AW: Hochspringen
Hi ihr Lieben,
ich hab's gemacht mit : "Nicht springen" oder auch "Nein! Runter!"
Wenn kleine Hunde springen, tun sie dies, um dem Gesicht der begehrten Person nahezukommen.
Deshalb ist es schon beim Welpen gut, dem zuvorzukommen, indem man sich hinhockt. Ihn dann in den Arm nimmt und ihm ermöglicht das eigene Gesicht zu beschmusen, den Hals und die eigenen Öhrchen. Man kann den Welpen dann auch selber zärtlich auf die Wange küssen.
Damit ist sein Bedürfnis dem Gesicht nahe zu sein gedeckt.
Dadurch erübrigt sich das Hochspringen bald ganz, sofern es mit einem scharfen: "Nicht springen!" oder " Nein! Runter!" kommentiert wird.
Zur Not drückt man den Hund auch runter bis in den Stand, wenn er's net schnallt und hockt sich dann wieder einmal hin.
Dann kann man ihn sitzenlassen, kurzes schmusen, der Hund hat damit sein Lob und sein Angenommen werden fürs Untenbleiben gekriegt - weiter gehts.
Batida, das ist Dein Wunsch, dass der Hund zur Begrüßung anderer sitzt.
Auf diese Weise kriegst Du's hin.
Ich würde diese Art Erziehung bei jedem Hund versuchen, egal ob klein oder bereits erwachsen. Denn Nicoletta, was machst Du, wenn Deine hochspringende Kleine mal völlig eingesifft ist?
Es ist nicht gut, wenn Hunde springen, auch nicht bei bestimmten Leuten. Wie sollen sie denn begreifen, dass sie es dann bei anderen nicht dürfen?
Lass lieber Deine Besucher sich herunterbücken, es ist auf Dauer für Dich und den Hund besser.
Oder Lilli kriegt Gesichtsnähe, wenn sie im Sessel jemanden auf den Schoß springen darf.
Das lässt sich abgrenzen, das ist was anderes als aus dem Stand hochgehen.
Bonnie hatte anfangs große Furcht vor Kindern ( wer weiß, was die mit ihr als spanischer Straßenköter gemacht haben?) , aber ihr Interesse an ihnen wurde immer größer. Entdeckte sie doch, dass diese Spezies Mensch über faszinierendes Spielzeug verfügt, welches Bonnie magisch anzieht: Bälle, Rollschuhe- sehr interessant, für Bonnie sind das Schuhe mit Bällen drunter, Roller- da dreht sich wieder was, Puppen, Stofftiere... oh Bonnie bekam zunächst ganz, ganz lange Augen, wenn sie Kinder mit Spielzeugen sah und biederte sich äußerst vorsichtig an.
Auf die Idee sie anzuspringen, kam sie nach der diesbezüglichen Junghunderziehung nicht. Auch nicht später, seit sie Kindern 100% vertraut.
Ich habe, nachdem ich Bonnies riesiges Interesse an Kindern bemerkte, bei Rewe einen Zettel hingehängt und damit nach kleinen Hundesittern geschaut. Nun hat sie seit einem Jahr ein Dreiergespann was regelmäßig mit ihr spielt und spazierengeht: 11, 8 und 4 Jahre alt, inclusive Freunden der entsprechenden Altersgruppen.
Sowohl für die Kids als auch für den Hund ist es wunderbar. Die Kids haben auch noch einen eigenen Hund, den sie oft mitnehmen, einen Westiemix. Das heisst, die Kids sind absolut in der Lage sich vor eventuellen Übergrifflichkeiten von Bonnie zu schützen, z.B. wenn sie ihnen zu sehr an den Hosentasche stupst, weil sie einen Ball darin vermutet, kontern die mit einem klaren und scharfen: "Aus!" *lach* Besser als macher Erwachsener! Sogar die ganz Kleine!
Von daher ist Bonnie Kinder gewöhnt, was ein Riesenvorteil ist.
Aber damit fremde Kinder die Interesse an ihr zeigen, keine Angst vor ihr bekommen, lasse ich sie sitzen.
Oder sofern das Kind kein Baby mehr ist, na, ab Kindergartenalter, ich sag ich ihm sogar: "Sag Bonnie: Sitz!"
Und das ist natürlich total faszienierend für das Kind! Es sagt Bonnie "Sitz" - und die sitzt!
Weiter geht's mit: " Gib Pfötchen", da muss das fremde Kind aber schon seine Berührungsangst überwunden haben; vielfach wollen gerade kleine Kinder dem Kopf des Hundes nicht zu nahe kommen, wollen das Tier zunächst lieber hinten am Rücken oder am Schwanz streicheln, wo es garantiert nicht beissen kann! *schmunzel*
Das akzepiert mein Hund, lässt sich an Schwanz und Rücken streicheln, wobei sie dabei wieder aufzusteht, um nachzuschauen, was das Kind da hinten macht.
Dann erkläre ich dem Kind, dass Bonnie sich fürchtet, das Kind könne sie von hinten treten, schlagen, oder beissen, und deshalb lieber nachschauen will.
Spätestens wenn ich sage, das KIND könne Bonnie beissen, ist das Eís gebrochen und weicht einem freudigem Gelächter. Nun mag das Kind Bonnie auch mal am Kopf streicheln.
Die Begegnung ist gut gelaufen, alles ist oki.
Ich lasse mir bei Kinderbegegnungen ungeheuer viel Zeit. Es ist sowohl für die Kinder als auch für den Hund gut.
Eine saugute Übung zum Untenbleiben ist: " Gib Pfötchen". Und zwar nicht nur bei Kindern. Auch bei Euch und Euren Gästen.
Denn dazu muss der Hund erstens sitzen, und zweitens muss sich das Gesicht des Menschen der "Pfötchen" haben will auf Hundenähe annähern.
Wenn das ein guter Hund ist, der erst springen wollte um sich selbst dem Menschengesicht anzunährern, entspricht das genau seinem Bedürfnis.
Der Mensch mit seinem Gesicht kommt nahe, was der Hund wünschte, der Hund gibt Pfötchen und wird dafür UNTEN geknuddelt und geliebt.
That's it.
Alles Liebe,
Geli :blume2: