf etwas, was es nicht kennt, keine Abwehrreaktionen zeigen kann.
für eine Internetweisheit, bei der der eine vom anderen abschreibt, wobei der erste Verfasser von der Industrie gesponsert wurde.

Wie ich beim Googeln sehe, gibt es zig Firmen, die "Ausschlussdiätfutter" anbieten, gerne Pferdefleischmixturen, weil sie sagen, dagegen gibt es kein/kaum Allergiepotential beim Hund, und dann wird das Argument nachgeschoben, man müsse den Tier etwas Neues geben, was es bisher noch nicht gefressen hat, um auf der sicheren Seite zu sein.
" Pferdefleisch ist in keinem anderen Tierfutter enthalten, deshalb können Sie unser Futter beruhigt füttern, wenn ihr Viech auf alles andere allergisch war." - Das ist auf den ersten Blick scheinbar richtig!

Das ist aber ein reines, augenwischendes INDUSTRIEARGUMENT!

Aber offensichtlich hat sich das Argument: "Neues" füttern, etwas, was der Patient vorher noch nie gekriegt hat - gegen alle Vernunft - verselbstständigt.
Es hat weder Hand noch Fuß.

Es geht ausschließlich darum, etwas zu sich zu nehmen/ zu füttern von dem man hofft/glaubt, dass es keine Reaktionen hervorruft, und womit man den Patienten über eine Zeit ohne großmögliche Mängelschäden ernähren kann.

Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Hund Hühnchen immer gut vertragen hat, kann es genauso gut Hühnchen sein, was Du ihm zwei, drei Wochen gibst - am Ende der Zeit bist Du eh entweder bestätigt, oder durch den Misserfolg klüger.

Noch dazu: Wenn Du jetzt so was seltenes/fremdes fütterst wie Ziege, Hund scheint es zwei Wochen gut zu bekommen, weil sich das Allergiepotential vielleicht langsamer aufbaut, und du gibst dann Henderl dazu, Ergebnis: Tier reagiert allergisch, schiebste das auf's Henderl.
Es kann aber die spätere Reaktion auf die Ziege sein!
Das gleiche gilt für ein neues Getreide/ Gemüse!

Und dann fängt man nochmal ganz von neuem an! Nicht ohne vorher wieder die Tierärzte zu konsultieren und Tests durchzuführen, die alle lecker Geld verschlingen, weil man im Vorfeld seinem eigenen, klar denkendem Geist nicht trauen wollte!

Man kann genauso gut etwas Bekanntes nehmen, von dem man glaubt, dass es halbwegs sicher ist, und kann das super austesten, wenn es über längere Zeit pur verabreicht wird! (ohne Gemüse/ Getreide/ Mipros)

OKay, Lissy, mach Deine Erfahrungen.

Grüße,
Geli
 
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Hallo Geli!
Natürlich kann das Immunsystem auf etwas was es nicht kennt, über kurz oder lang Abwehrreaktionen zeigen!
Natürlich, aber erstmal nicht. Zudem ist die Proteinquelle zunächst gegart und somit auch erstmal nicht allergen.

Angelika-Marie schrieb:
Ich halte diese These für eine Internetweisheit, bei der der eine vom anderen abschreibt
Nö, keine Internetquelle.

Angelika-Marie schrieb:
Es geht ausschließlich darum, etwas zu sich zu nehmen/ zu füttern von dem man hofft/glaubt, dass es keine Reaktionen hervorruft
Genau darum geht es in der ersten Phase, richtig. Ich finde aber das sich das bei bekannten Lebensmitteln schwierig gestaltet, da ja unklar ist worauf reagiert wird. Drum würde ich immer obige Variante wählen, wenn die Möglichkeit besteht.

Angelika-Marie schrieb:
Wenn Du jetzt so was seltenes/fremdes fütterst wie Ziege, Hund scheint es zwei Wochen gut zu bekommen, weil sich das Allergiepotential vielleicht langsamer aufbaut, und du gibst dann Henderl dazu, Ergebnis: Tier reagiert allergisch, schiebste das auf's Henderl.
Es kann aber die spätere Reaktion auf die Ziege sein!
Die Konstellation Fleisch A mit Getreide A über 28 Tage (ggf. auch länger), Fleisch A mit Getreide B usw., der Wechsel zu Fleisch A mit Gemüse, Fleisch A mit Obst und dann erst Fleisch B hat schon seine Begründung Geli...

Angelika-Marie schrieb:
Man kann genauso gut etwas Bekanntes nehmen, von dem man glaubt, dass es halbwegs sicher ist, und kann das super austesten, wenn es über längere Zeit pur verabreicht wird! (ohne Gemüse/ Getreide/ Mipros)
Sorry, das sehe ich anders. Den Hundeorganismus sollte man nicht noch zusätzlich belasten, indem man ihm lebensnotwendige Nahrungsbestandteile entzieht.

Liebe Grüsse Marie
 
AW: Ausschlussdiät

Huhu Marie, :)

ein junger Hundeorganismus ist nicht belastet, wenn er mal drei Wochen nur Fleisch kriegt.

Zudem ist die Proteinquelle zunächst gegart und somit auch erstmal nicht allergen.
Das kommt auf die Art der Proteinquelle und den jeweiligen Hund an.
Bonnie reagierte neulich auf gekochtes Hühnchen.

Marie schrieb:
Ich finde aber das sich das bei bekannten Lebensmitteln schwierig gestaltet, da ja unklar ist worauf reagiert wird

Und dann nimmste lieber noch zwei, drei weitere neue hinzu, damit es noch unklarer wird?
Rechne doch mal: Dein Hund bekommt, sagen wir mal, 15 verschiedene Nahrungsbausteine aus den verschiedensten Bereichen. Er reagiert auf einige davon allergisch. Welche, wissen wir nicht.
Was wird klarer, wenn der Hund nun 17, oder 18 verschiedene Nahrungsbausteine bekommt? Beziehungsweise drei neue, und die alten zunächst ausgeschlossen werden, während man sie doch irgendwann testen muss? - Man hat nur die Menge der zu testenden Faktoren um drei weitere erhöht. Nix sonst
Aber die Mühe ist größer geworden.

Das genau ist aber der Inhalt dieses industrieellen Scheinargumentes: Alles was Du bis jetzt gefüttert hast war Mist, das siehste ja an Deinem Hund, also schmeiss alles weg und vertrau auf was gaaaanz Neues! UNSER Tierfutter: Pferd mit sonstwas. Vorher: Lamm und Reis. In jeden Fall: Bloß nicht Deine selbstgemachte, bisher herkömmliche (Barf)Nahrung selber testen! Deine Sache, die konnte ja nicht gutgehen!

Was Neues muss her! Gleichzeitig eröffnen sich für die Betriebe neue Marktchancen!
- Und der industrielle Zeitgeistgedanke hat Halter und Tierärzte gut durchdrungen!!


Ich war sehr froh, als ich diese Ausschlussdiät bei Max durchführte, dass er noch so klein war, und noch so wenig Verschiedenes gegessen hatte.
Aber nicht, um jetzt etwas Neues hinzuzufügen, sondern um die alten Sachen zu klären! Das reichte als Aufgabe vollauf!

Er hatte Muttermilch bekommen, ab dem 6ten Monat hatte ich auf Anraten des Kinderarztes Obstgläschen zugefüttert ( was der größte Fehler war den ich machen konnte, denn diese waren 1984 noch pestizidverseucht und Schwermetallbelastet, und letztlich, nach langen Testreihen, mit der Auslöser für seine Neurodermitis.) Dazu bekam Max ab dem 10 Monat - nun abgestillt - Kuhmilch und Bioflocken. Da brach die Krankheit aus.

Ich bin damals zunächst genauso auf ein Argument des Marktes hereingefallen, wie heute ihr: Ich habe bei meinem allergischen Kind - auf Anraten des Kinderarztes, der voll im Zeitgeist schwamm - die Kuhmilchrationen gegen Sojamilch ersetzt. - KATASTROPE!
Nu, der stand auch auf Cortison, mit denen man neurodermitiskranke Kinder damals in vollem Umfang behandelte, bis die Krankheit auf die Atemwege übergriff und zu Krupphusten wurde, und nachdem der lange genug mit Cortison und Antibiotika behandelt war, sich schließlich im Darm niederschlug, und die Ärzte bei Freunden vorschlugen, ganze Teile des Dickdarms ihres Kleinen sicherheitshalber zu entfernen.

Aber ich hatte gut gelernt. Ich wusste, ich kann da nicht mehr vertrauen, wenn ich nicht selber hingucke.

Na, und dann ging es ganz still weiter: Max bekam Kuhmilch mit Bioflocken, eine Woche, zwei. Gut. Max bekam einige Tage Milch mit Bioflocken und Mittags selbstgestampften Kartoffelbrei. Gut. Es folgten einige Tage: Milch, Bioflocken und Kartoffelbrei mit Butter. Dann: Milch, Bioflocken, Kartoffelbrei , Butter, etwas Möhren... Gut! Dann: Milch, Bioflocken, Kartoffelbrei , Butter, etwas Möhren und Apfel... und so fort.

Aber ich wär doch nie auf den Gedanken gekommen, nach diesem ersten Faux pas mit der Sojamilch, nun alle Ernährung über den Haufen zu werfen und mein Kind meinetwegen nur noch mit Blumenkohl und Grütze zu ernähren, nur weil diese Gerichte nie vorher auf meinem Speiseplan standen!

Es ist andersherum sinnvoller.

Einen lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
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Guten Morgen Geli!
ein junger Hundeorganismus ist nicht belastet, wenn er mal drei Wochen nur Fleisch kriegt.
Ich weiß nicht ob Du da ein wenig vergisst, welche Funktion Kohlenhdrate in der Hundeernährung übernehmen, insbesondere in der Verdauung, oder ob Du es einfach nicht als wichtig erachtest?

Angelika-Marie schrieb:
Und dann nimmste lieber noch zwei, drei weitere neue hinzu
Eine Proteinquelle, eine Kohlenhydratquelle.

Angelika-Marie schrieb:
Was wird klarer, wenn der Hund nun 17, oder 18 verschiedene Nahrungsbausteine bekommt?
Nein Geli, es geht nicht um die Menge der verschiedenen Nahrungsbestandteile. Mein Hund reagiert auf die bisher gefütterten Bestandteile. Welcher oder welche das sind ist unklar, weil Symptome Stunden oder auch Tage später auftreten können. Also was mache ich? Ich lasse alle bisher gefütterten Bestandteile weg (sog. Elimination) und füttere etwas neues, in der Hoffnung, das es darauf keine Reaktionen geben wird.

Diese Komponeten füttere ich über einen Zeitraum von mind. 4 Wochen. Bei Erfolg mildern sich die Symptome oder verschwinden sogar ganz. Jetzt erst beginnt die Provokation - ich nehme eines der bisher gefütterten Nahrungsbestandteile hinzu und beobachte was passiert. Und so verfahre ich mit sämtlichen Nahrungsmitteln. Keine Reaktion, super. Reaktion, Allergen identifiziert.

Angelika-Marie schrieb:
Ich bin damals zunächst genauso auf ein Argument des Marktes hereingefallen, wie heute ihr
Ach Geli.... Mit Marktargumenten der Fefu-Industrie hat das wenig zu tun. Es geht um immunologische Prozesse und für mich ist diese Vorgehensweise - siehe oben - nachvollziehbar.

Angelika-Marie schrieb:
Es ist andersherum sinnvoller.
Weißt was, einigen wir uns darauf das jeder es so handhaben sollte, wie er es für richtig hält?!

:) Liebe Grüsse Marie
 
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