AW: leute anbellen
Hi, Biene,
ich hab das Problem mit Pflegehund Tino, der wie bekloppt bellt, wenn er an unserem Gartenzaun zur Straße hin a) andere Leute mit Hunden, b) Fahrradfahrer, c) Motorradfahrer, d) Leute die zu mir hinein wollen, wie Postboten und Paketdienste wahrnimmt.
Bei ihm reicht inzwischen "Aus!" rufen, in die Hände klatschen und ihn abrufen, sofern die Leute am Zaun
vorbeigehen. Kommt jemand in den Garten hinein, muss ich hinspringen, Köti festhalten, kurz beruhigen, dann lässt er es meistens.
Weil Du keinen Zaun hast, musst Du hier halt mehr, mehr, mehr und noch viel mehr üben. Also bei jedem Vorbeikommen eines Fremden ( oder auch Bekannten) abrufen, vermutlich hingehen, festhalten, beruhigen.
Uno tut ja nur, was in seinen Augen Sinn macht: Seine Ahnen waren darauf geschult, das Haus zu bewachen, das tickt in seinen Genen.
Er hat keine Ahnung davon, dass Nachbarn und Passanten sein Gebell als störend bis beängstigend empfinden.
Es geht nicht anders: Du musst noch mehr mit ihm üben, nicht auf jedermann hinzuspringen und den zu verbellen, als Leute, die einen Zaun haben. Jeden Tag, bei jedem Bellen.
Vermutlich hat er selber schon eine imaginäre Grenze gezogen, wie weit Euer Grundstück, welches er verteidigt, reicht.
Jetzt muss er nur noch lernen, dass er auch innendrin weitestgehend freundlich zu sein hat. Und da hilft, meiner Erfahrung nach, nur üben. Jeden Tag, ständig, immer wieder.
Lieben Gruß,
Geli
P.S.: Ich werde die nächsten Tage einen neuen Versuch mit einer Wasserspritzpistole im Auto machen. Pflegling Tino schlägt auf die gleiche Weise auch im fahrenden Auto an, jedenfalls dann, wenn wir Landstraßen fahren und es auf der Straße Leute mit Hunden, Fahrradfahrer oder Mopedfahrer gibt ( auf der Autobahn oder Schnellstraßen ist das kein Problem). Und zeitgleich bellt mit ihm Lara, der Hündin meiner Freundin Andrea, mit denen zusammen wir oft kleinere Autoausflüge unternehmen.
Mei, wenn Tino und Lara gemeinsam bellen, wackelt der ganze Wagen!
Ich werde jetzt Andrea mit einer Wasserspritzpistole bewaffnen, damit soll sie auf die bellenden Kötis nach hinten schießen. Denn ich als Fahrerin kann im Grunde nichts tun, als "Aus, Tino!", "Aus, Lara!" zu rufen. - Und das kommt nur seeehr halbherzig an.
Den Versuch mache ich jetzt mal im Auto. Aber im Garten ist das eine andere Sache. Es wäre ungerecht, im Garten einen Hund nasszuspritzen, weil er das tut, was ihm biologisch eingegeben ist: Dein Haus zu bewachen und notfalls zu verteidigen. Da würde ich es niemals machen. Da hilft nur abrufen, gern auch mit dem Kommando was Reni genannt hat: "Genug!",
sonst hingehen, ihn am Halsband fassen, beruhigen und
auf seinem Platz ablegen.
Das ist überhaupt eine schöne Möglichkeit, wenn man Hunde daran gewöhnen kann. Sie dürfen an der Tür bellen, aber sobald sie auf ihren Platz geschickt werden, ist Schluß damit. Das könntest Du auch im Garten/ auf dem Hof anwenden. Das wäre sozusagen der krönende Abschluss Deiner Bemühungen, Uno beim Bellen und Hinspringen in die Schranken zu verweisen. Flechte das mal gedanklich ein.
Aber auch hier gilt: Üben, üben, üben!
Mit Bonnie und ihren Vorgängerhündinnen hatte/habe ich das Problem übrigens kaum, deshalb bin ich darin auch wenig geübt. Bellen im Auto? - Nie. Im Garten schlägt sie bei Passanten mit Hunden kurz an, lässt es aber ebenso schnell wieder bleiben. Bellt sie mal heftig am Zaun, reicht kurzes in die Händeschlagen von mir, dann kommt sie.
Kommen Fremde in den Garten, die zum Haus wollen, bellt sie die natürlich an. Da reicht dann ein in die Händeklatschen und rufen: "Ist okay, Bonnie!", und sie hört auf. Das wäre vergleichbar mit Reni's: "Genug!"
ABER, auch hier muss ich immer eingreifend zugegen sein! Es reicht nicht, die Hündin da sich selbst zu überlassen.
Bau' auch das mal in Deine Gedanken ein.
Besucher an der Tür verbellt sie, solange sie sie nicht sieht, also wenn sie noch draußen stehen. Sobald ich die Tür öffne, und den Hunden mein "Okay" sage, ist es okay. Sie lassen ab. Tino muss allerdings noch ein bisschen üben. Er hat aus seiner Vergangenheit zum Teil noch so viel Angst, dass er sich dann zwar unter den Tisch verflüchtigt, aber von dort aus hervorgrummelt. ( Klärchen, im geschützten Auto/ Garten ist er
absolut mutig, geht aber ein fremder Mensch daheim direkt an seinem Tisch vorbei, ist er ein bibberndes Hasenherz.)
Diese Angstreaktion wird Dir aber mit Deinem Uno vermutlich nicht passieren.
Lieben Gruß,
Geli :blume2: