Hallo liebe Leute,
mei, ist das ein netter Thread hier! Macht richtig Spaß, den zu lesen! Alles Wichtige ist bereits gesagt, aber ich habe Lust, ein bisschen zusammenzufassen:
These 1: Hundespeichel wirkt bei Wunden antibakteriell.
Dem muss zugestimmt werden. Ich habe schon vor 20 Jahren von dieser Ausgrabung eines mehr als 2000 Jahre alten Krankenhauses gelesen (und dieses in einem meiner rund 4000 Beiträge auch schon mal hier beschrieben
). Es befand sich südlich des Mittelmeers, irgendwo zwischen Ägypten und Israel/Palestina in der Nähe der Küste. Dort wurden die schwärenden Wunden Kranker, Siecher und Kriegsverletzter eindeutig von Hunden solange beleckt, bis sie sich schlossen. Ich weiß nicht, durch welche Verfahren die Wissenschaftler das nachwiesen, aber es war der Tenor des Artikels. Damals schrieben sie schon, dass die Menschen jener Zeit eine Art natürliches Antibiotikum im Hundespeichel nutzten, da sie selber noch über keine verfügten.
Dem entspricht auch der link von Sanfter Riese:
http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/mensch/343975_Bakterienvirus-toetet-Erreger-von-Krankheiten-in-Wunden.html?em_redirect_url=/themen_channel/wzwissen/mensch/343975_Bakterienvirus-toetet-Erreger-von-Krankheiten-in-Wunden.html
Zitat daraus:
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde gefunden, dass Wunden durch das Ablecken durch Hunde nicht nur gereinigt werden, sondern dass dadurch auch das Bakterienwachstum im Wundgewebe gehemmt wird.
Zitat Schortys Frauchen, leider ohne weitere Angaben:
Der Speichel der Hunde enthält äußerst effiziente antibakterielle Wirkstoffe. Es gibt wohl kaum eine bessere Wundbehandlung als das mechanische und gleichzeitig biochemisch wirkende Abschlecken durch die Hundezunge.
Trumler ließ seine Wunden grundsätzlich von einem "Heiler" unter seinen Hunden behandeln, ein "extremer" englischer Wolfsforscher (dessen Namen ich leider vergessen, dessen Arbeit aber vor wenigen Tagen auf Kabel 1 vorgestellt worden ist), lässt seine Beißwunden im Gesicht (stammen von Rangordnungsgefechten mit seinen Wölfen) nicht mehr im Krankenhaus nähen, sondern von seinen Wölfen behandeln - mit durchschlagendem Heilerfolg.
Und das Zitat von Svala, leider ohne Datum:
Quelle:
"Hunde lecken nicht nur die eigenen Wunden, sondern, angezogen vom Eitergeruch, auch infizierte Körperteile des Menschen. Daß in den Tempeln des Äskulap neben Schlangen auch Hunde gehalten wurden, hat man von je mit der heilenden Wirkung der Hundezunge in Verbindung gebracht. Die neuere Forschung bestätigt diese These: Der Hundespeichel bewirkt "Lysis", enthält keimtötende Fermente und Leukozyten, die bei der Aufnahme der Bakterien weitere Lysine produzieren. Daß die Hundezunge in der mittelalterlichen Heilkunst als "Ärztin" personifiziert wurde, beruhte also auf Erfahrungswissen."
Wobei in Sanfter Rieses link hervorgehoben wird, dass nicht eine Art "natürliches Antibiotikum "im Hundespeichel steckt,
sondern ein kleiner, nützlicher, unschädlicher Virus, ein Beigeselle eines "guten" Bakteriums, der in der Lage ist, dickere, schädliche Bakterien zu elimienieren.
Es folgt ein unwissenschaftliches - da unbewiesenes - Glaubensbekenntnis von mir: Wir alle wissen, das unsere gesunden Hunde ohne Probleme Schei'**e fressen können, ständig das Maul voll Dreck haben, und sich trotzdem nichts holen. Ihr Maul ist ständig Bakterien in Hülle und Fülle ausgeliefert, aber Hundemaul, Hundemagen und Hundedarm machen Kleinholz aus denen, wehren sie komplett ab!
Fazit: Der Hund hat eine besondere Möglichkeit, in seinem eigenen Körper mit bakteriellen Erregern fertig zu werden. Offenbar muss seine genetische Verwandschaft zum Menschen so gestrickt sein, dass sich die antibekterielle Wirkung beim Lecken eiternder und entzündeter Wunden auch auf diesen überträgt.
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These 2: Das Hundemaul/die Hundezunge steckt voller Bakterien.
Dem muss zugestimmt werden! Es ist tatsächlich so! Jemand, der so im Dreck rüsselt wie unsere Hunde, jeden Ball von der Erde aufhebt, auf jedem Stöckchen kaut, nebenher mal kurz eine Maus verdrückt oder "leckere" Kaninchenkürtel kaut, hat laufend Bakterien im Maul! Dass der Hund damit umgehen kann, ist eine Sache, aber ein Kleinkind oder ein Mensch, dessen Infektionsabwehr krankheitsbedingt gering ist, kann das so nicht.
Hier hinein gehört der link von Eisabeth 79:
http://www.pressemitteilungen-onlin...krankheitserreger-koennen-gefaehrlich-werden/
Zitat daraus:
Gefährdet sind laut Mally besonders Hundebesitzer mit entfernter Milz oder instabilem Immunsystem sowie Alkoholiker: “60 Prozent der Erkrankungen kommen aus dieser Risikogruppe”. Als Vorsichtsmaßnahme rät die Expertin, nach einem Hundebiss rasch den Arzt aufzusuchen. Denn eine entsprechende Antibiotikabehandlung tötet die Bakterien schnell ab und kann eine Infektion verhindern.
Man sollte wahrnehmen, dass es hier (auch) um Bisse geht!
Aber lassen wir die Bisse und die Alkoholiker und die Milzentfernten mal beiseite: Ein Hundemaul steckt per se voller Bakterien!
Weil der Hundspeichel antibiotische Eigenschaften besitzt, Magen und Darm den Resten der Bakterien den Garaus machen, kann der Hund die in der Regel gut abwehren, und der Mensch, der mit diesem Hund zusammenlebt, in der Regel auch. Da ist es wie mit dem Küssen des Partners: Es übertragen sich durch ständigen Lebenskontakt Abwehrstämme, die beiden nutzen. Hunde und Fraulis und Herrlis und deren (Klein)Kinder können bald die selben Bakterien abwehren! Und zwar mit oder ohne Waschen nach einem Schlabberkuss!
Aber wenn ein fremdes Kleinkind daherkommt, dessen Körperabwehr noch nicht vollendet ist, kann es sich durch Hundespeichel, den es durch Ablecken der eigenen Finger in seinen Mund weiterträgt, durchaus eine Infektion fangen. Ein gesundes Kind wird das abschütteln. Ein gesundes Kind wird ja auch im Schweinestell nicht krank. Aber ein angeschlagenes Kind kann erkranken. Und, man kennt ja auch den fremden Hund nicht, der das Kind gerade absabbert. Die sorgsame Großmutter muss sich fragen: Hat der vorher vielleicht Schei**e gefressen? Oder gar eine Ratte vertilgt?
Von daher ist die Sorge der Oma absolut berechtigt und sollte geachtet werden!
Außenstehenden Omas mit kleinen Kindern sollte das liebevolle Abschlecken unserer Hunde erspart bleiben, Svala, sie haben berechtigten Grund, Angst zu haben.
Dir, Svala, und Euch allen einen lieben Gruß,
Geli
PS: Ständiges Händewaschen entfällt, wenn man ständig mit einem Hund nah zusammenlebt. Wenn man nach dem Einkaufen zurückkommt, ist es schon angebracht, auch nach der Toilette und vor jedem Essenmachen.
Noroviren kann man ein Stück weit hindern, indem man ordentlich was versprüht. - Aber ob man sie dadurch ganz meiden kann? Ich hatte im Sommer, über vier Wochen, auch einen. Die Grundschule hinter unserem Haus war für einige Zeit geschlossen. Und ich schwöre, ich habe überhaupt nichts von dieser Schule angerührt! Ich war da NIE!
Würmer und Wurmeier auf Hundezungen sind noch mal ein gesondertes Thema.
LG
Geli