AW: Hunde aus dem Tieheim der südlichen Ländern
Hallo Melli, hallo Hundemutti,
tja, ich vermute, sie kaufen halbblinde Hunde frei, weil's einfach ein Stück Tierliebe ist.
Und warum, kann man mit dem Geld in Spanien oder Griechenland keine anständigen Tierheime einrichten? - Weil's net reicht!
Rechne doch einfach mal, Melli! Die 150 Euro Schutzgebühr sind schnell ausgegeben für einen Hund im Tierheim- insbesondere, da sie ja nur für die gezahlt werden, die tatsächlich vermittelt werden.
Da sitzen noch zig andere, die nicht vermittelt werden, und trotzdem Hunger haben und ärztliche Betreung brauchen ( bräuchten).
Bonnie kommt aus einem spanischen Tierheim, was eine dort lebende
Engländerin PRIVAT betreibt. Das bedeutet, Bonnie hatte es trotz knapper Mittel recht gut! Es wurde sogar mit ihr gespielt!
Aber wenn Du Dir sie
staatlichen Tierheime dort anschaust, überkommt dich das reine Grausen. Es gibt welche, die haben - bei den spanischen Temperaturen - noch nicht mal fließend Wasser. Dazu zwei - oftmals auch noch ehrenamtliche - Pfleger für 150 Hunde.
Wenn das Tierheim voll, übervoll ist, werden die Hunde vergast.
Warum ist das so? - Weil ständig Hunde dort frei geboren werden und nachwachsen. Und warum ist das so?- Weil die Mentalität vieler Menschen der Mittelmeeranrainerstaaten, oder mancher östlicher Staaten bezüglich Hunden eine andere ist, als hier.
Wer als Hund dort auf der Straße krepiert, der krepiert halt, und wer von selber nicht krepiert, wird vergiftet oder erschossen.
Es muss also erstmal ein Bewusstsein der dort lebenden Menschen geschaffen werden für den Umgang mit halbwilden Hunden/ Katzen, für Kastration geschaffen werden. - Und das dauert ne Weile.
Gleichzeitig ist dem Menschen das Schicksal des Tieres natürlich viel weiter entfernt, wenn in seiner eigenen Familie noch Not herrscht.
Wer in seinem Haus selber keinen Wasseranschluß hat, wird der es gut finden, wenn seine Regierung erstmal den Tierheimen Wasseranschlüsse beschert? Heizung? Nahrung?
Nee, der wird sagen: "Und was ist mit meinen Kindern? Hier auf dem Dorf können sie nix mehr verdienen, in der Stadt sind sie Arbeitslose, wovon sollen wir leben?"
Die Arbeit und das Geld der Regierungen, muss einfach zunächst an den Menschen gerichtet sein.
Da könntest Du jetzt rein gedanklich, staatliche, hohe Subventionen aus dem Ausland in Tierheime fließen lassen, aber es würde eh nicht in denen landen!
Erst mal brauchen's die Menschen!
Und klar gibt es auch Euternasie in deutschen Tierheimen, dass alte und über lange Zeit nicht vermittelbare Hunde getötet werden. Aber im Verhältnis zu anderen nahen Staaten ( s.o.) ist das, glaube ich, eher gering.
Aber mit Sicherheit wird die Quote zunehmen, wenn deutsche Bürger noch mehr verarmen, und sich immer weniger der Hartz 4 Empfänger ihr Viecherl überhaupt leisen können. Und dann wird es auch immer weniger Platz für ausländische Hunde in deutschen Tierheimen geben.
Obwohl es wirtschaftlich sehr schwer war in Deutschland während der letzten Jahre - als mittelständische Selbstständige weiß ich wovon ich spreche, habe ich doch fast meinen gesamten Kundenkreis an die Insolvenz verloren! - klagen wir bislang immer noch auf
halbwegs hohem Niveau.
Wir können uns immer noch die Frage stellen: "Was essen wir heute Abend?" Und nicht: "Essen wir heute Abend?"
Hartz 4 ist knapp, es ist unsolidarisch, es ist ein Scheiß, die Reichen werden immer reicher und die Kluft zwischen denen die so gut wie nix mehr haben, diese Menge Menschen wird in Deutschland immer größer.
Das ist furchtbar! Dringend muss Abhilfe geschaffen werden!
Und doch: Wer noch vor Hartz 4 als Selbstständiger, als kleiner Handwerker, kleiner Ladenbesitzer, Fertiger von -meinetwegen- Keramik, nicht mehr überleben konnte, hatte ungeheure Probleme überhaupt Sozialhilfe zu kriegen, denn der Status des Selbstständigen ließ das per Gesetz nur bei nachgewiesener Krankheit und Individualität zu.
Das hieß, die Selbstständigen dieser Zeit, sagen wir mal von 1995 ( da fing das Sterben der kleinen Betriebe und Läden schon an) bis 2005, hatten keinerlei Anspruch an den Staat.
Wieviele ehemals "kleine" Selbständige veräußerten Hab und Gut, und mussten das tun, dann reichte es vielleicht noch einige Zeit zum Leben, bis bessere Zeiten kämen. Die bleiben aber aus. - Und vor allen Dingen, was sie mit als erstes einspaaren mussten, war ihre Krankenversicherung!
Ganz schlimm! - Ich habe es hautnah bei einigen Firmen - und Freunden -mitgekriegt.
Heute bekommen die kleinen Selbstständigen zumindest ihre Miete, und ihre Krankenversicherung wird weiterbezahlt, und sie kriegen noch ein läppisches Geld obendrauf, für das sie sich nackt ausziehen müssen.
Aber sie kriegen es!
Wie glücklich wären viele Selbstständige der Jahre 95 bis 2005 gewesen, wenn sie nicht hätten Insolvenz anmelden müssen, sondern mit Hartz 4 ihre Selbstständigkeit hätten behalten können, auf bessere Zeiten wartend.
Wenn sie nicht ihr ererbtes Haus hätten verkaufen müssen, um die Banken und das Finanzamt zu befriedigen, wenn sie ihre Krankenversicherung und die ihrer Kinder hätten erhalten können!
Meine Güte, wenn einer ernsthaft krank wurde - und das bleibt bei einer solch starken Belastung ja kaum aus - da hat es Katastrophen gegeben!
Ich kenne viele Floristen, die eingegangen sind. Manche mit Läden, die schon bis zu 100 Jahre im Familienbesitz waren.
Sie saßen des Winters mit ihren Kindern ohne Heizung, weil sie die Energiekosten nicht mehr tragen konnten, sie ließen sich in den Einkaufzentren Erlaubnis geben, das alte Gemüse anzuholen, gaben vor, das sei für irgendwelche Tiere und aßen es selber.
Kann man aber auch gut essen! - Zu vieles wird weggeschmissen!
Ich habe auch schon Gemüsekisten für Viecher abgeholt und fand ganz wunderbares Zeug darin!
Was nicht heißt, dass ich meine, dass die Leute ihr Essen nicht besser hätten selber kaufen können!
Das ist nur ein anderer Teil des Themas: Auf der einen Seite leiden/ litten Menschen in Deutschland Hunger, auf der anderen Seite werden/ wurden gute, brauchbare Nahrungsmittel fortgeworfen.
Ich begrüße sehr das Entstehen der "Tafeln" in vielen Stadten, in denen solches Essen inzwischen umverteilt wird.
Aber anyway: Die kleinen Selbstständigen, die bis vor kurzem nur in die Insolvenz gehen konnten, für die ist mit Hartz 4 jetzt eindeutig besser gesorgt.
Es tut mir selber leid, dass ich so einem Vogel nach dem Mund reden muss, aber was die kleinen Selbstständigen betrifft, ist es so.
Es gibt überall verdammte Ungerechtigkeit, das Prozessurteil gegen besagten den Herrn Hartz zeigt es deutlich. - Und doch. Ich gebe die Hoffnung nicht auf!
Ich denke nur, hier sind nicht die Tiere aus dem Ausland schuld, sondern die deutschen wirtschaftlichen Strukturen.
Liebe Grüße,
Geli :blume2: