Vor kurzer Zeit hat meine Freundin sich einen Hengst gekauft, in den sie sich total "verguckt" hat. Er hat keine Papiere und war deshalb erschwinglich, eine wirklich schöner Kerl, Papa Araber, Mama Vollblut. Gänge, toll.
Vom Besitzer wurde ihr geraten, ihn auf keinen Fall zu anderen Pferden zu lassen, der Hengst war grade mal drei Jahre und stand sein ganzes Leben alleine, hatte noch nicht mal eine Wiese wo er sich austoben konnte sondern einen winzigen Auslauf, wobei er die meiste Zeit ohnehin im Stall verbringen mußte.
Meine Freundin ist schon lange Zeit Pferdebesitzerin, hat viel Eigengrund und macht sich gerne selber ihr eigenes Bild. Anfangs war der Hengst auch sehr brav, stand alleine auf der Weide und in der Box, wenigestens hatte er ausreichend Platz um sich auszutoben.
Bald aber begann er zu steigen und versuchte in Hengstmanier, ihr die Vorderbeine auf die Schultern zu legen. Er wollte spielen, ihm fehlten Artgenossen. Da beschlossen wir, der Hengst kommt zu den anderen, aus basta. Gesagt getan. Auf einer riesigen Weidefläche kam Ares nun zu den anderen Pferden, er beschnupperte sie, dann begann er zu grasen, das war alles.
Seither belegte er unsere Stute(war so geplant), wurde kastriert, wird nun sanft ausgebildet, hat großes Vertrauen zu seiner Besitzerin, steht beim Beschlagen wie ein Fels und ist unerschütterlich beim Spazierengehen.
Wäre es nach seinem Vorbesitzer gegangen, stünde er heute noch alleine und würde es noch viele Jahre weiter tun. Der ist so sauer auf uns, daß er uns weder grüßt, noch eines Blickes würdigt. Und das, weil die "dummen Weiber" recht behalten haben, das Pferd total entspannt und glücklich ist. Gekränkte Eitelkeit, die uns beiden aber bestätigt, auf unsere weibliche Intuition können wir uns verlassen. Ob der Herr nun gekränkt ist, ist mir einerlei, Hauptsache, dem Pferd gehts gut.