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AW: Mein Hund ist blind und so gut wie taub
Liebe Angelika-Marie!
Du sprichst sehr schön über Hundebedürfnisse, jedoch sollte man sich die Frage stellen, welchen Zweck ein Hund im Leben eines Menschen erfüllen sollte. Man kann einen Hund in die Nähe menschlichen Denkens und Fühlens bringen, was für den Hund ein evolutionärer Schritt wäre; andererseits kann man, soferne man sich nicht genügend abgrenzen kann, sein Leben damt "verhundsen", wie der herkömmliche Sprachgebrauch so schön zu sagen pflegt, indem man dem Hund seine Wünsche und Bedürfnisse ausleben lässt. Du umgehst dieses "verhundsen" mit "verhundlichen", was aus menschlicher Sichtweise eher einen Rückschritt in unsere animale Vergangenheit bedeuten würde.
Die Ideallösung wäre sicher, dass einer vom anderen lernt, doch bedarf es dazu einer Kompromissbereitschaft, welche beide Teile tragen sollten. Sie, 15, (ich weiss gar nicht wieviel Menschenjahre das sind), ich, 58, man hat in diesen Jahren Wertvorstellungen entwickelt, von denen man sich schwer lösen kann.
Allemal ist es aber kein Zufall, wenn entgegengestzte Lebenseinstellungen aufeinanderprallen. Daraus ergibt sich der Lerneffekt (soferne man diesen zu erkennen in der Lage ist) und der führt zu neuen Aufgaben und Zielen.
Als ich Jenny bekam, hatten wir denkbar schlechte Voraussetzungen. Der Hausbesitzer unserer letzten Wohnung lebte im unteren Stock, hatte einen Husky, (Zitat: "Mein Hund hat hier sein Revier und deiner ist nur Gast")...ich, bzw. wir bekamen die Kündigung...Im nachhinein betrachtet: die Erlösung.
Jenny war der treibende (springende) Punkt, diesen unsäglichen Ort zu verlassen, denn alleine hätte ich dies sicherlich nicht geschafft. Zudem verrichtete sie dort fast jede Nacht ihre Bedürfnisse, wovon sie aber seit wir umgezogen sind, Abstand nahm. Sie half mir aus dieser Misere herauszukommen, in dem sie in Erscheinung trat.
Dies ist aber eine andere Ebene, um Hundehaltung, bzw. Hundeverhalten analysierer zu wollen. Sie half mir im richtigen Moment, eine schier unlösbare Problematik zu bewältigen. Nun ist offenbar auf dieser Ebene ihr Daseinszweck erfüllt und ich wünsche ihr damit ein Jagen ohne menschliche Hindernisse (immerhin ist, bzw. war sie ja auch ein Jagdhund).
Was ich aber noch anmerken möchte, ist, wir hatten Kontroversen miteinander, doch das Loch, das sie in mir mit ihrem Tod hinterlassen hat, muss ich erst mal zukitten.
Also, ich hoffe, Du verstehst mich ein klein wenig besser
Armin
Liebe Angelika-Marie!
Du sprichst sehr schön über Hundebedürfnisse, jedoch sollte man sich die Frage stellen, welchen Zweck ein Hund im Leben eines Menschen erfüllen sollte. Man kann einen Hund in die Nähe menschlichen Denkens und Fühlens bringen, was für den Hund ein evolutionärer Schritt wäre; andererseits kann man, soferne man sich nicht genügend abgrenzen kann, sein Leben damt "verhundsen", wie der herkömmliche Sprachgebrauch so schön zu sagen pflegt, indem man dem Hund seine Wünsche und Bedürfnisse ausleben lässt. Du umgehst dieses "verhundsen" mit "verhundlichen", was aus menschlicher Sichtweise eher einen Rückschritt in unsere animale Vergangenheit bedeuten würde.
Die Ideallösung wäre sicher, dass einer vom anderen lernt, doch bedarf es dazu einer Kompromissbereitschaft, welche beide Teile tragen sollten. Sie, 15, (ich weiss gar nicht wieviel Menschenjahre das sind), ich, 58, man hat in diesen Jahren Wertvorstellungen entwickelt, von denen man sich schwer lösen kann.
Allemal ist es aber kein Zufall, wenn entgegengestzte Lebenseinstellungen aufeinanderprallen. Daraus ergibt sich der Lerneffekt (soferne man diesen zu erkennen in der Lage ist) und der führt zu neuen Aufgaben und Zielen.
Als ich Jenny bekam, hatten wir denkbar schlechte Voraussetzungen. Der Hausbesitzer unserer letzten Wohnung lebte im unteren Stock, hatte einen Husky, (Zitat: "Mein Hund hat hier sein Revier und deiner ist nur Gast")...ich, bzw. wir bekamen die Kündigung...Im nachhinein betrachtet: die Erlösung.
Jenny war der treibende (springende) Punkt, diesen unsäglichen Ort zu verlassen, denn alleine hätte ich dies sicherlich nicht geschafft. Zudem verrichtete sie dort fast jede Nacht ihre Bedürfnisse, wovon sie aber seit wir umgezogen sind, Abstand nahm. Sie half mir aus dieser Misere herauszukommen, in dem sie in Erscheinung trat.
Dies ist aber eine andere Ebene, um Hundehaltung, bzw. Hundeverhalten analysierer zu wollen. Sie half mir im richtigen Moment, eine schier unlösbare Problematik zu bewältigen. Nun ist offenbar auf dieser Ebene ihr Daseinszweck erfüllt und ich wünsche ihr damit ein Jagen ohne menschliche Hindernisse (immerhin ist, bzw. war sie ja auch ein Jagdhund).
Was ich aber noch anmerken möchte, ist, wir hatten Kontroversen miteinander, doch das Loch, das sie in mir mit ihrem Tod hinterlassen hat, muss ich erst mal zukitten.
Also, ich hoffe, Du verstehst mich ein klein wenig besser
Armin