Angelika-Marie
Sehr aktives Mitglied
Hallo liebe Foris
gerade habe ich mal wieder ein bisserl Zeit etwas im Forum zu schmökern und als baldige "wieder Hundemama" tue ich es mit grossem Interesse.
Jetzt habe ich in verschiedenen Beiträgen gelesen, dass einige von Euch ihre Hunde durch "Ignorieren" erziehen können, d. h. es auch Hunde geben muss, die sich dadurch erziehen lassen?
Das ist mit tatsächlich ziemlich neu. Gibt es dazu Quellen? Leute, Bücher, weitergehende Erfahrungen? Jessi schrieb , glaube ich. "Der Alphahund ignoriert zuerst..."
Bei mir ist es so, dass das Ignorieren von Verhaltensweisen meine Hunde schlichtweg kalt liess.
(Wobei mir, während ich das schreibe, gerade deutlich wird, dass es Arten von Verhalten gibt, bei denen ich auch in zweiter Linie "ignorieren" würde. Z.B: Ein blöder Köter versucht mich fortwährend zu bespielen, und reagiert nicht auf Kommandos. Dann würde ich vermutlich auch ignorieren, damit der mitkriegt, dass ich schlichtweg nicht will. Aber auch das wäre nur eine zeitweilige Reaktion von mir. Wenn der keine Ruhe gibt, würde ich deutlich ein paar Worte sagen. Und zwar so deutlich, DASS er Ruhe gibt.)
Hinzu kommt, dass meine Hunde "Ignorieren" als eine normale Begebenheit
in ihr Leben miteinbauen mussten, in Folge der Tatsache, dass ich selbständig bin und meine Viecher natürlich immer in die Werkstatt ( oder z. B. auf Messen) mitgenommen habe.
Das heisst, wenn ich mit Aushilfen oder Kunden oder Telefon beschäftigt war, durften die natürlich den Ablauf nicht stören. Die mussten sich damit abfinden, völlig ignoriert zu werden, bis sie wieder an der Reihe waren, und sich bis dahin zurückhalten. - Das geht problemlos.
Nur damit fällt "ignorieren" als Erziehungsmittel völlig weg.
Von daher wäre ich interessiert, da etwas Gegenteiliges zu hören.
Ich bin schon auch Anhänger der "Beutelmethode", wenn der Hund zu arge
Übergriffe macht. Wobei - ich bitte Euch - es geht doch nicht darum den Hund zu quälen! Im Prinzip reicht die symbolische Geste: Du tönst laut und ärgerlich deine Wahrheit in die Welt, packst den Hund beim Genack und schiebst das Nackenfell etwas hin und her. Das ist nicht grausam, das ist
nicht mörderisch, nur der Hund leitet ab, dass dies ein Vergehen war, das er nicht wiederholen sollte.
Ich bin sowieso jemand, der eine "leise" Sprache mit Hunden bevorzugt. Hunde sind ja nicht taub. Man kann Dinge sehr leise und sehr bestimmt sagen.
Um so deutlicher fällt dann auf, wenn du wirklich mal laut wirst, und deinen Hund beim Nacken packst.
Meinen Lucyhund habe ich in ihrem Leben 2x gebeutelt. Einmal, als sie mit 2 Jahren anfing aus Eifersucht andere Hündinnen zu beissen, weil ich die streichelte, und das zweite Mal, als sie eine farbige Frau in einer Kaufhauspassage "stellte".
Einen seelisch völlig verkorksten, bissigen 10 jährigen Neupfundländer, der in meine Pflege geriet, musste ich die ersten Wochen sehr häufig beuteln, weil er der Meinung war, immer wenn ich mich ins Bett legte, oder auch nur niederkniete um etwas unter dem Schrank wegzuholen, müsste er auf mich draufspringen und mich rammeln. Und ich hatte zum Teil nicht die Kraft ihn abzuschütteln! Wenn man da erst mal unten liegt, ist es echt blöd. Der Neufi hechelt dir seinen heissen Atem von vorn ins Gesicht oder von hinten in die Ohren und umklammert dich dabei mit allen Vieren - halleluja.
Ignorieren????
Auch interessant finde ich folgende Begebenheit: Man sagt, man soll den Hund der fortgelaufen ist und dann endlich wiederkommt ( auf Rufen/ respektive verzweifeltes Schreien sofern dies an der Hauptverkehrsstrasse geschah), nicht strafen und nicht schimpfen, damit er mit seinem Zurückkommen nichts Negatives verbindet.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde im kleinen Rudel ( 2-4), sehr wohl dem Ausreisser durch Knurren und Bläffen bei dessen Wiederkehr
ihr Missfallen kundtun. Sie beschimpfen ihn regelrecht. - Und der Hund versteht`s. Zieht ein bisserl den Schwanz ein und trottet gehorsamer weiter. Die Welpenmama macht das mit den Kleinen auch so.
Sie hat durchaus einen Kommentar abzugeben. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob nicht ein Mensch, der einen starken inneren Draht zu seinem Hund hat, nicht ebenso klar ärgerlich sagen kann: Mensch, du blöder Hund! Du hast dich und mich in Gefahr gebracht! Bist du völlig bescheuert? "Und sitz jetzt - und Platz!" - Also Unterordnungsübungen.
So hab ich's jedenfalls gemacht. Und ich habe nicht den Eindruck, mir dadurch das Vertrauen verdorben zu haben.
Ich denke mir, wenn Mensch und Hund KEINEN inneren Bezug zueinander haben, ist das was anderes. Dann wird der Hund den Menschen nicht verstehen, der da schreit und schimpft, wenn Hundi gerade mal wiederkommt. Dann denkt sich Hundi einen unklaren Teil mit unklaren Konsequenzen.
Ich stelle jetzt mal eine gewagte Hyphothese auf: Ich glaube, dass diese Regel ( nicht zu schimpfen/ zu strafen ) für den Nicht-Hunde-Vertrauten gemacht ist, der daraus ableitet, nix sagen zu dürfen.
Der Hunde-Vertraute wird natürlich nicht bös mit dem Hund umgehen, der wiederkommt, aber er wird ihn unterordnen und seinem Missfallen Ausdruck geben.
Nochmal meine Frage: Ignorieren?
Grüsschens,
Geli
gerade habe ich mal wieder ein bisserl Zeit etwas im Forum zu schmökern und als baldige "wieder Hundemama" tue ich es mit grossem Interesse.
Jetzt habe ich in verschiedenen Beiträgen gelesen, dass einige von Euch ihre Hunde durch "Ignorieren" erziehen können, d. h. es auch Hunde geben muss, die sich dadurch erziehen lassen?
Das ist mit tatsächlich ziemlich neu. Gibt es dazu Quellen? Leute, Bücher, weitergehende Erfahrungen? Jessi schrieb , glaube ich. "Der Alphahund ignoriert zuerst..."
Bei mir ist es so, dass das Ignorieren von Verhaltensweisen meine Hunde schlichtweg kalt liess.
(Wobei mir, während ich das schreibe, gerade deutlich wird, dass es Arten von Verhalten gibt, bei denen ich auch in zweiter Linie "ignorieren" würde. Z.B: Ein blöder Köter versucht mich fortwährend zu bespielen, und reagiert nicht auf Kommandos. Dann würde ich vermutlich auch ignorieren, damit der mitkriegt, dass ich schlichtweg nicht will. Aber auch das wäre nur eine zeitweilige Reaktion von mir. Wenn der keine Ruhe gibt, würde ich deutlich ein paar Worte sagen. Und zwar so deutlich, DASS er Ruhe gibt.)
Hinzu kommt, dass meine Hunde "Ignorieren" als eine normale Begebenheit
in ihr Leben miteinbauen mussten, in Folge der Tatsache, dass ich selbständig bin und meine Viecher natürlich immer in die Werkstatt ( oder z. B. auf Messen) mitgenommen habe.
Das heisst, wenn ich mit Aushilfen oder Kunden oder Telefon beschäftigt war, durften die natürlich den Ablauf nicht stören. Die mussten sich damit abfinden, völlig ignoriert zu werden, bis sie wieder an der Reihe waren, und sich bis dahin zurückhalten. - Das geht problemlos.
Nur damit fällt "ignorieren" als Erziehungsmittel völlig weg.
Von daher wäre ich interessiert, da etwas Gegenteiliges zu hören.
Ich bin schon auch Anhänger der "Beutelmethode", wenn der Hund zu arge
Übergriffe macht. Wobei - ich bitte Euch - es geht doch nicht darum den Hund zu quälen! Im Prinzip reicht die symbolische Geste: Du tönst laut und ärgerlich deine Wahrheit in die Welt, packst den Hund beim Genack und schiebst das Nackenfell etwas hin und her. Das ist nicht grausam, das ist
nicht mörderisch, nur der Hund leitet ab, dass dies ein Vergehen war, das er nicht wiederholen sollte.
Ich bin sowieso jemand, der eine "leise" Sprache mit Hunden bevorzugt. Hunde sind ja nicht taub. Man kann Dinge sehr leise und sehr bestimmt sagen.
Um so deutlicher fällt dann auf, wenn du wirklich mal laut wirst, und deinen Hund beim Nacken packst.
Meinen Lucyhund habe ich in ihrem Leben 2x gebeutelt. Einmal, als sie mit 2 Jahren anfing aus Eifersucht andere Hündinnen zu beissen, weil ich die streichelte, und das zweite Mal, als sie eine farbige Frau in einer Kaufhauspassage "stellte".
Einen seelisch völlig verkorksten, bissigen 10 jährigen Neupfundländer, der in meine Pflege geriet, musste ich die ersten Wochen sehr häufig beuteln, weil er der Meinung war, immer wenn ich mich ins Bett legte, oder auch nur niederkniete um etwas unter dem Schrank wegzuholen, müsste er auf mich draufspringen und mich rammeln. Und ich hatte zum Teil nicht die Kraft ihn abzuschütteln! Wenn man da erst mal unten liegt, ist es echt blöd. Der Neufi hechelt dir seinen heissen Atem von vorn ins Gesicht oder von hinten in die Ohren und umklammert dich dabei mit allen Vieren - halleluja.
Ignorieren????
Auch interessant finde ich folgende Begebenheit: Man sagt, man soll den Hund der fortgelaufen ist und dann endlich wiederkommt ( auf Rufen/ respektive verzweifeltes Schreien sofern dies an der Hauptverkehrsstrasse geschah), nicht strafen und nicht schimpfen, damit er mit seinem Zurückkommen nichts Negatives verbindet.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde im kleinen Rudel ( 2-4), sehr wohl dem Ausreisser durch Knurren und Bläffen bei dessen Wiederkehr
ihr Missfallen kundtun. Sie beschimpfen ihn regelrecht. - Und der Hund versteht`s. Zieht ein bisserl den Schwanz ein und trottet gehorsamer weiter. Die Welpenmama macht das mit den Kleinen auch so.
Sie hat durchaus einen Kommentar abzugeben. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob nicht ein Mensch, der einen starken inneren Draht zu seinem Hund hat, nicht ebenso klar ärgerlich sagen kann: Mensch, du blöder Hund! Du hast dich und mich in Gefahr gebracht! Bist du völlig bescheuert? "Und sitz jetzt - und Platz!" - Also Unterordnungsübungen.
So hab ich's jedenfalls gemacht. Und ich habe nicht den Eindruck, mir dadurch das Vertrauen verdorben zu haben.
Ich denke mir, wenn Mensch und Hund KEINEN inneren Bezug zueinander haben, ist das was anderes. Dann wird der Hund den Menschen nicht verstehen, der da schreit und schimpft, wenn Hundi gerade mal wiederkommt. Dann denkt sich Hundi einen unklaren Teil mit unklaren Konsequenzen.
Ich stelle jetzt mal eine gewagte Hyphothese auf: Ich glaube, dass diese Regel ( nicht zu schimpfen/ zu strafen ) für den Nicht-Hunde-Vertrauten gemacht ist, der daraus ableitet, nix sagen zu dürfen.
Der Hunde-Vertraute wird natürlich nicht bös mit dem Hund umgehen, der wiederkommt, aber er wird ihn unterordnen und seinem Missfallen Ausdruck geben.
Nochmal meine Frage: Ignorieren?
Grüsschens,
Geli