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Emilio meldet sich zu Wort

eliza

Mitglied
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18 August 2012
Beiträge
18
Hrrrrauuuuu, oh entschuldige, ich habe ganz vergessen, dass Du nicht kätzisch sprichst.

Ich bin es Emilio. Es ist ja schon eine Weile her, dass ich Dir von meinen Erlebnissen erzählt habe. Bist Du neugierig?

Okay, dann lege ich mal los.
Vielleicht erinnerst Du Dich noch an meine missliche Lage, obwohl ich fast hoffen möchte, dass Du diese schrecklichen Bilder, mit den weißen Dingern an meinem Po vergessen hast. Als stolzer Kater erinnere ich mich nicht gerne an diese demütigende Situation. Aber was soll man machen, meinem Frauchen zuliebe hätte ich wahrscheinlich auch noch ganz andere Dinge akzeptiert. Liebe, was ist Liebe? Ungewöhnliche Wege zu gehen und Windeln zu tragen? Ja, dann liebe ich meine Zweibeiner wohl sehr. Oder meine Zweibeiner mich?
Das ist wohl nicht so selbstverständlich bei Euch Menschen. Als mir nach meinem Unfall mein Kopf so weh tat und ich meine Beine nicht bewegen konnte, hörte ich in diesem großen Raum, in dem so viele Vier- und Zweibeiner saßen, einem Menschen zu, der sehr böse klang. Warum sagt der so blöde Sachen? „Katzen sind keine Schoßhündchen, die lassen sich keine Windeln anlegen, das ist alles Quälerei, die sollte man sofort einschläfern“! „ Dafür hätte ich keine Zeit und was das kostet“.
Dieses Wort hatte ich doch schon einmal gehört! Damals sofort nach meinem Unfall. Mittlerweile weiß ich auch, dass das nichts mit schlafen zu tun hat. Von meinen Freunden habe ich gehört, dass der Begriff für das Traumland ist. Traumland bedeutet für uns, dass wir uns schlafen legen, während unser Mensch uns mit liebevollen Worten auf dem letzten Weg begleitet. Ich habe auch gehört, dass wir dann zu Sternen werden, deshalb sind auch so viele Punkte am Himmel, wenn es dunkel wird. Es ist für uns vergleichbar mit einer Brücke, die in einem hellen Licht endet. Das Licht soll ganz warm und freundlich sein und wer funkelt nicht gerne. Doch manchmal ist es zu früh, um diesen Weg zu gehen.

Weil ich die menschliche Sprache schon ganz schön kompliziert finde, kann ich sie nicht sprechen und bin auch meine Familie angewiesen, die für mich die richtige Entscheidung trifft.
Sicher kann ich Euch zustimmen. Es ist nicht schön, so eingezwängt zu werden, aber allemal besser, als so komisch zu riechen. Ein paar Tage geht das vielleicht. Dann fängt die Haut an zu jucken und richtig waschen kann man sich auch nicht, daher war das für mich völlig in Ordnung, dieses hässliche, weiße Ding zu tragen.
Pah, denen habe ich es gezeigt. Selbst mit Windeln, so nennt Ihr diese weißen Dinger wohl, bin ich ein stolzer Kater. Äußerlichkeiten zählen doch überhaupt nicht, es reicht doch wohl, dass ich ein so lieber Kerl bin, der Alle um die Finger wickelt. Außerdem habe ich ja nach ein paar Wochen wohl gezeigt, was in mir steckt und mein Rudel hat mich so akzeptiert, wie ich bin. Mein Frauchen hat manchmal Kapitän Hoock in Windeln zu mir gesagt. Wie hat die das wohl gemeint?
Nach ein paar Tagen habe ich es sogar geschafft, vor dem Waschen, mein Geschäft in dem Becken zu verrichten. Nur vergraben konnte ich das nicht. Zu gerne hätte ich gescharrt, in meinem Kopf war das Signal ja auch da, nur die doofen Pfoten haben das nicht verstanden, die sind aber auch ganz schwer von Begriff.
Jetzt darf ich das ja verraten, mein großes Geschäft hat manchmal ganz schön gemuffelt. Ich habe einfach dezent zur Seite geschaut, denn, was ich nicht sehe, das sehen Andere auch nicht.
Völlig genervt war ich von dem Sport. Jeden Tag das Gleiche. Klopfen, ziehen, drücken und strecken. Total schön fand ich die warme Luft und den Körperkontakt. Körperkontakt ist für mich ohnehin ganz wichtig. Als ich in meinem Wohnzimmerbett lag, bin ich Nachts einmal zu meinem Menschen gerobbt. Sie hat natürlich gedacht, dass ich nicht alleine schlafen kann. So ein Unsinn, mein Frauchen hat so komische Geräusche gemacht, die sich teilweise wie lautes Schnurren und beinahe ersticken angehört hat. Wer soll denn bei einem solchen Lärm schlafen? Da habe ich mich halt auf den Weg gemacht und sie geweckt…….

Ist wecken eigentlich so wichtig, dass man das jedem erzählen muss? Offensichtlich, denn danach wurde ich in den Tunnel gelegt und die Menschen in grün und blau haben sich so richtig gefreut. So einfach geht das, ich bewege mich ein wenig und werde mit Leckerlis und Freundlichkeit belohnt. Das finde ich ganz großartig und daher habe ich beschlossen, mich ganz viel zu bewegen. Als ich das erste Mal in den Garten gehen wollte, hat meine Familie mich sofort zurück in die Höhle geholt. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ich bin doch kein Welpe mehr und kenne mich ja auch aus. Draußen sind meine Freunde und warten auf mich. Bis mein Frauchen verstanden hat, das sie mir vertrauen kann, hat es eine ganze Weile gedauert.
Wisst Ihr, was mir damals am meisten Angst gemacht hat? Die Einsamkeit, während ich im Dunkeln vor lauter Schmerzen geschrien habe. Ich möchte nie wieder einsam sein. Deshalb bleibe ich immer in Rufweite von der Höhle der Zweibeiner, da bin ich sicher. Das hat Frauchen nach einer Zeit auch verstanden und mir meine Freiheit gelassen. Jetzt spiele ich mit meinem Rudel und beobachte aus meinem Schlupfwinkel alles, was sich bewegt. Unter dem Nussbaum habe ich mir ein schönes Nest gebaut. Das grüne, weiche Ding, dass ich unter das Grün geschleppt habe, wird keiner vermissen. Bin ich nicht klug?

Manchmal ist das Versteck sinnlos, weil Fox und Max mich verraten. So ist das in einem Rudel. Für heute soll das reichen, ich muss ganz schnell raus. Ihr wisst, körperliche Bedürfnisse…..


Euer Emilio
 
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Du schreibst immer so fazinierend, dass man dies gerne liest. Die Beschreibung über diese böse Stimme aus Sicht von Emilio hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Ja leider gibt es solche bösen Stimmen. Emilio hatte aber Glück, dass Ihr Euch davon nicht beeindrucken lassen habt. Er liebt Euch und wird alles was ihr für ihn getan habt, ewig danken.
 
ein buch über emilio! wenn ich diese zeilen lese und die vorigen geschichten über emilio, die du gepostet hast.... es ist so berührend und zaubert einem ein lächeln auf die lippen, wenn der hübsche kerl zu seinem rudel muss und leider keine zeit mehr für uns zweibeiner hat. wie muss euch das herz aufgehen, wenn ihr seht, wie er sich entwickelt hat und wie es sich "bezahlt" gemacht hat, durchzuhalten und geduld zu haben. emilio wird es euch, wie katzenfan schon geschrieben hat, auf kätzische art danken.
 
ein buch über emilio! wenn ich diese zeilen lese und die vorigen geschichten über emilio, die du gepostet hast.... es ist so berührend und zaubert einem ein lächeln auf die lippen, wenn der hübsche kerl zu seinem rudel muss und leider keine zeit mehr für uns zweibeiner hat. wie muss euch das herz aufgehen, wenn ihr seht, wie er sich entwickelt hat und wie es sich "bezahlt" gemacht hat, durchzuhalten und geduld zu haben. emilio wird es euch, wie katzenfan schon geschrieben hat, auf kätzische art danken.

Danke schön, es freut mich, wenn Emilios Gedanken gerne gelesen werden. Denn mir macht es großen Spaß ihm zu beobachten und dann zu übersetzen. Es stimmt, er hat eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen und ist trotz des Unfalles ein zugewandter, lieber Kerl geblieben, der ohne Scheu seine Liebe dort zeigt, wo er sich zu Hause fühlt. Bei Fremden, die in unser Haus kommen und die gut riechen, ist er auch nicht mehr zurückhaltend. Es wird geköpfelt, was das Zeug hält.

Hier habe ich noch ein kleines Erlebnis von meinem Wuschel.



Emilios Welt



Meine Welt ist groß und sehr lebendig.



So lebendig, dass ich ganz aufgeregt bin. Wenn man, wie ich, lange Zeit auf die Jagt verzichten muss, ist die ganz anders entwickelt. Jedes Geräusch wird zum Abenteuer, bewegt sich das Abenteuer, ist es noch mal so spannend.



Der Garten ist mein Revier. Die fliegenden Snacks sind mein angestrebtes Ziel, aber die sind ja so raffiniert. Verstecken sich einfach da, wo ich ganz und gar nicht herankommen kann. Ganz gemein ist das Zwitschern und Piepen, ich ahne, wo sie sind und weiß genau, dass meine Freunde und ich gar keine Chance haben. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke…….sie sehen nett aus, so frisch und lecker.



Manno, träumen darf man doch wohl. Psssst, nicht verraten, Frauchen sieht das natürlich ganz anders. Immer, wenn ich den Fliegern nachschaue, erzählt sie mir, dass es verboten ist, Vögel zu fangen. Meine Dosi ist eine echte Spaßbremse.



Letzte Woche habe ich mich ganz schön blamiert. Eine Maus hat über mich gelacht. Nicht hinter vorgehaltener Pfote, nein, so aus dem Bauch heraus und ganz laut, so, dass es auch jeder hören kann.



Angefangen hat es mit einem Rascheln, gegenüber von meinem Kissen. Das waren nicht die Blätter, sondern unregelmäßig, als würde mein Bruder Max seinen Pups vergraben. Natürlich habe ich sofort die Ohren gespitzt, denn Max war gar nicht in der Nähe. Das hörte sich nach einer fetten Maus an. Ganz leise setzte ich mich auf meine Pfoten und beugte meinen Oberkörper nach vorne. Ganz leise setzte ich ein Bein vor das Andere und versuchte, mich unsichtbar zu machen. Meinen Speichel, der sich in meinem Mäulchen sammelte hielt ich zurück. Das Schlucken ersparte ich mir, weil das laute Geräusche verursacht.

Das ist wie bei Euch, ihr seht was ganz Leckeres und müsst schlucken, nur euer Essen läuft nicht davon. Na, ja. Das mit dem unsichtbar sein hat nicht ganz funktioniert. Der Leckerbissen hat das gar nicht gemerkt. Meine Muskeln waren ganz straff, wie der Pfeil in einer Sehne. Es raschelt noch einmal. Da war sie, sie riecht ja so gut und mein Denken setzt aus. Jetzt hilft nur noch der Instinkt, ich will jagen, ich will die Beute------. Jetzt, jetzt springen. ---Meine Pfoten greifen nach der Beute, meine Reißzähne sind der Beute ganz nah.

Häh? Reißzähne?

Welche Reißzähne? Wie blöde, es gibt ja gar keine Reißzähne mehr in meinem Leben. Seit dem Unfall bin ich quasi zahnlos. Wie doof ist das denn? Mein Kopf diktiert mir reinbeißen. Das Erlebnis ist ein anderes. Versucht habe ich es, das Ergebnis ist, eine nasse Maus, die sich sofort hinter ein Brett flüchtet. Ohh, ist das frustrierend. Nicht nur, dass ich keine Beute mehr fangen kann, dieses kleine Fellknäuel hat das sofort gemerkt und hinter dem Brett laut gelacht. Die erzählt das bestimmt weiter.



Ein Chor lachender Mäuse, das hat mir noch gefehlt.

Die sollen sich nur ja vorsehen, ich petze bei meinen Brüdern. So…..

Und jetzt laufe ich in meine Höhle und jammere…….wenigstens ein Leckerchen ist mir sicher.

 
Wieder so süß geschrieben. Und wie böse, dass die Maus auch noch gelacht hat. Aber wenigstens gibt es die Leckerlies von Frauchen und die haben keine Beine. Meine Celly fühlt mit Emilio denn auch sie hat keine Beißcherchen mehr, nicht ein einziges. Braucht sie auch nicht, denn sie geht nicht außer Haus und die Beute wie Garnelen und Krabben wird ihr direkt vom Küchenchef serviert :)
 
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