AW: Schwaches Elektrohalsband???
Liebe Hannal,
jetzt ich nochmal zum Abschluß: Ein Hund ist ein Partner. Und ich denke, genau deshalb willst Du ja auch einen haben, sonst würde ein quiekender Stoffhund für Deine Bedürfnisse doch schon reichen?
Du willst einen lebendigen Hund, nicht nur weil er weich und schön ist, sondern genau
weil er ein Partner ist, weil er Dich lieben wird, weil er intelligentes Wesen ist, weil er erziehbar ist.
Und genau weil er all das
ist, ist ein auf dem Grundstückhalten des Hundes per Elektroschlag, keine Erziehung. Das grenzt für mich schon noch ein bisschen an verantwortungslose Quälerei. Und ich glaube, Du hast das selber auch empfunden, als Du die Idee im ersten Posting hier vorstelltest.
Könntest Du denn heiter auf der Terrasse sitzen und meinetwegen frühstücken, während Dein Hund glücklich im Garten tollt, und Du weißt, jetzt kriegt er gleich einen gewischt???
Es geht doch darum, dass der Hund verstehen lernen soll, was er tut, was er darf und was nicht, damit seine Klugheit wächst und immer größer wird! Wenn er aber irgendwo auf einem großen Grundstück einen gewischt kriegt aus heiterem Himmel, wird er gar nicht wissen warum! Er wird glauben, der Apfelbaum war schuld, sofern es unter einem Apfelbaum geschah. Er wird glauben, der Radfahrer an der Straße war schuld, sofern er zu diesem Zeitpunkt einen Radfahrer sah.
Und dann hast Du hinterher den Ärger, dass Dein Hund alle Bäume meidet und alle Radfahrer anbellt. Wie willst Du das wieder herauskriegen?
Vielleicht denkt er auch, wenn er irgendwo im Gelände einen Stromschlag kriegt, DU hättest ihn mit laaaaaanger Hand für irgendwas Verbotens bestraft, von dem er allerdings nicht weiß, was es ist. Trotzdem wird er zu Dir hingelaufen kommen und versuchen, sich demutsvoll zu entschuldigen, denn er hat tiefes Vertrauen zu Dir!
Was empfindest Du dann? Wie erklärst Du ihm, was passiert ist?
So, nachdem er Deine Liebe und Dein Trösten nun wieder gespürt hat, rennt er los - und zack- kriegt er den nächsten Schlag!
Was soll der Hund denken? Wie soll er das einordnen?
( Mein alter Lucyhund ist einmal an einen von hohen Unkräutern verdeckten Stromdraht geraten- sie war felsenfast der Überzeugung ICH hätte sie gestraft, und ich brauchte eine ganze Weile, ihr das wieder auszureden.)
Ich finde, solche Geräte die am Hund angebracht werden und ihm automatisch Strafen für irgendein ungewolltes Verhalten verpassen ( auf dem Grundstück weglaufen, Bellen), sind keine vertrauensbildenden Maßnahmen, sondern im Gegenteil Vertrauensräuber.
Ich kann mir vorstellen, dass so ein Teletac, bei einzelnen, ganz klaren Aktionen eingesetzt, wie wenn ein Hund immer gegen jedes Rufen im Wald davonschießt, eine deutlichere Wirkung zeigt. Also, der Hund verbindet dann einfaches Weglaufen mit Stromschlag. Da kann er aber was inhaltlich zuordnen, wenn Du verstehst , was ich meine.
Also, Hund denkt: Immer wenn ich losrenne und Herrli schreit armefuchtelnd hinter mir her, setzt es was!
Sie glauben dann wirklich, dass Herrli sooooooo lange Hände hätte, sie strafend noch zu erreichen.
Aber auch hier bin ich dagegen! - Wenn ein Hund wegrennt, und Herrli oder Frauli zu solchen Maßnahmen greifen muss, steckt dahinter auch immer die Unfähigkeit des Hundebesitzers.
Und sei es nur, wie bei dem gut einordnenden Nannal, einfach zu
begreifen, dass ein Hund mit einem starken Jagttrieb im Wald an der Leine bleiben muss.
Diese Einsicht ist sinnvoll. Und ersetzt wunderbar das Teletac.
Genauso wie ein einfacher Zaun, irreführende, vielleicht auch charakterverbiegende Stromstöße ersetzt.
Hier mal links zur Begegnung Hund mit E-Zaun. Hunde finden absolut nicht, dass die nicht wehtun!
Aber hier war es noch so, dass Bonnie hinterher einordnen konnte, dass es von den Zaundrähten kam, und nicht von Pferdchen, wie sie vorher immer gedacht hatte.
Was soll nun ein Hund denken, und wie soll er es einordnen, wenn er
gar nix bestimmtes sieht, was er zuordnen könnte?
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Liebe Grüße,
Geli :kuss1: