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Ein "fast" normaler Spaziergang

Arthos

Sehr aktives Mitglied
Registriert
13 März 2009
Beiträge
258
Hallo, ihr Lieben,
lange habe ich hier nicht vorbei geschaut.
Nun will ich euch von meinem gestrigen Spaziergang mit Arthos schreiben.

Ein normaler Spaziergang beginnt mit Gehorsamsübungen, da Arthos ohne Leine läuft und wir bis zum Park 3 Straßen überqueren müssen. Konzentration ist mir da wichtig, damit ich ihn frei laufen lassen kann.

Im Park albern wir dann herum, haben ganz viel Spaß miteinander. Hinter dem Park geht´s noch einmal über die Straße und wir sind auf der Hundewiese (riesig, das Gelände!). Und dort ist Arthos in seinem Element.
Akribisch liest und beantwortet er seine Pi-mails und erfreut sich an jedem neuen Grashalm. Seine Kumpels und deren Menschen begrüßt er fröhlich, ein kleines Wettrennen und ein freundliches Kabbeln unter Hunde-Jungs gehören dazu. Alles in allem kommt Arthos auf seine Kosten.
Arthos fühlt sich als Platzwart und nimmt diesen Job sehr ernst. Übermütige Welpchen kriegen Nachhilfe in gutem Benehmen und unbekannte Hundemodelle müssen unaufgefordert die "Ausweispapiere" zeigen. Mancher Jungspund hat Arthos´ Geduld schon richtig strapaziert und ich konnte beobachten, wie Arthos bei entsprechend zunehmender Aufdringlichkeit auch die Mittel seiner Wahl hochfährt. Von unwilligem Grollen bis Zähne fletschen ist alles dabei und zwar der Situation angemessen. Wow, da ist die Hundemami ganz schön stolz.:D

Unser Heimweg dauert meist doppelt so lang wie der Hinweg, da er ja erst jetzt an der Straße Zeitung lesen kann. Arthos ist nun abgespielt, voller Eindrücke, freut sich auf sein Futter und schlurft gedankenversunken hinter mir her. Er schaut dann schon hoch, wenn auf der anderen Straßenseite ein Hund entgegenkommt. Großes Interesse hat er aber nach 2 Stunden Ramba Zamba nicht mehr.

Gestern nun läuft auf der anderen Straßenseite ein junger Mann, telefonierend und deshalb abgelenkt, mit seinem Hund, angeleint (der Hund). Ich hatte den Hund (halb so hoch, halb so kurz, aber doppelt so breit wie Arthos) schon vor Arthos bemerkt und war ganz entspannt. Arthos schnüffelte noch völlig entrückt im Gebüsch. Als das fremde Hundilein los kläffte, hob auch Arthos interessiert den Kopf. Arthos hatte ich unter Kontrolle, da reisst sich der andere von der Leine, prescht zwischen den parkenden Autos auf die Straße zu uns und attackiert Arthos. Der Kleine war so auf Krawall gebürstet, dass er mir fast Leid tat. Meine Güte, was muss in einem Hundeleben passiert sein, wenn es einen friedfertigen, in sich ruhenden Artgenossen wie Arthos nicht als solchen erkennt. Nun ist Arthos nicht übermäßig souverän, dennoch selbstbewusst und hat sich dieser Herausforderung gestellt. Die beiden haben sich geprügelt wie die Kesselflicker. Da ich sah, dass Arthos die Oberhand hatte, tat ich nichts, um die Prügelei zu beenden. Herrchen, immer noch eine Hand am Ohr (wegen des wichtigen Telefonats:confused::confused::confused:), versuchte jetzt seinen Hund aus der Kabbelei heraus zu holen. Gar nicht so einfach, denn sein Hund war ohne Halsband und ich zischte ihm gaaaaanz ruhig, aber entschlossen zu, dass er es nicht wagen soll, meinen Hund anzufassen. Irgendwann hatte Herrchen sein Hundilein gepackt und ist mit vielfachen Entschuldigungen weiter gegangen.

So viel zu einem "fast" normalen Spaziergang.

Ihr Lieben, ich weiss, dass ich hier im Forum offene Türen eintrete.
Hundezeit ist Hundezeit Punkt Punkt Punkt!!!
Straße oder nicht, wenn ich mit dem Hund unterwegs bin, dann bin ich bei ihm oder?


Arthos hat sich gestern nichts gefallen lassen. Gut so! Er hat sich aber auch nur den Wicht vom Hals gehalten. Der kleine Möchte-gern-Rottweiler wird irgendwann seinen Meister finden und dann hat er schlechte Karten. Und dann ist wieder einmal das Geschrei groß.

Ich grüße euch alle
 
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Ich bin auch froh, dass Dein Arthos die Oberhand behalten und sich gewehrt hat.
Denn wie ich mehrfach bei meiner Tochter ihrem Hund mit erleben musste, kann dies auch ganz anders ausgehen.
 
Liebe asrekra,
mir ist wichtig, solche Konfrontationen zu vermeiden, deshalb hatte ich ihn ja an meiner Seite, rechts von mir und von links kam dieses aufgebrachte Fellknäuel. Arthos ist kein Raufbold und ich bin es auch nicht.
Als Arthos ein Jahr alt war habe ich einmal eine Situation verkehrt eingeschätzt. Der Briard rannte mich um und drehte Arthos auf "links". Die TÄ hat ihn zusammengeflickt, die Trainerin kümmerte sich um die psychischen Blessuren. Das passiert mir nicht noch einmal. Wenn Arthos in Bedrängnis gerät, bin ich an seiner Seite und helfe ihm, so gut ich kann.
 
ich kann es nur immer wieder sagen: Es gibt so viele Idioten auf der Welt und in solchen Situationen werd ich gern zur Bestie...ganze nach dem Motto; "Mein Hund tut nix, das Frauli schon" :-)

Gut dass deinem Hund nichts passiert ist und gut dass der Spaziergang ja auch durchwegs positiv war
 
So eine heftige Auseinandersetzungssituation, mit einer richtigen Rauferei - davor fürchte ich mich richtig.

Meine Flora ist so eine Liebe und Sanfte und ist eigentlich immer sozial umsichtigst und , wenn ein anderer Hund Aggressionssignale sendet, ist sie in ihrer Antwort immer deeskalierend und defensiv.
Lange Zeit gab es von ihr nicht einmal ein Abgrenzungsknurren, so, dass ich mir schon manches mal ein bißchen mehr an Aggressionsverhalten von ihr wünschte. Inzwischen ist sie 1Jahr und 10 Monate und scheint ins Erwachsenenleben einzutreten. Man merkt es daran, dass sie kräftiger ausscharrt wenn sie auf einen Platz gepinkelt hat und wenn ihr ein anderer Hund trotz zuvor gegebener Abweisung distanzlos trotzdem zu nahe tritt, knurrt sie auch.
Wenn das dann allerdings nichts fruchtet, gibts keine Keilerei, sondern sie weicht aus, geht weg.

Es ist wirklich bemerkenswert, wenn man Eurasier untereinander beobachtet und dann mit anderen Hundebegegnungen vergleicht. Eurasierrüden können schon aneinandergeraten wenn es ums Territorium oder um ihren "Damenschutz" geht. Unter Hündinnen wird es aber nie zu einer Rauferei kommen, denn die Hunde reagieren aufeinander durch kleinste Signale und sind generell sehr sozial - weichen Streits eher aus. Es gibt untereinander auch kein Gebelle oder Gekläffe wenn etwas wirklich nicht passt, höchstens ein Warnknurren - darauf wird sofort reagiert und damit hat sichs.
Flora ist immer irritiert, wenn sie mit einem anderen Hund spielt und dieser während des Spiels zu bellen anfängt. Dann stoppt sie, schaut unsicher, überlegt was los ist, falsch ist, wie sie beruhigen und deeskalieren kann, wenn sie nix findet, spielt sie weiter - bis zum nächsten Beller vom anderen Hund. Ihre Rasse kennt das einfach nicht. Bellen kommt kaum vor und wenn, ist es höchstes Alarmsignal.
Von daher bin ich inzwischen froh, dass ihr Verhalten so vorsichtig, umsichtig ist.

Trotzdem gibt es von der anderer Seite einfach auch Hunde (und vor allem Halter), die unberechenbar sind und in ihrem Verhalten einfach total daneben.
Vertraue nie den Worten eines Halters der sagt "meiner tut nix". Ich schau mir immer (sofern das möglich ist), die Interaktion zwischen Hund und Halter und die körpersprachlichen Signale (auch von beiden) an.

@ Allroundtalent: Ich glaube, ich könnte auch zur Bestie werden...
 
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So eine heftige Auseinandersetzungssituation, mit einer richtigen Rauferei - davor fürchte ich mich richtig.

Ich fürchte mich auch davor!!!

Ein normaler Spaziergang ist für mich deshalb auch geprägt von Hundekontakten. Wenn die Hunde sozialisiert sind, dann gibt es auch kaum Konflikte.
Alle Altersklassen und Rassen sind auf unserer Wiese vertreten. Welch ein wunderschönes Bild, diese vielen Charaktere zu beobachten.
Ärger erlebe ich mit den Hunden, die zwar in unserer Gegend wohnen, die aber nie auf der Wiese sind. Einmal um den Block muss diesen armen "Viechern" reichen. Und auf der Straße, eingeengt zwischen den Autos, ist der Stress dann groß und Begegnungen enden in Pöbeleien.

… und ja, wenn Arthos in Gefahr ist, dann könnte ich nicht nur, dann werde ich zur Bestie, ehrlich!!!
 
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