Wundstarrkrampf bei unseren Haustieren

Nachti

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Wien-Umgebung
Von TIERplus dem Tierarzt wo ich mit meinen Buben hingehe, bekomme ich regelmäßig einen Newsletter. Ich poste diesen Beitrag weil dieser spezielle Fall sicher für Hundebesitzer interessant ist.

+ Fall des Monats – Lernen aus der Praxis!
Auch Tierärzte bleiben vom Unglück nicht verschont……

So geschehen bei Mag. Johanna Oberthaler, TIERplus Tierärztin bei TIERplus Wien-Stadlau und TIERplus Brunn am Gebirge mit ihrem Hund Theo. Theo hatte im Herbst 2012 eine Entzündung des Krallenbetts, die aber gut abheilte und schon fast wieder in Vergessenheit geraten wäre, wenn da nicht plötzlich ca. 2 Wochen später Theo mit einem geschwollenen Gesicht und eigenartigen Schmatzen beim Fressen aufgefallen wäre. Wenige Stunden später waren die Ohren straff nach hinten gezogen. Am nächsten Morgen konnte Theo kaum Aufstehen und auch für kurze Zeit die Hinterbeine nicht abwinkeln, wodurch er auch gleich auf die Seite umkippte.

Der routinierten Tierärztin war sofort klar: Verdacht auf Tetanus!

Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt, ist eine häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit, welche die muskelsteuernden Nervenzellen befällt und durch das Bakterium Clostridium tetani ausgelöst wird. Die Sporen des Bakteriums kommen nahezu überall vor, auch im Straßenstaub oder in der Gartenerde. Die Infektion erfolgt durch das Eindringen der Sporen in Wunden. Unter anaeroben Bedingungen, also unter Abwesenheit von Sauerstoff, vermehrt sich das Bakterium und sondert Giftstoffe (Toxine) ab. Dieses Toxin (Tetanospasmin) schädigt die muskelsteuernden Nervenzellen und verursacht dadurch die typischen Lähmungen und Muskelkrämpfe.

Die Symptome äußern sich meist im Gesichtsbereich mit starkem Speichelfluss, Stirnfältelung, Annäherung der Ohransätze und dem Verziehen der Maulwinkel, sodass es scheint, als würde der Hund Lachen . Daher wird diese Erkrankung auch als „das Lachen des Todes“ bezeichnet. Ein gestreckter Hals, eine versteifte Muskulatur am gesamten Körper, Schluckschwierigkeiten, Lähmung der Kaumuskulatur, eine sägebockartige Stellung der Hintergliedmaßen, Aufstehschwierigkeiten und die Unmöglichkeit sich Umzudrehen. Außerdem kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Laute Geräusche und Licht lösen erneut Krämpfe aus und sollten deshalb unbedingt vermieden werden.

Theo hatte Glück, dank seines Frauli’s wurde Tetanus sofort erkannt und die richtige Therapie eingeleitet. Die besteht vor allem darin ein Antiserum zu verabreichen, das die Bakterientoxine neutralisiert. Zusätzlich sind eine Antibiotikatherapie, krampflösende Medikamente und Infusionen nötig.

Nach einer Woche mit starken Krämpfen im 4 – 6 Stunden Abständen verringerten sich die Abstände zumindest in der Nacht ein wenig und das Sabbern und Hecheln wurde deutlich weniger. Nach 2 Wochen konnte Theo bereits besser Fressen und wieder Trockenfutter aufnehmen. Nach ca. 3 Wochen konnte er selbst aus der Seitenlage aufstehen und steif gerade ausgehen ohne umzufallen und war wieder aufmerksam. Auch die Gesichtsmuskulatur und die Körpermuskulatur haben sich langsam entspannt. Nach 4 Wochen hatte er wieder seine Stimme und konnte bereits tadellos langsam spazieren gehen. Nach 5 Wochen war Theo wieder der Alte und sein Frauli und das gesamte TIERplus Team waren überglücklich.

Fazit: auch bei unseren Haustieren kann Tetanus auftreten, und nur rechtzeitig erkannt ist eine Heilung möglich!
 
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Hallo,

ich kenne nur einen Fall persönlich.
Der kleine hatte es damals nicht überlebt, da falsch behandelt wurde.
Anfangs auf Allergischer Schock... dann Verdacht auf Epilepsie...
zum Glück dauerte der " Kampf " net lange.
Der kleine Rüde ist damals im Stacheldraht hängen geblieben und hatte ein paar Rißwunden
am Hals...
Mit Infusionen konnte das Toxin verdünnt werden, aber die eigentliche Behandlung war leider fehlerhaft.
Nach 6 Tagen verlor er den Kampf.
 
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tut mir leid für den kleinen.......
aber gerade darum finde ich dieses thema sehr wichtig, denn so eine verletzung kann sich doch jeder wuff ganz leicht zuziehen und
wenn man weis das es sowas gibt, kann man den TA darauf aufmerksam machen.
ich hoffe nur das wir nie in diese situation kommen, aber ein wissen darüber kann nie schaden
 
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