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Studie: Katzen kennen ihre Artgenossen mit Namen

Walter

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28 Oktober 2003
Beiträge
1.572
Ort
Mühlviertel, Oberösterreich
Über Katzen wird viel weniger geforscht als über Hunde, aber jetzt hat Saho Takagi von der Azabu-Universität herausgefunden, dass Katzen die Namen und Gesichter von tierischen und menschlichen Haushaltsmitgliedern erkennen:

 
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Aber wirklich überraschen tut es mich jetzt nicht. Ist einfach antrainiert und am Verhalten der BesitzerInnen lesen die Tiere alles ab. Mit der Zeit lernen die Tiere dann natürlich dazu. "Verstehen" ist da halt so eine Sache, denke da geht es dann eher um das Deuten.
 
Mich wundert das auch nicht. Okay, ich bin schon ewig keine Katzenbesitzerin mehr, aber ich hatte Katzerln als ich noch jung war, VOR den Hunden, als mein Studentenleben noch zu ungeordnet war, um z.B. regelmäßig spazieren zu gehen.

Dass sie ihre eigenen Namen kennen, das wissen wir ja. Dass sie ihr Lieblingsspielzeug mit Namen kennen, ist zu vermuten. Meine Katze Chica hatte ein winziges Stoffhäschen, was sie ständig mit sich herumschleppte. Damals war sie noch reine Wohnungskatze und konnte nur auf den Balkon, und von da aus auf's Dach. Das Häschen musste immer mit. Es war tausend Gefahren ausgesetzt, dazu gehörte das "Abservieren" von der sehr breiten, gemauerten Balkonbrüstung in den Balkoninnenraum. Hinterhergesprungen, die junge Katze, Häschen wieder rauf, Häschen wieder runtergeworfen, und so fort.
(Gottseidank kam sie nie auf den Gedanken, es außen herunterzuschmeissen, und da hinterher zu springen... * augenroll*)

Dieses Häschen hat sie leider, wohl aus Gründen des Abenteuers, immer mal wieder im Klo ertränkt.
Ist ja auch zu schön, da als Katzerl am Rand zu sitzen und nach dem Häschen zu fischen...
Kam man heim, maunzte sie einen- häschenlos- fast vorwurfsvoll an.
Auf die Frage: "Wo ist denn dein Häschen?", führte sie einen zum Klo und erklärte, kopfstreichend an den Waden, das geschehene Malheur.

Später zogen wir um, Chica konnte raus, sie wurde sofort schwanger; von den Jungen behielten wir nur einen, wir nannten ihn Pinkus, bald aber Pinkus Wurst, dann nur noch Wurst, weil er so verdammt tollpatschig war.
Wie: alle Kitten spielten vergnügt im Bett, nur Wurst nicht. Der hatte sich innen im Kopfkissenbezug gefangen und schrie erbärmlich, man möge ihn befreien. Wie: alle Kitten tranken Wasser aus einer breiten, flachen Schüssel, ähnlich einer Vogeltränke, nur der Wurst nicht. Den hatte eine Art gemeines Schicksal genau in die Mitte der Schüssel befördert. Da saß er nun, bekam einen nassen Hintern, hatte nasse Pfoten, die auch nicht trockener wurden, wenn man eine nach der anderen verzweifelt hochhob, man, die anderen drei standen dabei ja noch immer im Wasser!
So quiekte er jämmerlich, man möge ihn bitte -umgehend -retten!

Ich bin überzeugt, dass Chica, die Mutter, den Namen "Wurst" kannte.
Nach ihrer Schwangerschaft wurde sie kastriert, und dieses Geschehen ( Tierarzt, Transportbox, Schmerzen) nahm sie MIR unendlich übel. ICH war danach für Chica regelrecht gestorben.
Sie sorgte aber für ihren Sohn Wurst. Sie hatte sich, nachdem sie freilaufen durfte, zu einer tüchtigen Jägerin entwickelt, Schwerpunkt: Kaninchen.
Die fraß sie immer halb auf, bevor sie die zweite Hälfte über die Brüstung des jetzt niedrigen Balkons in den Wohnraum wuchten konnte. Dort erhielt sie der kleine Wurst. Nicht mir brachte sie dies als Geschenk, sondern eindeutig ihrem Kind!
Ist schon irre, was Katzen so machen, gell?

Jedenfalls, dem eigentlich verfressenen, aber doch tollpatschigem Wurst, dem stand der Sinn damals noch vor allen Dingen noch nach spielen. Es war ihm eine besondere Freude, den Dünndarm eines Kaninchens quer durch die Wohnung zu spannen.
ICH fand das nicht gut, und Chica auch nicht. Sie verpasste ihrem Kleinen dann durchaus fauchend ein paar zornige Tatzenhiebe.
Dem Wurst war es wurscht. Er war der Meinung, er wolle sich mit uns Menschen anfreunden, die schienen ihm sanfter zu sein, als seine zornige Mutter. Seine Lieblingsspeise waren- warum auch immer- rohe Champignons.

Rasch eroberte er einen Sitzplatz am Esstisch. Er hatte gelernt, das er da nicht drauf durfte, auch nicht in der Küche auf die Arbeitsflächen. Er saß also artig auf einem Stuhl am Tisch, und wartete darauf, dass wir ein Tellerchen mit ein paar rohen Champignons vor ihn hinstellten. Die fischte er sich dann, einen nach dem anderen, mit den Krallen einer Pfote, führte sie zum Maul - und futterte sie auf.
Eindeutig kannte er den Begriff: "Champignons".
Wenn ich ihm zurief, es gäbe jetzt welche, spazierte er hocherhobenen Schwanzes auf mich zu, und nahm erwartungsvoll Platz auf seinem Stuhl.

Also, Katzen sind absolut nicht doof - die können auch Begriffe ( Häschen/Champignons) , und mit Sicherheit ebenso die Namen anderer Katzen lernen.

Geli
 
Zuletzt bearbeitet:
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Na, wenn ich schon grad hier bin, kann ich auch die Geschichte von Chica und Wurst zu Ende erzählen. *lächel*

Also, Wurst, der ging irgendwann auch mal raus: die Welt kennenlernen und - jagen!

Sein erster Versuch endete schier katastrophal. Als ich von der Uni heimkam, hörte ich ihn draußen laut und erbärmlich maunzen. Der arme Kleine saß oben in einem Apfelbaum - und kam nicht mehr runter.
Es musste erst eine Leiter von den Nachbarn organisiert werden, um den Wurst aus der Höhe zu retten.

Der zweite Versuch, etwa zwei Wochen später, verlief - für ihn jedenfalls - ausgezeichnet!
Wurst kam stolzgeschwellt, hocherhobenen Schwanzes heim, im Maul eine Feder!
Es war eine längere Flügelfeder, ich vermute von einem Star, denn sie war braunweiß.

Diese Feder avancierte nun zu Wurstens Lieblingsspielzeug.
Erst sprang er damit auf den Klavierhocker, dann auf den Tastendeckel des Klaviers, dann ganz nach oben.
Von dort ließ er die Feder hinuntersegeln! Um sich selbst kreiselnd trudelte sie nach unten. Dann sprang Wurst, von einer Art 'wilden' Jagdlaune gepackt hinterher, sprang mit beiden Vorderpfoten auf sie drauf, packte sie mit dem Maul, beutelte sie, schüttelte sie energisch, warf sie in die Luft, fing sie wieder, kratze mit den Krallen auf ihr herum... kurz: er tötete sie, nach allen Regeln der Kunst.

Weil die aber immer noch nicht wirklich tot war, die Feder, und das Spiel noch nicht zu Ende sein sollte, schob er sie unter das Klavier. Wie, als sei nichts, ging er trinken, schaute etwas aus dem Fenster, um sich dann - durchaus auf Umwegen- wieder dem Klavier zu nähern. Ach! Lag da etwa eine - noch lebende- Feder drunter?

Wurst belauerte sie von außen. Aber: das Mistvieh rührte sich nicht.
Wurst warf sich nun auf die Seite, um mit paddelnden Vorderpfoten unter dem Klavier nach der Feder zu fischen. Gelungen! Da hatte er sie wieder!
Also wieder rauf auf den Klavierhocker, auf den Tastendeckel, oben rauf auf's Klavier - und die Feder runtertrudeln lassen!

Er hat das lange gespielt - und er ging, solange ich ihn hatte, nie wieder raus, um selbst draussen zu jagen.

Ich hingegen folgte dem Ruf des neugierigen Lebens und ging nach London.
Chica musste ich eh abgeben, denn nach ihrer Kastration war unsere Bindung zerstört - das wurde nichts mehr.
Ein Freund, mit dem ich damals zusammen war, übernahm sie und konnte mir vor einiger Zeit berichten, dass sie bei ihm und seinen Eltern, die eine Metzgerei hatten, glückliche 26 Jahre alt wurde.
Wurst kam zu einem Bauernhof im Bergischen Land.
Was mit ihm geworden ist, das weiß ich nicht.

Geli
 
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