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Glaubt Ihr, man kann sich auf den Tag X vorbereiten?

Marie

Sehr aktives Mitglied
Registriert
31 Mai 2005
Beiträge
10.151
Guten Morgen Ihr Lieben!

Also mir fällt dieses Thema sehr schwer. Irgendwann wird es wohl den Tag X geben, an dem meine Süße von uns gehen muss. Sicher, mit ihren 6 Jahren ist sie eigentlich im besten Alter. Aber Debbie ist auch "vorgeschädigt" - ihre HD, die ettlichen Arthrosen die Fortschreiten werden und auch ihre Nierengeschichte wird irgendwann nicht mehr ausschließlich mit Futter im Rahmen gehalten werden können.
Ich weiß schon jetzt, das dieser Tag der schlimmste in meinem Leben sein wird. Aber er wird kommen und ich kann es nicht verhindern. Um dem ein bischen "gefasster" entgegen zu treten, versuch ich mich mit dem Thema Tod und dieser Situation auseinander zu setzen. Es klappt nicht so wirklich... Glaubt Ihr, man kann sich auf diesen Tag überhaupt vorbereiten?
 
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Du hast dich ja eigentlich in dem Sinn schon vorbereitet, indem du dir bewußt bist, das der Tag kommen wird.
Aber ich glaube, bei den Emotionen die dann am Tag X auftreten, da nützt die beste Vorbereitung nichts.
Ich hatte ja das schonmal gepostet, das meine Anka damals neben mir lag, als ich ihr Grab schaufelte.Sie hat mir dabei zugeschaut, diesen Blick werde ich nie vergessen*heul*.Ich hab mich so geschämt ihr gegenüber, aber, ich glaub, sie war mir nicht böse.Dieser Blick sah eher nach:"Bald hab ich keine Schmerzen mehr..." oder so, aus.
Man das ist jetzt 4 Jahre und 4 Tage her und jetzt , wo ich es schreibe, muß ich schon wieder heulen.
 
Morgen jährt es sich zum ersten Mal, dass ich meine Tapsi einschläfern lassen musste. Durch ihre Niereninsuffizienz und ihre ständigen Medikamente dachte ich, ich hätte mich reichlich mit dem Thema Tod beschäftigt.

Doch heute vor genau einem Jahr ging es ihr sehr schlecht. Es ging eindeutig dem Ende zu. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten soll. Soll ich ihr noch Medikamente gegen die Schmerzen geben lassen und sie noch einige Tage haben oder soll ich sie einschläfern lassen? Ich telefonierte stundenlang mit meiner Cousine in Schweden (sie is TÄ), heulte Seen voll und kam mir total unvorbereitet vor.

Am nächsten Tag dann sah mich Tapsi so an, als wollte sie mich fragen, ob ich sie denn nicht erlösen wollte. Schweren Herzens gingen wir dann zum TA. Ich konnte in einem anderen als dem Wartezimmer warten und in Ruhe heulen. Sie wurde eingeschläfert und starb in meinen Armen. Ich war komplett fertig, obwohl ich wusste und auch von der TÄ bestätigt wurde, dass meine Entscheidung die einzig Richtige für die Katze war.

Resümee: alle Vorbereitungen nützen eh nichts, wenn es einmal so weit ist.

traurige Grüße, Guin
 
Ich kann mich nur anschließen...
Bei Phinchen, die ständigen Durchfall und Diabetes hatte, wußten wir, dass sie nicht alt wird.
Als dann der Durchfall so schlimm wurde, das sie ständig Kot verlor, sah sie mich an und ich wußte, was sie meinte:"Lass mich ins Regenbogenland, Mama."
Sie war ganz ruhig....schlief in unseren Armen beim TA ein.
Es war schlimm und wir vergessen den Tag nie.
Die Geschichte mit Merlin kennt ihr ja, jeden Tag denke ich an ihn und es tut immer noch fürchterlich weh.
 
Es ist ein trauriges und schmerzvolles Thema, ich weiß. Trotzdem Danke ich Euch für Eure Antworten! :umarm:

Wisst Ihr, ich glaube, ich könnte den Blick von Debbie nicht ertragen, wenn sie mich ansieht und weiß, dass sie jetzt gehen muss... Ich heul ja jetzt allein bei dem Gedanken daran schon Rotz und Wasser. Sorry...

Als der Sheppie meiner Freundin eingeschläfert werden musste - er hatte Lymphdrüsenkrebs - hatte die Tierärztin ihr geraten, nicht dabei zu bleiben. (Nur ihr Mann blieb.) Sie sagte, ein Tier spürt wenn einem die Trennung schwer fällt und dann fällt es dem Tier schwer zu gehen.

Ihr meint also, die Emotionen kann man nicht so wirklich in den Griff bekommen?

Alex, hat Anka noch gelebt als Du das Grab schaufeltest?

Also ich muss sagen, das ich es furchtbar schlimm finde, zu wissen das man nun zum Tierarzt fährt und ohne Tierchen wieder heim kommt. Sorry, ich möchte bei niemanden alte Wunden aufreissen - sagts mir, wenn wir das Thema besser ruhen lassen sollten, ok?!
 
Also ich finde, man sollte dabei sein. Das ist immerhin der letzte Liebesdienst, den man seinem Tierchen erweisen kann. Das Tier in den letzten Minuten allein zu lassen finde ich persönlich schlimmer, als den Emotionen freien Lauf zu lassen. Die Bezugsperson sollte dabei sein, finde ich.

Das Thema ist zwar schmerzlich, aber ich finde es wichtig, sich auch darüber austauschen zu können.
 
Hallo
Also ich kann von mir aus sagen,man kann sich nicht darauf vorbereiten,weil es viel schneller geht als man denkt.
Ich hatte als Chicco noch lebte immer gesagt,ich werde ein sarg kaufen ihn dann begraben und ihn ein schönes Grab geben,aber als es dann passierte von jetzt auf gleich das es ihm schlechter ging,habe ich nur gehofft das es besser wird und es ihm besser gehen wird.
Als die Tä. dann anrief und sagte es wäre besser ihn einzuschläfern habe ich nichts gehabt wie gedacht.Weil ich es nicht war haben wollte das es schlechter wird anstatt besser.
Ich muss sagen ich war nicht dabei als er eingeschläfert wurde,aber es war mein Freund dabei,ich hätte das nicht übers Herz gebracht da ich ja schon am boden zerstört war da die zwei tage nicht leicht waren,kannst Du bei mir nach lesen habe alles aufgeschrieben wie es passiert ist.
Aber er wurde bei mir zu hause eingeschläfert.
Dann kam das Problem WO soll ich ihn begraben,wir haben kein Garten,meine Freundin hatte zu dem zeitpunkt auch keinen und überhaupt keiner hatte einen Garten,was blieb mir übrig?Ich hatte schon mal nach Tierfriedhöfe nachgedacht aber leider war keiner in meiner Nähe und irgendwo in der Weltgeschichte wollte ich auch nicht.
Leider hab ich ihn dann der Tä mit gegeben,was ich bis heute bereue aber was sollte ich tun????????????
Es tat so weh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Also was ich dir sagen will man kann sich nicht darauf vorbereiten,weil es immer anders kommt. :weinen3:
Lg Danie
 
Es ist wirklich ein schwieriges und schmerzhaftes Thema, aber wenn wir noch nicht mal jetzt darüber reden, wie sollten wir es dann überhaupt schaffen es zu akzeptieren? Das Leben ist nun mal vergänglich, wir alle sind nur für unsere bestimmte Zeit hier auf Erden.

Klar, am liebsten würd ich es mir gar nicht vorstellen wollen, wie es ist wenn der Tag für Mucki und Bagira mal da ist. Dennoch muss ich mir auch immer wieder sagen, dass es irgendwann mal soweit sein wird, das ist einfach unumgänglich.

Ich wünsche mir nur eins, das ich es für Mucki und Bagira so schön und schmerzfrei wie möglich machen kann. Das allerschlimmste wär für mich, wenn einer der zwei oder beide von einem Auto überfahren werden würde. Ich hab das 2 x schon mitgemacht, es ist ein so grausamer Tod für die Katzen.

Was ich auch nicht verkraften könnte wäre, wenn sie einfach eines Tages nciht mehr wiederkommen, einfach weg sein würden. Die Ungewissheit, was jetzt los ist würde mich Tag und Nacht munter halten. Noch dazu wo ich doch weiss, dass Mucki immer kommt wenn ich ihr rufe. Ich weiss noch ganz genau wie ich mich fühlte als Mucki damals die 1 1/2 Tage weg war...

Ich hoffe natürlich, das ich Mucki und Bagira noch lange um mich habe, aber dennoch muss ich mir einfach aus Vernunftgründen teilweise täglich vor Augen halten, dass der Tag X jeden Moment eintreffen könnte. Das ist meine Vorbereitung auf den Tag X...

Ich hab mal einen Thread zu so einem ähnlich Thema aufgemacht, wo es darum geht, ob ein Buch über die Trauer hinweghelfen kann. Wer Lust hat kann hier ja mal nachsehen:

https://www.tierliebe.at/threads/496

Marie, dir möcht ich für diesen Thread hier danken! Auch über solche Themen ist es wichtig zu reden!

Alles Liebe
Margit
 
marie4 schrieb:
Wisst Ihr, ich glaube, ich könnte den Blick von Debbie nicht ertragen, wenn sie mich ansieht und weiß, dass sie jetzt gehen muss...
Ich glaube, das kannst du jetzt noch nicht so sehen, ihr geht es ja gut.
Jetzt würde sie dich bestimmt fragend angucken:"...Warum?"
Aber sollte es ihr wirklich mal so schlecht gehen, das sie es nicht schaffen kann, Schmerzen ohne Ende hat und ihr Leben zur Qual wird, dann wird sie dir wahrscheinlich einen "Danke, das du mich gehen läßt und von allem Leid befreist-Blick" haben

Ich heul ja jetzt allein bei dem Gedanken daran schon Rotz und Wasser. Sorry...
und ich mit, wegen all der traurigen Geschichten

Ihr meint also, die Emotionen kann man nicht so wirklich in den Griff bekommen?
niemals

Alex, hat Anka noch gelebt als Du das Grab schaufeltest?
Ja,
sie konnte ja nur noch ihren Kopf bewegen, wegen des schweren Bandscheibenvorfalls und ihr Krebs war zurückgekehrt.
Unser TA macht auch Hausbesuche und er hat sie bei mir im Garten eingeschläfert.
Da sie ziemlich groß war, mußte ich das Grab fertig machen, sonst hätte ich es bis zur Starre nicht geschafft, zumal dort so steiniger Boden war.
Und wie schon gesagt, ich hab sie nur verschwommen gesehen, aber ich bilde mir ein, das von ihr kein Vorwurf´sblick, sondern ein Danke-Blick kam


Also ich muss sagen, das ich es furchtbar schlimm finde, zu wissen das man nun zum Tierarzt fährt und ohne Tierchen wieder heim kommt.

das könnte ich nicht, wenn beim TA, dann wieder mitnehmen
 
Danie, wie Du auch, würde ich mein Tier beim Tierarzt lassen. Hab auch schon mal an die Möglichkeit des Tierfriedhofes gedacht. Wir haben hier einen, aber ich glaube, wenn dann irgendwann mal ein neues Tier da wäre, fährt man dort auch nicht mehr sooft hin. Diese Tatsache allerdings, kann ich wiederrum nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Das wäre für mich so etwas wie, vergessen...
Irgendwo begraben find ich auch nicht schön. Stell Dir mal vor, an dieser Stelle würde etwas gebaut werden und dabei das Grab umgegraben.. Nee, fänd ich auch furchtbar!
Das einzige wäre für mich, das Tier zu verbrennen und in einer Urne aufzubewahren. Klingt bestimmt blöd, aber da hat man etwas zum Gedenken. Das ist aber wiederrum hier in Deutschland verboten. Dann möcht ich doch lieber nicht wissen wo meine Süße ist - kanns mir denken, man liest und hörts ja immer wieder.

Man ist so hilflos in so einer Situation, ja? Hab ja auch schon sowas mitmachen müssen - mit Meerschweinchen, Pferden und sehr nahe ging mir das mit dem Wuffi meiner Freundin.

Mag, ich finde Deine Zeilen "wunderschön". Du hast recht und meine Gedanken und Gefühle in Worte gefasst! Danke :umarm: ! Vor allem dieses hier
..aber wenn wir noch nicht mal jetzt darüber reden, wie sollten wir es dann überhaupt schaffen es zu akzeptieren? Das Leben ist nun mal vergänglich, wir alle sind nur für unsere bestimmte Zeit hier auf Erden.
...dennoch muss ich mir einfach aus Vernunftgründen teilweise täglich vor Augen halten, dass der Tag X jeden Moment eintreffen könnte. Das ist meine Vorbereitung auf den Tag X...
ist wirklich eine gute Hilfestellung. Werde darüber ganz sicher nachdenken und mir immer wieder vor Augen führen!

Danke Euch, dass Ihr trotz des schwierigen Themas hier alle antwortet! :umarm: Es fällt mir sehr schwer über soetwas zu reden und mit mich Euch auszutauschen hilft wirklich. Man kann über einiges Nachdenken oder vielleicht sogar umdenken.
 
Merlin schlief nach der Spritze schnurrend ein.....wir haben so was von geheult....
Und bei Phinchen(sie mußte mit 3 Jahren eingeschläfert werden) wurde man sogar von den Leuten im Wartezimmer getröstet.
Wegen den Tränen haben wir uns nicht geschämt. Darauf vorbereiten kann man sich schlecht, denke ich.
 
Was ich als "schönes" Erlebnis , so schrecklich der Tod auch ist,finde , ist, wenn die Tiere einem nochmal danken wollen, wenn sie dann halt gehen müssen (kommt natürlich auf die Umstände an, ich möchte betonen, das ich nicht alle Sterbefälle meine!!!)
Ich hatte mal einen Teddyhamster, er war putzmunter, hat gespielt, ist gelaufen usw.
Und von einer Minute zur anderen kam er plötzlich auf meine Hand gekrochen, hat geschmußt, hat sich dann wohlig eingerollt und ist in meiner Hand für immer eingeschlafen.
 
Ich weiß, was du meinst, Alex:umarm:
So war es bei einem Wüstenrennermäuschen auch, es starb in meinen Händen....
Und Phinchen hat noch die Hand geputzt und dann....na ja*heul
 
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