AW: Beagle-Mix-Welpe mag Fressnapf nicht
Liebe Meicki,
fütter ihn doch ruhig eine Zeitlang aus der Hand! Das verstärkt die Bindung zu Dir. Es verstärkt den Blickkontakt, es verstärkt das Kennenlernen. Du kannst ihn - zwei, drei Wochen später! - sitzenlassen, um Futter aus Deiner Hand zu erhalten.
Das ist eigentlich eine große Chance, die Dein Welpenkind Dir da jetzt gibt!
Die kleinen Wölfe betteln in dem Alter noch am Maul der erwachsenen Wölfe um Futter. Bei den kleinen Hundewelpen ist die Entsprechung, dass sie versuchen, Dein Gesicht - insbesondere den Mund- abzuschlecken.
Eine weitere Entsprechung ist, das Futter aus der Hand, oder von der Hand hingestreut zu nehmen.
Was ist dagegen zu sagen, so ein urjunges Kerlchen - 10 Wochen? Da müsste er eigentlich noch mindesten zwei weitere bei der Mama sein! - mit der Hand zu füttern? Dadurch fasst er Vertrauen, und genau das kann er jetzt, hier und neu bei Euch dringend brauchen!
Das Futter so von Hand zu nehmen, hat in diesem Winzalter sicherlich was mit oben genannten Urreflex zu tun!
Googel mal unter "Handfütterung bei Hunden" oder entsprechenden Themen und du wirst die Sache mit der Vertrauensbildung finden.
Handfütterung wird inzwischen auch eingesetzt, um Hunde zu trainieren.
Denn man hat begriffen, dass das Non plus Ultra bei der Hundeerziehung die Bindung zwischen Hund und Herrli/ Frauli ist.
Das gilt natürlich nur, sofern der Hund nicht krank ist! Oder aber das Futter nicht verträgt! Check das ab!
(Royal Canin ist übrigens kein gutes Futter. Es ist zwar teuer, aber keineswegs gut. Eukanuba weiß ich jetzt nicht. Such mal hier die Ernährungsthreads auf, wir haben im Laufe der Jahre recht viel drüber zusammengetragen.)
Mein jetziger Hund hat anfangs von sich aus aus der Schüssel gefressen, kam aber aus Spanien und brachte eine Giardieninfektion mit. Ich bekam ihn mit sechs Monaten und fütterte auch erst Trofu. Das Blöde ist, dass die Giardien - das sind Darmbakterien, die blutige Stühle machen - von den vielen Kohlenhydraten im Trofu dick und fett werden. Kurz und klein vom Trofu wurde der Hund erst richtig krank. Wir hatte ordentlich zu tun, diese Krankheit zu bekämpfen.
Neben Medis unter anderem mit rein eiweißhaltigem Futter.
Das Ergebnis war, dass Bonnie dann auch eine Zeitlang zu Hause, aber mehr noch, wenn wir bei meiner Mutter waren ( Mutter ist pflegebedürftig, wir waren da anfangs alle 4 Tage, jetzt alle zwei Tage) nicht mehr aus dem Napf fraß. Ich musste ihr lange Zeit die ersten Bissen anreichen, bis sie bereit war, von sich aus wieder aus dem Napf zu fressen.
Zu sehr hat sie mitgekrigt, dass das Napffressen sie einmal krank machte!
Bei der Mutter muss ich ihr immer noch die ersten 4, 5 Bissen anreichen, bis sie den "Mutternapf" akzeptiert.
Das Ergebnis dieser Handfütterung ist aber: Ich habe einen sagenhaft tollen Hund!
Die Bindung ist sehr stark! Sie vertraut mir und horcht auf meine leisesten Gesten und Regungen.
Deshalb, lehn das nicht ab!
Schau genau hin, was die Futterqualität betrifft - und dann mach was draus!
Liebe Grüße,
Geli :blume2: