Angelika-Marie
Sehr aktives Mitglied
AW: Rangordnung zwischen Hund und Mensch
Hi Mina,
schön, dass Du mit meinen Vorschlägen etwas anfangen kannst!
Ich erzähl mal ein bisschen von mir und meinen Hunden, damit sich Dein Bild abrundet.
Bonnie ( Labbimix) kam mit 5 1/2 Monaten zu mir. Sie war eigentlich ein ausgeglichenes, heiteres Schätzchen, hatte aber panische Angst vor alten Männern mit weißem Bart. Nun wohnen in unserem Haus ausgerechnet zwei davon. Einmal mein Vermieter, der alte Bauer, und der Horst von oben, der jeden Morgen durch unseren Garten zu seinem Auto gehen muss und natürlich abends auf dem selben Wege zurückkommt. Unser großer Garten, in dem Bonnie immer spielt. Und da ist sie allein, ich bin gar nicht dabei. Was hat die Bonnie den armen Horst angebellt! Ich wusste von nix, bis Horst mich irgendwann mal darauf ansprach.
Aber der hatte sich von vorn herein nicht verdriessen lassen, sprach immer freundlich zu ihr, lockte sie immer ein wenig - und nach 5 Monaten war der Spuk vorbei. Nach dem Gespräch hab ich Horst und seine Frau mehrfach zu mir auf die Terrasse eingeladen, nett mit ihnen geschwätzt, viel gelacht, während Bonnie äußerst misstrauisch in der Ecke hockte.
Mein Verhalten war hier sehr wichtig, um dem Hund zu signalisieren, dass der Mann in Ordnung ist.
Mit dem Bauern, den sie sehr viel seltener sah, weil der vorne im großen Haus wohnt, konnte sie sich erst nach einem Jahr anfreunden. Ich hab bei Begegnungen auch da immer freundlich und mit netter, lachender Stimme mit ihm geredet, aber der Tontilon machte das auf den Hund bezogen nahezu sofort zunichte, indem er nach Bonnie griff. Kein Wunder, dass die dann bellend zurückwich. Irgendwann stellte er es von selber ein, und dann ging es. Jetzt lässt sie sich gerne von ihm streicheln, hat auch keine Angst mehr vor seiner tiefen, rauhen, bisweilen harten Stimme.
Also, es dauert schon eine gewisse Zeit, und, wie gut es geht, ist neben Dir auch immer von den Leuten abhängig. Wer sich einem kleinen Hund gegenüber wie ein Idiot verhält, mit tiefer Stimme ruft, so dass es für den Hund wie Schimpfen klingt, sich hastig bewegt, gar nach ihm greift, darf sich nicht wundern, wenn der Hund - mitunter auch GEFÄHRLICH bellend - zurückweicht.
Aber DU bleibst heiter. Du signalisierst: es gibt keine Gefahr! DU hast keine Angst! "Ach Laila, dass machen wir doch mit links!- Alles ist in Ordnung!"
Dann kommt das mit der Zeit auch.
Zur Not, wenn meinetwegen Betrunkene auf dem Radweg zu übergriffig für meinen jungen Hund waren, und ich ihre Angst spürte, rief ich sie bei Fuß. Neben meinem Bein empfindet sie Sicherheit. Sie weiß, dass ich sie schützen werde, wenn es wirklich ernst wird. Das muss auch Laila wissen. Du wirst Leute abblocken, die sich ihr gegenüber wirklich bös verhalten können. Dann ist Deine Stimme anders und härter, und das wird für sie ein Signal werden.
Bei allen anderen Menschen erwarte ich, dass Bonnie die Situation mit mir heiter löst. Ich erwarte, dass sie freundlich zu allen Menschen ( und Hunden) ist. So verhält sie sich auch. Also, meine innere Erwartung wird komplett gespiegelt.
Und das ist auch nochmal wichtig: Das, was Du im Innersten willst, überträgst Du auf den Hund.
Es funktioniert nicht immer sofort, manchmal muss man erst aufmerksam werden, sein eigenes Verhalten ändern --- und dann funktioniert es doch.
Lieben Gruß,
Geli
Hi Mina,
schön, dass Du mit meinen Vorschlägen etwas anfangen kannst!
Ich erzähl mal ein bisschen von mir und meinen Hunden, damit sich Dein Bild abrundet.
Bonnie ( Labbimix) kam mit 5 1/2 Monaten zu mir. Sie war eigentlich ein ausgeglichenes, heiteres Schätzchen, hatte aber panische Angst vor alten Männern mit weißem Bart. Nun wohnen in unserem Haus ausgerechnet zwei davon. Einmal mein Vermieter, der alte Bauer, und der Horst von oben, der jeden Morgen durch unseren Garten zu seinem Auto gehen muss und natürlich abends auf dem selben Wege zurückkommt. Unser großer Garten, in dem Bonnie immer spielt. Und da ist sie allein, ich bin gar nicht dabei. Was hat die Bonnie den armen Horst angebellt! Ich wusste von nix, bis Horst mich irgendwann mal darauf ansprach.
Aber der hatte sich von vorn herein nicht verdriessen lassen, sprach immer freundlich zu ihr, lockte sie immer ein wenig - und nach 5 Monaten war der Spuk vorbei. Nach dem Gespräch hab ich Horst und seine Frau mehrfach zu mir auf die Terrasse eingeladen, nett mit ihnen geschwätzt, viel gelacht, während Bonnie äußerst misstrauisch in der Ecke hockte.
Mein Verhalten war hier sehr wichtig, um dem Hund zu signalisieren, dass der Mann in Ordnung ist.
Mit dem Bauern, den sie sehr viel seltener sah, weil der vorne im großen Haus wohnt, konnte sie sich erst nach einem Jahr anfreunden. Ich hab bei Begegnungen auch da immer freundlich und mit netter, lachender Stimme mit ihm geredet, aber der Tontilon machte das auf den Hund bezogen nahezu sofort zunichte, indem er nach Bonnie griff. Kein Wunder, dass die dann bellend zurückwich. Irgendwann stellte er es von selber ein, und dann ging es. Jetzt lässt sie sich gerne von ihm streicheln, hat auch keine Angst mehr vor seiner tiefen, rauhen, bisweilen harten Stimme.
Also, es dauert schon eine gewisse Zeit, und, wie gut es geht, ist neben Dir auch immer von den Leuten abhängig. Wer sich einem kleinen Hund gegenüber wie ein Idiot verhält, mit tiefer Stimme ruft, so dass es für den Hund wie Schimpfen klingt, sich hastig bewegt, gar nach ihm greift, darf sich nicht wundern, wenn der Hund - mitunter auch GEFÄHRLICH bellend - zurückweicht.
Aber DU bleibst heiter. Du signalisierst: es gibt keine Gefahr! DU hast keine Angst! "Ach Laila, dass machen wir doch mit links!- Alles ist in Ordnung!"
Dann kommt das mit der Zeit auch.
Zur Not, wenn meinetwegen Betrunkene auf dem Radweg zu übergriffig für meinen jungen Hund waren, und ich ihre Angst spürte, rief ich sie bei Fuß. Neben meinem Bein empfindet sie Sicherheit. Sie weiß, dass ich sie schützen werde, wenn es wirklich ernst wird. Das muss auch Laila wissen. Du wirst Leute abblocken, die sich ihr gegenüber wirklich bös verhalten können. Dann ist Deine Stimme anders und härter, und das wird für sie ein Signal werden.
Bei allen anderen Menschen erwarte ich, dass Bonnie die Situation mit mir heiter löst. Ich erwarte, dass sie freundlich zu allen Menschen ( und Hunden) ist. So verhält sie sich auch. Also, meine innere Erwartung wird komplett gespiegelt.
Und das ist auch nochmal wichtig: Das, was Du im Innersten willst, überträgst Du auf den Hund.
Es funktioniert nicht immer sofort, manchmal muss man erst aufmerksam werden, sein eigenes Verhalten ändern --- und dann funktioniert es doch.
Lieben Gruß,
Geli