AW: Homöopathie/Naturheilkunde
Liebe Marie,
es ist schwer, von von vorn herein, die Kompetenz eines guten Homoöpathe festzustellen. Gut bedient ist man vermutlich, wenn man auf Empfehlungen anderer Menschen hört.
Ich bin auch einmal mit einer sehr bekannten Homoöpathin reingefallen, weil sie einfach in der Lage war, für sich gut zu werben. War also im Radio zu hören, stand in der Zeitung mit Artikeln - und es war nix dahinter.
Gute Homoöpathen sind oft tatsächlich Geheimtipps. Manchmal haben sie nicht mal eine richtige Praxis und praktizieren nur Stundenweise, manchmal sind sei aber auch gut eingeführt - man weiß es nicht.
Oft sind alte Leute gut, die viel Erfahrung haben, aber bisweilen sind auch sie Scharlatane, z.B. wenn sie dubiose, aber teure Therapien anbieten.
Ich glaube, das könnte ein Tipp sein, ja genau!
Eigenbluttherapie ist sicher immer gut, wenn es angeboten wird. Aber hüte Dich vor allen merkwürdigen Therapieempfehlungen, die bereits im Wartezimmer aushängen! Wie: Sofortige Raucherentwöhnung durch Ohrstecker , heißt dann dort "Akupunktur", oder was weiß ich, Frischzellen geschichten... also, je mehr merkwürdiges Zeug angeboten wird, für das vielleicht auch noch irgendwelche technischen Geräte gebraucht werden, je mehr Publik Relation betrieben wird, desto Beutelschneiderischer ist der Mensch wahrscheinlich!
Ein ehrlicher Anhänger Hahnemanns heilt mit ein paar Globuli - und gut ist.
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Homoöpathische Mittel werden als erstes über die Mundschleimhaut aufgenommen. Sie wirken besser wenn man sie lutscht, als wenn man sie nur schluckt. Aber selbst dann wirken sie, wenn der Magen nicht gerade mit anderem gefüllt ist.
Deshalb ist es sinnvoll: Sauberere, natürliche Mundschleimhaut - also ohne Zahnpasta und Milchkaffeereste, leerer Magen.
Alkohol auf der Mundschleimhaut - z.B. Wein - schadet beim Einnehmen/ Lutschen nichts. Alle homoöpatischen Mittel gibt es ja auch in Alkohol gelöst.
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Marie schrieb:
Du schriebst ja, das die gängigsten die D-, C- und LM-Potenzen sind. Ist diese Reihenfolge vom schwächsten aufwärts oder vom stärksten aufwärts anzusehen? Oder ist die Zahl dahinter der entscheidende Punkt?
Ich schrieb ja, bei den D-Potenzen kommen stufenweise auf einen Tropfen "Substanz", jeweils 9 Tropfen Wasser/ bzw. Alkohol. D-Potenzen sind also die, in denen noch am meisten vom ursprünglichen Wirkstoff drin ist.
Die C-Potenzen werden sofort mit 99 Tropfen vermischt, die LM-Potenzen mit 49,999 Tropfen. Da ist also von vorn herein nur noch ganz wenig Substanz drin.
Der Vorgang des Potenzierens ist immer gleich.
Stell Dir vor: Du hast je einen Tropfen Urtinktur in einem Becher. Drei Becher hast Du. Da hinein kommen dann zu dem ersten Tropfen 9, oder 99, oder 49.999 Tropfen Verdünnung. Dann wird entsprechend geschüttelt.
Das was dann raus kommt, ist jeweils die erste Potenz und zwar dann benannt: D1 - bei insgesamt 10 Tropfen, C1 - bei insgesamt 100 Tropfen, LM 1 bei insgesamt 50.000 Tropfen.
Davon wird jeweils wieder nun 1 Tropfen abgenommen. Und wieder werden auf diesen einen Tropfen, 9, oder 99, oder 49.999 Tropfen Verdünnung gegeben - und entsprechend geschüttelt. Das ist dann die D2, oder die C2, oder die LM2.
Wegen der geringeren Verdünnung ist in der D2 natürlich viel mehr von dem ursprünglichen Mittel drin, als in der LM2.
Jetzt fragt sich nur: Welche Potenz wirkt besser? Die niedrigre D-Potenz ( in der ja viel mehr drin ist) , oder die höhere LM-Potenz ( in der fast gar nix mehr steckt).
Und da kommt es eben darauf an, für WAS das Mittel verwandt wird.
Bei Erkrankungen OHNE direkten Personenbezug, benutzt man in der Regel die niedrigen Potenzen. Also, die D-Potenzen, meistens die D6. Mitunter aber auch die D4 oder die D12.
Gibt man ein Mittel als Similimum, oder behandelt man Seelenzustände = beides HOHER persönlicher Bezug - oder behandelt man Nervensachen - gibt man eine hohe Potenz, oft die LM.
Das steht aber im Ermessen des jeweiligen homoöpatischen Arztes. Es gibt unter ihnen ausgesprochene Niedrig- und auch ausgesprochene Hochpotenzanhänger.
In den allgemeinwissenschaftlichen Büchern für den Laien wird in der Regel in Deutschland mit D-Potenzen behandelt.
Nachdem ich jetzt fertig bin mit Schreiben zu diesem Thema ist mir gerade erst der Inhalt Deiner Frage klar geworden! Das Problem hatte ich anfangs auch: Es fällt schwer zu verstehen, das in einer "niedrigen" Potenz mehr Substanz drin ist, als in einer "hohen".
Ersetz mal gedanklich das Wort "Potenz" durch das Wort "Verdünnung":
In einer niedrigen - geringeren- Verdünnung ist natürlich mehr Ursprungssubstanz enthalten, als in einer hohen!
Und das sie da den irreführenden Begriff "Potenz" einsetzen, ist davon hergeleitet, dass sie sagen: Je weniger drin ist, desto stärker wirkt das Mittel.
- Es ist wirklich 'n bisschen wie bei einem Fexierbild.
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Ich stimme Dir völlig zu, zu dem was Du zur Behandlung der Symptome oder der Ursachen schreibst.
Ich meinte es aber noch anders. Ich meinte, dass der Mensch zu viel auf den Einsatz von selbstgemachter Chemie setzt - die ganz klar ihre Berechtigung hat, daran will ich nicht zweifeln! - aber zuwenig die Natur selber anschaut, ob es da nicht gleichwertige Stoffe gibt, die einfach nur so daliegen und uns vom Schöpfer angeboten werden, ohne dass wir sie nutzen. - Ohne das wir sie überhaupt kennen, weil die Wissenschaftler nicht hinschauen. Weil ihnen ihre Formeln und ihr Fortschrittsglaube - der in IHREN Medikamenten-Zusammenbrauungen steckt - wichtiger ist.
Die Homoöpathie ist nicht erforscht, weil die Forschung mit ihren Mitteln die sie anwedet, nicht in der Lage dazu ist.
Feinstofflichkeit und Seele lassen sich weder messen noch wiegen.
Hier fehlen zur Gänze die Forschungsprinzipien, weil auf etwas anderes geschaut wurde und wird. Das meine ich mit dem : wir wissen sie ( die Gaben der Natur) nur nicht richtig einzusetzen.
Zu den Büchern antworte ich gleich, mein Hund muss raus.
L.G.
Geli