AW: Hilfe, ich kann es nicht fassen...
Meine Polly war auch ein Fundtier und ist dann im Tierheim gelandet. Nach dem Tod von meinem Kater Mietscho war ich in allen Tierheimen hier in der umliegenden Gegend. Es gab viele wunderschöne Katzen, sie taten mir auch alle leid, aber die Berühung meines Herzens blieb dennoch aus. Dann war ich über ein Wochenende zu Besuch bei einer Freundin die 120 km von mir weg wohnte. Ich bat sie, lass uns doch mal ins Tierheim fahren. Haben wir dann auch gemacht. Die Katzen hatten dort viele Zimmer (nicht so wie sonst in den Tierheimen, Gehege, nein richtige Zimmer mit gesichertem Balkon) und ich in in jedes Zimmer und habe mir die Tiere angeschaut. In dem einen Zimmer dann kam direkt eine weiße Katze mit schwarzen Schwanz und Muster zwischen den Ohren auf mich zu. Ich bückte mich um sie zu streicheln und sie sprang gleich auf meinen Schoß und warf den Schnurrmotor an. Das war für mich das Zeichen, sie soll es sein, sie wurde mir von meinem Mietscho geschickt und mit ihrer gleich so lieben aufdringlichen Art, berührte sie mein Herz. Alle anderen Katzen in den Zimmern waren doch eher zurückhaltend und vorsichtig, nicht so diese Katze, meine Polly. Leider konnte ich sie nicht direkt mit nach Hause nehmen, da ich ja in dieser Gegend nur zu Besuch war und nicht damit gerechnet hatte, ausgerechnet dort eine Samtpfote zu finden. Bat darum, dass man sie mir reserviert, was in diesem Tierheim aber nicht gemacht wird. Allerdings wurde mir auch von der dortigen Pflegerin gesagt, sie würde spüren, dass da etwas zwischen Polly und mir sei. Ich sollte doch am nächsten offenen Tierheimtag wieder kommen, dann könnte ich Polly direkt mitnehmen. Tja, nicht so ganz einfach, denn wie gesagt es lagen
120 km zwischen dem Tierheim und meinem Wohnort und der nächste offene Tierheimtag war ein Dienstag, ich musste arbeiten. Aber ich habe alles daran gesetzt und bin die Strecke wieder dorthin gefahren um meine Polly abzuholen. Musste ja auch zuvor alles erst wieder neu kaufen, denn nach dem Tod meines Katers habe ich alles weg, weil ich ja nie wieder ein Tier wollte
Als ich dann mit Polly zu Hause angekommen war, dachte ich, naja nun wird sie erst etwas fremdeln und muss sich eingewöhnen. Nichts, meine kleine Madame stieg aus der Transportbox und war angekommen, sie war zu Hause, nichts von Angst oder Unsicherheit war zu spüren. Ich denke heute, nach 8 Jahren immer noch mit einem warmen Gefühl im Herzen an diesen Augenblick zurück. Es wurde auch von dem dortigen Tierheim nicht überprüft oder kontrolliert, wie Polly untergekommen ist. Stehe noch heute mit dem dortigen Tierheim in Email und Bilderkontakt.
Dann kam Celly. Da Polly weiß ist, wollte ich eine schwarze Katze. Zum damaligen Zeitpunkt auch so eine Aktion, es gab kaum schwarze Katzen. Ich also wieder den Rundgang durch die Tierheime gemacht und wurde fündig.
Die Geschichte meiner Celly war, sie wurde zusammen mit ihrer Mama und Geschwistern von Tierschützern von der Straße eingefangen, man erzählte mir, sie sei eine Wildkatze
D weit gefehlt, Celly ist alles andere als eine Wildkatze). Mama und Geschwister wurden schnell vermittelt, meine Celly, welche damals von Tierheim aus noch Mao Hei hieß
saß 7 Monate dort, ohne Mama und Geschwister. Die Pfleger aus dem hiesigen Tierheim erzählten mir dann (habe Celly auf den heutigen Tag genau aus dem Tierheim geholt) dass sie sich im Dezember im Tierheim das Beinchen gebrochen hätte, es ein komplizierter Bruch gewesen und daher genagelt werden musste. Draht hat sie noch heute im Beinchen. Sie haben mir das erzählt, was ich auch ok fand, aber so, als ob mich das jetzt abschrecken sollte. Nein, hat es nicht, ich wollte Celly trotzdem. Bei ihr lief das allerdings ganz anders ab als bei Polly, sie war erst einmal 14 Tage unter meinem Bett verschwunden und hat sich (solange ich anwesend war) nicht blicken lassen. Zu dem damaligen Zeitpunkt wußte ich noch nicht, dass es sich bei ihr um eine reine Angstkatze
handelt (e). Celly ist heute genau 6 Jahre bei mir und wir haben trotz ihrer schweren Krankheit (mit den Zähnchen und der kompletten Entfernung dieser) nun sehr große Fortschritte gemacht. Sie wird immer eher ängstlich und zurückhaltend bleiben, zu mir aber hat sie Vertrauen und das reicht mir. Werden aber dennoch weiter daran arbeiten (auch unter Einsatz von Bachblüten). Für mich ist auch sie eine absolut tolle Katzendame.
Tja und mein Krümel, er kam als Baby im Alter von 8 Wochen zu mir. War ein Geburtstagsgeschenk von einem Bekannten, welcher wußte, farblich wollte ich nun zu meinem schwarz-weißen Gespann noch eine rote Mietze
. Krümel ist nicht aus dem Tierheim sondern von Privatleuten, deren Freigängerkatze (natürlich nicht kastriert
) trächtig wurde. Die Besitzerin wollte die Katzenbabys, es waren vier an der Zahl, so schnell wie möglich los werden. Ich bestand allerdings darauf, dass zunächst erst die grundlegenden Untersuchungen (u.a. auch Fip/Fiv + Leucosetests) gemacht wurden, denn ich wollte meine beiden Katzenmädels keinem Risiko aussetzen. Habe diese Tests auch selbst bezahlt, aber die Leute mussten sie machen lassen. Da Krümel ein Jammerlappen ist, hat er sich natürlich super angestellt und geweint (wurde mir berichtet, war nicht dabei) und ich wurde von den Leuten als Tierquäler beschimpft. Dennoch bekam ich Krümel
, sie wollten die Babys ja so schnell wie möglich los haben. Fand es zwar nicht gut, im Alter von 8 Wochen, aber da ich ja schon zwei Katzen hatte, dachte ich, ok, dann sollen sie ihn halt erziehen (hat nicht wirklich geklappt, er ist ein Rabauke und Matscho
).
Man merkt doch sehr den Unterschied zwischen Tierheimkatzen und Katzen aus privater Haltung. Tierheimkatzen sind irgendwie dankbarer und für sie ist nichts selbstverständlich. Bei meinem Krümel sieht das ganz anders aus, für ihn ist das alles normal. Er hat nie schlechte Erfahrungen machen müssen.
Ups, ist ja ein richtig langer Bericht geworden
Zum Abschluss möchte ich noch sagen, Menschen die Tiere aussetzen, sie quälen und misshandeln oder sie wie Dreck behandeln, sind für mich das allerletzte. Tiere habe ebenso eine Seele und ein Herz, sie können sich nicht wirklich wehren und sind solchen Menschen willenlos ausgesetzt. Da könnte ich spucken wenn ich solche Berichte im Fernsehen sehe oder lese. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, was ich am liebsten mit solchen Menschen machen würde.
Leider ist es auch von unserer Rechtslage her noch immer so, Tiere werden als Sache und nicht als Lebewesen angesehen und das kann es nicht sein.:wut1: