AW: hund am land
Liebe Biene,
erst mal vorab: Es tut mir leid, dass ich so kompliziert war! :blume1:
Dann:
Die ersten beiden Meinungen, den Hund
nicht von der Leine zu lassen, waren auf die Kombination "
Hund und Straße" bezogen.
Im "
sicheren Terrain" gehen Ulf und Ronja sicherlich davon aus, dass Du mit Kleini auch schon ohne Leine spielst.
Jetzt, was ist ein
sicheres Terrain?
Es ist eine eingezäunte Wiese. Oder, es ist eine
nicht eingezäunte Wiese, um die herum aber nur Feldwege und keine Straßen sind. Oder: Es ist ein Feldweg, um den herum nur Wiesen, aber keine Straßen sind. Oder, es ist Euer Garten, weiter hinter, von wo aus Kleini nicht innerhalb von 5 Minuten auf die Straße rennen kann.
An solchen Plätzen kannst Du Kleini frei laufen lassen, mit ihm spielen, und langsam und spielerisch "Sitz" und "Komm" üben. Sicher übst Du "Komm" ja schon in der Wohnung, oder?
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Ja, man kann, wie Ulf gut schreibt, Straßengehorsam mit "Sitz" und Reizwort ( wie "Fahrrad" oder "Auto") üben.
( Ich persönlich mache das gleiche mit "Bei Fuß", weil es beim kleinen Hund, der noch kein "Sitz" kann, leichter geht. Bei den zwei Hunden vorher habe ich es auch mit "Sitz" gemacht. )
Wichtig ist immer die Kombination: Es kommt was herbeigefahren, DEIN Reizwort fällt: " Vorsicht Fahrrad!" Oder " Vorsicht Auto!", und augenblicklich bringst Du Dein Hunderl mit einem Befehl: " Sitz!" (am Rand) in die Position, die es im späteren Hundeleben immer wieder einnehmen soll. Also entweder ziehst Du es an den Straßenrand ( greifen ins Halsband/ ins Geschirr) und drückst es runter in den Sitz: "Mach Sitz!" ( dann Lob: "Brav sitzt du!") oder Du ziehst es zu deinen Füßen. "Komm bei Fuß!" ( Lob:" Brav bist du bei Fuß!")
Ist das Auto, das Mofa, was auch immer, vorbeigefahren, löst Du den vorherigen Befehl auf mit meinetwegen: " Und weiter!"
Ich glaube, gut wäre für Dich auch, wenn Du ganz schnell in eine Welpenspielgruppe in einer Hundeschule gehen würdest.
Dort findest Du Leute mit den gleichen Problemen und kannst Dich austauschen.
Wie Ulf und Ronja schon schrieben:
Denke für Deinen Hund immer einen Schritt voraus, dann kann man vielen Sachen aus dem Weg gehen.
Das ist goldrichtig. Das "Vorausdenken" und um was es sich genau handelt, lernst Du auch ein Stück weit in der Hundeschule.
Das meinte ich auch mit: "Du darfst ihn aber während des Übens ( an Straßen) keine Sekunde aus der inneren Kontrolle entlassen!
Das ist schlecht ausgedrückt.
Ich meinte damit einmal das Vorausdenken, und andererseits, dieses "völlig
bei dem Hund sein", jede seiner Gesten einschätzen zu können und im Vorfeld zu erspüren, wo sie hinführen könnte. Und ihn eingreifend durch sanfte Befehle dahin zu bringen , das zu tun, was Du von ihm erwartest.
Wahrscheinlich sind das jetzt böhmische Dörfer für Dich ... aber das Hineinwachsen, Hundeschule, Leute mit anderen Welpen, werden Dir da weiterhelfen.
Richtig ist auch folgendes:
Ulf schrieb:
Wenn Du Angst vor nicht so freundlichen Rüden hast, das wird auch mit dem Alter nicht besser, sondern schlimmer. Dann kannst Du den Hund nie von der Leine lassen.
Aber gerade ohne Leine versthen sich die meisten Hunde untereinander besser als an der Leine. Was für viele wie eine Rauferei ausieht, ist nichts anderes als Spiel, oder im Spiel die Rangordnung klären. Und solche Sozialkontakte sind für Hunde unerläßlich! Allerdings mußt Du dann auch lernen mit solchen Situationen umgehen zu können, denn wenn Du Angst hast überträgt sich das sehr wohl auf Deinen Hund und dann geht der Schuß nach hinten los.
Du musst ja mit Uno nicht
sofort zu dem Schäferhund hingehen, der Lamas und Enten einmacht. Such erst Kontakt zu anderen Hunden, die freundlicher sind, und lass den Kleinen spielen. (Welpengruppe, Hundeschule) Möglicherweise ist Nachbars Schäferhund vielleicht auf Lamas und Enten aus - weil jagbares WILD für ihn - aber nicht auf kleine Rüden.
Viele ältere Rüden, auch Schäferhunde, empfinden sich mitunter etwas 'peinlich', wenn ihnen so ein Winzrüde vor die Nase purzelt. " Huuuch! Ein Baby! - Und nun? Wenn ich mich hinlege, wird Winzling mir in die Ohren und in den Schwanz zwacken! - Will ich das?"
Ein mitunter winziges Knurren vertreibt dann den kleinen Babyrüden, der sehr wohl auf dieses Signal zu reagieren weiß.
Aber ANGST ist in Deinem Fall erst mal nicht angebracht. Insbesonders, weil sie sich an Uno weitervermittelt.
Wenn der Schäfer nicht schwer charakterlich gestört ist, wird er Uno nichts tun. Also hör herum, ob der Welpenbissig ist. Was ich mir allerdings nicht vorstellen kann, wenn er, wie alle anderen Hunde eures Ortes freiläuft.
Also hör herum, und zur Not meidet ihr ihn die erste Zeit, bis Uno und Du mehr Sicherheit gewonnen habt. Denn umgehen wird er mit ihm ja doch müssen, wenn er später freiläuft. Deshalb ist es gut, da keine Angst in Deinem Rüden zu schüren, die vielleicht eine spätere Aggression seinerseits aufbaut. -- Wieder böhmische Dörfer, ich weiß schon.
Wieder zu lang und kompliziert geschrieben.
:kuss1:
Nochmal: Bitte such Dir eine Welpengruppe, begegne vielen anderen Menschen die Hunde haben, tausche Dich mit ihnen aus!
Alles Liebe,
Geli :blume2:
P.S. Vielleicht siehst Du, dass Ulf, Ronja und ich gar nicht so weit voneinander entfernt sind? Es sind nicht völlig verschiedene Meinungen! Ich empfinde Deckungsgleichheit in ganz vielen Punkten.