Hund zu freundlich zu Fremden

simbi

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Niederösterreich, Nähe Wien
Hallo!

Ich hätte mal eine Frage:
Meine Mimi ist extrem freundlich, geht auf jeden gleich schwanzwedelnd zu und freut sich irre, wenn sie dann von den Leuten abgegrabscht und bespielt wird (was ja jetzt noch jeder gerne tut, da sie so klein und süß ist).

Das ist mir aber garnicht recht, im Gegenteil.
Sie soll natürlich nicht menschenfeindlich werden, aber eine gewisse Distanz sollte sie doch zu Fremden aufbauen.

Wie soll ich das anstellen, damit Mimi nicht komplett ins Gegenteil umschlägt? Oder ändert sich das Verhalten, wenn sie größer wird?

Ich versuche jetzt, sie an der Leine weiter zu ziehen, wenn sie zu wem hin will, bzw. ziehe sie auch weg, wenn die Leute schon quietschend auf mich zukommen.
 
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AW: Hund zu freundlich zu Fremden

das ist ein schwieriges problem ...
bei einem "normalen" hund gibt sich das mit dem älter werden meist von selbst ... wenn du so nen doofen goldi hast wie ich, bringt er dich damit auch mit 10 jahren noch zur weißglut - und (verständlichen) ärger mit manchen menschen ...

manche findens nach wie vor toll - und wenn sie mehrere male "erfolg" hatte ist es wieder eine zeit besonders schlimm ... ich hab jedenfalls bis heute kein rezept gefunden ausser sie eben konsequent anleinen, wenn uns jemand begegnet ... aber wehe ich übersehs mal :rolleyes:

also sollte jemand ein tolles mittel wissen - immer nur her damit :D
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Liebe Simbi, :)

ich würde gar nichts machen und den Hund auch nicht wegziehen. Noch ist sie ja wirklich ein Baby, und das feste Vertrauen, dass alle Menschen gut sind, tut IHR persönlich für ihre weitere Entwicklung gut!
Ein Boxer wird sich schon noch beim Erwachsenwerden anders verhalten als ein Goldie, und in dem Maße in dem sie erwachsen wird und Eure Bindung stärker wird, wird sie nicht mehr zu jedem hindackeln.

In der Welpen und Junghundzeit sind sie noch so. Alle Welt ist für den seelisch gesunden Welpen gut und muss am liebsten abgeschlabbert werden. Nach der ersten Hitze kommt schon ein Knick ins Verhalten, die Hündin wird erwachsen. Nach der zweiten ist die Breitschaft zu Fremden hinzulaufen und sich von jedem anfassen zu lassen in der Regel ganz vorbei.

Aber lass es jetzt ruhig geschehen. Sie soll genau dieses Vertrauen aus ihrer Kinderzeit mitnehmen. Damit verinnerlicht sie Menschen und Kinder und auch andere Hunde als gut, und wird als erwachsene Hündin nicht auf die Idee kommen zu beissen. Wenn Du sie jetzt immer wegziehst, legst Du ein bisschen Sorge über ihr spontanes Verhalten, ihre Freude wird getrübt. Also, ich würde es nicht machen.
Ich würde dem kleinen Welpenhund alle Freude der Welt lassen, sofern sie ungefährlich ist. Es gibt später genug Dinge die Du ihr wegnehmen und verbieten musst.

Und wirklich: Boxer können gut Distanz wahren, wenn sie groß sind.
Aber besser, Du hast einen freundlichen Boxer, der von sich aus Distanz hält, als Du hast einen verbogenen Boxer, der an der Leine andere Leute anblafft.
Also lieber so.

Lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Hi liebe Honey, :kuss1:

wir können doch Hunde erziehen! Bei meinem letzten Goldi-Labbimix und auch bei Bonnie reicht: "Lass die Frau/den Mann/ die Leute/den (fremden) Hund."
Wobei beide mit dem Erwachsenalter überhaupt nicht mehr zu Fremden hinliefen, also offenbar anders als Dein Mädi. Aber versuch's mal mit dem Kommando. Auch mit 10 kann Goldimädi noch lernen. Selbst Pflegehund Tino hat es inzwischen gelernt, der, nachdem er seine erste beissenwollende Angst überwunden hatte, auch einige Monate hatte, in dem er zu JEDEM Menschen und JEDEM Hund hinspringen musste. Aber ich nahm das als für ihn nötige Übung im Finden von Vertrauen, und so hat es sich auch bewährt.
Er hat genügend davon getankt und läuft nicht mehr zu Fremden.

So wende ich persönlich den Spruch nur noch an, wenn ich Gefahr sehe, also, wenn mir entgegenkommende Leute oder fremde Hunde unheimlich sind, oder wenn ich sehe, dass Menschen Angst haben. Dann möchte ich, dass meine Hunde nicht nur nicht hingehen, sondern einen regelrechten Bogen um diese Leute/Hunde schlagen. - Und genau das tun sie dann auch. Sie kratzen regelrecht die Kurve, weil sie offenbar meiner Einschätzung trauen.

Jetzt kann es aber auch sein, dass der Auslöser für das Verhalten Deiner Hündin dieses ungeheure Bedürfnis nach lobender Zuwendung ist, die manche Retriever umtreibt. Manche können den Hals echt nicht voll kriegen. *grins*
Dagegen hilft, was ich bei Lucy (s.o.:Goldi-Labbimix) und auch Bonnie angewandt habe: Sie bekommen draußen eine "Trage-Aufgabe". Lucy trug in der Regel einen Einkaufskorb ( im Ort) oder ihre rote Flexieleine ( auf Spaziergängen) , Bonnie trägt die Leine oder ein Spielzeug. ( Einkaufskorb kann sie über lange Strecken nicht, mit der Beimischung Bretonen-Spaniel ist sie dafür zu klein.) Beide Hunde trugen/tragen nach Einkaufen auch Brötchentüten, Porreestangen, etc., etc.

Was ist jetzt dabei der Vorteil bei dem Lobversessenen Retriever?
1. Er ist von sich aus stolz, eine tolle Aufgabe zu haben. Da er diese Aufgabe ausführt, hat er wenig Interesse zu anderen hinzurennen, sondern er will sich in dieser Aufgabe zeigen. Das heißt, es reicht ihm, wenn die Leute die
ihm entgegenkommen lachend sagen: "Ja, was ist das denn für ein toller Hund!" Hund kringelt sich dann um sich selber und zeigt strahlend, wie toll er dies und das tragen kann. Damit ist das Bitten um Streicheln weg, das Lob kommt ja jetzt auf einer anderen Schiene. Es gilt seiner Fähigkeit, nicht mehr seiner ankuschelnden Nähe.

2. Die Leute haben keine Angst mehr. Sie sehen einen Hund der brav bei Fuß geht, oder auch etwas vorläuft, aber possierlich etwas trägt. Die allermeisten sind entzückt, und die unsicheren sagen sich: 'Solange das Tier den Korb/die Leine/ die Porreestange im Maul*hat, kann es mich nicht beissen.' Eigentlich sind sie auch überzeugt, dass ein Tier, welches sich so verhält, sowieso nicht beissen wird.

Kurz und klein, wir haben mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Retrieverchen ist gut kopfbeschäftigt und stolz, erhält natürlich auch während des Tragens immer wieder Feetback von seinem Besitzer
( Liegenlassen des Teils kommt ja nicht in Frage, Besitzer erwartet schon noch, dass er IMMER darauf aufpasst, und wenn er es ablegt, es wieder aufnimmt oder sucht, so verloren) ), was den Stolz vergrößert und die Bindung zwischen beiden vertieft.
Retrieverchen bekommt dickes Lob von der Aussenwelt, hach, da geht man ja ganz beschwingt und kringelig...
Retrieverchen braucht keine körperliche Nähe zu Fremden mehr zu suchen,
folglich hat die Aussenwelt keine Angst mehr.

Probier das mal, Honey! Deine Hündin kann das bestimmt! Ihr müsst nur üben.

Das gilt jetzt alles nicht Dir, Simbi. Boxer sind anders als Retriever.
Sie haben nicht die Neigung über längere Zeit zu tragen, es lastet sie auch nicht aus.

Lieben Gruß,

Geli :blume2:
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Hallo!

Danke für die Antwort!

Klingt für mich sehr verständlich und plausibel - werde sofort wieder aufhören Mimi von allen Leuten fern zu halten!

Habe mich zwar vorher ausführlichst über die Rasse des Boxer erkundigt, sonst hätte ich mir keinen genommen, habe eben aber auch Geschichten gelesen, wie "mein Boxer läuft auf alle zu, springt sie an, etc."

Das brauche ich dann nicht mehr, wenn Mimi groß ist.
Aber da Mimi scheinbar ein sehr gefestigtes Wesen hat, bin ich mir sicher, sie entwickelt sich wie Du gesagt hast :)
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

liebe angelika,

was meinst du was ich seit 10 jahren mache :blume2:
sie ist ja mein dritter goldi - und bei den andern beiden hatte ich dieses "problem" auch nicht - sie waren freundlich wie jeder goldi, aber nicht so überschwenglich ...
natürlich sage ich ihr jedesmal "nein - lass das" wenn ich sehe, sie will auf jemanden zu starten - meist geht es auch gut - aber wehe sie spürt dass dieser mensch freundlich gesinnt ist - dann geht der schwanz wie ein probeller, die ohren werden auf durchzug geschaltet und sie MUSS da einfach hin ... und wenn sie damit ein paar mal erfolg hatte, weil sie auch gestreichelt wurde dann, dann ist sie mit ihrer auswahl schon wieder weniger genau ;) ... und ich muss wieder beschwichtigungsarbeit leisten ... ;)
zu fremden hunden rennt sie übrigens nicht so hin - nur zu menschen ...

mit dem übersteigerten bedürfnis nach zuwendung kannst du recht haben -bzw. hast du sicher recht :) weil sie kriegt ja zu hause keine :D
hm - das mit dem tragen müsste ich mal probieren - leider ist sie nicht wie ihre schwester - die hat immer was getragen von sich aus - sie hat auch immer geholfen das auto nach einem einkauf auszuräumen ... hat die klopapierrollen ins haus getragen, abgelegt und die nächste geholt :) chessi ist kein träger von sich aus ... aber ich werd mal einen vorrat an ballis kaufen oder so - wos nicht so schlimm ist, wenn sie in der botanik verschwinden irgendwo ... :)

danke
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Hi, Ihr beiden Lieben! :)

Liebe Simbi, :blume1:

das Hochpringen lass gar nicht erst großwerden bei Deinem Boxermädi. Ein kleiner Hund springt hoch, weil er dem GESICHT des geliebten Menschen nahe sein und es am liebsten abschlabbern will. Die beste Möglichkeit ihr das Springen gar nicht erst anzugewöhnen ist: immer runter mit ihren liebsten Menschen!
Also bei jeder Begrüßung oder bei jedem Wunsch von ihr nach Küssen und geküsst werden, in die Hocke oder auf die Knie gehen, Mädi lieb umarmen und ihr etwas vorsichtig angewöhnen, Euren Hals, Wange und Öhrchen abzuschlabbern, nicht direkt den Mund. Küsse sie auch, aber küsse sie auch auf die Wange. So. Damit wird Dein Welpi emotional satt und nun kannst Du leicht den Befehl einführen: "Nicht springen!" Oder, falls es doch mal vorkommt: "Nein! Runter!" Dann gehst Du auch runter herzelst sie, und damit ist alles gut.
Hund kommt dann bald nicht mehr auf die Idee zu springen, und auch nicht fremde Menschen anzuspringen.

Übe das in aller Ruhe bei Euch daheim.
Noch ist es zu früh, Welpi im Wald zu sagen , sie soll einen fremden Menschen nicht anspringen - sie weiß gar nicht was Du meinst.
Also oft und lange runtergehen und abschmusen, so dass der Vorgang bekannt ist, und parallel das "nicht Springen" einfordern.
Wenn es gut geht, brauchst Du dem Junghund gar nicht mehr zu sagen, dass sie Fremde nicht anspringen soll, weil sie es von sich aus nicht nicht mehr tut.

Bonnie ist jetzt 4, Pflegehund Tino ist 5. Bonnie braucht es nicht mehr, aber kleiner Tino, den ich -mit Unterbrechungen jetzt ein Jahr habe - muss noch 'unten' gekuschelt werden, zu groß ist sonst sein Drang an mir hochzuhüpfen. Also, wenn sie zu Hause allein warten mussten, hocke ich mich zur Begrüßung immer noch auf den Küchenteppich, vor allem wegen Tino. Aber Bonnie genießt das auch, so ist es ja nicht.... ;)



Hi, Honey; :blume2:

natürlich, Deine arme Goldihündin kriegt zu Hause ja gaaaaar keine Zuwendung. *geier* Aber sie haben das, dieses geliebt werden wollen, gell?

Ja, versuchs mal mit Ballis! Bezüglich verlorengehen - bis man das Behalten und Wiederfinden geübt hat - ist auch eine gute Idee: Ich hab schöne Stöcke im Wald gesammelt, richtig schöne, hinten und vorne recht rundkantig abgebrochen, dass keine Verletzungsgefahr bestand. Und dann habe ich diese Stockerl je mit ein, zwei bunten Geschenkbändern ( übrig von Weihnachten o.ä) etwas umwickelt und verziert. (Kann auch ein bunter Stofflappen aus der Restekiste sein, ist wurscht.) Jedenfalls sowas wertet in Hundeaugen einen Stock ungeheuer auf! Das ist dann schon ein Objekt, was man nicht so ganz gerne verlieren möchte, und, falls doch perdü', immer wieder suchen kann... und kost ' Frauli nix... ;)

Lieben Gruß,
Geli
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

bei einem "normalen" hund gibt sich das mit dem älter werden meist von selbst ...


Dann hab ich einen abnormalen Hund, denn meiner ist jetzt 8 Jahre alt und begrüßt jeden Menschen als würde er ihn bereits seit 10 Jahren kennen. :blume2:
Also volles Programm, hochspringen, Gesicht ablecken, Nase zwicken, auf den Schoß wollen, herumspringen....... :rolleyes:

Mich stört das allerdings in keinster Weise, warum auch? :confused:

lg
Tina & Luca
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Mich stört das allerdings in keinster Weise, warum auch? :confused:

lg
Tina & Luca

Dich störts nicht, aber vielleicht die, die angesprungen werden?
Es steht halt nicht jeder drauf, von einem fremden Hund das Gesicht geleckt zu bekommen, ganz abgesehen davon, dass sich manche auch fürchten ...
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Dich störts nicht, aber vielleicht die, die angesprungen werden?
Es steht halt nicht jeder drauf, von einem fremden Hund das Gesicht geleckt zu bekommen, ganz abgesehen davon, dass sich manche auch fürchten ...

Nur weil ich sage dass er das macht, heißt es um Himmels Willen nicht dass ers auch darf! Ich würde keinen Meter weit kommen wenn er jeden begrüßen würde. :rolleyes: Er darf das nur bei Leuten wo ich weiß dass es ok für sie ist.

lg
Tina & Luca
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Aso, ich dachte er macht es bei jedem :)

Davor hätte ich Angst, dass Mimi im Schweinsgallopp auf jeden zurennt und ich sie nie wieder von der Leine lassen könnte.
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Aso, ich dachte er macht es bei jedem :)

Davor hätte ich Angst, dass Mimi im Schweinsgallopp auf jeden zurennt und ich sie nie wieder von der Leine lassen könnte.

Naürlich darf er nicht jeden begrüßen, die würden mir ja alle ihn Ohnmacht fallen! :eek: Aber wenn ich ihn lassen würde, würde er es bei jedem machen und ich finds nicht schlimm. Ich sag einfach "nein" und geh mit ihm vorbei. Thema erledigt.

Und ohne Leine ist Luca nur seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr selten unterwegs.

lg
Tina & Luca
 
AW: Hund zu freundlich zu Fremden

Bei meiner Hündin habe ich immer gesagt "kein Spieler"
oder aber "geh Spielen".
Dann ist es auch ok wenn die Klammotten schmutzig werden.
Ich habe sie aber auch nicht von jeden angrabschen lassen.
 
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AW: Hund zu freundlich zu Fremden

ja ich find das bei meiner tussi auch nicht schlimm - aber eben manchmal die andern leute - und meine geht eigentlich immer ohne leine - das ist das "problem" ... ich will sie deswegen aber nicht "einkerkern" ;)
 
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