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Pflegehund

Wurz46

Sehr aktives Mitglied
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18 August 2009
Beiträge
400
Ort
Tirol
Hallo!
Ich überlege ob ich einen Pflegehund aus einem Tierheim übernehmen soll.
Die Hunde tun mir einfach leid. Ich habe im Internet gesehen wie die im Tierheim (Rumänien) den Winter verbringen sollen. Da tut einem das Herz weh!
Mir ist bewußt, daß es Probleme geben kann, ein bißchen Erfahrung habe ich ja schon, und daß es auch zusätzliche Arbeit bedeutet.
Aber ich denke, daß die Hunde dann auch besser vermittelt werden können, wenn man über deren Verhalten, Bescheid weiß.
Was meint ihr dazu? Hat das schon mal jemand gemacht?
 
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AW: Pflegehund

Ich würde es auch sehr gerne machen. Wenn wir unser neues Haus
haben, werde ich es auch einrichten.Ich will sie ja nicht draußen im
Pferdestall oder Zwinger unterbringen. (den ich auch nicht habe u.auch n.will)
Meine Nachbarin hat auch regelmäßig Pflegehunde aus dem Süden,
hat selber eigene Hunde, aber auch schon Beißereien gehabt,
Krankheiten, Flöhe usw.alles was es so mit sich bringt.

Man müßte meines Erachtens eine extra Unterbringung haben,
so wie eine Quarantäne und danach mit den eigenen vergesellschaften.
 
AW: Pflegehund

Mail doch einmal Suedwind an, die sucht ganz dringend Pflegeplätze für Hunde aus der Tötung/Ungarn. Unter Tiere suchen ein zu Hause kannst Du Dir ein paar von Ihr ansehen.

Christa
 
AW: Pflegehund

Ja find ich auch gut, was Christa gesagt hat!!
Suedwind hat eh ein paar neue Beiträge mit ganz lieben Wuffis aus der Tötung... Find das total schlimm, dass die getötet werden sollten.:-(
 
AW: Pflegehund

Danke für eure Antworten.
Bei Südwind muß ich mich erst einmal anmelden.
Aber .... da wäre noch eine Frage:
Hat schon jemand von euch, einmal einen Pflegehund aus dem Tierheim gehabt? Ich hatte natürlich schon Pflegehunde aus dem Bekanntenkreis, das war auch noch nie ein Problem für mich. Vorallem kannten die mich und meine Familie schon. Doch jetzt geht´s um einen neuen Mitbewohner.
Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken.... Ich möchte Gina nicht benachteiligen andererseits aber auch nicht den neuen Hund.
Am Samstag gehe ich ins Tierheim und beschäftige die Hunde, die haben die ganze Woche ja nichts zu tun. Bei der Gelegenheit werde ich einmal mit der Trainerin reden, mal schauen was die sagt.
 
AW: Pflegehund

Ich hatte an Pflegehunden schon alles:

- Ein 1-jähriger ziemlich großer, völlig überfetteter Mix der von alten Leuten nur im Garten gehalten worden ist und von Frolic gelebt hat. Der hat mir über Nacht ca. 8 cm tiefe und 30 cm hohe Löcher in die Stahlbetonwand (!!!!!!) gebuddelt, insgesamt 4. Dann hatte er wohl endlich seinen Kalkbedarf nachgeholt - trotz Zufütterung. War auch nicht stubenrein, auch nicht auf kleinem Raum, und sehr hyperaktiv - 50 kg pure Lebensfreude sozusagen.

- Ein 2-jähriger reinrassiger Sibirischer Husky der bis auf die Knochen abgemagert war, sogar im Gesicht, Räude hatte und Würmer, regelmässig in Panikstarre gefallen ist und dabei die Kontrolle über seine Blase verloren hat, und vor Panik in die Leine gebissen und nicht mehr losgelassen hat. War dermaßen verschreckt der arme Hund, dass er trotz Geschirr und halb-Würger (Lederhalsband mit Stop) geschafft hat sich rauszuwurschteln und dann 12 (!!) Stunden um mein Viertel im Kreis gelaufen ist, trotz Polizei, Nachbarnhilfe und Tierheimunterstützung... Der der ihn am Ende eingefangen hat, hat ihn übrigens auch behalten, das Tier hat sich nur von diesem Menschen streicheln und bespassen lassen :) Wenns passt, dann passts..

- Eine Englische Bulldogge die "aus Zeitmangel" abgegeben wurde. Ja, genau. Der Hund hatte Leishmaniose in sehr extremer Form, seit Jahren Durchfall, war ebenso total abgemagert und hatte Ekzeme im Gesicht. Stubenrein, was ist das? Auch nach 1,5 Jahren hat mir dieser Hund immer noch NUR ins Haus gekackt, draussen auch nach 6 Stunden Spazierengehen absolut keinen Ansatz dazu gezeigt, auch nicht wenn man die meiste Zeit an einem Ort gestanden ist und gewartet hat. Laut neuen Besitzern macht er das immer noch, aber inzwischen haben sie eine Box und sind gut Zufuß wenn sie Anzeichen sehen...

- Ein 8 Wochen alter Welpe, der zwar nur 4 Tage bei mir war, es in diesen 4 Tagen aber trotz dauerhafter Bewachung geschafft hat, mir einige Magazine zu zerrupfen, ein Loch in die Couch zu nagen, mir einige Löcher in die Hose zu reissen und meinen Schlaf auf 3 Stunden pro Nacht zu kürzen... ABER SOOOO HERZIG!! Naja. Trotzdem nichts mehr für mich, die lieben Kleinen :)

- Ein 8 Jahre alter Riesenmix, der absolut friedfertig und freundlich ist, aber dermaßen "kommunikationsverkrüppelt", dass er mit seinem Verhalten seine hündischen MItbewohner laufend dazu anregt ihn ordentlich zu verprügeln. Das heisst, Trennung von den eigenen Hunden, 24/7, und viele viele Tierarztkosten.

Fazit aus der Aufzählung:

Contra:
- Sehr, sehr Zeitintensiv
- Nichts für Hundeverhaltens-Anfänger
- Kann die Gesundheit der eigenen Haustiere gefährden
- Kostet viel Geduld und Nerven
- Es dauert manchmal Jahre bis man einen Platz für den Pflegehund gefunden hat, und wenn man Pech hat kommt er zurück.
- Auffallend mehr Tierarztkosten, zusätzliche Futterkosten, wird alles nicht ersetzt

Pro:
- Man hat einem Tier eine unersetzliche Tat geleistet.
 
AW: Pflegehund

Hallo Mumpel :blume2:

Du hast es gesagt, wie es ist.

Es ist nichts für Anfänger oder empfindliche Personen.

Mein letzter von der NOTHILFE übernommene Husky Silver,
Hat mir auch eine Matratze auseinander genommen.
Er hatte das ganze Bett abgezogen und zerissen (wohlgemerkt nur
die Seite auf der meine Mann schläft):D:D
Ich war soooo unglücklich. Ich dachte, oh, der macht demnächst
alles nieder. Mein Mann hat ihn mal richtig gepackt und mal geschüttelt.
Dann hat er zumindest die Matratzen in Ruhe gelassen.
Gott sei Dank war er stubenrein.:)

Er hat mir auch im Laufe der Zeit einiges zerissen, hat auch
den einzigen Teppichboden bei uns im Haus aufgerissen.
Ach ja und die Ecken einiger Schränke abgerundet.

Ja und dann unser Garten wurde zur Mondlandschaft.

Aber das ist ja noch alles harmlos gewesen zu dem was Du erlebt hast.

Aber ich habe ihn noch. 2006 kam er zu uns und heute ist
er der SUPERHUND.

Man muss, wenn man Hunde aufnimmt, von denen man überhaupt nichts
weiß und zudem auch Krankheiten haben können, eine Möglichkeit besitzen,
sie seperat halten zu können. Ist bestimmt nicht leicht, man möchte sie
ja auch am Familienleben teilhaben lassen. :)

Es ist so schwer, Entscheidungen zu treffen. Auch sollte man sich vor der
Übernahme eines Hundes mit den Vorbesitzern oder auch Tierheim besprechen,
was auf einen zukommt. so kann man sich darauf einrichten.

Übrigends bei unserer Huskyhündin Ronja, Übern.a.d. Th 2004, wurde uns
gesagt, man käme zur Kontrolle, mussten ja auch endlos viel unterschreiben.
Bis heute ist niemand gekommen. Bei meinem Anruf nach 1 1/2 Jahren, warum
denn keiner mal kommt.Wurde mir nur gesagt, "ach wir wussten schon , das sie es bei ihnen gut hat" . (Seltsam):confused: Kann man sich darauf ver-
lassen??Wie viele geben ihre Hunde wieder ab......oder sonstiges.....wurde doch hier in einem Thread drüber geschrieben.

Ich schreibe schon wieder zu viel. Leider nimmt das Elend kein Ende.:weinen1:
Es werden laufen neue Hunde produziert. Nicht nur hier in Deutschland,
all die tollen Rassehunde, nein, dann kommen auch noch die Vermehrer aus
dem Ausland hinzu.. In jeder Tierzeitschrift zu lesen. Zum k......

Schönes Wochenende.

:):):)
 
AW: Pflegehund

Danke für eure Antworten. Es hat sich jedoch ergeben, daß eine Bekannte ih ren Job gewechselt und mich gebeten hat, ihren Mini Yorki zeitweise zu nehmen. Ich habe gleich ja gesagt, denn sie wußte nicht mehr was sie mit Perla tun sollte. Ganz trennen will sie sich auch nicht und so ist es für uns beide ein gute Lösung. Sie ist jetzt schon eine Woche bei mir und wir haben sie schon richtig lieb....
 
AW: Pflegehund

:blume2:

Ach wie schön:)

Sie ist bestimmt sehr froh über diese Lösung
und Du hast ein gutes Werk vollbracht:rolleyes:
 
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AW: Pflegehund

@ Christa

Danke das Du mich mit eingeschloessen hast. :kuss1::umarm:

@Mumpel

Zu einen Pflegehund aus einer Tötung ist immer schwierig zu sagen, wie der Hund sein wird. Man kennt den Hund nicht, wenn man ihn übernimmt und kann fast nie Angaben über ihn machen. Es muß oft alles so schnell gehen ihn dort raus zu holen, das man nur wenig, wenn überhaupt etwas über ihn erfährt. Eines ist aber sicher und das ist bei allen Welpen und jungen Hunden gleich. Sie werden Dir einiges kaputt machen und Welpen sind nicht stubenrein. So...nun haben wir es aber hier mit einen Hund zu tun, der früher auf der Strasse, im Hof oder Garten an einer Kette, im Zwinger gelebt hat. Wo denkst Du, haben diese Hunde je eine Erziehung gehabt, etwas gelernt, vorallem wie konnten sie sauber werden? Viele Hunde sind krank, weil sie sehr vernachlässigt worden sind und weil man sich Tierarztkosten sparen wollte, man gibt sie einfach ab oder bringt sie um. Wir reden hier von Ländern in denen es nicht so einen Tierschutz, wenn überhaupt gibt, wie bei uns.

Eine Pflegestelle sollte über diese Dinge informiert werden.
Hier die Aufgaben einer Pflegestelle:

Um eine Pflegestelle werden zu können sind nachfolgende Dinge wichtig:

1.) Ausreichend Zeit und Platz
2.) Hundeerfahrung
3.) Gedulg, Liebe und Konsequenz


Die Zeit welche für die Eingewöhnungsphase notwendig ist, sollte gegeben sein.
Somit ist ein Ganztagesjob ohne Betreuung nicht vereinbar.

Die Erfahrung mit dem Umgang von Hunden ist maßgeblich.
Natürlich gibt es auch "Hundeanfänger" jedoch sollte ein Basiswissen vorhanden sein.

Für eine Pflegestelle ist es wichtig zu Wissen:

Bei Notfallhunden läuft nicht immer alles so, wie bei einem bereits erzogenen und ausgebildeten Hund. Es kann vorkommen dass die Hunde noch nicht stubenrein sind, etwas kaputt machen, scheu sind oder einfach Alltagsgeräusche der Stadt nicht kennen und auf der Strasse total verschreckt reagieren. Sie weigern sich, Treppen zu steigen, Bus oder U-Bahn zu fahren, hüpfen plötzlich zur Seite, wenn eine Tür von einem Geschäft aufgeht oder bellen Menschen an die sich ihnen persönlich nähern. Der Stress für so ein Tier in einer ungewohnten Umgebung ist enorm, daher muß sorgfälltig damit umgegangen werden.

Die Aufgabe einer Pflegestelle:

Eine Pflegestelle sollte sich nur dann für einen Hund entscheiden, wenn sie bereit ist, einen Hund aus der Tötung aufzunehemen und ihn unentgeltlich vorrübergehendes ein zuhause anbietet, bis der Hund auf einen Fixplatz vermittelt werden kann. Da es sich auch um langfristige vermittlungen handeln könnte, sollte vorher auch das in Betracht gezogen werden. Wir tun unser möglichstes, die Hunde so schnell wie möglich an einen geeigneten Fixplatz abzugeben und bitten auch unsere Pflegestellen mitzuwirken um das zu beschleunigen.

Weiters ist eine liebevolle aber kosequente Betreuung von Nöten, um dem Tier, die schönen Seiten des Lebens zu zeigen und ihn mit viel Liebe und Geduld den Alltag begreiflich machen.
Man muß sich über das Tier vom ersten Tag an, eine Akte anlegen (damit man das Tier auf einen geeigneten Endplatz vergeben kann) um das Wesen, Verhalten, den Fortschritt oder die Mängel hervorzuheben.

Es könnten viele Hunde nicht gerettet werden, wenn es keine Pflegestellen geben würde, denn wo sollte man all die Hunde/Katze...etc. unter bringen oder sie verköstigen. Viele Tiere müssen Tierärztlich versorgt werden und das muß dann der Verein bezahlen und auch die Spesen tragen, die Tiere zu holen und sie auf die Pflegeplätze zu bringen. Man muß sie auch aus einer Tötung auslösen...etc. Wer könnte sich das alles auf die dauer leisten ohne Sach und Futterspenden oder bei Vereinen auch finazielle Unterstützung?

Wie oft höre ich und ich bin kein Verein, sondern mache das privat.
Ach gottchen, Suedwind...kannst Du nicht helfen, dieses arme Tier...
Ich weis, sie sind alle arm und viele dieser Tiere haben fürchterliches durchlebt aber ich kann nicht jedem Tier helfen, ich kann nur helfen, wenn man mich dabei unterstützt. Ich bin normal nur eine Auffangstation für Strassenhunde oder Tiere aus schlechter Haltung oder für private Leute die ihre Tiere bevor sie diese selber umbringen oder in eine Tötung geben, bei mir abladen. Das ich nun auch Tiere aus der Tötung hole, liegt an einer Bekannten, die gerade einen Verein gegründet und mich um Hilfe gebeten hat.
Ich versuche mein möglichstes und hätte ich nicht so liebe Unterstützung von Geliebtevierbeiner, Lallobe oder Nachti...könnte ich auch dieses nicht tun.
Denn wie sollte ich sie alle ernähren. Ich brauche nur Futter oder Sachspenden, denn die Tierarztkosten, habe ich bis jetzt alle selber übernommen. Da gibt es aber dann auch noch die Menschen und die darf man nicht vergessen, denn sie sind auch sehr wichtig, die einem helfen, die Tiere auf einen liebevollen Fixplatz zu vermitteln...sowie Christa und viele mehr.

Ich hoffe, ich habe euch jetzt alle Fragen beantwortet!

Nun sollte jeder selber entscheiden, ob er eine Pflegestelle sein möchte oder nicht.

LG Suedwind
 
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