Hexe oder Zauberin?

bellevue

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Maga, Strega oder gar Stregona? Etwas in dieser Richtung musste es sein, denn schon das erste Auftauchen und Verschwinden des zierlichen schwarzen Kätzchens (für Schweizer: Es Finöggeli) war nahezu magisch. Und alles, was ihr teilweise angedichtet wurde, bestätigte sich je länger je mehr.

Zur Erklärung: In beinahe allen Sprachen lateinischen Ursprungs bedeutet Maga sowohl Hexe als auch Zauberin und hat natürlich nur bedingt mit einem Zürcher Waschmittel zu tun. Stregona als Hexenmeisterin war dagegen kaum vorstellbar. Noch einige von der Sorte? Dann doch lieber nicht. Also Maga. Irgendwie zauberte die kleine Hexe aber wirklich.

Offensichtlich hatte Maga eine magische innere Uhr. Immer, wenn wir bei ihr am Mittelmeer zu Besuch waren – die Katze sucht ja schliesslich den Menschen aus und nicht etwa umgekehrt – tauchte sie woher auch immer kurz zur Begrüssung auf und verschwand alsbald unbemerkt wieder.

Und so hielt sie es auch mit dem Tagesablauf: Als mediterrane Dame rief sie immer gegen 10 Uhr morgens zum Frühstück, zuvor wie auch danach ward sie natürlich nicht gesehen. Ein klassischer Verschwindibus eben, wie wir hier zu Lande sagen würden.

Ihre Menschen hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, ihr ihr abendliches Mahl bereitzustellen, um danach – sozusagen in Ruhe – das eigene Abendessen zuzubereiten. Aber da hatten die Wirte die Rechnung regelmässig ohne die Zauberin gemacht. Am Napf war sie kaum anzutreffen. Zugegeben: Zwiebeln, Knoblauch oder Senf und Kräuter für den Salat oder die Marinade waren noch nicht so interessant. Aber wehe, man machte sich an Fisch oder Fleisch! Woher wusste niemand, aber da war sie wieder. Irgendwann nach dem Essen – und da waren ihre Menschen konsequent – fiel dann doch noch etwas für sie ab. Und als es definitiv nichts mehr gab, war die kleine Schwarze schon wieder in der dunklen Nacht verschwunden. Bis morgens um zehn natürlich...
 
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