AW: Mein Hund beschützt mich!
Liebe Yvonne,
Deine Hündin hat aus ihrer Vergangenheit Angst vor bestimmten Personen.
Du kannst zunächst nicht einschätzen welche, weil Dir IHR Filtersieb
( durch das manche fallen) erstmal nicht bekannt ist.
Das können alte Männer sein, alte Männer mit Bart, alte Männer mit tiefer Stimme, junge Männer mit Mütze, junge Männer mit tiefer Stimme, Frauen mit tiefer Stimme und Kapuze... manchmal hängen sich Hunde an solchen veränderbaren "Kleinigkeiten" auf. Weil sie in ihren Augen etwas gelten.
Es ist aber auch erstmal wurscht, wem ihre Ablehnung aus der Vergangenheit gilt ( Du wirst es bei genügend Beobachtung in verschiedenen Situation bald besser herausfinden), wichtig ist DEIN Verhalten.
Denn sie schützt nicht nur Dich, sie schützt IHREN Platz bei Dir.
Das ist jetzt schlecht mit reinem Menschenverstand zu verstehen.
Vom Hundedenken ist es so: "Ich habe eine Liebste, zu der ich gehöre. Auf dem Platz bei ihr werde ich endlich von ihr geachtet, ICH bin wer! Frauchen schützt mich durch ihre Nähe, gibt mir Sicherheit, und ich schütze Frauchen und mich durch meine ablehnende Haltung! Wenn jetzt ein potentieller Bedroher kommt, werde ich knurren und bellen, damit der UNS nichts kann. Und erst recht kann der mir
meinen Platz nicht wegnehmen!"
Darum genau geht es aber.
Du kannst es draußen auflösen, indem Du einfach ihre Leine fallen lässt.
Der abgeleinte Hund spürt, dass er auf einmal nicht mehr einen sicheren Platz verteidigt, sondern auf sich gestellt ist. Er muss auf einmal die Verantwortung für sein Knurren und Bellen ganz alleine tragen.
Sie wird es sich überlegen und lieber mit ihrer Aggression aufhören.
Vielleicht redest Du ein paar nette Takte mit dem verknurrten Menschen, dann gehst Du weiter und rufst sie. Feierabend. Sie wird gerne und ohne zu zicken kommen.
Drinnen gilt das Gleiche: Wenn Dich Deine Hündin ( und ihren Platz bei Dir) verteidigt, weil sie meint, dass sie das muss, weil sie Furcht vor Deinem Schwiegervater oder Schwiegerbruder hat - löst Du die Nähe zu ihr auf, indem Du Deinen Stuhl ein ordentliches Stück zurücksetzt. Das ist das Einfachste.
Kannst auch aufstehen und was in den Kühlschrank räumen oder abspülen - aber löse die Nähe zu ihr auf!
Das ist wichtig! Sie muss in ihrer Aggression da alleine bleiben, und die auf die eigene Kante nehmen! Sie kann ja auch mit den männlichen Angehörigen der Schwiegerfamilie klarkommen, wenn Du nicht da bist!
Deshalb ist es sinnvoll, wenn Du Dich situativ aus ihrer Nähe spürbar zurückziehst. Auch nicht tröstest, auch nicht die Hand hinhältst.
Sie muss ihre Sache nun alleine regeln!
Schwiegervater oder Schwiegerbruder müssen auch nicht viel tun. Wenn sie nun auf sie zugingen, würde sie vermutlich wieder verstärkt knurren.
Diese beiden Menschen sollten jetzt einige Zeit gleichfalls das Weggucken lernen! Nicht den Hund ansprechen! Nicht dem Hund in die Augen gucken!
Das sagst DU ihnen!
Hündin einfach lassen!
Bellt die Hündin trotzdem, vielleicht ein begütigendes Wort und Streicheln von Dir - und sich wieder abwenden, wieder sie alleine lassen. Räumliche Distanz zu Deinen Beinen finden!
In dem allein gelassen werden, hat sie eine Chance, einen eigenen Draht zu den bisher Verbellten herzustellen.
Guck auch da weg. Die Schwiegerfamile ist ihr ja gut gesonnen, sollen die männlichen Mitglieder doch gucken, wie sie sie kriegen!
Das war's für heute,
Geli :blume2: