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Hundeführerschein

Haltet Ihr einen Hundeführerschein für sinnvoll?

  • Ja

    Stimmen: 9 100,0%
  • Nein

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    9

Marie

Sehr aktives Mitglied
Registriert
31 Mai 2005
Beiträge
10.151
Huhu Fories!

Habe es jetzt bewusst hier her gesetzt, weil ich mit diesem Thema nicht nur Hundebesitzer ansprechen möchte. Mich interessieren alle Meinungen, um zu sehen, ob Ihr Euch eher dafür oder eher dagegen aussprecht.

Tierschutz ansich ist ein weitgefächertes Gebiet und ich glaube, wenn man etwas bewegen kann, dann vielleicht nicht nur indem man alles insgesamt betrachtet, sondern man kann vielleicht mehr bewegen, indem man Tierspezifisch daran geht.

Hier spreche ich erstmal das Thema Hund an, weil ich mich darin mehr auskenne. Sehr gern kann dieses weiter ausgebaut werden speziell für Katzen, Kleintiere, Exoten etc. Hier haben wir ja auch unsere Fachleute.

Also, worum geht es: Ich stelle es mir so vor, dass wir hier ein pro und contra in Bezug auf den Hundeführerschein sammeln. Darüber hinaus, was Ihr konkret für Wünsche hättet, was in einem Test (theoretisch/praktisch) vielleicht vorkommen sollte - was für Euch wichtig wäre, was ein werdender Hundebesitzer an Wissen und Erfahrung mitbringen sollte.

Ok, falls etwas unklar ist, fragt bitte, ansonsten hoffe ich auf rege Beteiligung!

Lieben Gruß Marie
 
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Hallo Marie!

Ich würde gerne allgemein auf das Thema Hundeführerschein eingehen. Was in den Prüfungsfragen vorkommen sollte, kann ich nicht sagen, da ich mich in der Hundehaltung zu wenig auskenne.

Ich habe schon viele Leute erlebt, die mit ihrem Hund einfach überfordert waren. Die Hunde wurden durch die Überforderung ihrer BesitzerInnen teilweise sogar aggressiv. Menschen denken, wenn sie ihren Hunden alles durchgehen lassen (echt alles), immer nur "lieb und freundlich" zu ihnen sind (bitte nicht falsch verstehen, damit meine ich extrem süßlich, keine Erziehung, da diese Menschen das für "gemein" dem Hund gegenüber halten...), glauben sie, kann der Hund sich nie gegen sie richten. Was passiert? Wie im Fall eines Am. Staff. Terriers, der alles durfte, er musste eingeschläfert werden.

Das, was ich bis jetzt über Hunde gelernt habe, ist, dass sie eine klare Rudelführung brauchen und dass viele Leute gerade damit überfordert scheinen. Die Hunde brauchen auch teilweise Strafen - aber solche, die sie auch verstehen. z.B.: Schnauzgriff, ins Ohr beißen. Ich finde es persönlich sinnlos, einen Hund zu schlagen, auch wenns "nur" mit der Zeitung ist. Er versteht es nicht. Wenn ich die Kommunikation unter Hunden beobachte, wird keiner einem anderen eins mit der Zeitung rüberbraten... :ironie:

Ich finde, man sollte speziell auf die Überforderung der Leute eingehen. Auch Seminare sollten angeboten werden. Die Einstellung der Leute zur Hundeerziehung sollte auch genau überprüft werden. Für mich isses egal, ob's ein Chihuahua is oder ein Irish Wolfhound, jeder Hund sollte ein gewisses Maß an Erziehung haben. Muss ja keine Kunststücke vollbringen.

Unsere Tierheime sind voll mit Hunden, deren BesitzerInnen überfordert waren. Das ist so nicht notwendig, deshalb plädiere ich für einen Hundeführerschein.

lg Guin
 
Dann klinke ich jetzt mal mit ein!

Also ich befürworte einen Hundeführerschein absolut - für jeden Hund, ob groß, ob klein! Und, würde einer eingeführt werden, müssten die Hundehalter die bereits ein Tier haben, ebenfalls anhand eines Tests (praktisch + theoretisch), die Eignung feststellen lassen.

Der theoretische Test müsste vom Aufbau her dem des Autoführerscheins gleich kommen. Ein Fragenkatalog (Multipli Choice) der die Bereiche Haltung, Pflege, Ernährung, Erziehung beinhaltet. Ebenfalls Situationsbedingte Fragen wie z. B. "Wie verhalten sie sich in dieser Situation?" und nem Foto. Wer einen Autoführerschein hat, weiß ganz sicher was ich meine. Es müssten auf falsch beantwortet Fragen Fehlerpunkte vergeben werden (Punkteverteilung nach Schweregrad des Fehlers) und eine bestimmte Punktzahl darf nicht überschritten werden. Wer durch die Theorie durchfällt, kann den Test zwar wiederholen, aber bekommt erstmal keine Haltungserlaubnis.

Und "offene" Fragen wie z.B.

Warum möchten sie einen Hund halten?
Warum gerade diese Hunderasse?

halte ich für wichtig.

Der Praktische Teil kann vorgenommen werden von eingetragenen Hundeschulen, die für diesen Zweck "angagiert" wurden. Er beinhaltet die Unterordnung, die Verkehrstauglichkeit eines Hundes, Verhalten in außergewöhnlichen Situationen (jemand springt mit einem Schirm hinter einer Mauer vor, z.B.).

Bei erfolgreichem Bestehen gibts, wie beim Auto auch, den Führerschein in Chipkartenformat. (Wie die Krankenkassenkarte) Hier sind alle wichtigen Daten drauf vermerkt. (Name und Anschrift des Halters, Name, Alter, Chip- oder Täto-Nr. und Rasse des Hundes)

Sollte der Hund verkauft werden, wird allerdings der Führerschein an den neuen Besitzer übergeben. Der alte Besitzer muss sich allerdings um die Ummeldung kümmern. Sollte in der Zwischenzeit oder bei Nichtumschreibung "schindluder" getrieben werden, wird der alte Besitzer zur Rechenschaft gezogen. (Is vielleicht ne Motivation?!)

So, mal sehen, vielleicht fällt mir noch mehr ein. Oder Ihr habt Verbesserungsvorschläge oder Kritik.

Grüssli Marie
 
Nö, aber eine Frage: welche Konsequenzen hat es, wenn ein Hundehalter, der bereits seit mehreren Jahren einen Hund hat, durch die Prüfung fällt? Wird ihm dann der Hund abgenommen oder wie? Wär für's Tier ja auch nicht grade super, kann ich mir vorstellen...

Wär fein, wenn wir auch über solche Fälle reden könnten.

lg Guin
 
Johi, na klar! Natürlich wär wegnehmen, das Schlechteste was man machen würde! Zum Leid des Tieres darf so eine Sache nicht werden. Denn es soll ja auch Tierheime und Pflegestellen für die Zukunft entlasten. Wär zumindest das idealste, wenn man in Punkto Hunde Auflagen schafft und dadurch dieses Ziel erreichen könnte.

Nein, ich denke, dass derjenige sich dann verpflichtet, eine Hundeschule zu besuchen! Eine, die beides vermittelt - Theorie und Praxis mein ich.

Im Falle von Wunsch-Hundebesitzer, die ja erst noch einen Wuff haben wollen, funktioniert der Praktische Test ja sowie so erstmal nicht. Ohne Hund, keine Praxis. Und wenn der Wuff da ist, kann der Kleene ja auch noch keine Prüfung bestehen. Das vergass ich gestern noch zu schreiben.

Meine Idee wäre, dass die Leute, die zum 1.Mal einen Hund haben, generell eine Hundeschule besuchen sollten. Und nach Abschluss des Kursuses den praktischen Teil absolvieren. Diejenigen, die bereits Erfahrungen haben, hätten ja ggf. einen Führerschein. Daher könnte man vielleicht eine Frist setzen, bis wann der Wuff die Erziehung/Ausbildung verinnerlicht haben muss. So ähnlich wie beim TÜV (sorry, für den Vergleich), aber da muss man ja auch nach nem gewissen Zeitraum hin, um das Ok zu kriegen.

Allerdings um nochmal zurück zu kommen, wenn ein Hundebesitzer erneut durch die Prüfung fällt, was könnte man denn dann unternehmen? Eine Wiederholung des Tests ist ja fair, aber wenn er nochmal durchfällt - ist dann Hopfen und Malz verloren? Einerseits wäre er ja "ungeeignet". Hast Du/habt Ihr ne Idee was man dann machen könnte?

Grüssli Marie
 
Hallo alle!

Mir is da jetzt noch was eingefallen. Was ist mit Leuten, die die Tests zum Hundeführerschein nicht bestehen, wo aber der Hund ein Traumplatzerl hat, sozusagen "der Schatz der Familie" ist. Ist oft so bei kleinen Hunden.

Ich möchte das Ganze anhand eines mir bekannten Beispiels erklären: meine Tante hat einen Dackel-Spanielmix. Der ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und das Alphatier im Rudel. Er ist aber nicht ungut oder was auch immer, einfach nur lieb. Der einzige Mensch, der als "ranghöheres Wesen" akzeptiert wird, bin ich (hat von mir auch schon den einen oder anderen Schnauzgriff eingefangen, wenn er's mir zu bunt trieb).
Folgen? Nö.
Ernährung: mangelhaft. Bekommt gegrillte Hühnerherzen (!!!) mit einer Prise Suppenpulver (also schon die theoretische Prüfung wär nicht packbar)
Lassen sich von mir auch nix sagen, denn ich bin ja "nur" Katzenbesitzerin, woher soll ich denn wissen, wie man einen Hund ernährt??

ABER: die Familie liebt den Hund über alles, und er fühlt sich dort (is eh klar) sauwohl. Erstaunlicherweise werden deren Hunde auch immer recht alt. Da gibt's gar nix. Haben auch einen riesen Garten, in dem der Hund buddeln kann, wie er will. So gesehen, lebt der im Schlaraffenland, in dem er der Big Boss is.

Was macht man in so einem Fall? Die Prüfung wär nicht schaffbar für die, "Hundeschule is nicht notwendig, denn ein so kleiner Hund muss eh nicht folgen", aber dem Hund geht's gut...

Bin schon gespannt auf die Antworten...

lg Guin
 
Bin auch für den Führerschein vieleicht geben dann mehr hundebesitzer auf ihre Lieblinge acht und so mit schliesse ich mich meinen vorrednern an
 
Hey Guin, ja da hast Du recht.

Also so vorab is mir auch noch eingefallen, dass es sicherlich auch schwierig werden würde, was ältere Menschen betrifft und/oder auch Hunde die 10 Jahre und älter sind.

Was meint Ihr, wär vielleicht in solchen Fällen eine Sonderregelung angebracht? Kann mir kaum vorstellen, das man eine 70 jährige mit ihrem Wuffel auf nen Hundeplatz bekommt. Vielleicht wär eine Altersbegrenzung für die Menschen, die jetzt einen Hund haben nicht schlecht. Bis 60 oder 65 Jahre?
Man könnte bei solchen Menschen, wie auch Deine Tante, vielleicht einen Theorie-Lehrgang einführen, der von einem Tierarzt (Amtstierarzt oder ähnliches) durchgeführt wird. Auch wenn diese Leute sich nix sagen lassen, aber so ist es vielleicht eine Möglichkeit zum Umdenken zu bewegen, indem sie mal etwas davon (Ernährung) gehört haben?!

Das würde dann also heißen: Bis 60 (oder 65 Jahre) Theorie- und Praxistest und ab dieser Grenze einfach nur einen Lehrgang.

Beim Hund müsste man sehen, was "alt" für ihn bedeutet - is ja auch Rassenabhängig. Eine Umerziehung würde vielleicht auch mehr Stress als alles andere bedeuten. Vielleicht wäre bei diesen Tieren bzw. den Besitzern der Theorie-Lehrgang auch eher sinnvoll?!

Lieben Gruß Marie
 
Guinevere schrieb:
..denn ein so kleiner Hund muss eh nicht folgen..
In dem Fall, bei denen die Tiere schon älter sind, ok. Finde aber, dass auch kleine Hunde ein gewissen Maß an Erziehung und Unterordnung nötig haben. Meine Freundin hat nen Dackel mit ausgeprägtem Jagdinstinkt. Mann oh mann, der war schon mal Stunden weg. Ansich hört er ohne Leine überhaupt nicht und an der Leine zieht er wie ein Berserker. Keine Ahnung was er wiegt, aber hab ihn auch mal geführt und es gab ganz schön Muckis, hihi...

Jedenfalls, ist Erziehung ja auch übergreifend. Wenn mein Hund verstanden hat, dass ich die Rudelführung bin, wenn er verstanden hat, dass es Konsequenzen hat, wenn er nicht hört, keinen Mist macht usw., dann kann man ihn auch gut abrufen und dann folgt er auch. Egal wie groß bzw. wie klein.

Gegrillte Hühnerherzen, hmmmmm, da möchte ich aber Hund sein, hihi. Sowas schönes hab ich noch nicht gemoppelt... :)
 
Gegrillte Hühnerherzen an sich - ok, aber das Suppenpulver???

Ich finde auch, dass ein Hund - egal wie klein folgen muss. Er muss ja nicht gleich die BGH1 und 2 schaffen...

So ein theoretischer Lehrgang für ältere Hundehalter fänd ich ganz gut. Wär eine Möglichkeit, den Menschen noch einiges über ihre Lieblinge erzählen...
 
Mal wieder nach oben schieb...

Dann frage ich mal anders herum:

Einmal an die Hundebesitzer: Was für ein Verhalten wünscht Ihr Euch und Eurem Hund gegenüber von Nicht-Hundebesitzern? Und, was wünscht Ihr Euch von Hundebesitzern, die Ihr so beim Gassigang trefft?

Und die Frage an Nicht-Hundebesitzer: Was wünscht Ihr Euch, wenn Ihr einem Hund und derem Besitzer begegnet? Wie sollte er sich Euch gegenüber verhalten?
 
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Gut, dann mach ich mal den Anfang:

Von Nicht-Hundebesitzern wünsche ich mir:
- Das wenn sie ein Problem mit Hunden haben, mich ansprechen und nicht meinen Hund beleidigend anmachen. - Er versteht es zwar nicht, aber die Haltung und Gestik. Und mein Hund kann nix dafür das er ein Hund ist...

- Wenn mir jemand auf Freiflächen (Wald/Feld) begegnet und Angst hat, bitte ich um ein offenes Wort. Breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich meinen Hund anleine. War selber jahrelang total ängstlich, weil ich von nem Husky gebissen wurde. Kann es also nur zu gut verstehen..

- Von Joggern wünschte ich mir, das sie wissen, wie man sich als Jogger gegenüber Hunden verhält. Jogger sind gern gesehene Jagdobjekte. Habe ebenfalls mal diese Erfahrung als Jogger gemacht - heute jogge ich nicht mehr :D... Nein, Spaß beiseite. Jogger sollten bei freilaufenden Hunden im Schritttempo vorbei gehen, um Auseinandersetzungen zu vermeiden. Ich weiß das ich sowas nicht verlangen kann, aber es ist auch so, dass man seinen Hund gar nicht immer so schnell ran rufen kann, wie der Jogger auf einen zu kommt. Oder vielleicht in einer Gegend ist, die nicht gut zu überblicken ist. Debbie jachtert zwar hinter Joggern nicht her, aber wenn die komisch prusten oder "raschelnde" Kleidung anhaben, wufft sie schon mal rum. Klar, und der Jogger findet das auch nicht so doll.

- Fahrradfahrer könnten, wenn sie von hinten kommen ihr Tempo drosseln. Sie müssen ja nicht unbedingt an einem so vorbei rauschen, das man selbst die Luft anhalten muss. Außerdem besitzt jedes Fahrrad eine Klingel. Rechtzeitig betätigt, kann man sogar noch zur Seite gehen.

- Von Kindern wünschte ich mir, dass sie vorher fragen, bevor sie auf Debbie "zustürzen". Das sollten Eltern ihren Kindern vermitteln.
 
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