Es gibt immer sone und solche....bei der Trauung meiner Tochter durfte ihr Hund auch mit in die Kirche und keiner hat gefragt, wer noch der Kirche angehört, aber das war auch evangelisch.
Ich bin seit Jahren nicht mehr Kirchenmitglied da auch ich sehr negative Erfahrungen mit ihr gemacht habe.
Vor vielen Jahren ( ich war noch sehr jung) war sogar die Kirche mein Arbeitgeber bis dann meine Großmutter starb. Sie wohnte in Kamenz /Sachsen und meine Mutter war gesundheitlich nicht in der Lage alleine zu fahren. Also bat ich um einen zusätzlichen freien Tag - Freitag und Montag. Ich wurde zum Superintendenten bestellt und der fragte mich warum ich denn ausgerechnet jetzt fahren wollte und ich antwortete...weil sich meine Oma ihren Todestag nicht aussuchen konnte.
Auf Grund dieser Äußerung wurde ich mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert und bekam weil ich dann zur Beerdigung fuhr, die Kündigung.
Vor dem Arbeitsgericht bekam ich allerdings Recht.
Jahre später..ich war längst kein Kirchenmitglied mehr, wir wohnten noch in Berlin und hatten eine sehr alte Dorfkirche, gemauert aus Findlingen in unserem Bezirk.
Es war Heiligabend vor 12 Jahren und ich hatte plötzlich den Wunsch zur Nachtmesse zu gehen. Als wir bei der Kirche ankamen, stand eine völlig verzweifelte Frau vor der Kirchentür. Ich fragte was denn los sei und sie warf sich mir weinend in die Arme und schluchzte...man würde sie nicht in die Kirche lassen, da diese voll sei. Die Frau erzählte weiter, dass ihr Vater, der jahrelang für diese evangelische Gemeinde gearbeitet hatte, verstorben sei und es ist ihr ein großes Bedürfnis die Messe bei deisem Pfarrer zu hören.
Ich öffnete die K-Tür und wurde sofort mit den Worten "die Kirche ist voll" von einem Mann gebremst. Ich fragte ihn ob nicht doch noch EIN Platz für die Frau frei wäre und er erklärte mir das nur eine bestimmte Anzahl an Menschen für das Gebäude zugelassen sei. Ich fragte weiter warum man denn nicht die Tür öffnen würde, so könnten die Menschen vor der Tür die Messe hören. Und er antwortete mir, da die Kirche unter Denkmalschutz steht dürfe man aus klimatechnischen Verhältnissen die Türen nicht offen lassen. Mit einem Blick auf die verzweifelte Frau verwies er sie an die nächste katholische Kirche und schloss wieder die Tür.
Ich war so wütend darüber, dass ich mit der Frau bis zum Ende der Messe gewartet habe. Ich bin dann zu dem Pfarrer gegangen um ihn dazu zu befragen. Er fragte mich im Gegenzug: " Sind sie eigentlich Mitglied dieser Gemeinde?" Ich verneinte und sagte: "Bei einem Pfarrer dem das klimatische Verhältnis seiner Kirche wichtiger ist, als das Seelenheil seiner Schäfchen, möchte ich kein Mitglied sein." Ich verabschiedete mich noch von der Frau und überließ den Pfarrer dann ihr.