Das ist so eine Sache mit dem Zeitgefühl bei Hunden...jeder glaubt etwas anderes.
Der Hund meiner Eltern wird jeden Tag exakt zur gleichen Zeit gefüttert und Gassi geführt. Diese Zeiten kennt er ganz genau, und wenn mein Vater auch nur 5 Minuten später geht als sonst, macht der Hund ein Riesentheater. Meine Eltern sind dadurch extrem abhängig von der Uhrzeit, und wenn sie irgendwo eingeladen sind, gucken sie dauernd nervös auf die Uhr und müssen sich zur vorgegebenen Zeit verabschieden.
Wir haben seit fast 30 Jahren immer einen Hund gehabt. All unseren Hunden, so verschieden sie charakterlich auch waren, war eins gemeinsam: Es gab (und gibt) weder feste Fütter- noch Gassizeiten. Damit hatten sie nie ein Problem, selbst der äußerst schwierige Elias schläft seelenruhig und tief und fest neben meinem Bett, bis ich aufstehe - ganz gleich, wann das ist und ganz gleich, wann andere Familienmitglieder aufstehen. Er hat mich, so wie seine Vorgänger/in, vielleicht ein oder zweimal geweckt, und da hatte der Durchfall und musste wirklich ganz, ganz dringend hinaus. Auch haben wir ganz bewusst keine festen Gassi-Zeiten. Wenn es soweit ist, rufe ich ihn, und dann gehen wir los.
Wenn meine Eltern ihren Hund allein lassen, machen sie ein Mordsbohei darum. Sie reden auf ihn ein, dass sie jetzt los müssen und ihn leider nicht mitnehmen können, dass sie bald wieder da seien usw. und sofort. Natürlich schleicht er dann wie ein Bild des Elends um sie herum und heult und jault, bis sie fort sind. (Danach ist Ruhe!) Wir machen es so, wie schon in einem vorherigen Post empfohlen wird: Wir ziehen uns an und gehen wortlos - basta. Und wir machen auch nicht die Riesenwelle, wenn wir zurückkommen, ein kurzes "Hallo Eli! und ein Schulterklopfen genügen. So ist es für ihn das normalste Ding der Welt, dass wir gehen und kommen.