Liebe Flauschfussel!
Ich möchte auch gern hier was schreiben. Zuerst einmal: das Foto Deines Vaters berührte mich sehr, er wirkt auf dem Foto so sympathisch und freundlich, gutmütig - das war sicher ein sehr, sehr schwerer Verlust für Euch alle.
Depression ist eine schwere Erkrankung, die medikamentös unbedingt gut eingestellt werden muss, ansonsten können Betroffene keinen Alltag bewältigen und z.B. Deine Mutter kann einfach nicht zu einem Treffen gehen, auch wenn Du es noch so gut meinst. Vielleicht findest Du einen guten Psychiater der Deine Mutter mal gut einstellen kann, doch das dauert dann auch wieder 1-3 Wochen bis die Medikamente wirken.
Zusätzlich zur Depression kommt natürlich die große Trauer dazu, manche Psychologen sagen, man trauert oft so lange um seinen Partner, so lange man mit ihm zusammen war..... , sie vermißt ihn unwahrscheinlich und hat keinen Lebensinhalt, und wenn sie auch noch so schüchtern ist und nicht leicht Kontakte schließen kann, zieht sie sich lieber in ihr Schneckenhaus zurück.
In meiner Verwandtschaft habe ich das auch, meine Oma bekam ganz schwere Depressionen und zehn Jahre nach dem Tod meines Opas wollte sie sich umbringen, jetzt ist sie medikamentös eingestellt und lebt im Seniorenheim, weil sie sich nicht mehr alleine versorgen kann. Aber das Witzige ist: obwohl sie immer sehr zurück gezogen war, kaum Kontakte hatte, dort blüht sie nun auf, weil sie deckt den Frühstückstisch, hilft den anderen Frauen beim Zerkleinern des Essens, hilft auch in der Küche mit usw. Aber ich vermute das bedurfte zwei Dinge: eine gute medikamentöse Einstellung und der "automatische" Kontakt dort.
Es gibt auch so Tageszentren, wo sich Senioren einfach so treffen können - zum Plaudern - wo sie sehen, dass es auch andere trauernde Menschen gibt, wo die Umgebung zwanglos ist.
Ich wünsche Dir dass sich eine gute Lösung für Deine Mama bald finden läßt!
Alles Liebe!